Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011

Biotechnologie Firmenumfrage 2011 <ic:message key='Bild vergrößern' />

Die Biotech-Branche ist weiter auf Wachstumskurs. Dies belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage 2011, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat.

Zusammenfassung

Die deutsche Biotechnologie-Branche wächst. Die Unternehmen liefern neuartige Produkte und effiziente Verfahren, die vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden energiepolitischen Wende und einem Kostendruck im Gesundheitssystem zunehmend nachgefragt werden. Das belegen ein höherer Umsatz von 2,4 Milliarden Euro (+9%), eine Rekordfinanzierung von 700 Millionen Euro (+122%) und eine gestiegene Zahl an Mitarbeitern in der kommerziellen Biotechnologie von rund 32.500 (+3%). Nach oben ging auch die Anzahl der dedizierten Biotechnologie-Firmen (538). Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben lagen 2010 bei rund 1 Milliarde Euro (-3%). Dies sind die zentralen Ergebnisse der Firmenumfrage, die die Informationsplattform biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Anfang 2011 durchgeführt hat. Die Daten wurden nach den Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD; zur Methodik siehe Kapitel 10) erhoben. Demnach stieg die Zahl der Unternehmen, die sich hauptsächlich mit Biotechnologie beschäftigen, im Jahr 2010 leicht auf 538 (2009: 531). Parallel erhöhte sich auch die Zahl der Mitarbeiter auf 15.480 (2009: 14.950). Einen Zuwachs gab es bei den Unternehmen, in denen die Biotechnologie nur einen Teil des Geschäfts ausmacht. In den biotechnologisch ausgerichteten Bereichen dieser 125 Unternehmen (2009: 114) gab es 17.000 Mitarbeiter (2009: 16.650).


Kennzahlen der Biotech-Branche in Deutschland

Zahl der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen538
Zahl sonstiger biotechnologisch aktiver Unternehmen125
Zahl der Mitarbeiter in den dedizierten Biotechnologie-Unternehmen15.480
Zahl der Biotech-Mitarbeiter in den innovativ biotechnologisch aktiven Unternehmen17.000
Höhe der Umsätze der dedizierten Biotechnologie-Untrnehmen2,37 Mrd. Euro
Höhe der F&E-Aufwendungen der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen1,02 Mrd. Euro

Quelle: biotechnologie.de, Firmenumfrage 2011

Struktur der Biotechnologie-Branche

Die Biotechnologie-Branche ist 2010 weiter gewachsen. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 538 Unternehmen in Deutschland ganz oder überwiegend mit Verfahren der modernen Biotechnologie gearbeitet und gelten somit nach Definition der OECD als „dedizierte“ Biotech-Firmen. Damit gab es einen weiteren Anstieg gegenüber dem Vorjahr (531). Im Folgenden beziehen sich die Angaben, sofern nicht anders vermerkt, auf die dedizierten Biotechnologie-Unternehmen. Die Biotechnologie wird aber auch jenseits der ausschließlich biotechnologisch tätigen Unternehmen immer wichtiger.

Dedizierte Biotechnologie-Unternehmen und ihre Mitarbeiter verteilt nach BundesländernLightbox-Link
Dedizierte Biotechnologie-Unternehmen und ihre Mitarbeiter verteilt nach BundesländernQuelle: biotechnologie.de
 Das zeigt die starke Zunahme jener Firmen, die als „sonstige biotechnologisch-aktive Firmen“ gelten. Zu dieser Gruppe zählen etwa Pharma- und Chemieunternehmen bzw. Saatguthersteller, die auf innovative biotechnologische Methoden setzen. Während 2009 noch 114 Firmen zu dieser Gruppe gehörten, waren es 2010 bereits 125 (+10%). Zu den in der Umfrage neu berücksichtigten Firmen gehören mehrheitlich mittelständische Unternehmen, deren Aktivitäten den Bereichen der „roten“ oder der „weißen“ Biotechnologie zugeordnet werden können.Im Jahr eins nach der Wirtschaftskrise agierte die Branche insgesamt zurückhaltender. So ist die Zahl der Gründungen 2010 auf acht zurückgegangen, 2009 hatte es noch 17 Neugründungen gegeben. Die 2010 neu gegründeten Biotechnologie-Unternehmen sind in der Mehrheit medizinisch orientiert. Genau die Hälfte der Neulinge hat sich im Großraum München angesiedelt. Nahezu gleich geblieben ist die Anzahl der Firmen, die aufgeben mussten. 2010 wurden insgesamt sechs Insolvenzen registriert (2009: 5). In den Jahren davor lag diese Zahl meist im zweistelligen Bereich. Beide Trends zusammengenommen zeichnen das Bild einer stabilen Branche, die nun weiter an Fahrt zulegen kann.Diese Standfestigkeit haben sich viele Firmen über Jahre hinweg erworben. Im Durchschnitt ist ein deutsches Biotechnologie-Unternehmen mittlerweile 9,7 Jahre alt. Viele sind aus der bislang größten Gründungswelle in der deutschen Biotechnologie hervorgegangen, die unter anderem durch den vom BMBF initiierten BioRegio-Wettbewerb im Jahr 1996 angestoßen wurde. Gut die Hälfte (55%) aller heute existenten Biotech-Firmen nahmen in der Folge des Wettbewerbs bis 2001 ihre Geschäftstätigkeit auf. Beim Blick auf die geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen ragen aktuell Bayern, Baden-Württemberg und Berlin-Brandenburg als etablierte Schwergewichte heraus (vgl. Tab. 1).

Geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen nach BundesländernLightbox-Link
Geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen nach BundesländernQuelle: biotechnologie.de
 In den vergangenen fünf Jahren konnten aber auch Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen wachsende Firmenzahlen verzeichnen.

Forschungslandschaft

Um ein möglichst vollständiges Bild der Biotechnologie in Deutschland zu zeichnen, ist neben der Betrachtung der Unternehmen auch ein Blick auf die Forschungslandschaft wichtig. Dazu hat die Informationsplattform biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zuletzt im Jahr 2009 eine Erhebung durchgeführt (vgl. „Die Deutsche Biotechnologie-Branche 2010“). Demnach wird bundesweit an 202 Forschungseinrichtungen zu biotechnologischen Fragestellungen geforscht. Dazu zählen 63 Universitäten, 26 Fachhochschulen, 104 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und neun Standorte der staatlichen Ressortforschung. Hier arbeiten insgesamt rund 27.000 Menschen im Bereich Biotechnologie. Bei den Mitarbeiterzahlen kristallisierten sich einzelne regionale Schwerpunkte heraus: So arbeitet jeder dritte biotechnologisch aktive Wissenschaftler in Baden-Württemberg, Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Auch finanziell ist die biotechnologische akademische Forschung ein Schwergewicht. Die öffentlichen Forschungseinrichtungen verfügten im Jahr 2008 über ein Gesamtbudget von 2,8 Milliarden Euro, hinzu kamen knapp 1,2 Milliarden an Drittmitteln.  Diese Zahlen unterstreichen die große Bedeutung der öffentlichen Forschung auf dem Gebiet der Biotechnologie.

