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Wochenrückblick KW 48

06.12.2010

Bonn: Register für Killerzellen-Therapie gegen Krebs

Kliniker aus Bonn wollen die Erfahrungen mit einer bestimmten Immuntherapie zur Bekämpfung von Krebs künftig in einem internationalen Register sammeln.

Mit dieser Infrastruktur wollen die Ärzte die bereits weltweit eingesetzte Therapie mit sogenannten Killerzellen – körpereigenen Abwehrzellen – weiter optimieren. Im Rahmen dieser Krebstherapie erhalten Patienten eigene Killerzellen aus dem Blut, die mit dem Botenstoff Cytokin aktiviert wurden. Die so veränderten Abwehrzellen können nun bestimmte Krebszellen erkennen, diese attackieren und sie zerstören.

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Besondere Erfolge verzeichnete die Therapie mit Cytokin-induzierten Killerzellen (CIK) bei bösartigen Tumoren des Lymphsystems und der Leber. Forscher um Ingo Schmidt-Wolf vom Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) in Bonn wollen nun ein Register etablieren, um Ergebnisse der Behandlungsmethode international zu sammeln und so Möglichkeiten zu finden, den Ansatz weiter zu optimieren.

Im Rahmen des Registers können Ärzte weltweit einen digitalen Fragebogen in englischer Sprache ausfüllen. Dieser erfasst beispielsweise die Art der Krebserkrankung, Erfolge und Nicht-Erfolge der Therapie sowie beobachtete Nebenwirkungen. Die Ergebnisse werden elektronisch zusammengetragen und in Bonn ausgewertet. Insbesondere Studien aus Asien, die bisher nur auf chinesisch veröffentlicht wurden, können nun mit berücksichtigt werden. „Bisher gab es keine zentrale Anlaufstelle“, sagt Schmidt-Wolf, der die CIK-Therapie einst mitentwickelt hat. Mit dem Register gewinnen die Bonner Ärzte einen Überblick darüber, bei welchen Tumorerkrankungen diese Behandlung besonders gut greift. Zudem gibt es Hinweise darauf, wann vom Einsatz der CIK-Zellen abzuraten ist. Sinnlose Behandlungen, so die Hoffnung der Bonner Forscher, könnten so künftig vermieden werden. „Davon profitieren die Patienten. Daher sind Kollegen weltweit dazu aufgerufen, sich an der freiwilligen Meldung zu beteiligen“, sagt Schmidt-Wolf.

Mehr Infos zur CIK-Therapie in Bonn: hier klicken

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Helmholtz-Zentrum München und Roche kooperieren bei Lungenforschung

Forscher des Schweizer Pharmakonzerns Roche und des Helmholtz-Zentrum München kooperieren künftig, um gemeinsam neue Zelltherapien zur Behandlung chronischer Lungenleiden zu entwickeln.

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Wie beide Partner Ende November bekannt gegeben haben, wird eine Forschergruppe am Comprehensive Pneumology Center (CPC) und dem Institut für Lungenbiologie (iLBD) des Helmholtz-Zentrums München vom Roche-Standort Penzberg unterstützt. Die Leitung der Arbeitsgruppe obliegt dabei CPC-Chef Oliver Eickelberg. „Mit dem CPC haben wir für die Lungenfibrose-Forschung einen starken Partner. Die Expertise und hervorragende Infrastruktur versprechen einen schnellen Transfer der Erkenntnisse in die medizinische Anwendung“, sagt Ralf Huss, Leiter der Zelltherapie-Abteilung im Roche Biotechnologie-Zentrum, Penzberg. Die Helmholtz-Wissenschaftler wiederum hoffen, bei ihrer Forschung insbesondere  von der Roche-Expertise bei der Entwicklung und Prüfung von Biomarkern profitieren zu können. Gerade im Bereich der chronischen Lungenerkrankungen mangelt es an Therapien. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zählt zu den vierthäufigsten Todesursachen weltweit. 

