Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2013

Die deutsche Biotechnologie-Branche <ic:message key='Bild vergrößern' />

Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, mehr Firmen – die wirtschaftlichen Kennzahlen der deutschen Biotechnologie-Branche haben sich im Jahr 2012 deutlich nach oben entwickelt. Auch das Finanzierungsumfeld hat sich erholt, wenngleich nur wenige Firmen den Zugang zu Kapital gefunden haben. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind erneut deutlich unter der Milliardengrenze geblieben. Die Attraktivität der deutschen Unternehmen zeigt sich jedoch durch einen Rekordwert an Übernahmen. Neugründungen gab es so viele, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das geht aus den ersten Ergebnissen der biotechnologie.de-Umfrage von 2013 zur Lage der Biotechnologie in Deutschland hervor, die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nach den Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wurde.

Ausblick

Als Schlüsseltechnologie ist die Biotechnologie für viele Wirtschaftszweige inzwischen zu einem wesentlichen Innovationstreiber geworden. Ob Medizin, Industrie, Ernährung, Energie oder Landwirtschaft – die Nachfrage nach biobasierten Innovationen ist groß. Dies gilt umso mehr, da Industrienationen wie Deutschland vor großen Herausforderungen stehen. Gerade im Gesundheitssystem sind effiziente Behandlungsverfahren gefragter denn je. Aber auch bei der nachhaltigen Energieerzeugung oder der Nutzung alternativer Rohstoffquellen können biotechnologische Produkte und Dienstleistungen ihren Beitrag leisten. Die Entwicklung der Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland wird deshalb immer aufmerksamer registriert.

 

Den spürbarsten Nutzen hat die Biotechnologie derzeit noch für die Gesundheitswirtschaft. Große Hoffnungen setzen die Unternehmen auf die personalisierte Medizin – maßgeschneiderte Behandlungsstrategien bedeuten zwar vielfach kleinere Patientenkollektive, doch zugleich auch eine größere Chance auf Kostenerstattung durch die Krankenkasse. Gleichzeitig sind mit ihr Effizienzsteigerungen im Gesundheitssystem verbunden, weil nutzlose Behandlungen deutlich reduziert werden können. Der Blick auf die deutschen Unternehmen in der roten Biotechnologie macht diese Entwicklung sichtbar – immer mehr Firmen beschäftigen sich auch mit dem Thema Diagnostik.

 

Das Jahr 2012 war für die Medikamentenentwickler eine echte Berg- und Talfahrt. Einige Firmen der ersten Generation, die vielfach alte Projekte aus der Pharmaindustrie verfolgt hatten, mussten herbe Rückschläge in fortgeschrittenen klinischen Phasen verkraften. Auf der anderen Seite konnten andere, zumeist junge Firmen mit Rekordlizenzvereinbarungen und Rekordübernahmen punkten. Dies deutet darauf hin, dass sich in der Therapieentwickelung vor allem innovative Technologieplattformen mit einem soliden Wissenschaftskonzept durchsetzen können und Deutschland in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist.

 

Nahrungsmittelhersteller, Konsumgüterproduzenten, Energiekonzerne und Chemieunternehmen setzen ebenfalls immer stärker auf biotechnologische Verfahren, um neuartige Produkte zu entwickeln oder nachhaltigere Herstellungsprozesse zu etablieren. Der Strukturwandel weg von der erdölbasierten hin zu einer auf biologischen Ressourcen fußenden Ökonomie hat eingesetzt. Das Konzept Bioökonomie ist auf den wirtschafts- und forschungspolitischen Agenden angekommen und wird in Deutschland im Rahmen der 2010 gestarteten „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ vorangetrieben.

 

Das messbare Wachstum der deutschen Biotechnologie-Branche über die vergangenen Jahre hinweg belegt, dass die Unternehmen insgesamt solide aufgestellt sind.  Mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ und dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung erfährt die deutsche Biotechnologie-Branche zudem eine nachhaltige politische Unterstützung.

 

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum siebten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und März 2013. Von insgesamt 742 angeschriebenen Unternehmen nahmen 584 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 79 %. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2012.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

Die kostenfreie Nutzung sämtlicher Inhalte ist unter Angabe der Quelle (biotechnologie.de) ausdrücklich gestattet.

Downloads

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2013

biotechnologie.de, April 2013. Deutsch/Englisch Download PDF (2,9 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2012

biotechnologie.de, April 2012. Deutsch/Englisch Download PDF (5,2 MB) PDF online ansehen

Die deutsche Biotechnologie-Branche 2011 

biotechnologie.de, April 2011. Deutsch/Englisch  Download PDF (2,8 MB) PDF online ansehen