Mitarbeiterstruktur

Mit der Zahl der Unternehmen ist auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Biotechnologie-Branche erneut gestiegen. So beschäftigten die 538 dedizierten Biotech-Unternehmen in Deutschland ingesamt 15.480 Mitarbeiter (+3,5 %).

Die fünf größten dedizierten Biotechnologie-Unternehmen nach Mitarbeitern in DeutschlandLightbox-Link
Die fünf größten dedizierten Biotechnologie-Unternehmen nach Mitarbeitern in DeutschlandQuelle: biotechnologie.de
Die meisten Mitarbeiter in der Biotech-Branche sind in Nordrhein-Westfalen beschäftigt (3.375), dicht gefolgt von Bayern (3.347) und Baden-Württemberg (2.280) (vgl. Abb. 1). Ebenfalls gewachsen sind die biotechnologisch ausgerichteten Abteilungen der Pharma-, Chemie-, Lebensmittel- und Saatgutunternehmen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg hier um 2,1% auf 17.000 (2009: 16.650). In der kommerziellen Biotechnologie in Deutschland arbeiten damit nun insgesamt 32.480 Menschen (+2,7%). Die Mehrheit der deutschen Biotech-Unternehmen ist von geringer Größe. Nahezu jede zweite Firma (42,6%) zählt weniger als zehn Mitarbeiter.

Die fünf größten dedizierten Biotechnologie-Unternehmen nach Mitarbeitern weltweitLightbox-Link
Die fünf größten dedizierten Biotechnologie-Unternehmen nach Mitarbeitern weltweitQuelle: biotechnologie.de
Eine ebenso große Gruppe (43,9%) beschäftigt zwischen zehn und fünfzig Mitarbeiter. Unternehmen mit mehr als einhundert Mitarbeitern sind die Ausnahme. 33 Biotech-Unternehmen gehören mittlerweile zu diesem exklusiven Club.  Acht davon zählen sogar mehr als 250 Beschäftigte und sind damit dem Status als kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwachsen.Spitzenreiter in der Liste der mitarbeiterstärksten Unternehmen ist mit 1.275 Mitarbeitern in Deutschland der Aufreinigungs- und Diagnostikspezialist Qiagen aus Nord-rhein-Westfalen mit seinem Hauptsitz in Hilden.  Ebenfalls in Nordrhein-Westfalen (Bergisch Gladbach) ansässig ist die auf medizinische Zelltechnologien spezialisierte Firma Miltenyi Biotec – mit 950 Mitarbeitern in Deutschland das zweitgrößte Biotechnologie-Unternehmen. Der Biopharmaka-Auftragshersteller Rentschler Biotechnologie aus Laupheim in Baden-Württemberg rangiert mit mehr als 530 Mitarbeitern auf Platz drei (vgl. Tab. 2).

Inhaltliche Schwerpunkte der Unternehmen

Ein Großteil der Biotech-Unternehmen in Deutschland widmet sich der Entwicklung von Medikamenten oder neue Methoden in der Diagnostik.

Tätigkeitsschwerpunkt der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (Nur eine Angabe pro Unternehmen)Lightbox-Link
Tätigkeitsschwerpunkt der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (Nur eine Angabe pro Unternehmen)Quelle: biotechnologie.de
 250 Firmen (46,5 %) sind dem Feld der „roten“ Biotechnologie zuzurechnen. Die Suche nach neuen Therapien, Impfstoffen oder Biomarkern stellt nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit den wichtigsten Anwendungsbereich der Biotechnologie dar.Die vielen Facetten der Biotechnologie werden bei der Betrachtung der zweitgrößten Gruppe deutlich.

Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelrot) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellrot) mit Tätigkeitsschwerpunkt MedizinLightbox-Link
Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelrot) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellrot) mit Tätigkeitsschwerpunkt MedizinQuelle: biotechnologie.de
 187 Unternehmen (34,8%) sind in keinem speziellen Feld, sondern für mehrere Anwenderbranchen aktiv. Das heißt nicht, dass hier weniger Biotechnologie betrieben würde. Auch Deutschlands größtes Biotech-Unternehmen Qiagen wird in die von der OECD definierte Kategorie der nicht-spezifischen Anwendungen eingeordnet. Hierzu gehören alle Unternehmen, die ausschließlich oder überwiegend Dienstleistungen für andere Biotech-Firmen erbringen oder als Zulieferer für diese tätig sind. Auch reine Auftragsproduzenten von biologischen Molekülen ohne eigene Entwicklungsaktivitäten werden zu dieser Kategorie gezählt. Damit ist dieses Segment das zweitwichtigste der Branche und erreicht eine fast ebenso große Bedeutung wie die medizinische Biotechnologie.

 

Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelgrün) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellgrün) mit Tätigkeitsschwerpunkt AgrobiotechnologieLightbox-Link
Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelgrün) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellgrün) mit Tätigkeitsschwerpunkt AgrobiotechnologieQuelle: biotechnologie.de
Die Trennung zwischen den Segmenten ist aber fließend und nicht irreversibel. So wird beispielsweise Qiagen bei einer Fortführung der derzeitigen Entwicklung bald der medizinischen Biotechnologie zugeschlagen werden können – durch Zukäufe und Fusionen mit anderen Biotechnologie-Unternehmen erwirtschaften die Hildener immer mehr Umsätze mit medizinischen Diagnostiklösungen. 
Industrielle Biotechnologie im Aufwind
Zunehmende Bedeutung erfährt die industrielle oder „weiße“ Biotechnologie. Schon seit Jahren wächst dieses Geschäftsfeld überproportional. 2010 gaben 56 Unternehmen an (2009:51), sich auf die Entwicklung von technischen Enzymen, neuen Biomaterialien oder biotechnologischen Produktionsprozessen zu konzentrieren. Zwar ist der Anteil der industriellen Biotechnologie an der Gesamtzahl der Unternehmen mit mittlerweile 10% immer noch relativ gering.

Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelgrau) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellgrau) mit Tätigkeitsschwerpunkt industrielle Biotechnologie  Lightbox-Link
Geografische Verteilung der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen (dunkelgrau) sowie der biotechnologisch aktiven Unternehmen (hellgrau) mit Tätigkeitsschwerpunkt industrielle Biotechnologie Quelle: biotechnologie.de
 Diese Zahl alleine täuscht aber über die wahre Bedeutung des Sektors hinweg. Da die „weiße“ Biotechnologie insbesondere für die chemische Industrie interessant ist, findet ein großer Teil der Aktivitäten nicht unbedingt in den dedizierten
Biotechnologie-Unternehmen statt, sondern direkt in der biotechnologisch aktiven Großindustrie. Der Pflanzenbiotechnologie sind insgesamt 24 Firmen zuzurechnen. Dieser Sektor ist  im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Ähnlich wie bei der industriellen Biotechnologie wird das Feld von Großunternehmen dominiert, die langwierige Entwicklungen und Zulassungsprozesse schultern können, in der Statistik aber bei den biotechnologisch-aktiven Unternehmen auftauchen. Die kleinste Gruppe (4%) stellen die 21 Unternehmen dar, die der Bioinformatik zuzurechnen sind.Ob rot, weiß oder grün: Sämtliche Spielarten der Biotechnologie gelten als wichtige Impulsgeber auf dem Weg hin zu einer biobasierten Wirtschaft, die auf natürliche Ressourcen setzt, um innovative Produkte zu entwickeln. Die Biotechnologie ist damit nicht nur ein wichtiger Eckpfeiler in der Gesundheitswirtschaft, sondern auch in der Bioökonomie.

Klinische Pipeline und Kooperationen

Ein Blick auf die klinische Pipeline der Biotech-Unternehmen ist ein Blick in die Zukunft der medizinischen Biotechnologie in Deutschland. Demnach wird unvermindert in neue Therapien investiert.

Medikamenten-Kandidaten der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenLightbox-Link
Medikamenten-Kandidaten der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenQuelle: biotechnologie.de
Die Zahl der Medikamentenkandidaten, die in den Labors entwickelt werden, ist auch über die wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen Jahre hinweg stabil geblieben – für Nachschub an F&E-Kandidaten ist in den Unternehmen gesorgt. Insgesamt befanden sich im vergangenen Jahr 100 biologisch aktive Substanzen in einer der drei Phasen der klinischen Entwicklung oder im Zulassungsverfahren.

Von dedizierten Biotechnologie-Unternehmen zur Zulassung gebrachte TherapeutikaLightbox-Link
Von dedizierten Biotechnologie-Unternehmen zur Zulassung gebrachte TherapeutikaQuelle: biotechnologie.de
 Dabei wurden 88 Kandidaten in einer der früheren Phasen I und II getestet, weitere elf Präparate waren in der finalen Phase III und ein Medikament war im Zulassungsverfahren. Die Produktkandidaten wurden dabei jeweils nur einmal gezählt, auch wenn Zulassungen in mehreren Märkten angestrebt oder Studien in mehreren Indikationen durchgeführt werden. Zudem wurden nur Projekte aufgenommen, bei denen ein großer Teil der Entwicklungsarbeiten auch  in Deutschland stattfindet. Die meisten Medikamentenkandidaten von ausländischen Firmen, die in Deutschland eine Niederlassung betreiben, wurden nicht aufgeführt. Ein solches Beispiel ist unter anderem der Krebsspezialist Aeterna Zentaris. Zwar beschäftigen die Kanadier 80 Mitarbeiter am Standort Frankfurt, der Großteil der Therapieentwicklung findet aber im heimischen Quebec statt. Die klinische Pipeline der Aeterna Zentaris wird deshalb in dieser Studie nicht eingerechnet. Anders ist dies beim Impfstoffhersteller Bavarian Nordic, dessen  offizieller Hauptsitz  sich in Dänemark befindet. Als ehemalige Ausgründung aus dem Helmholtz-Zentrum München (damals GSF) liegt hier der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nach wie vor in Deutschland. Aus diesem Grund sind die fünf Kandidaten von Bavarian Nordic in der Liste vertreten.

Nach wie vor acht Wirkstoffe deutscher Biotech-Unternehmen zugelassen

Keine Änderung im Vergleich zum Vorjahr gab es 2010 bei den Neuzulassungen.

Medikamentenkandidaten dedizierter Biotechnologie-Unternehmen in der klinischen Phase IIILightbox-Link
Medikamentenkandidaten dedizierter Biotechnologie-Unternehmen in der klinischen Phase IIIQuelle: biotechnologie.de
  Nach wie vor sind acht Wirkstoffe, die von dedizierten deutschen Biotech-Unternehmen entwickelt wurden, als Medikamente zugelassen (vgl. Tab. 4).  2009 konnte mit Removab von Trion Pharma, der als erster hierzulande entwickelte Antikörper auf den Markt kam, ein größerer Fortschritt berichtet werden. Bald könnte sich die Auswahl an zugelassenen Biotech-Präparaten wieder erweitern. Die  Biofrontera AG hat 2010 bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA einen Antrag für die Nano-Hautcreme BF-200 ALA eingereicht. Das in Leverkusen ansässige biopharmazeutische Unternehmen rechnet mit einer Entscheidung im dritten Quartal 2011. BF-200 ALA ist eine Emulsion aus feinsten Öltröpfchen und einem Wirkstoff. Aktiviert durch Lichtstrahlen, soll die Creme die Haut von Patienten mit aktinischer Keratose ohne Narbenbildung behandeln. Für 2011 werden außerdem wichtige Studienergebnisse für das Krebsmedikament Rencarex der Münchner Biotech-Firma Wilex erwartet. Der Antikörper soll zur Behandlung des kleinzelligen Nierenkrebses eingesetzt werden und befindet sich seit 2004 in der finalen klinischen Phase III. Der therapeutische Antikörper macht den Tumor für das körpereigene Immunsystem sichtbar und rekrutiert natürliche Killerzellen, die die vorhandenen Krebszellen zerstören sollen. Große Erwartungen liegen auch auf einem anderem Medikamentenkandidaten eines deutschen Biotech-Unternehmens. Talactoferrin, eine von der Agennix AG in München entwickelte Therapie gegen Sepsis, wird in einer 2011 gestarteten Phase-III-Studie untersucht. Erste Ergebnisse sind für 2012 angekündigt. Dass gerade auf den letzten Metern noch viel schief gehen kann, ist den Münchnern nicht unbekannt. Das Unternehmen ist aus der früheren GPC Biotech hervorgegangen, die  2007 mit der Zulassung des Prostatakrebs-Medikaments Satraplatin an der US-Gesundheitsbehörde FDA gescheitert war und durch die Fusion mit der US-amerikanischen Agennix 2009 einen Neuanfang wagte.