CPC

Mehr Infos zum Comprehensive Pneumology Center CPC: hier klicken

Unter dem Dach des Lungenforschungszentrums CPC arbeiten die Helmholtz-Forscher gemeinsam mit Kollegen der Ludwig-Maximilians-Universität, des LMU-Universitätsklinikums  dem Klinikum der LMU und den Asklepios Fachkliniken zusammen, um grundlegende Mechanismen und neue Ansätze für Früherkennung, Diagnostik und Therapie chronischer Lungenerkrankungen aufzuspüren. Die Bündelung der lokalen Kompetenzen wird auch Keimzelle des  Deutschen Zentrums für Lungenforschung sein. Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im November bei der Nominierung der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung bekannt gab (mehr...), stehen erste Kandidaten fest, die sich als Kooperationspartner für das künftige nationale Lungenforschungs-Zentrum eignen.

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Freiburger Max-Planck-Institut trägt nun Epigenetik im Namen

Das Freiburger Max-Planck-Institut für Immunbiologie hat seinen Namen um den Zusatz Epigenetik erweitert und will damit diesem Forschungszweig mehr Rechnung tragen.

Bekommt ein neues Namenschild: Das Freiburger MPI für Immunbiologie und Epigenetik.Lightbox-Link
Bekommt ein neues Namenschild: Das Freiburger MPI für Immunbiologie und Epigenetik.Quelle: Wolf-Dieter Gericke

Die Gründung der ersten Abteilung "Epigenetik" am Freiburger Institut geht auf einen Wettbewerb um die Vergabe einer zusätzlichen Forschungsabteilung zurück, der 2006 innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft stattfand. Unter allen Bewerbern aus den verschiedenen Sektionen wurden die Freiburger ausgewählt. Leiter der Abteilung „Epigenetik“ ist der Molekularbiologe Thomas Jenuwein. Im Gegensatz zur Genetik beschäftigt sich die Epigenetik mit der Ausprägung von Merkmalen, die nicht auf der Basenabfolge der DNA beruhen, sondern auf chemischen und strukturellen Veränderungen des Chromatins - des Komplexes aus DNA und Proteinen, der die Chromosomen bildet. Von der Analyse dieser Markierungen versprechen sich Forscher grundlegende Erkenntnisse, um die Ausbildung verschiedener Zelltypen, den molekularen Charakter von Stammzellen sowie verschiedene genetisch nicht definierbare Krankheiten und Krebs besser zu verstehen. Immer mehr Forschern gilt die Epigenetik als der eigentliche Schlüssel zum Verständnis von normalen und krankhaften Prozessen im Leben einer Zelle.

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News: Honigbienen - Epigenetik als Königinnen-Macher

News: Weltweites 1000-Epigenome-Konsortium formiert sich

News: Auflösung statt Vernetzung - Wie die Immunabwehr aktiviert wird

Jenuwein beschäftigt sich dabei mit der Vielfalt chemischer Markierungen auf Histonen  – also jenen Verpackungseiweißen, um die die DNA im Zellkern gewickelt ist. Der Freiburger gehört auch zum Netzwerk führender Epigenetiker, die sich im Februar dieses Jahres zu einem weltweiten Epigenome-Konsortium formiert haben (mehr....). Mit der Umbenennung des Freiburger MPIs, die in der MPG-Senatssitzung vom 19. November beschlossen wurde, soll die Epigenetik nun auch nach außen deutlich sichtbarer werden. Zuvor hat sich das 1961 als Nachfolgeinstitut der Firma Wander AG gegründete MPI vor allem mit Grundlagenforschung in der Immun- und Entwicklungsbiologie befasst, insbesondere mit der Ausbildung und Funktion des Immunsystems. Anlässlich der Namensänderung fand vom 2. bis 4. Dezember auf dem Institutscampus das "Max Planck Freiburg Epigenetics Meeting" statt, an dem renommierte Epigenetiker aus dem In- und Ausland teilgenommen haben.

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Perspektive Leibniz-Gemeinschaft: Regensburg gründet Immunologie-Translationszentrum

Mit der Gründung eines neuen Translationszentrums für die Immuntherapie zementiert Regensburg seine Ambitionen als außeruniversitärer Forschungsstandort.

Als zentrale Einrichtung der Universität Regensburg und als Partner des dortigen Universitätsklinikums soll das am 29. November ins Leben gerufene „Georges-Köhler-Centrum für Interventionelle Immunologie“ (GKC) die in Regensburg vorhandene Kompetenz auf dem Gebiet der Immuntherapie bündeln und weiterentwickeln.

