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Biotechnologie in Brasilien

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Die Flagge von Brasilien Quelle: wikipedia.de

Brasilien boomt – und strebt nach der Weltspitze. In einer nahezu beispiellosen Aufholjagd hat sich das Land am Amazonas in den vergangenen 15 Jahren zu einer wirtschaftlichen Großmacht entwickelt. Die Biotechnologie wurde dabei mit massiver staatlicher Förderung vorangetrieben. Ökonomisch den größten Anteil hat die Bioethanol-Fermentation aus Zuckerrohr, hier ist Brasilien nach den USA weltweit führend. Aber auch die Genomforschung, vor allem in der Grünen Gentechnik. Für die noch junge und staatlich finanzierte Branche stellt der Sprung auf den internationalen Markt noch eine Herausforderung dar, wird aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Historisch gewachsen bestehen besondere Forschungs- und Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland.

Biotech-Verband BrBIOTEC

BrBIOTEC, der brasilianische Biotechnologieverband, wurde mit dem Ziel gegründet, Netzwerke des Biotechnologiesektors mit der Industrie zu etablieren und auszubauen. Ein kleinerer, aber traditionsreicher Verband ist die Brasilianische Industrievereinigung Biotechnologie. 1986 gegründet, verzeichnet die Organisation derzeit rund 20 Mitglieder aus so diversen Bereichen wie Diagnostik, Saatgut oder Tierprodukte.

 

Jeweils mehr als ein Fünftel der brasilianischen Life Science-Unternehmen ist in den Bereichen Landwirtschaft oder Reagenzien aktiv.Lightbox-Link
Jeweils mehr als ein Fünftel der brasilianischen Life Science-Unternehmen ist in den Bereichen Landwirtschaft oder Reagenzien aktiv.Quelle: Biominas

Strukturelle Probleme

Ausländische Beobachter bescheinigen der brasilianischen Biotechnologiebranche ein großes Entwicklungspotenzial, monieren aber auch gravierende strukturelle Probleme, welche die Entwicklung der Branche bisher behindert haben. So war es Universitätsangestellten bis vor wenigen Jahren verboten, in der privaten Industrie zu arbeiten – ein Hemmnis für Spin-Offs und Ausgründungen von Universitäten. Die brasilianische Patentordnung sei überarbeitungsbedürftig, stellt zum Beispiel die Investitionsagentur Germany Trade&Invest fest. Ausrüstung, technisches Know-How sowie Kontakte und Vertriebswege seien bisher wenig ausgeprägt. Teilweise wird auch die Ausbildung bemängelt, sie sei praxisfern und zuwenig auf die privatwirtschaftlichen Bedürfnisse abgestimmt. In den vergangenen Jahren sind die meisten Biotech-Unternehmen als Spin-Off von Wissenschaftlern an Universitäten entstanden. In Forschung und Entwicklung konzentriere sich die brasilianische Biotechnologie nach Meinung der Berater von Biominas zufolge noch immer zu sehr auf den einheimischen Markt, und entwickle dort zu häufig an den Marktbedürfnissen vorbei.

Partnerschaftliche Forschung

Deutschland und Brasilien pflegen in gute Kontakte in Wirtschaft und Forschung. Im Jahr 2007 wurde auf der Messe Biotechnica in Hannover zum ersten Mal ein deutsch-brasilianisches Biotechnologieforum abgehalten. Das „Deutsch-Brasilianische Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation 2010/2011“ bot die Gelegenheit, das Forum zu wiederholen. Wissenschaftler beider Länder diskutierten dort über laufende Projekte. Für die Gebiete Toxikologie, klinische Tests, Ökotoxikologie, Nahrungsmitteltechnologie, Bioethanol und Umweltbiologie wurde eine stärkere wissenschaftliche Zusammenarbeit vereinbart.

 

Hintergrund

Unternehmen: 271 (PwC)

Schwerpunkt: Bioethanol (Zuckerrohr), Agrarwirtschaft (Soja, Mais, Baumwolle), Diagnostik, Impfstoffherstellung, Umwelt

Branchenverband: BrBiotek
http://www.brbiotec.org.br/

Regionaler Cluster:  

Sao Paulo, Minas Gerais, Rio de Janeiro. Drei Viertel der Branche konzentrieren sich in diesen drei Städten im Süden des Landes.

Forschungsförderung
durch Bundesstaaten FACEPE FAPEMA FAPEMIG FAPERGS FAPERJ FAPESB FAPESP FAPESPA FAPITEC FUNCAP Fundação Araucária

Financiadora de Estudos e Projetos FINEP

Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico CNPq

Zulassungsbehörde

Comissao Técnica Nacional de Biosseguranca CTNBio

Rechtliche Grundlagen
Forschung mit Stammzellen erlaubt, unter Auflagen: die embryonalen Stammzellen müssen überzählig bei in-vitro-Befruchtungen entstanden sein und seit mindestens 3 Jahren tiefgekühlt lagern; drittgrößtes Land für kommerziellen gv-Anbau, insbesondere Soja, keine Mindestabstände. Freisetzung und Import von gv-Produkten sind zulassungspflichtig. De facto schwerfällige und langwierige Prüfung von Patentanmeldungen. Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln und Tierfutter ab 1% gv-Gehalt.

Internationale Kooperationen

www.internationale-kooperationen.de

Sie interessieren sich für Kooperationen mit Hochschulen und Unternehmen im Ausland? Das internationale Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt einen solchen Austausch. Mehr Informationen zu möglichen Förderprogrammen und länderspezifische Hintergründe finden Sie unter:

www.internationale-kooperationen.de