Kooperationen

Seit Jahren macht in der Pharmaindustrie das Wort vom „Innovation Gap“ die Runde. Um den Mangel an guten Ideen zu kompensieren, steigen die Großunternehmen deshalb immer mehr und immer früher in Entwicklungsprojekte von kleineren Biotechnologie-Unternehmen ein. Das ist nur eine Facette des vielfältigen Netzwerks an Kooperationen und Partnerschaften, das sich durch die gesamte Branche zieht.

Kooperationen dedizierter Biotechnologie-Unternehmen entlang der WertschöpfungsketteLightbox-Link
Kooperationen dedizierter Biotechnologie-Unternehmen entlang der WertschöpfungsketteQuelle: biotechnologie.de
 Auch die Chemie- und Nahrungsmittelindustrie interessiert sich zunehmend für biotechnologische Innovationen. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder Organisationen gehört für viele Firmen mittlerweile zum Standardrepertoire. Manche haben sich ganz auf die Auftragsforschung für andere Unternehmen spezialisiert. Insgesamt unterhielten die 256 Firmen, die in der aktuellen Umfrage Angaben dazu gemacht haben, im Jahr 2010 knapp 2.500 Partnerprojekte.Die meisten davon (1.112) beziehen sich auf Vorhaben mit Forschungseinrichtungen, um Fragen der Grundlagenforschung zu klären. Auch mit der Industrie gibt es vielfältige Verknüpfungen (732). Die berücksichtigten Biotechnologie-Unternehmen selbst unterhalten untereinander 551 Partnerschaften. Kooperationen finden dabei über die gesamte Wertschöpfungskette verteilt statt – mit einem erwartungsgemäß starken Fokus auf Forschung und Entwicklung. Gerade die Zusammenarbeit innerhalb der Wirtschaft verharrt dabei nicht in nationaler Perspektive. Beinahe jede zweite industrielle Kooperation erstreckt sich über Ländergrenzen hinweg.

Entwicklung der Umsätze und F&E-Aufwendungen

Nach einer kurzen Phase der Stagnation konnte die deutsche Biotechnologie-Branche 2010 den Umsatz wieder steigern. Die Wachstumsrate von 8,7% im Vergleich zum Vorjahr knüpft an das hohe Niveau vor der Krise an.

Umsatz und F&E-Ausgaben der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenLightbox-Link
Umsatz und F&E-Ausgaben der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenQuelle: biotechnologie.de

Die knapp 2,4 Milliarden Euro an Erlösen stammen aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen ebenso wie aus Vorab- und Meilensteinzahlungen, die durch Lizenzverträge in die Firmen geflossen sind. Da nach wie vor erst wenige Medikamente und gentechnisch veränderte Nutzpflanzen zugelassen sind, konzentrieren sich die Umsätze auf einige wenige Geschäftsfelder. Die „rote“ Biotechnologie setzt hier ihre Entwicklung vom Hoffnungsträger zum Umsatzbringer fort. Hier waren 2010 die größten Zuwächse zu verzeichnen. Mit einem Erlös von 846 Millionen Euro erwirtschafteten die dedizierten Biotechnologieunternehmen, die im Bereich der Gesundheit und Medizin tätig sind, 12 Prozent mehr als im Jahr 2009. Nach wie vor wird der größte Anteil allerdings mit Produkten und Dienstleistungen erzielt, die keinem der drei klassischen  Bereiche Medizin, Industrie und Landwirtschaft zugeordnet werden können. Mit 1,3 Milliarden Euro ist dieser nicht-spezifische Bereich für mehr als die Hälfte (56 %) des deutschen Biotech-Umsatzes verantwortlich. Ebenfalls gestiegen sind die Umsätze in der industriellen Biotechnologie (um 11% auf 143 Mio. Euro) sowie in der Pflanzenbiotechnologie (um 16% auf 45 Mio. Euro). Schon seit langem hatten Beobachter erwartet, dass sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) dem wirtschaftlichen Umfeld anpassen und stark abfallen würden. Das ist aber nicht passiert. 2010 sind die F&E-Investitionen zwar leicht gesunken, aber noch immer liegt sie mit 1,015 Milliarden Euro auf hohem Niveau (2009: 1,046 Mrd. Euro). Rund 716 Millionen Euro sind dabei in Projekte der medizinischen Biotechnologie geflossen (2009: 787 Mio. Euro), hier waren die Einschitte im Vergleich zum Vorjahr am größten.

Verteilung von Umsatz und F&E-Ausgaben dedizierter Biotechnologie-UnternehmenLightbox-Link
Verteilung von Umsatz und F&E-Ausgaben dedizierter Biotechnologie-UnternehmenQuelle: biotechnologie.de

59 Millionen Euro haben die Unternehmen der industriellen Biotechnologie für F&E-Projekte ausgegeben (2009: 45 Mio. Euro) und knapp 30 Millionen gingen auf das Konto der Biotechnologie-Unternehmen aus dem Bereich Landwirtschaft (2009: 24 Mio. Euro). Für beide Felder konnte damit 2010 ein Plus verzeichnet werden. Deutlich gestiegen sind auch die F&E-Aufwendungen der nicht-spezifischen Biotechnologie-Unternehmen. Sie lagen 2010 bei 199 Millionen Euro. (2009: 179 Mio. Euro). Mit Blick auf die 2010 stark gestiegenen Mittelzuflüsse aus Wagniskapital und über die Börse wird es vermutlich auch in der medizinischen Biotechnologie in den nächsten Jahren wieder aufwärts gehen. Damit könnte an vorherige Wachstumsschübe angeknüpft werden. Zuletzt stiegen die F&E-Ausgaben im Jahr 2006 stark an, seitdem verharren sie auf dem Niveau von rund einer Milliarde Euro.

Finanzierung

Vom Tiefststand zum Rekord: Die Investitionen in die Bio­technologie haben im Jahr 2010 einen beeindruckenden Sprung nach oben gemacht. Insgesamt flossen rund 700 Millionen Euro in die deutsche Branche – zählt man das Wagniskapital (VC), Kapitalerhöhungen über die Börse und Fördermittel zusammen. Das ist soviel wie noch nie. Die privat geführten dedizierten Biotechnologie-Unternehmen erhielten dabei 321 Millionen Euro von ihren Investoren und damit mehr als doppelt so viel wie 2009 (142 Mio. Euro). Noch besser erging es den börsennotierten Firmen. Sie sammelten 2010 insgesamt 335 Millionen Euro ein (2009: 122 Mio. Euro), im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um stattliche 175%. Die öffentliche Förderung sank auf 45 Millionen Euro (2009: 51 Mio. Euro), allerdings haben in diesem Jahr auch nur 129 Unternehmen Angaben dazu gemacht (2009: 176). Auf Rekordkurs lag 2010 nicht nur die Gesamtsumme. Auch einzelne Finanzierungsrunden im VC-Bereich waren außergewöhnlich groß.