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Wochenrückblick: Neues Verfahren für personalisierte Immuntherapie gegen Krebs

Dossier: Mit Biotechnologie gegen Krebs

Bei der Immuntherapie werden körpereigene Abwehrzellen mithilfe molekularer Tricks darauf trainiert, schädliche Krebszellen im Körper zu zerstören oder aber transplantierte Organe nicht abzustoßen. "Unser Ziel ist es, neue Therapien zu entwickeln, beispielsweise in der Behandlung von Tumorpatienten und in der Stammzell- und Organtransplantation. Eingriffe in das menschliche Immunsystem bieten dafür wichtige Ansätze. Dabei wollen wir dazu beitragen, dass Therapien weniger Nebenwirkungen haben und gezielter auf die Patienten abgestimmt werden können", sagt GKC-Direktor Reinhard Andreesen. Das nach dem deutschen Medizin-Nobelpreisträger von 1984 benannte Zentrum will Forschergruppen intensiv vernetzen und spezielle Aus- und Weiterbildungsprogramme anbieten, um die neuesten Erkenntnisse der Interventionellen Immunologie in die ärztliche Ausbildung einzubringen und damit auch Nachwuchswissenschaftler in Regensburg zu halten.

Georges-Köhler-Centrum für Interventionelle Immunologie

Noch ist auf der Internetseite des GKC nur die Kontaktadresse angegeben. Mehr soll bald folgen.

zur GKC-Website: hier klicken

Angestrebt werden zudem Kooperationen mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen, um die Entwicklung von Medikamenten voranzutreiben. Mit Stiftungsprofessuren sollen renommierte Persönlichkeiten für das GKC gewonnen werden. Das Zentrum wird von der bayerischen Landesregierung als strategischer Partner unterstützt. Wissenschaftsminister Heubisch will sich damit den Standort als führende Einrichtung in der translationalen Immunologie ausbauen und sieht darin gute Chancen, dort langfristig ein Leibniz-Institut anzusiedeln. „Auch wenn wir noch am Anfang stehen, kann sich in der Oberpfalz in Zukunft ein neuer Fokus bilden, der einen positiven Wettbewerb in anderen Bezirken Bayerns in Gang setzt“, so Heubisch.

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Suppremol wirbt knapp 16 Millionen Euro ein

Das Martinsrieder Biotechnologie-Unternehmen Suppremol hat in einer dritten Finanzierungsrunde 15,5 Millionen Euro frisches Kapital eingeworben.

„Wir sind damit bis ins Jahr 2013 finanziert“, sagte Suppremol-Chef Peter Buckel am 1. Dezember. „Wir hoffen, bis dahin in zwei Autoimmunerkrankungen für unsere Produkte den klinischen Wirksamkeitsnachweis im Menschen erbracht zu haben, was uns eine starke Position für weitere strategische Optionen eröffnet.“ Angeführt und koodiniert wurde die Kapitalmaßnahme von den MIG-Fonds  und der Baseler BioMedPartners AG. Weitere Geldgeber sind die KfW Mittelstandsbank, Bayern Kapital GmbH und die Max-Planck-Gesellschaft. Auch die Strüngmann-Brüder sind mit der Santo Holding GmbH beteiligt, erstmals engagiert sich auch die FCP Biotech Holding GmbH. Mit dem Abschluss dieser Kapitalmaßnahme hat Suppremol seit Mai 2006 in drei Finanzierungsrunden 35,2 Millionen Euro eingeworben.

Frisches Geld für Suppremol: Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen hat mehr als 15 Millionen Euro eingeworben.Lightbox-Link
Frisches Geld für Suppremol: Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen hat mehr als 15 Millionen Euro eingeworben.Quelle: Gerd altmann/pixelio.de

