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Biotechnologie in Argentinien

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Die Flagge von Argentinien Quelle: Wikimedia Commons

Argentinien liefert sich mit Brasilien einen Wettlauf um den Titel als stärkste Biotechnologie-Nation in Lateinamerika. Die Branche ist zwar noch längst nicht auf gleicher Höhe zu Europa und Nordamerika, aber auf einem steten Weg nach oben. Das ressourcenreiche Argentinien ist die weltweit drittgrößte Anbaunation für gentechnisch veränderte Pflanzen. In der medizinischen Biotechnologie steht die Herstellung von Impfstoffen, aber auch von biologischen Nachahmerpräparaten, den Biosimilars, hoch im Kurs.

Bioökonomie-Strategie

Für ein landwirtschaftlich geprägtes Land bietet die Umstellung der Wirtschaft auf nachwachsende Ressourcen ungeahnte Chancen. Das hat die argentinische Regierung erkannt und in den Jahren 2012 und 2013 verstärkt Anstrengungen unternommen, das Thema Bioökonomie auf die Agenda zu setzen. So wurden beispielsweise zwei Bioökonomie-Symposien durch das  Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Produktive Innovation (MINCyT) organisiert, um mit internationalen Experten über die Potenziale der Bioökonomie für Argentinien zu diskutieren. Ruth Ladenheim, im MINCyT für Strategiefragen zuständig, umriss in ihrer Rede 2013 die Pläne zur Entwicklung der Bioökonomie in Argentinien im Rahmen des Nationalplans „Argentina Innovadora 2020“. So sollen zum Beispiel vier Pilotanlagen von Bioraffinerien aufgebaut werden – und zwar in jenen Landesteilen, in denen viel Biomasse produziert wird.

Bioeconomy Roadmap vorgestellt

Im Februar 2013 wurde eine „Bioeconomy Roadmap“ für Lateinamerika vorgestellt, die unter maßgeblicher Mithilfe von Argentinien entwickelt wurde. Sie führt die Ergebnisse dreier Wissenschaft-und-Technologie-(S&T) Kooperationsdialoge zusammen, die die lateinamerikanischen und karibischen Länder (ALC) zuvor mit der Europäischen Union geführt hatten. Das Ziel: Die nationalen Forschungsprogramme der amerikanischen Länder sollten so gestaltet werden, dass eine nahtlose Integration von akademischen und industriellen Partnern dieser Länder in  bilaterale oder biregionale Partnerschaften mit europäischen Ländern ermöglicht wird.

Mehr zur Strategie
www.bioeconomia.mincyt.gob.ar

Bereits auf einem ALC-EU-Treffen in Madrid 2010 wurde eine thematische Arbeitsgruppe unter Federführung von Argentinien und Frankreich geschaffen, die sich explizit mit dem Thema Bioökonomie und Ernährungssicherheit beschäftigt hat. Das erste zählbare Ergebnis war die Erstellung einer Roadmap im März 2011, die langfristig gemeinsame Anträge für Forschungsvorhaben im Rahmen des 8. EU-Forschungsrahmenprogrammes „Horizon 2020“ vorsieht. Koordiniert wird die Zusammenarbeit von INCONET ALCUENET, das noch bis 2016 arbeiten soll.

Um eine Plattform für Akteure der Bioökonomie zu schaffen, wurde das ALCUE-KBBE-Projekt gegründet (América Latina y el Caribe en asociación con Union Europea – knowledge-based bioeconomy), das zum Teil über das 7. Rahmenprogramm der EU mitfinanziert wird. Das Projekt zog viele Stränge zusammen und erarbeitete eine Prioritätsliste für FuE-Anstrengungen. Herausgekommen sind sechs Wege, um die Bioökonomie in den ALC-Ländern gemeinsam mit der EU zu verankern: die nachhaltige Nutzung der Biodiversität, die ökologische Intensivierung (landwirtschaftlicher Praktiken), Entwicklung von Produkten, Werkzeugen und Prozessen der Biotechnologie, Bioraffinierien, Optimierung der Wertschöpfungsketten und schließlich Ökosystem-Dienstleistungen (wie zum Beispiel die Schaffung von Ökotourismusprojekten oder eines Emissionsrechtehandels).

 

Hintergrund

Stand Dezember 2013

Unternehmen:  ca. 120

Schwerpunkte: Agrarbiotechnologie, medizinische Biotechnologie, Vakzine, Biosimilars

Beschäftigte: ca. 5.000

Biotechnologie-Netzwerk:
ArgenBio

Infos zu Forschung & öffentl. Förderung:

Wissenschafts-und Innovationsministerium

mincyt.gob.ar

Gesetzeslage

Umfangreicher Anbau von gv-Pflanzen

Internationale Kooperationen

www.internationale-kooperationen.de

Sie interessieren sich für Kooperationen mit Hochschulen und Unternehmen im Ausland? Das internationale Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt einen solchen Austausch. Mehr Informationen zu möglichen Förderprogrammen und länderspezifische Hintergründe finden Sie unter:

www.internationale-kooperationen.de