Finanzierungsquellen der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenLightbox-Link
Finanzierungsquellen der dedizierten Biotechnologie-UnternehmenQuelle: biotechnologie.de

Größte Finanzierungsrunde brachte 55 Millionen Euro

Mit 55 Millionen Euro konnte die AiCuris GmbH in Wuppertal die zweitgrößte überhaupt in Deutschland getätigte Biotech-Finanzierung abschließen – die größte ist nach wie vor die 65 Millionen Euro schwere Runde von Ganymed aus dem Jahr 2008. AiCuris, die derzeit zwei Medikamentenkandidaten gegen Infektionen in der klinischen Phase II hat, landete im vergangenen Jahr damit auf Platz drei der weltweit größten Wagniskapitalfinanzierungen. Verantwortlich für die Finanzspritze waren die Hexal-Gründer und Milliardäre Andreas und Thomas Strüngmann. Auch im Kampf gegen Krebs sehen Investoren offenbar große Chancen. 54 Millionen Euro erhielt die immatics GmbH aus Tübingen, um Immuntherapien gegen diverse Tumoren weiterzuentwickeln. Das Besondere daran: Erstmals taten sich hier die drei großen Finanzakteure der deutschen Biotechnologie-Branche zusammen: die Strüngmann-Brüder, der SAP-Gründer Dietmar Hopp und die MIG-Fondsgesellschaft. Sie waren 2010 zusammengenommen an Finanzierungsrunden im Gesamtwert von über 300 Millionen Euro beteiligt. Bei immatics war das Investoren-Trio offenbar vom Entwicklungskanddiaten IMA901 überzeugt, der zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom eingesetzt werden soll. Vorbereitungen für eine Phase-III-Studie sind 2010 gestartet.

Die größten Finanzierungen börsennotierter dedizierter Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Lightbox-Link
Die größten Finanzierungen börsennotierter dedizierter Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Quelle: biotechnologie.de

Micromet AG als Investitionsmagnet

Bei den börsennotierten Biotechnologieunternehmen hat sich wieder einmal die Micromet AG als stärkster Investitionsmagnet erwiesen. Insgesamt konnten die Münchener im Jahr 113,6 Millionen Euro einsammeln – das sprengt bisherige Dimensionen. Die Summe setzt sich aus zwei Finanzierungsrunden im März und November an der New Yorker Börse zusammen. Über die amerikanische Muttergesellschaft Micromet Inc. kamen so 61 Millionen Euro und 52,6 Millionen Euro herein. Die Begeisterung der Börsenanleger entzündet sich an Blinatumomab. Der bispezifische Antikörper, der an gleich zwei verschiedene Immunzellen binden kann, soll bei einer besonders schwer therapierbaren Form von Blutkrebs helfen, der akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Im September 2010 startete eine Phase-II-Studie.Die zweitgrößte Kapitalerhöhung über die Börse gelang dem Krebsspezialisten Agennix, der rund 101 Millionen Euro von seinen Aktionären erhielt. Eine Finanzierungsrunde im Herbst erbrachte 76 Millionen Euro, hinzu kamen eine Privatplatzierung, an der sich nur ausgesuchte Investoren beteiligen konnten, sowie ein Darlehen durch den Mehrheitseigner Dietmar Hopp. Agennix, der Nachfolger der früheren GPC Biotech, entwickelt ein Medikament, das gegen Lungenkrebs helfen soll. Talactoferrin wird gerade in zwei parallel laufenden Phase-III-Studien untersucht. Eine weitere soll bald starten, um zu untersuchen, ob das Milchprotein möglicherweise auch bei Blutvergiftung hilft. Nicht nur Investoren setzen ihr Vertrauen auf deutsche Biotechnologie-Unternehmen.

Die größten Wagniskapitalfinanzierungen von dedizierten Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Lightbox-Link
Die größten Wagniskapitalfinanzierungen von dedizierten Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Quelle: biotechnologie.de

Biotech-Branche tritt selbst zunehmend als Geldgeber auf

Auch die Branche selbst tritt zunehmend als Geldgeber auf. Zum Teil, um an neue vielversprechende Technologien oder ergänzende Produkte bzw. Entwicklungskandidaten heranzukommen, zum Teil aber auch als Startfinanzierung für junge Firmen. All dies sind Zeichen dafür, dass die deutsche Biotechnologie-Branche eine sanfte Konsolidierungswelle erfährt und an Reife zunimmt. Mit dem Kauf der Develogen AG aus Göttingen sicherte sich die Hamburger Evotec AG im Jahr 2010 ein neues Indikationsgebiet (metabolische Krankheiten). Anfang 2011 schlugen die Wirkstoffsucher mit der Übernahme der Kinaxo GmbH aus München noch einmal zu. Erweiterte Methoden, um Antikörper mit ganz bestimmten Eigenschaften zu entwerfen, holte sich die Münchener MorphoSys AG mit der Übernahme der Sloning GmbH ins Haus. Die auf die industrielle Biotechnologie spezialisierte Brain AG aus Zwingenberg wiederum gab der frisch gegründeten Enzymicals AG in Greifswald eine Anschubfinanzierung und sicherte sich damit einen Anteil an dem Spezialisten für Biokatalysatoren. Bei dem Kauf von Heidelberg Pharma durch die Wilex AG gingen zwei Unternehmen zusammen, die beide durch den SAP-Gründer Dietmar Hopp finanziert werden und sich mit ihren Technologien ergänzen.Auch der Pharmamittelstand in Deutschland interessiert sich offenbar zunehmend für die Biotechnologie. Im Jahr 2010 haben einige Firmen gehandelt. Die Dresdener Apogepha GmbH übernahm die Mehrheit an der  ebenfalls in Dresden ansässigen UroTec GmbH. Das Tissue Engineering-Unternehmen arbeitet daran, erkrankte Harnorgane mit Hilfe von patienteneigenen Zellen zu erneuern. Das erste Produkt Mukocell wird gerade für die Zulassung vorbereitet. Ein weiteres Beispiel für das wachsende Interesse an der medizinischen Biotechnologie ist das Engagement der Engelhard Arzneimittel aus Niederdorfelden bei der Sterna Biologicals GmbH. Das junge Unternehmen aus Marburg entwickelt ein Asthma-Medikament auf der Basis von Nukleinsäuren. Dies könnte das bestehende Portfolio aus Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen ergänzen, das Engelhard unterhält.

