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Wochenrückblick KW 30

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Dresdner Forscher haben ein Modell entwickelt, mit dem sich dreidimensionale Netzwerke aus lebenden Nervenzellen bilden lassen. Quelle: CRTD

29.07.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie acht aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Idea zieht EU-Zulassungsantrag für Kniesalbe zurück +++ Viertes Risikogen für Zappelbein-Syndrom entdeckt +++ Glycotope kauft Produktionskapazitäten von Orpegen +++ Zusammenhang zwischen Vollkornbrot und genetischem Diabetesrisiko auf der Spur +++ Dreidimensionales Modellnetzwerk aus lebenden Nervenzellen erstellt +++ Bundesregierung stellt Förderberatung neu auf +++ Amflora vor Gericht: BASF verklagt EU-Kommission auf Untätigkeit +++ Bayern investiert Transrapidmittel in neues Innovationsprogramm


Idea zieht Zulassungantrag für Kniesalbe zurück: Das Münchener Biotech-Unternehmen Idea AG hat den Zulassungsantrag für die Kniesasalbe Diractin in  Europa zurückgezogen. Das berichtete die europäische Zulassungsbehörde EMEA am 24. Juli 2008. Demnach habe die Firma Zweifel an der Effizienz seines Mittels. Man wolle nun den Ausgang einer Phase III-Studie in den  USA abwarten, um dann 2009 einen zweiten Zulassungsantrag einzureichen, heißt es bei Idea. Seit Ende 2006 ist die Salbe gegen Arthritis bereits in der  Schweiz zugelassen. Im Jahr 2007 konnte Idea den  teuersten US-Lizenzvertrag eines deutschen Biotech-Unternehmens aller  Zeiten abschließen: Alpharma Inc. bezahlte damals 202 Millionen US-Dollar.


Mehr Informationen bei der EMEA: hier klicken



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News: Weltkongress der Genetik - Wissensexplosion durch neue Technologien

News: Genetische Rasterfahndung im Großmaßstab

Viertes Risikogen für Zappelbein-Syndrom entdeckt: Wer am Restless legs Syndrom (RLS) leidet, der hat vor allem nachts mit einem starken Bewegungsdrang zu kämpfen, der erholsamen Schlaf meist unmöglich macht. Seit Jahren versuchen Ärzte und Wissenschaftler die Ursachen der neurologischen Erkrankung mit Hilfe genetischer Untersuchungen zu klären. Wissenschaftler um Juliane Winkelmann und Thomas Meitinger vom Helmholtz-Zentrum München und der TU München haben jetzt das inzwischen vierte Risikogen für RLS identifziert. Wie die Forscher gemeinsam mit Kollegen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, der Universität Marburg, der Universität Göttingen, der LMU München sowie Klinikern aus Kanada, Kassel und Wien im Fachmagazin Nature Genetics (2008, 27. Juli, Online-Veröffentlichung) berichten, haben sie dafür winzige genetische Veränderungen (Single Nucleotide Polymorphisms, SNPs)  von rund 2500 RLS-Patienten mit etwa 4800 gesunden Patienten verglichen. Dabei sind sie auf ein Gen gestoßen, das den Bauplan für das Eiweiß Protein-Tyrosin-Phosphatase-Receptor-Typ-Delta (PTPRTD) enthält. In Analysen mit Tieren wurde bereits festgestellt, dass dieses Eiweiß bei der korrekten Wegfindung der Nervenzellfortsätze zu den so genannten Motorneuronen eine wichtige Rolle spielt. Diese Neurone steuern direkt oder indirekt die Muskulatur, beispielsweise der Beine. Damit ist auch PTPRD, wie bereits die zuvor identifizierten RLS-Risikogene MEIS1, BTBD9 und LBXCOR1, wichtig für die frühe Embryonalentwicklung des Organismus. Die Forscher sehen das als weiteren Hinweis dafür, dass es sich bei RLS um eine sehr frühe Entwicklungsstörung des zentralen Nervensystems handeln könnte. Auf der Basis der Erkenntnisse können nun zielgerichtete Therapien entwickelt werden, so die Forscher.


