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Chemie-Nobelpreis an zwei Rezeptorforscher

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Signalaustausch über G-Proteine: Ein Signal von außerhalb (oben, gelb dargestellt) etwa durch ein Hormon ausgelöst, wird über Moleküle (blau) ins Innere der Zelle an Proteine (rot) vermittelt. Quelle: The Royal Swedish Academy of Sciences

11.10.2012  - 

Zwei US-Forscher erhalten die Chemie-Nobelpreis für ihre herausragenden Forschungen zu Molekülen in der Zellmembran, die für die Weiterleitung von Signalen aus der Umwelt zentral sind: Den sogenannten G-Protein gekoppelten Rezeptoren (GPCR). Die frisch gekürten Nobelpreisträger sind der Molekularbiologe Robert Lefkowitz (69) vom Howard Hughes Medical Institute an der Duke University und Brian Kobilka (Jahrgang 1955) von der kalifornischen Stanford University. Ihre bahnbrechenden Arbeiten sind auch für die Biotechnologie und die Pharmazie von höchster Relevanz: Etwa ein Drittel aller Medikamente entfalten ihre Wirkung über die GPCR-Moleküle. Darunter etwa Beta-Blocker, Psychopharmaka oder Entzündungshemmer.

Die Rezeptor-Moleküle bestehen aus einem Komplex, der sich siebenmal durch die Zellmembran hindurchspannt. Hormonmoleküle docken an die GPCR an und die Rezeptoren reichen dieses Signal an Protein-Moleküle im Zellinneren weiter. Sie sind damit eine Art Schnittstelle zwischen Zelläußerem und -inneren. Das Stresshormon Adrenalin kann so etwa auf Blutgefäßzellen wirken, ohne in sie einzudringen. Durch den Kontakt verändert sich die Struktur des Rezeptormoleküls, was für die im Zellinnern befindlichen G-Proteine ein Signal ist, aktiv zu werden. Riechen, Schmecken oder Sehen werden zum großen Teil erst durch die molekularen Zellkommunikatoren zu sinnlichen Erlebnissen.

biotechnologie.de hat immer wieder über Forscher und deren Studien berichtet, die G-Protein gekoppelte Rezeptoren ins Visier genommen haben. Hier eine Auswahl:

 

Mit Robert J. Lefkowitz (links) und Brian K. Kobilka werden zwei ehemalige Kollegen mit dem Chemienobelpreis geehrt.Lightbox-Link
Mit Robert J. Lefkowitz (links) und Brian K. Kobilka werden zwei ehemalige Kollegen mit dem Chemienobelpreis geehrt.Quelle: HHMI / Stanford University

Erforschung von Sinnesrezeptoren:

News: Sehrezeptor in Aktion geblitzt

News: Das zergeht auf der Zunge: Fettrezeptor entdeckt

Menschen: Hanns Hatt - Nicht nur mit der Nase riechen

News: Prinzip des allergischen Schocks entschlüsselt

News: Molekularer Tango in der Nasenschleimhaut

Menschen: Wolfgang Meyerhof: Salzig essen ohne Salz
 

Rezeptor-Moleküle in der Pharmaforschung:

News:Wenn eine fehlgeleitete Immunattacke das Herz schwächt

News: US-Pharmakonzern kauft Münchner Corimmun

News: Kunstmolekül blockiert HIV-Ankerpunkte

Förderbeispiel: Bewegte Moleküle verraten besten Medikamentenkandidat

News: Wirkmechanismus von Rizinusöl aufgeklärt


 

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