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Wochenrückblick KW 49

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Hannoveraner Forscher haben in Alginat-Kapseln verpackte Stammzellen in den Körper eines Schlaganfall-Patienten eingebracht. Quelle: CellMed

08.12.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche aus den vergangenen Tagen zusammengefasst:


 

MPI-Forscher entwickeln kostenloses Computerprogramm zur Eiweiß-Analyse +++ Placebo-Gen hilft beim Glauben an Scheinmedikamente +++ Transgene Stammzellen ins Gehirn gebracht +++ EFSA-Gutachten für Amflora verspätet sich +++ Micromet sichert sich Finanzierung von 58 Millionen Euro





MPI-Forscher entwickeln kostenloses Computerprogramm zur Eiweiß-Analyse: Eiweiße spielen bei allen Lebensvorgängen große Rolle, sie sind die Arbeitstiere des Körpers. Um diese Moleküle zu analysen, hat sich inzwischen die Massenspektrometrie als Methode der Wahl etabliert. Dabei werden vorher in kürzere Stücke gespaltene Eiweißstücke (Peptide) anhand ihrer Masse und Ladung getrennt und detektiert. Sollen viele Peptide gleichzeitig erfasst werden, fällt aus den massenspektrometrischen Analysen eine gewaltige Datenflut an, die bisher das Nadelöhr der Proteom-Forschung darstellte. Am Max-Planck Institut für Biochemie in Martinsried haben Forscher um Matthias Mann deshalb „MaxQuant“ entwickelt. Das Software-Programm automatisiert und vereinfacht die Analyse erheblich, wie die Forscher im Fachmagazin Nature Biotechnology (30. November, Online-Veröffentlichung) berichteten. Auf Knopfdruck sollen bis zu 73 Prozent der in der Probe vorhandenen Peptide erfasst werden, während dies ohne MaxQuant meist nur für 10-20 Prozent gelang. Das Programm, das allen Forschern weltweit kostenlos zur Verfügung steht, errechnet aus den Rohdaten dreidimensionale Grafiken. Es „verbessert die Genauigkeit, mit der die Molekül-Massen bestimmt werden, im Vergleich mit herkömmlichen Methoden etwa um den Faktor sechs", sagt Jürgen Cox, der mit Matthias Mann die Software entwickelt hat. Einer der ersten erfolgreichen Praxistests von MaxQuant war die Aufklärung des Proteoms der Bäckerhefe, das von Manns Arbeitsgruppe im Herbst im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde (mehr...).

Das Programm MaxQuant steht zum kostenlosen Download bereit: hier klicken



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DossierPlacebo: Die Macht der Psyche über den Körper

Placebo-Gen hilft beim Glauben an Scheinmedikamente: Warum der Körper auch ohne „echte“ Behandlung reagiert, verstehen Wissenschaftler immer besser. Schwedische Forscher haben nun entdeckt, wo die Placebowirkung im Gehirn entsteht. Ihre Studie im Journal of Neuroscience (2008, Vol. 49, S. 13066-13074) zeigt, dass die Wirkung offenbar an ein bestimmtes Gen gebunden ist. Tomas Furmark von der Universität Uppsala bat 108 Probanden mit einer sozialen Phobie darum, einen mündlichen Vortrag vor einer Gruppe anderer Menschen zu halten. Um den zu erwartenden Schweißausbrüchen, kalten Gliedmaßen, Herzrasen und Versagensängsten zu begegnen, hatten die Probanden in den Wochen vor dem Vortrag Tabletten erhalten, die angeblich den Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) enthielten. Was die Studienteilnehmer nicht wussten: Jede zweite Pille war ein Placebo. Gewirkt hat es trotzdem: Bei 40 Prozent der Teilnehmer war die Wirkung genauso stark wie beim SSRI. Doch warum wirken Placebos nicht bei allen Probanden? Das könnte, wie Furmark vermutet, mit der Verfügbarkeit des Neurotransmitters Serotonin zusammenhängen. Er untersuchte deshalb zwei Gene, die maßgeblich am Auf- und Abbau von Serotonin beteiligt sind. Das sind das Serotonin-Transporter-Gen und das Tryptophan-Hydroxylase-2 Gen (TPH2). Tatsächlich zeigen die Ergebnisse, dass acht der zehn Probanden, die gut auf Placebos angesprochen hatten, Träger einer bestimmten TPH2-Variante waren. Nach Angaben der Forscher ist TPH2 das erste Gen, das mit einer Placebowirkung in Verbindung steht.