Das Herzstück der Firma ist eine Entdeckung, die einst im Labor des Nobelpreisträgers Robert Huber am Max-Planck-Institut für Biochemie vonstatten ging: Der Forscher Uwe Jacob machte dort einen bestimmten Eiweißkomplex ausfindig, der eine wichtige Rolle bei Autoimmunkrankheiten spielt (2000, Nature, Vol. 406, S. 267-73.) Dies wiederum eröffnet ganz neue Therapiestrategien, um eine überschießende Immunreaktion gegen körpereigene Stoffe zu verhindern und anders als bisherige Medikamente direkt an der Wurzel des Geschehens einzugreifen. Die jetzt eingeworbenen Mittel will die Firma vor allem dazu nutzen, um die Entwicklung des Wirkstoffkandidaten SM101 voranzutreiben. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß-Molekül, das die Aktivierung von speziellen Rezeptoren auf Immunzellen verhindert. Dadurch wird eine Immunantwort abgeschwächt und die für Autoimmunerkrankungen typische Entzündungskaskade durchbrochen. Bereits seit März dieses Jahres wird der Wirkstoff in einer klinischen Studie der Phase Ib/IIa bei der Behandlung von Immunthrombozytopenie getestet, einer seltenen aber schweren Autoimmunerkrankung. Für das Leiden ist dem Wirkstoff in den USA und der EU der Orphan Drug-Status zuerkannt worden. Neben dieser Erkrankung haben die Martinsrieder aber auch weitere chronische Autoimmunerkrankung im Blick, etwas den systemischen Lupus erythematodes.

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Mainzer Immunologie-Netzwerk positioniert sich für Spitzencluster-Wettbewerb

Mit Blick auf die nächste Ausgabe des vom Bundesforschungsministeriums initiierten Spitzenclusterwettbewerbs will sich die Biotech-Szene im Rhein-Main-Gebiet unter dem Dach des Clusters für individualisierte Immunintervention (CI3) weiter vernetzen.

Vor zwei Jahren war das Netzwerk mit seinem Vorhaben beim national ausgerichteten und technologieoffenen Wettbewerb noch ausgeschieden (mehr...). „Kritikpunkt war damals, dass es noch ein bisschen mehr Strukturen brauche“, erklärte der Sprecher des Clustermanagements, Rainer Wessel vom Mainzer Biotech-Unternehmen Ganymed, dazu gegenüber dem Biotech-Branchenmagazin |transkript. Die sollen nun etabliert werden. Offenbar sieht sich das Netzwerk hierbei aber auf einem guten Weg. „Wir werden beim BMBF sicher wieder einen Antrag einreichen“, sagte Özlem Türeci, Geschäftsführerin bei Ganymed und Vorsitzende des CI3-Clusters.

Rainer Wessel ist Sprecher des Mainzer Immuntherapie-Clusters CI3.Lightbox-Link
Rainer Wessel ist Sprecher des Mainzer Immuntherapie-Clusters CI3.Quelle: Ganymed

Im Verbund  wollen Forscher und Kliniker der Universitäten Mainz, Frankfurt und Darmstadt namhafte Pharmaunternehmen wie Abbott, Boehringer Ingelheim, Merck Serono sowie Biotech-Unternehmen wie ProteoSys, Ganymed Pharmaceuticals oder BioNTech neuartige Immuntherapien und Diagnostika zur Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und Infektionen entwickeln.

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News: 100 Millionen für Mainzer Lebenwissenschaften

Förderbeispiel: GO-Bio-Projekt von Ugur Sahin

Wochenrückblick: Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech kauft zu

Kern des Clusters sind Aktivitäten um den Immunologen Ugur Sahin. Der Professor an der Universität Mainz ist bereits seit Jahren ein Experte auf dem Gebiet immunbasierter Therapien und hatte sich im BMBF-Wettbewerb GO-Bio mit einer Gründungsidee durchgesetzt, die inzwischen eine Zusage für die zweite Förderphase erhalten hat (mehr...). Darüber hinaus konnte die hieraus entstandende Firma BioNTech über Zukäufe berichten (mehr...) und mehrere Töchterfirmen gründen. „Die Rhein-Main-Region hat gute Chancen, sich zur international führenden Schmiede für die individualisierte Medizin zu entwickeln“, betonte die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen bei der ersten CI3-Clusterkonferenz am 1. Dezember in Mainz auch mit Blick auf vergangene Erfolge – etwa des millionenschweren Engagements von Boehringer Ingelheim beim Aufbau des Instituts für Molekulare Biologie an der Universität Mainz (mehr...). Für den Cluster stellt Ahnen eine Förderung über rund 700.000 Euro zur Verfügung.

 
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