Universität Bielefeld: Hormone aus dem Trinkwasser filtern
Das Bielefelder Team will mit dem diesjährigen Projekt mit einer Lösung zu einem Umweltproblem beitragen: Rückstände von hormonell aktiven Substanzen in Gewässern und im Trinkwasser.
Der Gebrauch von Arzneimitteln spült immer mehr synthetische Östrogene oder aromatische Kohlenwasserstoffe ins Wasser, wo sie nur sehr langsam abgebaut werden können – die Auswirkungen auf die Natur sind mitunter beträchtlich. „Wir wollen mit der Enzymklasse der Laccasen einen alternativen Weg aufzeigen, mit dem sich das Trinkwasser von Hormonsubstanzen befreien lässt“, sagt Robert Braun vom Team Bielefeld. Laccasen sind Enzyme, die Moleküle mit aromatischen Ringen „radikalisieren“ und dadurch ihren Abbau in Gang setzen können. „Wir haben uns Laccasen aus verschiedenen Bakterien und Pilzen angeschaut, isoliert und in den iGEM-Standard gebracht“, so Braun.
Die Bielefelder wollen die verschiedenen Enzyme nun in größeren Mengen in E.coli und in Hefen herstellen. Die produzierten Laccasen sollen in einem nächsten Schritt dann auf einer Cellulose-Membran aufgebracht werden. „Einen solchen Cellulose-Filter könnte man vielleicht in eine Kläranlage hängen, um das Wasser zu reinigen“, visioniert Braun. Doch bis es soweit ist, sind für das 15-köpfige Team noch jede Menge experimentelle Schritte zu tun. Hilfreich für das aktuelle Team sind die iGEM-Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr, als die Bielefelder sich einen Bisphenol A–Anzeiger überlegt hatten und mit einer Goldmedaille vom Jamboree am MIT zurückgekehrt waren. (pg)
Zur Webseite des Teams: hier klicken