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Wochenrückblick KW 23

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Einen detailreichen Blick in die Zelle ermöglicht eine neue Technologie, die von deutschen Forschern mitentwickelt wurde. Quelle: Schermelleh/Carlton

09.06.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie sieben aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Regensburger Forscher decken Schlüsselrolle bei Immunabwehr auf +++ Genetische Ursache für Herzmuskelerkrankung entdeckt +++ Mainzer Wissenschaftler klären Details der Informationsvermittlung im Gehirn auf +++ Deutsche Forscher konkurrieren um schärfsten Blick in die Zelle +++ Nycomed verkauft Krebssparte an 4SC AG +++  Science Express in Indien: Mehr als zwei Millionen Besucher +++ Erste Firmengründung unter dem Dach von BMBF-gefördertem Bioindustrie-Cluster



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News: Wie das Immunsystem seine Waffen wählt

Forscherprofil: Andreas Radbruch - Ordnungshüter im Wirrwarr des Immunsystems

Schlüsselrolle bei Immunabwehr aufgedeckt: Schon seit Jahrzehnten nutzen Mediziner das immunologische Gedächtnis zur Prävention von Krankheiten – jede Impfung beruht darauf, dass der Körper auf bestimmte Fremdkörper vorbereitet wird und im Fall der Fälle die richtigen Waffen parat hat. Forscher um Matthias Mack vom Universitätsklinikum Regensburg haben nun zusammen mit Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erstmals nachgewiesen, dass eine seltene Population der weißen Blutzellen, sogenannte basophile Granulozyten, eine verstärkende Wirkung bei der Abwehr von Infektionen hat. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature Immunology (2008, 30. Mai online) berichten, binden basophile Granulozyten im Rahmen einer sog. Gedächtnis-Immunantwort Eiweißstoffe, z.B. von Krankheitserregern oder aus Impfstoffen, auf ihrer Oberfläche und setzen daraufhin immunologische Botenstoffe wie beispielsweise Interleukin 4 und Interleukin 6 frei. Diese wiederum werden von weiteren Zellen des Immunsystems (T-Zellen und B-Zellen) benötigt, um Antikörper gegen Krankheitserreger zu produzieren und diese zu zerstören. „Eine effektive Immunantwort erfolgt nur mit den basophilen Granulozyten“, so Ulrich Maus von der MHH.


Mehr Informationen beim Universitätsklinikum Regensburg: hier klicken


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News:Wie Herzschwäche und Bluthochdruck zusammenhängen

GO-Bio Projekt: Neue Verfahren zur Behandlung von autoimmunbedingter Herzschwäche

Genetische Ursache für Herzmuskelkrankung entdeckt: Der Herzmuskel lässt das Herz 70-mal in der Minute schlagen und versorgt auf diese Weise den gesamten Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Erkrankt der Herzmuskel, können Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bis hin zu Herzversagen die Folge sein. Bei der erst vor wenigen Jahren entdeckten Erkrankung LVNC (Linksventrikuläre Noncompaction) ähnelt die linke Herzkammer der eines Embryo. Da die Erkrankung schon bei Kleinkindern auftreten kann, wurde bisher angenommen, dass es sich um eine Entwicklungsstörung des Herzmuskelgewebes handelt. Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin haben nun gemeinsam mit Kollegen aus Kanada genetische Gründe für die Erkrankung gefunden. Wie sie im Fachmagazin Circulation (2008, Vol. 117, pp. 2893-2901) berichten, können genetische Veränderungen in drei Genen offenbar LVNC auslösen. Auf diesen Genen liegen die Baupläne für Eiweiße, die beim Zusammenziehen und Pumpen des Herzmuskels eine Rolle spielen: die schwere Kette des Beta-Myosins, kardiales Aktin und Troponin T. Unter 63 Patienten, die an LVNC leiden, fanden die Wissenschaftler elf Patienten (17 Prozent), bei denen einzelne dieser Herzmuskelgene mutiert sind. Aufbauend auf den Ergebnissen sollen nun Tests entwickelt werden, durch die Familienmitglieder von Betroffenen ihr Risiko auf LVNC prüfen können.