Mehr Informationen beim Helmholtz-Zentrum München:
hier klicken


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Dossier: Glykobiotechnologie im Aufwind - Gute Nachrichten für deutsche Unternehmen

Glycotope kauft Produktionskapazitäten von Orpegen: Die auf Glykodesign spezialisierte Biotech-Firma Glycotope hat sich deutlich mit Produktionskapazitäten verstärkt. Wie das Unternehmen am 24. Juli berichtete,  haben die Berliner die biopharmazeutische Produktionsanlage sowie das Diagnostikgeschäft der Heidelberger Orpegen GmbH gekauft. Damit soll sowohl die Weiterentwicklung der eigenen Therapiekandidaten für die klinische Prüfung als auch Dienstleistungen zur Verbesserung bestehender Medikamente realisiert werden. Finanziert und initiiert wurde der Kauf durch die Brüder Strüngmann, die über die Jossa Arznei GmbH bereits 2007 mit ihrem 40 Millionen Euro-Investment in Glycotope für Schlagzeilen sorgten und nun Geld für eine weitere Kapitalerhöhung bereitgestellt haben.

Mehr Informationen bei Glycotope: hier klicken


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News: Diabetes-Typ 2 - neuen Risikogenen auf der Spur

Vollkornbrot senkt das Diabetesrisiko nicht bei allen: Wer viele Ballaststoffe aus Getreideprodukten isst, hat ein vermindertes Risiko, an der Zuckerkrankheit Typ-2-Diabetes zu erkranken – so gilt die generelle Devise von Ärzten und Ernährungsforschern. Wissenschaftler um Matthias Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) haben nun im Rahmen der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-Studie Daten von mehr als 3.000 Teilnehmern ausgewertet, von denen 798 an einem Typ-2-Diabetes erkrankt waren. Damit wollten die Forscher herausfinden, welche Zusammenhänge zwischen winzigen Variationen im Erbgut, der Ernährungsweise und dem Diabetesrikiko bestehen. Wie das Team im Fachmagazin British Journal of Nutrition (2008, 17. Juli, Online-Veröffentlichung) berichtet, sind sie fündig geworden: Demnach kann ein winziger Unterschied im Erbgut darüber bestimmen, ob ein Mensch im Hinblick auf das Diabetesrisiko von Vollkornprodukten profitiert oder nicht. Wer eine bestimmte Variante des Gens Transcription factor-7-like 2  (TCF7L2) besitzt, hat offenbar ein wesentlich geringeres Diabetesrisiko je mehr Vollkornbrot er isst. Träger einer anderen Variante hingegen laufen nicht nur deutlich größere Gefahr, an Diabetes zu erkranken. Bei ihnen hat Vollkornbrot auch keinerlei positive Wirkung. "Je öfter es gelingt, solche Zusammenhänge aufzudecken, desto eher werden wir in der Lage sein, individuelle Ernährungsempfehlungen zu geben", bilanziert Studienleiter Schulze. Die generelle Empfehlung, mehr Vollkornprodukte zu verzehren, sei aber keineswegs überholt, betonen die DIfE-Wissenschaftler.


Mehr Informationen beim DIfE: hier klicken


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News: Aufbruchstimmung in den Neurowissenschaften - Mit Licht Aktivität von Nervenzellen steuern

Forscherprofil: Rolle von winzigen Molekülen im Gehirn verstehen

Dreidimensionales Modellnetzwerk aus lebenden Nervenzellen: Wie verständigen sich die Millionen von Nervenzellen im Gehirn untereinander? Unter welchen Bedingungen bilden sie neue Nervenverbindungen? Diese und andere wichtige Fragen der neuronalen Grundlagenforschung sind im lebenden Organismus sehr schwierig zu erforschen – zu kompliziert ist es, die Aktivität mehrerer Zellen gleichzeitig zu erfassen. Ein Abhilfe wären künstliche Modelle, doch bisher gab es lediglich zweidimensionale Nachbildungen von Nervennetzwerken. Wissenschaftler um Sophie Pautot vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) in Dresden ist es nun mit Kollegen von der kalifornischen Universität in Berkeley erstmals gelungen, ein dreidimensionales Modellsystem zu entwickeln. Wie die Forscher im Fachmagazin Nature Methods (2008, 20. Juli, Online-Vorabveröffentlichung) berichten, bilden im Mikroskop unsichtbare Glaskügelchen ein bewegliches, "mehrstöckiges" Gerüst. Auf diesem können die lebenden Nervenzellen zu einem dreidimensionalen Netzwerk wachsen, das in Dichte und Struktur genauso geformt ist wie das eines Gehirns. Durch spezielle Beschichtungen der Kügelchen kann außerdem die Ausrichtung der wachsenden Nervenzellen bestimmt werden kann, wodurch Wachstumsprozesse von Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, den sog. Synapsen, begünstigt werden.