Übernahmen und Fusionen mit Beteiligung dedizierter Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Lightbox-Link
Übernahmen und Fusionen mit Beteiligung dedizierter Biotechnologie-Unternehmen im Jahr 2010Quelle: biotechnologie.de

Pharma investiert in Biotechnologie

Darüber hinaus investieren aber auch die Pharmaindustrie weiter in die Biotechnologie. Mit Boehringer Ingelheim richtete nun auch ein deutscher Pharmakonzern einen Corporate Venture Fonds ein. Die 100 Millionen Euro Startkapital dürften demnächst wohl auch in Beteiligungen an deutschen Biotechnologieunternehmen münden.Eine Reihe von Übernahmen und Beteiligungen im Jahr 2010 war allerdings keine rein deutsch-deutsche Angelegenheit, denn hiesige Unternehmen werden offenbar auch aus internationaler Sicht immer attraktiver. Immerhin bei der Hälfte der größten Übernahmen und Beteiligungen im Jahr 2010 waren es ausländische Unternehmen, die deutsche Biotechnologie-Unternehmen kauften. Der größte Deal dieser Art war die Übernahme des Regensburger DNA-Synthetisierers Geneart durch den amerikanischen Laborriesen Life Technologies. Die Düsseldorfer X-Zyme GmbH ging an Johnson Matthey aus Großbritannien, während ImaGenes GmbH in den Besitz der ebenfalls britischen Source Bioscience wechselte. Die französische NovAlix übernahm wiederum die Graffinity GmbH aus Heidelberg. Aus Ägypten kommen die neuen Besitzer der ProBioGen AG: Der Berliner Auftragshersteller für Biopharmazeutika wurde von Minapharm übernommen.Im Jahresvergleich sieht es ganz danach aus, als könnte 2010 eine Trendwende in der Finanzierungslandschaft der deutschen Biotechnologie markieren. Ob die kräftigen Mittelzuflüsse allerdings nur ein nötiges Nachfassen nach allzu mageren Jahren zuvor waren oder ein nachhaltig gestiegenes Vertrauen in das Potenzial der Branche symbolisieren, das wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Internationaler Vergleich

Die Biotechnologie ist global geworden: Schon lange ist sie nicht mehr auf die unmittelbare Umgebung von einer Handvoll Spitzenuniversitäten in den USA beschränkt.  Auch weil die Politik in vielen Ländern den Sektor zur Schlüsseltechnologie erklärt hat, kam es in den vergangenen 20 Jahren weltweit zu Tausenden von Unternehmensgründungen.

Anzahl der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen im OECD-Vergleich (2009)Lightbox-Link
Anzahl der dedizierten Biotechnologie-Unternehmen im OECD-Vergleich (2009)Quelle: biotechnologie.de

Wie groß die Branche in den einzelnen Ländern tatsächlich ist, lässt sich allerdings nur schwer exakt bestimmen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat zwar schon im Jahr 2004 allgemeingültige Definitionen eingeführt. Diese finden etwa in der jährlichen Branchenumfrage von biotechnologie.de Verwendung. Doch nach wie vor unterscheiden sich die Länder teilweise erheblich darin, welche Art von Unternehmen sie als biotechnologisch-aktiv deklarieren. Zudem ist bei der Evaluierung der nationalen Branchen nicht nur die Zahl an Unternehmen von Bedeutung, sondern auch deren Größe und Reife. In unregelmäßigen Abständen erstellt die OECD aus den von einzelnen Mitgliedsländern beigesteuerten Daten internationale Vergleichstabellen der Biotechnologielandschaft. Die aktuellste Version stammt aus dem Jahr 2009 und umfasst insgesamt 22 Länder (vgl. Abb. 11).Klar ist: Als Keimzelle der Biotechnologie verfügen die USA noch immer über die größte und am weitesten entwickelte Branche. Gerade in Europa hat sich aber inzwischen auch eine aktive Biotech-Szene etabliert. Deutschland, Großbritannien und die Schweiz zählen dabei zu den Schwergewichten, andere Länder wie Frankreich und Spanien haben durch gezielte Förderung aufgeholt. International bedeutend ist neben Kanada aber auch der asiatische Raum.

Ausblick

Die Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie, die für viele Wirtschaftszweige inzwischen zu einem wesentlichen Innovationstreiber geworden ist. Ob Medizin, Industrie, Ernährung, Energie oder Landwirtschaft – die Nachfrage nach biobasierten Innovationen ist groß. Insbesondere Industriegesellschaften müssen sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen. Vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden energiepolitischen Wende und dem zunehmenden Kostendruck der öffentlichen Gesundheitssysteme sind neuartige  Lösungen gefragter denn je. Die Produkte, Verfahren und Dienstleistungen aus den Laboren der Biotechnologie-Unternehmen werden deshalb immer aufmerksamer registriert, das belegen auch die hier veröffentlichten Umfrage-Ergebnisse. Den sichtbarsten Nutzen hat die Biotechnologie dabei für die Gesundheitswirtschaft. Mehr als 100 biotechnologisch hergestellte Arzneien sind derzeit weltweit auf dem Markt.

Unternehmens- und Forschungslandschaft der deutschen Biotechnologie 2010 (Cluster sind kumuliert dargestellt)Lightbox-Link
Unternehmens- und Forschungslandschaft der deutschen Biotechnologie 2010 (Cluster sind kumuliert dargestellt)Quelle: biotechnologie.de

Pharma-Industrie benötigt neue Arzneikandidaten aus den Biotech-Labors

Ohne den Nachschub an neuen Medikamentenkandidaten aus den Forschungslaboren der Biotechnologie-Unternehmen würden viele Pharmakonzerne schlecht dastehen – insbesondere vor dem Hintergrund auslaufender Patente ihrer Blockbusterpräparate. Große Hoffnungen setzen die Unternehmen dabei auf die personalisierte Medizin – maßgeschneiderte Behandlungsstrategien bedeuten zwar vielfach kleinerer Patientenkollektive, doch zugleich auch eine größere Chance auf Kostenerstattung durch die Krankenkasse. Darüber hinaus nehmen immer mehr große Konzerne auch Orphan Drugs in ihr Portfolio auf. Der Druck auf die Pharmaunternehmen ist offenbar so groß, dass selbst die Nische inzwischen attraktiv erscheint. Die Bedeutung der Biotechnologie wächst aber nicht nur in der Medizin. Auch Nahrungsmittelhersteller, Konsumgüterproduzenten, Energiekonzerne und Chemieunternehmen setzen auf biotechnologische Verfahren, um neuartige Produkte zu entwickeln oder nachhaltigere Herstellungsprozesse zu etablieren. Denn ähnlich wie die Pharmakonzerne stehen auch diese Unternehmen unter Druck: Die weltweiten Vorkommen der wichtigsten Ressource Erdöl werden in den nächsten Jahren zur Neige gehen. Darüber hinaus setzen viele Regierungen die Umweltauflagen für Unternehmen nach oben, die einen hohen CO2-Ausstoß haben. All diese Entwicklungen treffen auch auf Deutschland zu. Das spürbare Wachstum der deutschen Biotechnologie-Branche in den letzten Jahren ist daher auch die logische Folge dieses Strukturwandels. Viele Unternehmen haben es offenbar  geschafft, ihre Geschäftsmodelle an die Gegebenheiten anzupassen. Davon zeugen eine wachsende Zahl von Unternehmen, die biotechnologische Produkte herstellen und mehr Mitarbeiter denn je, die in der kommerziellen Biotechnologie in Deutschland beschäftigt sind. Hinzukommen ein deutlich gestiegener Umsatz, eine Rekordfinanzierung, wie sie nicht einmal in den Boomzeiten der Jahrtausendwende erreicht wurde, und eine sanfte Konsolidierungswelle in der deutschen Biotechnologie-Branche.