Mehr Informationen beim MDC: hier klicken


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News: Mit Licht Aktivität von Nervenzellen steuern

Forscherprofil: Dietmar Fischer - ein folgenreicher Zufall

Wie Reize im Gehirn weitergeleitet werden: Damit Nervenzellen effizient Informationen über weite Distanzen übermitteln können, hat sich bei höheren Organismen die sogenannte saltatorische Erregungsleitung entwickelt. Diese wird ermöglicht, indem die zur Reizweiterleitung spezialisierten axonalen Fortsätze der Nervenzellen von Myelin - einer Art Isolierschicht - umgeben sind. Im Falle von Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Leukodystrophien ist die Bildung beziehungsweise die Funktion des Myelins jedoch gestört. Schon seit langem arbeiten Wissenschaftler deshalb daran, die molekularen Mechanismen der Myelinbildung besser zu verstehen. Forscher um Jacqueline Trotter von der Universität Mainz konnten nun zeigen, welche Mechanismen zur Bildung einer intakten Myelinscheide beitragen und wie die Nervenzellen Ort und Zeitpunkt der Myelinproduktion steuern. Im Fachmagazin Journal of Cell Science (2008, Vol. 121, S. 834-842) berichten sie von einem speziellen Recycling-Zyklus von Myelin-Eiweißen, der eine wichtige Rolle spielt. Im Fachmagazin Journal of Cell Biology (2008, Vol. 181, S. 579-586) stellen sie wiederum einen bislang unentdeckten Signalweg vor.


Mehr Informationen bei der Universität Jena: hier klicken



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Forscherprofil: Stefan Hell - Rastloser Querdenker der Biophysik

News: Drei Biowissenschaftler mit Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet

Deutsche Konkurrenz um schärfsten Blick in Zelle: Wenn Biologen einen detaillierten Blick in die Zelle werfen wollen, dann ist dies nur beschränkt möglich: Normalerweise verschwimmen Punkte, die weniger als 200 Nanometer voneinander entfernt sind - eine natürliche Grenze, die von der Wellenlänge des Lichts vorgegeben wird. Deutsche Wissenschaftler haben sich nun daran gemacht, diese Grenze zu knacken. Im Fachmagazin Science (2008, Vol. 320, S. 1332-1336) berichten  Forscher um Heinrich Leonhardt von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München von einem neuen Mikroskop, bei dem eine Probe von drei Lichtquellen beleuchtet wird. Bei der als 3D-Sim bezeichneten Technik überlagern sich die Strahlen und erzeugen auf der Oberfläche ein Schattenmuster, aus dem der Computer Bilddetails bis zu einer Auflösung von 100 Nanometern herausrechnet. Höhere Auflösungen erreicht bereits ein anderes Mikroskop aus deutscher Forscherhand: Das von Leibniz-Preisträger Stefan Hell am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie entwickelte "Sted", das bereits seit 2007 auf dem Markt ist (mehr...). Davon gibt es inzwischen auch eine 3D-Variante: Isosted. Die Technik beruht auf zwei Laserstrahlen, die sich überlagern und so nur einen sehr kleinen Punkt in der Zelle zum Leuchten bringen. Die Laser wandern so schnell, dass aus den Punkten ein Bild entsteht - sogar von bewegten Objekten. 3D-Sim schafft derzeit nur Standbilder. Der Unterschied: Für das Isosted-Verfahren müssen die Proben mit speziellen Farbstoffen präpariert werden, am 3D-Sim-Mikroskop können Zellbiologen mit allen vertrauten Farbstoffen arbeiten. Das von den LMU-Forschern mitentwickelte Gerät soll nun im nächsten Jahr von einem US-Hersteller auf den Markt gebracht werden, für etwa 300.000 bis 500.000 Euro. Die Isosted-Mikroskope werden wie das Sted-Modell bei Leica entwickelt und laut Max-Planck-Gesellschaft etwa 950.000 Euro kosten.

Mehr Informationen bei der LMU: hier klicken


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Dossier: Biotechnologie und Krebs

Nycomed verkauft Krebssparte an 4SC AG: Die Nycomed-Gruppe mit Sitz in Zürich hat im Zuge der Umstrukturierung ihrer Forschungs- und Entwicklungsabteilung alle acht bestehenden Krebs-Projekte an das Münchner Biotech-Unternehmen 4SC AG verkauft – darunter eines in der klinischen Phase I. Wie beide Firmen am 4. Juni mitteilten, legten die Münchner dafür 14 Millionen Euro auf den Tisch. Die Finanzierung dieser Transaktion ebenso wie die Weiterentwicklung der Projekte durch die 4SC AG soll soll durch die Aufnahme zusätzlicher Mittel in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro gewährleistet werden. Diese Finanzierung erfolgt durch die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann und deren Santo Holdung GmbH, die bereits größter Einzelaktionär der 4SC AG ist. Über die konkrete Ausgestaltung der Finanzierung (Eigenkapital oder Inanspruchnahme eines bereits zugesagten Gesellschafterdarlehens) ist noch nicht abschließend entschieden worden. Die Krebsprojekte bei Nycomed stammen hauptsächlich aus der Pipeline der ehemaligen Altana Pharma AG in Konstanz, deren Geschäfte 2006 von Nycomed übernommen wurden.

