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Biotechnologie-Firmenumfrage 2009

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Die Wirtschaftskrise ist in der deutschen Biotech-Branche noch nicht angekommen. Dies belegen die Ergebnisse der aktuellen Biotechnologie-Firmenumfrage 2009, die biotechnologie.de im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat.

Stand und Perspektiven

In der Rückschau auf das Jahr 2008 zeigen sich ganz unterschiedliche Entwicklungen. So belegen die Umsatzzahlen nach wie vor ein moderates Wachstum der Branche: leicht gestiegene Umsätze, anhaltend hohe F&E-Ausgaben, stabile Beschäftigtenzahlen. Auf der anderen Seite lässt das schon jetzt schwierige Finanzierungsumfeld im Jahr 2009 einen weiteren Einbruch befürchten. Gerade für Medikamentenentwickler, die ihre teuren klinischen Studien bezahlen müssen, wird die Suche nach Investoren durch die Finanzkrise nicht einfacher. Nun sind sowohl kreative Finanzierungsstrategien als auch handfeste Erfolge gefragt.

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Biopharmazeutika sollte dies in den kommenden Jahren gelingen. So belegen auch die neuesten Zahlen des Verbandes der Forschenden Arzneimittelhersteller (VFA), dass die Rolle der Biotechnologie in der Medizin ungebrochen wächst.  Demnach  haben Biopharmazeutika im Jahr 2008 16 %  (4,4 Mrd. Euro) zum Gesamtumsatz der Arzneimittel in Deutschland beigetragen. Die hohe Zahl von Kandidaten in der frühen klinischen Entwicklung lässt vermuten, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren noch deutlich steigen wird.

Als stabiles Rückgrat der Branche erweisen sich erneut die Unternehmen, die ihre Dienstleistungen am Markt anbieten. In der Öffentlichkeit stehen sie zwar weniger im Rampenlicht, doch hinter den Kulissen können Firmen wie Qiagen und Miltenyi einen steten Aufwärtstrend für sich verbuchen.  Inzwischen ist das vor 24 Jahren aus der Universität Düsseldorf ausgegründete Unternehmen Qiagen das größte deutsche Biotech-Unternehmen.

Offen bleibt, wie sich die künftige Finanzierungssituation der Biotechnologie-Unternehmen entwickeln wird. Ein Blick auf die vergangenen vier Jahre zeigt, dass das eingenommene Kapital deutscher Biotechnologie-Firmen in der Gesamtsumme immer weniger geworden ist. Angesichts der Krisenstimmung scheint eine deutliche Besserung unrealistisch. Angespannt ist vor allem die Stimmung an der Börse. Für kaum ein Unternehmen erscheint ein Börsengang in diesem Umfeld attraktiv. Eine Änderung wird hier erst durch nachweisliche Erfolge eintreten. Darüber hinaus sind zunehmend kreative Finanzierungsinstrumente gefragt, derer sich beispielsweise die Firmen Wilex und Micromet im Jahr 2008 bedient haben.

Beim Wagniskapital wiederum konnten die deutschen Biotech-Unternehmen bislang vor allem auf risikobereite Milliardäre vertrauen. 2008 wurde das eindrucksvoll durch  die sensationell hohe Finanzierungsrunde für Ganymed demonstriert. Allerdings scheinen sie ihr Engagement zu reduzieren. Langfristig bleibt zu hoffen, dass junge Unternehmen mit guten Ideen weiterhin Geld für ihre Projekte bekommen.

Neue Optionen bieten aber auch enge Kooperationen mit der Industrie. Dies gilt vor allem für Big Pharma. Angesichts auslaufender Patente ihrer Blockbuster besteht hier immer größeres Interesse, sich auch an Projekten im frühen Forschungsstadium zu beteiligen. Diese Situation gilt es auszunutzen. Angesichts von drei millionenschweren Übernahmen von Biotech-Firmen durch die Pharmaindustrie scheint der Standort Deutschland dafür genügend Potential zu bieten.

 

Hintergrund

Die Biotechnologie-Firmenumfrage wurde von biotechnologie.de bereits zum vierten Mal durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen Januar und April 2009. Von insgesamt 666 angeschriebenen Unternehmen nahmen 567 Unternehmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote liegt damit bei 85%. Der Stichtag der für die Erhebung berücksichtigten Daten ist der 31.12.2008.

Als Biotechnologie-Unternehmen werden Firmen angesehen, deren Unternehmensziel wesentlich oder ausschließlich in der Biotechnologie liegt. Im Rahmen der hier vorgelegten Zahlen werden sie als "dedizierte Biotech-Unternehmen" bezeichnet. Es wurden auch solche Unternehmen berücksichtigt, die sich im Mehrheitsbesitz eines nicht-deutschen Mutterkonzerns befinden, aber in Deutschland einen Firmensitz mit F&E-Aktivitäten haben.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an statistischen Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2004 verabschiedet wurden.

Die kostenfreie Nutzung sämtlicher Inhalte ist unter Angabe der Quelle (biotechnologie.de) ausdrücklich gestattet.

Downloads

Biotechnologie-Firmenumfrage 2009

biotechnologie.de, Mai 2009. Deutsch/Englisch Download PDF (3,8 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie-Firmenumfrage 2008

biotechnologie.de, Mai 2008 Download PDF (4,7 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie-Firmenumfrage 2007

biotechnologie.de, Mai 2007 Download PDF (1,8 MB) PDF online ansehen

Biotechnologie Firmenumfrage 2006

biotechnologie.de, April 2006 Download PDF (736,1 KB)