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Die deutsche Biotechnologie-Branche 2012

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Die Biotechnologie ist für viele Wirtschaftszweige zu einem wesentlichen Innovationstreiber geworden. 2011 hat die Branche in Deutschland erneut zugelegt - sowohl was den Umsatz, die Zahl der Mitarbeiter und die Zahl der Unternehmen angeht. Dies belegen die Ergebnisse der Biotechnologie-Firmenumfrage 2012, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt hat. Außerordentlich schwierig war es indes für die meisten Biotechnologie-Unternehmen, ihre Finanzierung sicherzustellen. Mit 142 Millionen Euro wurde von privater Seite nur wenig Kapital in die Branche investiert.

Kooperationen

Die zunehmende Komplexität der biotechnologischen Forschung macht es oft notwendig, das Expertenwissen aus verschiedenen Forschungsdiszplinen zu bündeln. Bei einer Querschnittstechnologie wie der Biotechnologie ist die Zahl der Kooperationen entsprechend hoch. Da nur die Kooperationen von 172 der insgesamt 737 erfassten Einzelinstitute aufgenommen wurden, dürfte die tatsächliche Zahl der gemeinsamen Forschungsprojekte noch weitaus höher als die in dieser Erhebung erfassten 8.000 liegen. Einen Einblick erlauben die Daten aber doch. Neun von zehn Projekten betreffen die Grundlagenforschung. In den darauf folgenden Phasen der Wertschöpfungskette, der Entwicklung und schließlich der Validierung, sind Kooperationen der Forschungseinrichtungen erwartungsgemäß weniger häufig. In diesen späten Phasen übernehmen oft kommerziell ausgerichtete Unternehmen die weitere Entwicklung von Verfahren, Dienstleistungen oder Produkten. Dies bildet sich auch in der Umfrage ab: Meistens arbeiten die Forschungsinstitute mit anderen Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen (75%) zusammen. Aber es gibt durchaus auch Projekte mit Biotech-Unternehmen und Industriepartnern (23%).

Kooperation zwischen Universitäten und Pharmapartnern

Zwei solche Beispiele finden sich derzeit in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. In Ulm entsteht das Boehringer Ingelheim Ulm University BioCenter (BIU), ausgestattet mit einem Budget von insgesamt 4,5 Millionen Euro bis 2014. Als Kooperation von Universität Ulm und dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim soll das Zentrum Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung enger vernetzen. Boehringer Ingelheim engagiert sich ebenfalls an der Universität Mainz, wo 2011 das Institut für Molekulare Biologie (IMB) eröffnet wurde. Während das Land Rheinland-Pfalz für die Baukosten aufkam, unterstützt die Boehringer Ingelheim Stiftung auch hier die Forschung mit einer Startsumme von 100 Millionen Euro.

Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung

Den Brückenschlag zwischen biomedizinischer Forschung und Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft sollen die sechs vom BMBF geförderten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung forcieren. Dazu zählt etwa das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn. Zum DZNE-Netzwerk zählen Kooperationspartnern des an sieben weiteren Standorten in Deutschland. Weitere Zentren für Gesundheitsforschung fokussieren auf Herz-Kreislauf-Forschung, Diabetes, Infektionskrankehiten, Krebs und Lungenforschung. Auch diese Zentren bündeln die Forschungskapazitäten mehrerer Einrichtungen im Bundesgebiet.

Künftig sollen auch Kooperationen zwischen vom Bund und vom Land geförderten Forschungseinrichtungen stärker institutionalisiert werden. Wie eine solche Kooperation aussehen kann, demonstriert das Karlsruhe Institut of Technology (KIT), ein Zusammenschluss der Universität Karlsruhe mit dem ansässigen Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft. Eine ähnliche Fusion ist in Berlin zwischen der Universitätsmedizin der Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) geplant.

 

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum siebten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und März 2012. Von insgesamt 742 angeschriebenen Unternehmen nahmen 584 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 79 %. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2011.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

Die kostenfreie Nutzung sämtlicher Inhalte ist unter Angabe der Quelle (biotechnologie.de) ausdrücklich gestattet.

Downloads

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2012

biotechnologie.de, April 2012. Deutsch/Englisch Download PDF (5,2 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011 

biotechnologie.de, April 2011. Deutsch/Englisch  Download PDF (2,8 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2010

biotechnologie.de, April 2010. Deutsch/Englisch Download PDF (3,2 MB) PDF online ansehen