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Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011

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Die Biotech-Branche ist weiter auf Wachstumskurs. Dies belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage 2011, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat.

Ausblick

Die Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie, die für viele Wirtschaftszweige inzwischen zu einem wesentlichen Innovationstreiber geworden ist. Ob Medizin, Industrie, Ernährung, Energie oder Landwirtschaft – die Nachfrage nach biobasierten Innovationen ist groß. Insbesondere Industriegesellschaften müssen sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen. Vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden energiepolitischen Wende und dem zunehmenden Kostendruck der öffentlichen Gesundheitssysteme sind neuartige  Lösungen gefragter denn je. Die Produkte, Verfahren und Dienstleistungen aus den Laboren der Biotechnologie-Unternehmen werden deshalb immer aufmerksamer registriert, das belegen auch die hier veröffentlichten Umfrage-Ergebnisse. Den sichtbarsten Nutzen hat die Biotechnologie dabei für die Gesundheitswirtschaft. Mehr als 100 biotechnologisch hergestellte Arzneien sind derzeit weltweit auf dem Markt.

Unternehmens- und Forschungslandschaft der deutschen Biotechnologie 2010 (Cluster sind kumuliert dargestellt)Lightbox-Link
Unternehmens- und Forschungslandschaft der deutschen Biotechnologie 2010 (Cluster sind kumuliert dargestellt)Quelle: biotechnologie.de

Pharma-Industrie benötigt neue Arzneikandidaten aus den Biotech-Labors

Ohne den Nachschub an neuen Medikamentenkandidaten aus den Forschungslaboren der Biotechnologie-Unternehmen würden viele Pharmakonzerne schlecht dastehen – insbesondere vor dem Hintergrund auslaufender Patente ihrer Blockbusterpräparate. Große Hoffnungen setzen die Unternehmen dabei auf die personalisierte Medizin – maßgeschneiderte Behandlungsstrategien bedeuten zwar vielfach kleinerer Patientenkollektive, doch zugleich auch eine größere Chance auf Kostenerstattung durch die Krankenkasse. Darüber hinaus nehmen immer mehr große Konzerne auch Orphan Drugs in ihr Portfolio auf. Der Druck auf die Pharmaunternehmen ist offenbar so groß, dass selbst die Nische inzwischen attraktiv erscheint. Die Bedeutung der Biotechnologie wächst aber nicht nur in der Medizin. Auch Nahrungsmittelhersteller, Konsumgüterproduzenten, Energiekonzerne und Chemieunternehmen setzen auf biotechnologische Verfahren, um neuartige Produkte zu entwickeln oder nachhaltigere Herstellungsprozesse zu etablieren. Denn ähnlich wie die Pharmakonzerne stehen auch diese Unternehmen unter Druck: Die weltweiten Vorkommen der wichtigsten Ressource Erdöl werden in den nächsten Jahren zur Neige gehen. Darüber hinaus setzen viele Regierungen die Umweltauflagen für Unternehmen nach oben, die einen hohen CO2-Ausstoß haben. All diese Entwicklungen treffen auch auf Deutschland zu. Das spürbare Wachstum der deutschen Biotechnologie-Branche in den letzten Jahren ist daher auch die logische Folge dieses Strukturwandels. Viele Unternehmen haben es offenbar  geschafft, ihre Geschäftsmodelle an die Gegebenheiten anzupassen. Davon zeugen eine wachsende Zahl von Unternehmen, die biotechnologische Produkte herstellen und mehr Mitarbeiter denn je, die in der kommerziellen Biotechnologie in Deutschland beschäftigt sind. Hinzukommen ein deutlich gestiegener Umsatz, eine Rekordfinanzierung, wie sie nicht einmal in den Boomzeiten der Jahrtausendwende erreicht wurde, und eine sanfte Konsolidierungswelle in der deutschen Biotechnologie-Branche.

Reifegrad der Unternehmen ist gewachsen

All dies deutet darauf hin, dass der Reifegrad der Unternehmen in Deutschland zunehmend steigt und eine kritische Masse an älteren, finanzstarken Biotechnologie-Firmen vorhanden ist, die für Stabilität und kontinuierliches Wachstum sorgen.  Mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ und dem Gesundheitsforschungs-Rahmenprogramm, die beide Ende 2010 von der Bundesregierung gestartet wurden, erfährt die deutsche Biotechnologie-Branche zudem eine nachhaltige politische Unterstützung. Im Rahmen dieser Initiativen stehen für die nächsten Jahre Fördermittel in Höhe von rund 8 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch wenn öffentliche Mittel für die Biotechnologie-Unternehmen nur einen geringen Anteil der Gesamtfinanzierung darstellen, so wird dadurch doch sichergestellt, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiterhin aktiv vorangetrieben werden kann. Zugleich wird damit die Basis dafür geschaffen, dass die Anzahl derjenigen F&E-Projekte nicht nachlässt, die für Unternehmen interessant sein könnten.

 

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und März 2011. Von insgesamt 757 angeschriebenen Unternehmen nahmen 616 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 81%. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2010.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

Die kostenfreie Nutzung sämtlicher Inhalte ist unter Angabe der Quelle (biotechnologie.de) ausdrücklich gestattet.

Downloads

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011 

biotechnologie.de, April 2011. Deutsch/Englisch  Download PDF (2,8 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2010

biotechnologie.de, April 2010. Deutsch/Englisch Download PDF (3,2 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie-Firmenumfrage 2009

biotechnologie.de, Mai 2009. Deutsch/Englisch Download PDF (3,8 MB) PDF online ansehen