Mehr Informationen beim CRTD:
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Bundesregierung mit vereinfachter Förderberatung: Die Bundesregierung hat jetzt eine zentrale Förderberatung "Forschung und Innovation" eingerichtet. Unter einer kostenlosen Telefonnummer erhalten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen künftig aus einer Hand einfach und schnell Zugang zur Forschungs- und Innovationsförderung. Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im 28. Juli mitteilte, beantworten die Berater Fragen zu Verfahrenswegen und Konditionen aller relevanten Förderprogramme von Bund, Ländern und der Europäischen Kommission. Wer dort anruft, wird an die richtige Anlaufstelle weitergeleitet und bei der Antragsstellung unterstützt. Die Beratungsstelle  wendet sich ausdrücklich auch an "Förderneulinge" und möchte helfen, Hemmungen gegenüber der "Antragsbürokratie" abzubauen. Für Unternehmen steht ein zusätzlicher Lotsendienst zur Verfügung, der auf spezielle Fragestellungen der Wirtschaft ausgerichtet ist. Der neu gestaltete Internetauftritt soll die Recherche über Fördermöglichkeiten vereinfachen.


Mehr Informationen:
www.foerderinfo.bund.de



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News: Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa - neuer Schwung in Debatte

News: Entscheidung über gv-Stärkekartoffel vertagt

Broschüre zum kostenlosen Bestellen: Pflanzen als Rohstoffe der Zukunft

BASF verklagt EU-Kommission auf Untätigkeit: Der Chemie- und Agrarkonzern BASF zieht gegen die EU-Kommission vor Gericht. Grund dafür ist die immer noch ausstehende Zulassung der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel Amflora. Wie die Unternehmenstochter BASF Plant Science am 24. Juli mitteilte, habe man eine Untätigkeitsklage beim Europäischen Gericht erster Instanz in Luxemburg  eingereicht. Nach Ansicht des Unternehmens habe die EU Kommission das Zulassungsverfahren trotz positiver Sicherheitsbewertungen „wiederholt“ verzögert. Dies gelte insbesondere für den Zeitraum von Juli 2007 bis Mai 2008, in dem Kommissar Stavros Dimas die Anbau-Genehmigung für Amflora nicht erteilte, obwohl alle anderen Zulassungsschritte erfolgreich durchlaufen worden waren, heißt es bei BASF. „Wir begrüßen die positiven Signale der Kommission und von Präsident Barroso, wie etwa den Willen, über gentechnisch veränderte Produkte auf rein wissenschaftlicher Basis zu entscheiden. Wir sind jedoch nicht bereit, weitere Verzögerungen hinzunehmen“, sagte BASF-Vorstandsmitglied Stefan Marcinowski.


Mehr Informationen bei der BASF: hier klicken

Bayern steckt Transrapidmittel in Forschung: Die Bayerische Staatsregierung will die für den Bau des Transrapid vorgesehenen Privatisierungsmittel in das Programm BayernFIT (Forschung, Innovation, Technologie) investieren. Von den Mitteln in Höhe von 490 Millionen Euro profitieren auch die Lebenswissenschaften. So sind unter anderem 60 Millionen Euro für den Neubau eines Demenzforschungszentrums in München vorgesehen. Das Bayerische Immuntherapie-Netzwerk (BayImmuNet) erhält zusätzliche 10 Millionen Euro. An der Universität Erlangen-Nürnberg fließen 27 Millionen Euro in ein neues Chemikum und weitere 17 Millionen Euro in ein Translationszentrum für die Uniklinik. Auf dem Hightech-Campus der LMU wiederum soll für 75 Millionen Euro ein neues Biomedizinisches Zentrum entstehen, der Ausbau der Universität Würzburg wird mit 24 Millionen Euro unterstützt. In Regensburg, Straubing und Würzburg werden neue Arbeitsgruppen der Fraunhofer-Gesellschaft (Biosensorik, Tumor- und Stoffwechselerkrankungen, biogene Rohstoffe, Regenerative Technologien für die Onkologie) gefördert, in die Erweiterung des BioParks Regensburg werden 8 Millionen Euro investiert. Für ganz Bayern werden 30 Millionen Euro in Wagniskapital-Finanzierungen im Seed-Bereich sowie für Pre-Seed-Finanzierungen und Businessplanwettbewerbe bereitgestellt. Mit der Schaffung einer BayernFIT GmbH in Nürnberg wird zudem eine zentrale Serviceeinheit für ganz Bayern geschaffen, die kleinen und mittleren Unternehmen sowie Fachhochschulen und Universitäten helfen soll, mehr Forschungsfördergelder der EU einzuwerben.

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Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

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