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Wochenrückblick KW 11

16.03.2015

Gedankenleser erkennt Geschmackserlebnis

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Studienteilnehmerin bei Geschmackstest: Aktivitätsmuster im Gehirn verrieten den Forschern, was die Testpersonen schmecken würden. Quelle: Till Budde/DIfE

Potsdamer Ernährungsforschern ist es erstmals gelungen, anhand von Gehirnaktivitäten vorherzusagen, welche der fünf Geschmacksrichtungen eine Person gerade schmeckt.

Fünf verschiedene Geschmacksrichtungen nimmt der Mensch wahr. Salzig, süß, umani, sauer oder bitter. Fest steht: Erst wenn die Geschmacksstoffe an den entsprechenden Rezeptor im Mund binden, wird der Geschmack aktiviert und als Signal über Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet. Doch wie werden die Geschmackssignale vom zentralen Nervensystem verarbeitet und in die Geschmacksrichtungen kodiert? Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke und der Berliner Charité haben auf diese Fragen nun eine Antwort gefunden. Wie das Team im Fachjournal Current Biology (2015, Online-Veröffentlichung) berichtet, konnten sie neuronale Aktivitätsmuster im Gehirn ausmachen und so vorhersagen, was Testpersonen schmecken. Dafür hatten sie mittels Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme von Probanden gemessen.

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„Unsere Ergebnisse geben erstmals einen tiefen Einblick in den zeitlichen Ablauf der Geschmackssignalverarbeitung im Gehirn. Zudem zeigen sie, wie das menschliche zentrale Nervensystem die Signale der Grundgeschmacksarten verarbeitet und dass die Art der im Gehirn entstandenen neuronalen Aktivitätsmuster erkennen lässt, was ein Studienteilnehmer schmeckt“, sagt DIfE-Forscherin Kathrin Ohla.Die Messungen machten zudem deutlich: die Geschmacksreize im Gehirn geben wesentlich früher eine Antwort weiter, als bisher angenommen. Der Studie zufolge wurden etwa 175 Millisekunden nach einem entsprechenden Geschmacksreiz Aktivitäten in den geschmacksspezifischen Mustern registriert. Auch gelang es den Forschern, ein Computerprogramm so zu trainieren, dass es diese Geschmacksrichtungen vorhersagen kann. Beim sogenannten Gedankenlesen war das Programm derart zuverlässig, dass es selbst die menschlichen Verwechslungen von beispielsweise salzig und sauer übernahm. „Zukünftig wollen wir untersuchen, inwieweit Aktivierungsmuster Aussagen darüber erlauben, wie appetitlich Probanden einen Geschmacksreiz finden. Die Ergebnisse können uns helfen, individuelle Geschmacksvorlieben zu entschlüsseln und sind damit auch für klinische Anwendungen relevant“, erläutert Ohla. Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen wie Diabetes, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Außerdem ist es Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) (mehr...).

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Science4Life: Biotechnologen punkten mit Ideen

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Auf dem Weg zum Finale: Im Science4Life-Wettbewerb wurden die zehn besten Konzepte ausgewählt. Quelle: Science4Life

Zehn Hightech-Gründer des Science4Life Venture Cups wurden für ihre besten Geschäftkonzepte ausgezeichnet – darunter viele Innovationen aus der Biotechnologie.

Die Beteiligung am 17. bundesweiten Businessplan-Wettbewerb war ungebrochen hoch. Aus insgesamt 60 eingereichten Geschäftskonzepten aus Deutschland, Osterreich und der Schweiz wurden am 12. März in Berlin die zehn Besten ausgezeichnet. Sieben Geschäftsideen kamen dabei direkt aus der Biotechnologie-Branche und haben sich für die dritte und letzte Etappe – die Businessplan-Phase – qualifiziert. Bei dem von der Hessischen Landesregierung und dem Gesundheitsunternehmen Sanofi initiierten Science4Life Venture Cup werden die besten Ideen junger Unternehmen aus den Bereichen Life Science und Chemie von Spezialisten bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen begleitet. Dafür steht ein Expertennetzwerk aus 160 Unternehmen und Institutionen zur Seite. „Der Wettbewerb zeigt, dass die Gründer nicht nur hervorragende Ideen haben, sondern auch Höchstleistungen in allen Disziplinen erbringen“, sagte Karl-Heinz Baringhaus von Sanofi-Aventis Deutschland bei der Konzeptprämierung in Berlin.