Reifegrad der Unternehmen ist gewachsen

All dies deutet darauf hin, dass der Reifegrad der Unternehmen in Deutschland zunehmend steigt und eine kritische Masse an älteren, finanzstarken Biotechnologie-Firmen vorhanden ist, die für Stabilität und kontinuierliches Wachstum sorgen.  Mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ und dem Gesundheitsforschungs-Rahmenprogramm, die beide Ende 2010 von der Bundesregierung gestartet wurden, erfährt die deutsche Biotechnologie-Branche zudem eine nachhaltige politische Unterstützung. Im Rahmen dieser Initiativen stehen für die nächsten Jahre Fördermittel in Höhe von rund 8 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch wenn öffentliche Mittel für die Biotechnologie-Unternehmen nur einen geringen Anteil der Gesamtfinanzierung darstellen, so wird dadurch doch sichergestellt, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiterhin aktiv vorangetrieben werden kann. Zugleich wird damit die Basis dafür geschaffen, dass die Anzahl derjenigen F&E-Projekte nicht nachlässt, die für Unternehmen interessant sein könnten.

Methoden

Im Dezember 2004 hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Vielzahl der derzeit existierenden Definitionen für die Biotechnologie harmonisiert. Die OECD ist ein politisch und wirtschaftlich motivierter Zusammenschluss von derzeit 30 Staaten, deren Ziel unter anderem darin besteht, einen Vergleich der wirtschaftlichen Aktivität ihrer Mitgliedsländer zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden für die verschiedensten Branchen statistische Richtlinien erarbeitet – mit einheitlichen Definitionen und Begriffserläuterungen. Für die Biotechnologie ist dies im Jahr 2004 geschehen: Seitdem sind alle OECD-Länder aufgerufen, Erhebungen zur Biotechnologie am sogenannten Framework for Biotechnology Statistics zu orientieren.

Anwendung der OECD-Standards für Deutschland

Für die deutsche Biotech-Branche wurden diese Leitlinien in der Vergangenheit lange nicht angewandt. Aus diesem Grund hat das BMBF biotechnologie.de im Jahr 2006 erstmals beauftragt, eine Biotechnologie-Firmenumfrage für Deutschland durchzuführen, die auf den OECD-Richtlinien basiert. Damit sollten erstmals international vergleichbare Kennzahlen der deutschen Biotech-Branche erhoben werden, die einen validen Vergleich Deutschlands mit anderen Ländern ermöglichen. In diesem Jahr erfolgte zum sechsten Mal eine Umfrage nach diesen Richtlinien.

Im Mittelpunkt des Interesses der Erhebung stehen vor allem folgende Eckdaten: die Anzahl der Unternehmen, die sich wesentlich oder ausschließlich mit Biotechnologie beschäftigen; die inhaltlichen Aktivitäten und Mitarbeiterzahlen sowie der von diesen Firmen generierte Umsatz.

Biotechnologie-Definitionen

Die OECD schlägt für die Biotechnologie eine zweiteilige Begriffsbestimmung vor, die aus einer sogenannten "einzelnen Definition" (1)und einer "listenbasierten Definition" (2) besteht. Die einzelne Definition der Biotechnologie ist zunächst eine allgemeine Begriffsbestimmung dessen, was unter Biotechnologie zu verstehen ist. Sie lautet wie folgt:


(1) Einzelne Definition der Biotechnologie:

"Biotechnologie ist die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende Organismen, Teile von ihnen, ihre Produkte oder Modelle von ihnen zwecks Veränderung von lebender oder nichtlebender Materie zur Erweiterung des Wissensstandes, zur Herstellung von Gütern und zur Bereitstellung von Dienstleistungen."

Um diese Erklärung zu konkretisieren und besonders den Ansatz der modernen Biotechnologie hervorzuheben, verwendet die OECD die listenbasierte Definition. Sie enthält eine Aufzählung sieben biotechnologischer Verfahren und Methoden, die dabei helfen sollen, die allgemeine Definition der Biotechnologie sinnvoll zu ergänzen (vgl. Tabelle 2). Diese Liste ist beispielhaft und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird sich gerade im Hinblick auf zukünftige Datenerhebungen sowie technologische Entwicklungen im Bereich der Biotechnologie auch weiter ändern.  

Die Biotechnologie wird dabei als ein Arbeitsfeld beschrieben, das sowohl traditionelle als auch innovative und angrenzende Tätigkeitsfelder umfasst. Methoden der Genomik, Proteomik und Bioverfahrenstechnik stehen ebenso in der OECD-Liste wie die Arbeit mit Zell- und Gewebekulturen, Vektoren, Bioinformatik oder Nanobiotechnologie. Anhand dieser Kritieren wurde mit vorliegender Firmenumfrage eine Betrachtung der Biotech-Branche vorgenommen. Firmen, deren Tätigkeitsfelder außerhalb dieser Definitionen liegen, wurden nicht berücksichtigt.


(2) Listenbasierte Definition der Biotechnologie:


DNAGenomik, Pharmakogenetik, Gensonden, DNA-Sequenzierung/-Synthese/-Amplifikation, Gentechnik, RNA.
Proteine und andere MoleküleSequenzierung, Synthese und Veränderung von Proteinen und Peptiden (einschließlich hochmolekularer Hormone); Identifikation von Zellrezeptoren; verbesserte Darreichungsformen für hochmolekulare Wirkstoffe (beispielsweise mit Glycol oder bestimmten Lipiden); Proteomik.
Zell- und Gewebekultur sowie Tissue-EngineeringZell- und Gewebekultur, Tissue-Engineering, Hybridisierung, Zellfusion, Vakzine und Immunstimulansen, Embryo-Kultivierung.
Methoden der BioverfahrenstechnikFermentationen in Bioreaktoren, Bioverfahren, biologisches Bleichen, biologische Zellstoffgewinnung, biologische Laugung, biologische Entschwefelung, biologische Umweltsanierung und biologische Filtration.
Subzelluläre OrganismenGentherapie, virale Vektoren.
BioinformatikErstellung von Datenbanken mit Genomen oder Proteinsequenzen; Modellierung komplexer biologischer Vorgänge.
NanobiotechnologieAnwendung von Werkzeugen und Verfahren der Nano- und Mikrosystemtechnik zur Herstellung von Hilfsmitteln für die Erforschung biologischer Systeme sowie Anwendungen in der Wirkstoffdarreichung und in der Diagnostik.

