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Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011

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Die Biotech-Branche ist weiter auf Wachstumskurs. Dies belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage 2011, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat.

Struktur der Biotechnologie-Branche

Die Biotechnologie-Branche ist 2010 weiter gewachsen. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 538 Unternehmen in Deutschland ganz oder überwiegend mit Verfahren der modernen Biotechnologie gearbeitet und gelten somit nach Definition der OECD als „dedizierte“ Biotech-Firmen. Damit gab es einen weiteren Anstieg gegenüber dem Vorjahr (531). Im Folgenden beziehen sich die Angaben, sofern nicht anders vermerkt, auf die dedizierten Biotechnologie-Unternehmen. Die Biotechnologie wird aber auch jenseits der ausschließlich biotechnologisch tätigen Unternehmen immer wichtiger.

Dedizierte Biotechnologie-Unternehmen und ihre Mitarbeiter verteilt nach BundesländernLightbox-Link
Dedizierte Biotechnologie-Unternehmen und ihre Mitarbeiter verteilt nach BundesländernQuelle: biotechnologie.de
 Das zeigt die starke Zunahme jener Firmen, die als „sonstige biotechnologisch-aktive Firmen“ gelten. Zu dieser Gruppe zählen etwa Pharma- und Chemieunternehmen bzw. Saatguthersteller, die auf innovative biotechnologische Methoden setzen. Während 2009 noch 114 Firmen zu dieser Gruppe gehörten, waren es 2010 bereits 125 (+10%). Zu den in der Umfrage neu berücksichtigten Firmen gehören mehrheitlich mittelständische Unternehmen, deren Aktivitäten den Bereichen der „roten“ oder der „weißen“ Biotechnologie zugeordnet werden können.Im Jahr eins nach der Wirtschaftskrise agierte die Branche insgesamt zurückhaltender. So ist die Zahl der Gründungen 2010 auf acht zurückgegangen, 2009 hatte es noch 17 Neugründungen gegeben. Die 2010 neu gegründeten Biotechnologie-Unternehmen sind in der Mehrheit medizinisch orientiert. Genau die Hälfte der Neulinge hat sich im Großraum München angesiedelt. Nahezu gleich geblieben ist die Anzahl der Firmen, die aufgeben mussten. 2010 wurden insgesamt sechs Insolvenzen registriert (2009: 5). In den Jahren davor lag diese Zahl meist im zweistelligen Bereich. Beide Trends zusammengenommen zeichnen das Bild einer stabilen Branche, die nun weiter an Fahrt zulegen kann.Diese Standfestigkeit haben sich viele Firmen über Jahre hinweg erworben. Im Durchschnitt ist ein deutsches Biotechnologie-Unternehmen mittlerweile 9,7 Jahre alt. Viele sind aus der bislang größten Gründungswelle in der deutschen Biotechnologie hervorgegangen, die unter anderem durch den vom BMBF initiierten BioRegio-Wettbewerb im Jahr 1996 angestoßen wurde. Gut die Hälfte (55%) aller heute existenten Biotech-Firmen nahmen in der Folge des Wettbewerbs bis 2001 ihre Geschäftstätigkeit auf. Beim Blick auf die geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen ragen aktuell Bayern, Baden-Württemberg und Berlin-Brandenburg als etablierte Schwergewichte heraus (vgl. Tab. 1).

Geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen nach BundesländernLightbox-Link
Geografische Verteilung der Biotechnologie-Unternehmen nach BundesländernQuelle: biotechnologie.de
 In den vergangenen fünf Jahren konnten aber auch Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen wachsende Firmenzahlen verzeichnen.

Forschungslandschaft

Um ein möglichst vollständiges Bild der Biotechnologie in Deutschland zu zeichnen, ist neben der Betrachtung der Unternehmen auch ein Blick auf die Forschungslandschaft wichtig. Dazu hat die Informationsplattform biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zuletzt im Jahr 2009 eine Erhebung durchgeführt (vgl. „Die Deutsche Biotechnologie-Branche 2010“). Demnach wird bundesweit an 202 Forschungseinrichtungen zu biotechnologischen Fragestellungen geforscht. Dazu zählen 63 Universitäten, 26 Fachhochschulen, 104 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und neun Standorte der staatlichen Ressortforschung. Hier arbeiten insgesamt rund 27.000 Menschen im Bereich Biotechnologie. Bei den Mitarbeiterzahlen kristallisierten sich einzelne regionale Schwerpunkte heraus: So arbeitet jeder dritte biotechnologisch aktive Wissenschaftler in Baden-Württemberg, Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Auch finanziell ist die biotechnologische akademische Forschung ein Schwergewicht. Die öffentlichen Forschungseinrichtungen verfügten im Jahr 2008 über ein Gesamtbudget von 2,8 Milliarden Euro, hinzu kamen knapp 1,2 Milliarden an Drittmitteln.  Diese Zahlen unterstreichen die große Bedeutung der öffentlichen Forschung auf dem Gebiet der Biotechnologie.

 

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und März 2011. Von insgesamt 757 angeschriebenen Unternehmen nahmen 616 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 81%. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2010.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

Die kostenfreie Nutzung sämtlicher Inhalte ist unter Angabe der Quelle (biotechnologie.de) ausdrücklich gestattet.

Downloads

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011 

biotechnologie.de, April 2011. Deutsch/Englisch  Download PDF (2,8 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2010

biotechnologie.de, April 2010. Deutsch/Englisch Download PDF (3,2 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie-Firmenumfrage 2009

biotechnologie.de, Mai 2009. Deutsch/Englisch Download PDF (3,8 MB) PDF online ansehen