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News: Science4Life Venture Cup: Entscheidung gefallen

Die Siegerteams aus der Biotechnologie-Branche hier im Überblick:

aquila biolabs GmbH (Aachen)
Das Team entwickelte mit der ALETHIA-WOOD-Technologie ein Glasbeschichtungsverfahren, das die Eigenschaften von Glas auf Holz und andere temperaturempfindliche Materialien überträgt. Holzprodukte werden durch die Beschichtungen selbstreinigend, witterungsbeständig, schwer entflammbar und UV-geschützt, was deren Nutzungsdauer verlängert.

Lunaphore Technologies AG (Lausanne)
Die Schweizer entwickelten eine Technologie zur schnelleren und genaueren Analyse von Biomarkern mittels Immunohistochemie. Sie kann während der Operation eingesetzt werden und ermöglicht eine Analyse von Biomarkern mit sehr hoher Genauigkeit. Tumore können so schneller und genauer identifiziert und klassifiziert werden. Zudem wird der Verbrauch an Reagenzen reduziert.

nano-I-drops (Tübingen)
Hierbei handelt es sich um eine Drug-delivery Plattformtechnologie für Augentropfen, die auf DNA-Nanopartikel beruht und den Verbleib des Wirkstoffes im Auge verlängert.
Fast alle Medikamente gegen Augenerkrankungen wie die des Glaukoms werden durch die Nanopartikel wirksamer und nebenwirkungsärmer. Wirkstoffe können daher geringer dosiert und die Applikationshäufigkeit verringert werden.

NeSi Nephila Silk Innovation GmbH (Hannover)
Das Unternehmen entwickelte einen qualitativ hochwertigen, effizienten Nervenstent aus natürlicher Spinnenseide. Dieser ermöglicht Chirurgen eine erfolgreiche Rekonstruktion großer Nervendefekte für Patienten, für die es bisher keine anderen Therapiemöglichkeiten gab.

Sulfotools (Darmstadt)
Das Team entwickelte mit der Smoc-Technologie ein neues, umweltfreundliches Verfahren zur Peptidsynthese. Dadurch können die bisher zur Peptidherstellung benötigten giftigen Lösungsmittel durch Wasser ersetzt und der Chemikalienverbrauch deutlich reduziert werden.

ToerogenixX (Heidelberg) / Venneos GmbH (Stuttgart)
Die beiden Unternehmen aus Baden-Württemberg entwickelten Verfahren, zur Modifikation des Immunsystems bei Transplantationen. Sie ermöglichen durch eine spezielle Behandlung von weißen Blutkörperchen, eine individualisierte Immunsuppression. Autoimmunerkrankungen können so geheilt und das Risiko der Abstoßung von Organen bei Transplantationen verringert werden.

Bei der Veranstaltung in Berlin wurden neben der Ehrung der besten Geschäftskonzepte auch die drei Gewinner der Ideenphase des Science4Life Venture Cup ausgezeichnet (mehr ...).

© biotechnologie.de/bb

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Wirkstoffforschung am Dortmunder LDC gesichert

Die Dortmunder LDS will mit den zugesicherten Fördermitteln neue Wirkstoffe entwickeln. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Dortmunder LDS will mit den zugesicherten Fördermitteln neue Wirkstoffe entwickeln. Quelle: Sergej Khackimullin - fotolia

Die Lead Discovery Center GmbH in Dortmund hat Forschungsgelder in Höhe von 1 Million Euro von der hat Max-Planck-Förderstiftung und der Dr.-Helmut-Storz-Stiftung erhalten.

Die Fördergelder fließen jeweils zu gleichen Teilen in zwei Entwicklungsprojekte, bei denen neue Wirkstoffe gegen Entzündungskrankheiten beziehungsweise Tumore gesucht werden sollen. “Wir freuen uns sehr, Dr. Helmut Storz als Förderer gewonnen zu haben”, sagt Bert Klebl, Geschäftsführer des LDC. „Sein Wunsch, wissenschaftsintensive aber anwendungsnahe Vorhaben zu unterstützen, passt ideal zu dem, was wir tun.“ Beide Forschungsvorhaben wären ohne diese Förderung nicht realisierbar gewesen. Sie sollen später Industriepartnern zur Einlizenzierung angeboten werden.

