Die deutsche Biotechnologie-Branche 2014
Das Jahr 2013 war aus wirtschaftlicher Perspektive ein durchwachsenes Jahr für die Biotechnologie-Branche. Trotz verbesserter Finanzierungen an der Börse gingen die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen zurück. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Anfang dieses Jahres durchgeführt hat. Diesmal wurden auch die Zahlen der Forschungslandschaft zur Biotechnologie in einer eigenen Erhebung erfasst.
Mitarbeiter
Die biotechnologische Forschung erweist sich auch 2012 als bedeutender Arbeitgeber. Insgesamt 31.680 Menschen haben in Deutschland in biotechnologischen Projekten der in dieser Erhebung erfassten 214 Forschungseinrichtungen gearbeitet (2010: 30.640). In der akademischen Biotechnologie-Forschung sind damit fast genauso viele Menschen beschäftigt wie in der gesamten kommerziellen Biotechnologie (vgl. S. 7).
Allerdings geben diese Zahlen nur den Kern aller tatsächlich mit der Biotechnologie befassten Forscherinnen und Forscher wieder. Gerade weil es sich bei der Biotechnologie um eine Querschnittsdizsiplin handelt, ist es für viele Forschungseinrichtungen nur schwer möglich, ihre Mitarbeiter dezidiert der Biotechnologie zuzuordnen – bei vielen Angaben ist eher von Schätzung auszugehen. Vor diesem Hintergrund wird die tatsächlich in diesem Bereich arbeitende Zahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern noch größer sein.
Ein Großteil der in der Erhebung erfassten Mitarbeiter konzentriert sich auf den universitären Bereich. An den 542 in der Erhebung erfassten Instituten waren im Jahr 2012 insgesamt rund 16.000 Forscher mit biotechnologischen F&E-Aktivitäten angesiedelt (2010: 15.545). Die Mitarbeiter verteilen sich dabei allerdings ganz unterschiedlich: Während einige Institute nur eine Handvoll Personen beschäftigt, umfassen andere Institute mehr als hundert Beschäftigte.
Eine großes Schwergewicht in der biotechnologischen Forschungslandschaft bildet hinsichtlich der Mitarbeiterzahlen die außeruniversitäre Forschung. In den 128 Einrichtungen wurden im Jahr 2012 insgesamt 13.530 Mitarbeiter (2010: 12.955) gezählt. Im Durchschnitt sind hier ca. 100 Personen pro Einrichtung beschäftigt. Sogar noch größer sind viele der neun Ressortforschungsinstitute, die im Auftrag verschiedener Bundesministerien tätig sind: Sie kommen auf eine Gesamtmitarbeiterzahl von 1.400. Im Vergleich dazu nehmen sich die 750 Mitarbeiter an den 39 Fachhochschulen gering aus. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass die F&E-Bereiche im Vergleich zum universitären und außerunviversitären Sektor deutlich geringer ausgebaut sind, da Fachhochschulen von ihrer Aufgabe her primär auf den Bereich Lehre fokussieren.
Ein Blick auf die geografische Verteilung zeigt, dass große Bundesländer mit vielen Forschungsstandorten wie Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Berlin auch in der biotechnologischen Forschung die meisten Mitarbeiter auf sich vereinen. Nichtsdestotrotz gibt es auch andernorts signifikante Forschungsstandorte. Nicht zuletzt dank spezifischer Fördermaßnahmen des BMBF konnten insbesondere die neuen Bundesländer profitieren und neue Kapazitäten aufbauen..