Die deutsche Biotechnologie-Branche 2014
Das Jahr 2013 war aus wirtschaftlicher Perspektive ein durchwachsenes Jahr für die Biotechnologie-Branche. Trotz verbesserter Finanzierungen an der Börse gingen die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen zurück. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Anfang dieses Jahres durchgeführt hat. Diesmal wurden auch die Zahlen der Forschungslandschaft zur Biotechnologie in einer eigenen Erhebung erfasst.
Struktur
Die biowissenschaftliche Forschung ist bereits seit mehr als 150 Jahren fest in der deutschen Forschungslandschaft verankert. Die großen Namen der Vergangenheit – Robert Koch, Emil von Behring, Paul Ehrlich – leben dabei noch heute weiter. Ein großer Innovationstreiber innerhalb der Biowissenschaften stellt dabei die biotechnologische Forschung dar.
Als Querschnittstechnologie kommen biotechnologische Methoden in den unterschiedlichsten Disziplinen zum Einsatz: von der Molekularbiologie bis zur Materialwissenschaft, von der Agrarökologie bis zur Verfahrens- und Prozesstechnik. Entsprechend vielfältig sieht daher auch die Forschungslandschaft aus: An insgesamt 214 Einrichtungen gibt es biotechnologisch relevante Aktivitäten – verteilt auf Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Institute und Ressortforschung.
Neben den 39 Fachhochschulen wurden im Rahmen der aktuellen Erhebung insgesamt 552 Institute an 61 universitären Standorten ermittelt, in denen Forschungsaktivitäten zur Biotechnologie stattfinden (2010: 543). So beschäftigen sich allein an der Technischen Universität Dresden 20 Institute mit Fragen aus der Biotechnologie, an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sind es 18 und an der Georg-August-Universität Göttingen 16. Ein weiterer Schwerpunkt der öffentlichen biotechnologischen Forschung liegt bei den vier großen Forschungsgemeinschaften Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Fraunhofer-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft: hier gaben 105 Einrichtungen in der Umfrage an, biotechnologisch aktiv zu sein.
Hinzukommen neun Institute der Ressortforschung. Dazu zählen u. a. das Robert-Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Julius-Kühn-Institut oder das Friedrich-Löffler-Institut, die dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstellt sind.