Mehr Informationen bei Nycomed: hier klicken


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Dossier: Biotechnologie in Indien

Mehr als zwei Millionen indische Besucher im Science Express: Die Erwartungen wurden übertroffen: Insgesamt 2,1 Millionen Menschen haben den Science Express besucht, der am 4. Juni an seinem vorläufigen Endbahnhof in Neu-Delhi eingefahren ist. Etwa 6.000 bis 8.000 Forschungsinteressierte haben täglich einen Blick in das Hightech-Innere des weißen Ausstellungszugs geworfen, der seit Oktober 2007 in 13 Waggons über neueste Entwicklungen in Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland informierte. In 217 Tagen hat der von der Bundesregierung initiierte Wissenschaftszug mehr als 15.000 Kilometer auf Gleisen zurückgelegt und in 57 indischen Städten von Chennai bis Kolkata, von Bangalore bis Jammu ein großes Publikum quer durch alle Alters- und Berufsgruppen erreicht. Aufgrund des überraschend großen Besucherandrangs - der Tagesrekord lag bei über 48.000 - musste das Begleiterteam ständig verstärkt werden. Am Ende waren 48 Mitarbeiter des "Vikram A. Sarabhai Community Science Centre" (VASCSC) an Bord, davon mehr als die Hälfte hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler. Die indische Regierung plant nun, den Science Express in einer zweiten Etappe nochmals für mehrere Monate durch das Land fahren zu lassen, um dem großen Interesse gerecht zu werden. Dazu überlassen die beteiligten deutschen Partner des Science Express dem indischen Department of Science and Technology den Großteil der Exponate.

Mehr Informationen zum Zug:http://www.science-express.com/


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Förderportrait: Bioindustrie 2021 - Cluster der weißen Biotechnologie

Cluster und Netze: CLIB 2021

Broschüre zum Bestellen: Weiße Biotechnologie

Erste Firmengründung bei BMBF-gefördertem BioIndustrie-Cluster: Mikroorganismen haben sich im Laufe ihrer Entwicklung die vielfältigsten Eigenschaften angeeignet. Kommen diese in industriellen Anwendungen zum Einsatz - etwa in der Lebensmittel- oder Chemieindustrie - sprechen Experten von "industrieller Biotechnologie". Um dieses Forschungs- und Wirtschaftsfeld auch in Deutschland stärker voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Clusterwettbewerb BioIndustrie 2021 ins Leben gerufen: Seit 2007 werden damit fünf strategische Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gezielt unterstützt (mehr...). Eine davon ist die Initiative CLIB2021 in NRW. Dort wird nun ein erster Erfolg vermeldet. Wie das Clustermanagement mitteilt, ist im Mai die Autodisplay Biotech GmbH aus der Universität Düsseldorf ausgegründet worden. Die Gründer sind Prof. Dr. Joachim Jose, Leiter des Instituts für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Dr. Ruth Maas, Gruppenleiterin am selben Institut, und Dr. Gunter Festel, Investor und Unternehmer aus dem Schweizer Kanton Zug. Basis der Firma ist die Autodisplay-Technologie, mit der sich Biokatalysatoren, Pharmaproteine und andere Arzneiwirkstoffe kostenkünstig entwickeln und herstellen lassen. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Autodisplay-Technologie wurden durch Jose während seiner Zeit am Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen (Abteilung Infektionsbiologie) gelegt und im Rahmen seiner Habilitation an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken weiterentwickelt. Seit 2004 ist er mit seiner Gruppe an der Heinrich-Heine-Universität  Düsseldorf. „Die Ausgründung ist ein erster sichtbarer Beweis, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind“, so Dr. Manfred Kircher, Vorstandsvorsitzender von CLIB2021.   

Mehr Informationen bei CLIB2021: hier klicken

Mehr Informationen bei der Universität Düsseldorf: hier klicken

 

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

Am Anfang jeder Woche fassen wir für Sie aktuelle Nachrichten aus der Biotech-Branche zusammen. Sie suchen nach Nachrichten aus vergangenen Wochen? Stöbern Sie in unserer Rubrik Wochenrückblick!


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