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In dem ersten Projekt geht es um die Entwicklung eines neuen Wirkstoffs zur Behandlung von Entzündungskrankheiten im Bereich Kardiologie und Autoimmunkrankheiten. Das LDC entwickelt zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik sowie der Max-Planck-Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung einen Wirkstoff, der mit Cylcophilinen interagiert. Eigentlich beschleunigen die Mitglieder dieser Enzymklasse die Umwandlung zwischen der cis- und der trans-Form der Prolylpeptidbindung. Unter den 18 menschlichen Cyclophilinen besitzen die zwei am häufigsten vorkommenden, Cyclophilin A und B, spezifische Funktionen bei der Entstehung von entzündlichen Krankheiten, Krebs und Hepatitis C. Beim zweiten Projekt hält sich das LDC relativ bedeckt. Es gehe um die Hemmung eines neu entdeckten Targets unter anderem bei Brust- und Ovarialkrebs, heißt es. Das Projekt wird in enger Abstimmung mit der Forschungseinrichtung Caesar (Center of Advanced European Studies and Research) bearbeitet, die mit der Max-Planck-Gesellschaft assoziiert ist.

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Bayer erläutert Wachstumsziele

Die Bayern AG setzt vorallem im Healthcare-Geschäft auf ein kräftiges Umsatzplus. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Bayern AG setzt vorallem im Healthcare-Geschäft auf ein kräftiges Umsatzplus. Quelle: Bayer AG

Die Bayer AG setzt weiter auf Wachstum. Auf einer Investorenkonferenz stellte Konzernchef Marijn Dekkers seine ehrgeizigen Ziele vor.

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer rechnet in den kommenden Jahren mit einem kräftigen Umsatzplus. Vor allem das Healthcare-Geschäft soll nach den Plänen von Konzernchef Marijn Dekkers deutlich zulegen. Für das Jahr 2017 rechnet der Konzern mit einem Umsatz von 25 Milliarden Euro (2014: 20 Milliarden Euro), das entspräche einer jährlichen Steigerung von rund 6 Prozent.  Zielvorgabe für die bereinigte EBITDA-Marge sind 29 Prozent bis 31 Prozent (2014: 27,5 Prozent). Treiber der Entwicklung sind insbesondere die neueren Pharmaprodukte sowie das Consumer-Care-Geschäft, das 2014 auch durch die Übernahme der OTC-Sparte von Merck & Co. gestärkt wurde. „Im Gesundheitsgeschäft sind die Aussichten dank unserer fünf neueren Pharmaprodukte besonders positiv“, sagte Dekkers weiter. Im laufenden Jahr sollen der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas zusammen bereits einen Umsatz von rund 4 Milliarden Euro erzielen – nach 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Das jährliche Spitzenumsatzpotential dieser Produkte bezifferte Dekkers auf insgesamt mindestens 7,5 Milliarden Euro.

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News: Potsdamer Targenomix kooperiert mit Bayer
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Bei Cropscience will Bayer weiterhin stärker wachsen als der Markt – vor allem dank neuer Produkte, die seit 2006 auf den Markt gekommen sind. Sie sollen 2017 einen Umsatz von etwa 2,8 Milliarden Euro erreichen (2014: 1,9 Milliarden Euro) und so helfen, den Gesamterlös der Sparte auf mehr als 11 Milliarden Euro zu steigern (2014: 9,5 Milliarden Euro). Auch die im vergangenen Jahr angekündigte Abspaltung des Kunststoff-Geschäfts schreitet planmäßig voran. „Die beschlossene vollständige Ausrichtung von Bayer auf die Life-Science-Geschäfte werden wir nun mit aller Kraft vorantreiben“, so Dekkers. Bis Ende August 2015 soll die Verselbständigung von Materialscience abgeschlossen sein, ein Jahr später auch der Börsengang. Ob dies im Wege eines IPOs oder eines Spin-offs geschieht, wird in der zweiten Jahreshälfte 2015 entschieden.

© biotechnologie.de/bk

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