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NewsEU-Patentamt: Verbrauchende Embryonenforschung unsittlich

News: Stammzellen drängen HIV zurück

Transgene Stammzellen ins Gehirn gebracht: Einem Schlaganfall-Patienten sind am International Neuroscience Institute in Hannover erfolgreich Stammzellen ins Gehirn eingepflanzt worden. Wie die Mediziner am 2. Dezember meldeten, ist das ein weltweites Novum. Die adulten Stammzellen wurden zuvor gentechnisch so verändert, dass sie Eiweißstoffe freisetzen, die Nervenzellen schützen und die körpereigene Regeneration anregen sollen. Der Leiter der Studie, Thomas Brinker, sprach von einer "Arzneimittelfabrik im Kopf". Die Zellen wurden in Alginat mikroverkapselt und in einer Art Teebeutel in das Hirngewebe eingepflanzt. Nach zwei Wochen wurde das Säckchen mit den Alginat-Kapseln und den darin enthaltenen Zellen wieder entfernt. Das Alginat sorgt dafür, dass es zu keiner Immunreaktion des Körpers auf die fremden Stammzellen kommt. Diese können aber trotzdem mit ihrer Umgebung kommunizieren und diese zum Beispiel zur Regeneration anregen. Der behandelte Patient berichtete nach der Operation, dass er sich schon deutlich besser fühle. Allerdings ist noch nicht sicher, ob die Stammzell-Therapie oder der Eingriff dafür verantwortlich war. Die gentechnisch veränderte Stammzellinie stammt von der CellMed AG in Alzenau. CEO Peter Geigle betont, dass die vor sieben Jahren angelegte Linie die erste sei, die für den Einsatz am Menschen zugelassen worden ist. "Das ist im Augenblick der größte Erfolg für uns", so Geigle. Nun sollen weitere Patienten mit einer Hirnblutung nach einem Schlaganfall an einer Studie teilnehmen.


 

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WochenrückblickBASF verklagt EU-Kommission auf Untätigkeit

News: Zulassung von gv-Pflanzen bleibt unverändert

Bestellservice: Broschüre Rohstoff Pflanze kostenlos anfordern

EFSA-Gutachten für Amflora verspätet sich: Der von BASF seit Jahren geplante Anbau der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel Amflora wird auch im kommenden Jahr wahrscheinlich nicht möglich sein. Ein für den 15. Dezember erwartetes Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dürfte jetzt erst im März vorgelegt werden und damit zu spät, um vor Ende der Aussaatsaison noch eine Entscheidung zu treffen. Die Verzögerung des Termins für die Veröffentlichung der EFSA-Bewertung wurde am Freitag von mehreren mit dem Fall vertrauten Personen bestätigt - "technische Gründe" hieß es. In Kürze werde dies auch offiziell bekannt gegeben. Über diese Entwicklung sei man noch nicht informiert, erklärte BASF Plant Science auf Nachfrage. Das Gutachten hatte die Kommission im Mai bei EFSA in Auftrag gegeben und um Antwort bis September gebeten. Geklärt werden soll die Sicherheit von Antibiotikaresistenz-Markergenen, die bei Amflora benutzt werden. In der Zwischenzeit hat BASF im Juli vor dem Europäischen Gericht erster Instanz eine Untätigkeitsklage gegen die EU-Kommission eingereicht. Trotz positiver Bewertungen der EFSA zögere sie die Zulassung von Amflora hinaus, lautet der Vorwurf. Der Fall Amflora reicht bis 1996 zurück, als BASF erstmals die Zulassung der Stärkekartoffel beantragte, die in der Papier-, Garn- und Klebstoffindustrie verwendet werden soll. BASF Plant Science beantragte die Anbau-Zulassung Amfloras erneut 2003 und zudem 2005 die Zulassung als Lebens- und Futtermittel.

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News: Neuartige Immuntherapie gegen Krebs

Micromet sichert sich Finanzierung von 58 Millionen Euro: Von wegen Finanzkrise: Der Münchner Antikörper-Spezialist Micromet erhält eine Finanzspritze in Millionenhöhe vom britischen Investor Kingsbridge. In der Vereinbarung, die am 2. Dezember bekanntgegeben wurde, verpflichtet sich Kingsbridge, insgesamt 58 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Summe wird in Anteile von Micromet investiert. Das Biotechnologie-Unternehmen aus Martinsried kann selbst bestimmen, in welchen Tranchen es das Geld in den kommenden drei Jahren abruft. Kingsbridge hatte in einem ähnlichen Abkommen 2006 schon knapp 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, Micromet hatte aber nicht darauf zurückgegriffen. Zusammen mit der kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung über 30 Millionen Euro sieht sich Micromet-Chef jetzt gut gerüstet für die Zukunft: „Die erweiterte Finanzierungslinie gibt Micromet zusätzliche Stärke und Flexibilität. Das war noch nie so wichtig wie im derzeitigen finanziellen Umfeld.“ Im Jahr 1993 wurde die Firma aus dem Institut für Immunologie der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgegründet – angestoßen vom Institutsleiter Gerd Riethmüller, der an Immuntherapien gegen Krebs auf der Basis seiner Kenntnisse zu Mikrometastasen gearbeitet hat. Diese schon in einem sehr frühen Stadium der Krankheit ausgesäten Zellen haben der Firma auch ihren Namen gegeben. Die Geschichte des Unternehmens hat bereits einige Höhen und Tiefen erlebt, zuletzt machte Micromet 2006 mit einem Reverse Merger Schlagzeilen. Anstatt in Europa an die Börse zu gehen, haben die Münchner die bereits an der Nasdaq notierte US-amerikanische CancerVax Corp. als Hülle übernommen. Damit wurde die Firmenzentrale der neuen Micromet Inc. in die USA verlegt, Forschung und Entwicklung findet aber nach wie vor in München statt.

Zur Homepage vn Micromet: hier klicken

 

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

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