18,5 Millionen Euro für Leon Nanodrugs
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- Mit dem frischen Geld will Leon Nanodrugs ihre Dienstleistungssparte ausbauen und Entwicklungspartnerschaften mit Pharmakonzernen starten. Quelle: Ralf Kuczyk/pixelio.de
28.07.2015 -
Ein Konsortium von Wagniskapitalgebern hat rund 18,5 Millionen Euro in den Münchner Wirkstoffspezialisten Leon Nanodrugs investiert. Es ist damit bundesweit eine der größten Finanzierungsrunden der Serie A in diesem Jahr. Das Geld will der Wirkstoffformulierer unter anderem in neue Entwicklungspartnerschaften mit Pharmakonzernen stecken. Angeführt wurde die Ende Juli abgeschlossene Finanzierungsrunde vom Münchener Fondsanbieter TVM Capital Life Science, dessen letztes Investment in Deutschland auf das Jahr 2009 datiert.
Die Nanotechnologie-Experten bei der 2011 gegründeten Leon Nanodrugs GmbH können sich freuen: Neben TVM sind weitere internationale Investoren wie Signet Healthcare Partners (USA), LifeCare Partners (Schweiz), Albany Private Equity Holding (AUS) sowie ein ungenanntes deutsches Family Office und CD Venture aus Deutschland an Bord. Ein chinesischer Investor soll zu einem späteren Zeitpunkt eine zusätzliche Tranche von 3 Millionen Euro bereitstellen, sodass das Gesamtvolumen der Runde auf 21,5 Millionen Euro steigt. Mit dem frischen Kapital will Leon Nanodrugs seine Dienstleistungssparte ausbauen sowie erste lukrative Entwicklungspartnerschaften mit Pharmakonzernen starten.
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Verlängerter Lebenszyklus für patentgeschützte Arzneien
Das Münchner Unternehmen bietet eine Technologieplattform, mit der sich niedermolekulare und biologische Wirkstoffe als Nanopartikel zur oralen oder parenteralen Verabreichung formulieren lassen. Unter Formulierung versteht man die letzten Schritte bei der Herstellung von fertigen Arzneiprodukten, bei denen in den Präparaten der gewünschten Gehalt an Wirkstoff eingestellt und sie mit Hilfsstoffen versehen werden. Das im Vergleich zu gewöhnlichen Arzneien verbesserte Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis der eingesetzten Technologie führe zu einer höheren Bioverfügbarkeit und Löslichkeit der Wirkstoffe, heißt es bei Leon Nanodrugs. Zudem sei die Reformulierung bestehender Wirkstoffe eine Möglichkeit, den Lebenszyklus patentgeschützter Arzneien zu verlängern. Dies wiederum ist für Pharmakonzerne interessant, bei denen der Patentschutz von lukrativen Medikamenten ausläuft.
Die von Leon Nanodrugs genutzte Micro-Jet-Reaktor-Technik (MJR) führt in einer Gaskammer einen Wasser- und einen Lösungsmittelstrahl mit großer Geschwindigkeit zusammen, aus denen Wirkstoffpartikel in Nanogröße ausgefällt werden. An der Spitze der Firma stehen Cornelia Beier (CEO) und Wolfgang Beier (Chief Medical Officer) sowie Theron Odlaug, dem Leiter der US-Niederlassung leon-nanodrug Inc. Im Zuge der aktuellen Kapitalmaßnahme wird das Kontrollgremium von Leon Nanodrugs personell verstärkt. Hubert Birner und Stefan Fischer (beide TVM) ziehen ebenso in den Aufsichtsrat ein wie James Gale (Signet), Gerhard Ries (Lifecare), Frank Mathias (Medigene) und Bernd Baumstümmler, (Instillo Group).
Premiere für TVM nach langer Pause
Für den Wagniskapitalgeber TVM ist die Beteiligung in München eine Ausrufezeichen mit Blick auf die deutsche Branche. Erst vor wenigen Tagen hatte Hubert Birner eine Konferenz in München genutzt, um ein stärkeres Engagement seines Fonds hierzulande anzukündigen (mehr...). Weitere Investments in Deutschland und der Schweiz stehen offenbar auf der Agenda. Für Co-Investor LifeCare Partners ist es hingegen schon die zweite Finanzierungsrunde in Deutschland binnen kurzer Zeit. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, hat sich der Wagniskapitalfinanzierer, hinter dem ein Schweizer Family Office steht, auch an dem Formulierungsspezialisten Leukocare beteiligt.
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