Neben der Frage, was unter Biotechnologie im Einzelnen zu verstehen ist, dienen der Biotechnologie-Firmenumfrage noch weitere Begriffe als Grundlage. Schließlich ist nicht jedes Unternehmen, das sich mit oben genannten Methoden beschäftigt, laut OECD-Definition automatisch ein Biotechnologie-Unternehmen.

Was ist gemäß OECD ein Biotechnologie-Unternehmen?

Die OECD unterscheidet innerhalb der Biotech-Branche zwei unterschiedliche Kategorien von Unternehmen: „dedizierte Biotechnologie-Unternehmen“ (1) auf der einen Seite und „sonstige biotechnologisch-aktive Unternehmen“ (2)auf der anderen Seite. Erstere werden laut der OECD-Definition wie folgt beschrieben:


(1) Ein dediziertes Biotechnologie-Unternehmen…


"... ist definiert als ein biotechnologisch aktives Unternehmen, dessen wesentliche(s) Unternehmensziel(e) die Anwendung biotechnologischer Verfahren zur Herstellung von Produkten oder der Bereitstellung von Dienstleistungen oder der Durchführung biotechnologischer Forschung und Entwicklung ist/sind."


Im Gegensatz zu dieser Art von dedizierten Biotech-Unternehmen liegt das wesentliche Unternehmensziel eines „innovativ biotechnologisch-aktiven Unternehmens“ nicht ausschließlich in der Anwendung biotechnologischer Verfahren. Die OECD beschreibt damit Unternehmen, bei denen die Biotechnologie nur einen Teil des Geschäfts- und Tätigkeitsfeldes ausmacht. Die Definition lautet wie folgt:


(2) Ein sonstiges biotechnologisch-aktives Unternehmen …


"... ist definiert als ein biotechnologisch aktives Unternehmen, das biotechnologische Verfahren zum Zwecke der Eingliederung neuartiger oder wesentlich verbesserter Produkte oder Herstellungsprozesse anwendet (gemäß dem Oslo Manual der OECD von 1997 als Maß der Innovation). Dabei muss das wesentliche Unternehmensziel nicht ausschließlich in der Anwendung biotechnologischer Verfahren zur Herstellung von Produkten oder der Bereitstellung von Dienstleistungen oder der Durchführung biotechnologischer Forschung und Entwicklung bestehen (z. B. Pharma- und Chemie-unternehmen, Saatguthersteller u. ä.)."


Neben diesen wesentlichen Unternehmensdefinitionen hat die OECD für weitere relevante Begriffe verbindliche Beschreibungen festgelegt:

Biotechnologisches Produkt

... ist definiert als Ware oder Dienstleistung, deren Entwicklung oder Herstellung die Anwendung eines oder mehrerer biotechnologischer Verfahren gemäß der einzelnen oder listenbasierten Definition für die Biotechnologie voraussetzt.

Biotechnologischer Prozess

... ist definiert als Herstellungs- oder anderer Prozess (beispielsweise ein Umweltvorgang), bei dem ein oder mehrere biotechnologische Verfahren oder Produkte zur Anwendung kommen.

Biotechnologische Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E)

... ist definiert als F&E biotechnologischer Verfahren, biotechnologischer Produkte und Herstellungsprozesse unter Anwendung oben genannter biotechnologischer Methoden sowie in Übereinstimmung mit dem Frascati Manual der OECD von 2002 als Maß von F&E.

Beschäftigung in der Biotechnologie

... sind definiert als solche Arbeitskräfte, die direkt oder indirekt an der Herstellung oder biotechnologischer Produkte beteiligt sind. 

Datenbasis der Biotechnologie-Umfrage

Für die Zwecke dieser Umfrage hat biotechnologie.de einen Fragebogen erarbeitet, der auf den zuvor erläuterten OECD-Definitionen beruht. Zwischen Januar und März 2011 wurden insgesamt 757 Unternehmen angeschrieben. Die Auswahl der für die Erhebung angeschriebenen Unternehmen erfolgte unter Berücksichtigung der OECD-Definition in Abgleich mit der Unternehmensdatenbank der BIOCOM AG. 616 der befragten Unternehmen antworteten entweder per Fragebogen oder nach telefonischer Rückfrage. Die Rücklauf- bzw. Verifizierungsquote beträgt damit 81 %.Entsprechend den OECD-Richtlinien wurde bei der Auswahl der Firmen darauf geachtet, alle Unternehmen zu erfassen, die sich in Deutschland mit Biotechnologie beschäftigen und hierzulande ansässig sind. Deshalb wurden auch solche Firmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland F&E-Aktivitäten haben. Bei der Erfassung der Arbeitsplätze, Geschäftszahlen und Geschäftsfelder wurde die
Befragung nur für die deutschen Standorte eines Unternehmens durchgeführt. Hat ein Unternehmen mehr als einen Standort in Deutschland, wird es nur einmal mit entsprechend kumulierten Werten berücksichtigt. Stichtag für die Befragung war der 31. 12. 2010. Die berücksichtigten Unternehmen sind in der Biotechnologie-Datenbank des Informationsportals biotechnologie.de einsehbar. Die veröffentlichten Angaben beruhen auf den Ergebnissen der Umfrage.
Alle in den Umfragen berücksichtigten Biotech-Unternehmen und Forschungsinistute sind in der Biotechnologie-Datenbank von biotechnologie.de einsehbar. Die Einträge sind nach OECDD-Kategorien unterteilt. Die veröffentlichten Angaben beruhen auf den Ergebnissen der Umfrage.

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und März 2011. Von insgesamt 757 angeschriebenen Unternehmen nahmen 616 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 81%. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2010.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

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Downloads

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011 

biotechnologie.de, April 2011. Deutsch/Englisch  Download PDF (2,8 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2010

biotechnologie.de, April 2010. Deutsch/Englisch Download PDF (3,2 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie-Firmenumfrage 2009

biotechnologie.de, Mai 2009. Deutsch/Englisch Download PDF (3,8 MB) PDF online ansehen