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Universität Frankfurt am Main: Mikroben als Süßstoff-Spender

Das iGEM-Team aus Frankfurt am Main ist zum ersten Mal beim Wettbewerb dabei.

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Quelle: iGEM-Team Frankfurt

In dem Projekt „Stevio myces – It’s gonna be sweet“ will die etwa 16 Personen starke Truppe einen natürlichen Süßstoff in Hefezellen produzieren. Vorbild aus der Natur ist dabei die in in Südamerika beheimateten Stevia-Pflanze. „Die Blätter von Stevia schmecken relativ süß“, berichtet Sebastian Roy, eines der Gründungsmitglieder des iGEM-Teams. Der darin enthaltene Süßstoff, ein komplexes Gemisch unterschiedlicher Moleküle, wurde vor etwa eineinhalb Jahren in der EU als Lebensmittelzusatz zugelassen. „Vorher wurde es als Badesalz verkauft und man hat es dann in den Kuchen getan“, so Roy.

Ein Nachteil des natürlichen Stevia-Süßstoffs ist der leicht bittere Nachgeschmack der von einigen der Inhaltsstoffe verursacht wird. Das Frankfurter iGEM-Team will dieses Problem mithilfe der Synthetischen Biologie lösen: In Hefezellen soll das Molekül Rebaudisoid A produziert werden. Diese Substanz sorgt für die typische Süße in Stevia, ohne den unerwünschten Nachgeschmack zu hinterlassen. „Dafür müssten wir die Aktivität  von drei Enzymen in der Hefe ankurbeln und sieben neue Proteine einbauen“, berichtet Roy. Weil für die letzten Syntheseschritte noch gar nicht bekannt ist, wie genau sie in der Pflanze ablaufen, hat sich das Team aus Frankfurt für den iGEM-Wettbewerb ein erstes Zwischenziel gesetzt: Die ersten sechs Schritte, vom Ausgangsstoff Acetyl-CoA, der in Hefen im Rahmen des normalen Stoffwechsels ohnehin produziert wird, bis zum Steviol, dem Grundbaustein für Rebaudisoid, sollen in Hefezellen ablaufen.

Einmal in der Woche treffen sich die Studenten, um an den noch offenen Fragen zu arbeiten. „Wir bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit. Wir haben Biotechnologen, Chemiker und Biophysiker im Team“, betont Roy. Unterstützung kommt im Augenblick vor allem von Seiten der Universität. Die Studenten können einen eigenen Praktikumsraum nutzen und werden von einigen Professoren mit Verbrauchsmaterialien ausgestattet. Die Suche nach weiteren Unterstützern läuft trotzdem weiter:„Die Reisekosten sind ein großer Batzen bei iGEM. Dafür wollen wir noch einen eigenen Sponsor suchen.“

Zur Website des Teams: hier klicken

© biotechnologie.de/bk
 

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Details zu den iGEM-Projekten 2012:

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