Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

Nobelpreis für Chemie 2008: Grünes Licht für die Forschung

Eine Fruchtfliege leuchtet unter ultraviolettem Licht grün. Die vorderen Flügelbereich bleiben dunkel, weil hier das GFP nicht aktiv ist. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Eine Fruchtfliege leuchtet unter ultraviolettem Licht grün. Die vorderen Flügelbereich bleiben dunkel, weil hier das GFP nicht aktiv ist. Quelle: FU Berlin

Der Hallimasch-Pilz, der Vampir-Tintenfisch und die Qualle Aequorea victoria, sie alle haben eines gemeinsam: Sie leuchten. Biolumineszenz heißt das Phänomen, wenn Tiere oder Pflanzen mit der Abgabe von Licht auf sich aufmerksam machen. Aequorea victoria hat es nun zu besonderer Beachtung gebracht. Ihr internes Beleuchtungssystem arbeitet mit Hilfe eines „grün fluoreszierenden Proteins“, kurz GFP. Für dessen Erforschung haben drei Wissenschaftler den Nobelpreis für Chemie 2008 erhalten.






Die drei Preisträger

Osamu Shimomura mit einer Probe seiner berühmten EntdeckungLightbox-Link
Osamu Shimomura mit einer Probe seiner berühmten EntdeckungQuelle: Shimomura

Osamu Shimomura, 1928 in Kyoto geboren, studierte Pharmazie in Nagasaki. Vier Jahre lang war er daraufhin Assistent von Shungo Yasunaga an der Pharmazie-Abteilung der Universität Nagasaki. Nach seiner Promotion, 1960, wechselte er an die Princeton University in New Jersey, wo er 1965 bis 1982 forschte. 1982 bis 2001 war er Honorarprofessor an der Boston University und Forscher am Meeresbiologischen Laboratorium Woods Hole. Seit 2001 betreibt er sein privates Photoproteine Laboratory.







Martin Chalfie brachte mit dem bloßen Auge nahezu unsichtbare Fadenwürmer zum Leuchten.Lightbox-Link
Martin Chalfie brachte mit dem bloßen Auge nahezu unsichtbare Fadenwürmer zum Leuchten.Quelle: Columbia University

Martin Chalfie, 1947 geboren und in Chicago aufgewachsen, wurde an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) in Physiologie promoviert. Seit 1982 ist er außerordentlicher Professor für Biologie an der Columbia University. Später wurde er dort William-R.-Kenan-Jr.-Professor für Biologie.










California hat die Farbpalette von GFP erweitert.Lightbox-Link
California hat die Farbpalette von GFP erweitert.Quelle: University of California

Roger Tsien wurde als Sohn eines Ingenieurs und einer Krankenschwester in New York geboren. 1968 gewann er den ersten Preis der Westinghouse Science Talent Search für Untersuchungen zur Bindung von Metallen an Thiocyanate. Er studierte Chemie und Physik an der Harvard University, wo er 1972 seinen Bachelor machte. Dann ging er zum Physiologen Richard Adrian ans Churchill College der Universität Cambridge, wo er 1977 promoviert wurde. Anschließend war er Postdoktorand am Gonville and Caius College. 1981 wechselte er als Assistenzprofessor an die Abteilung Physiologie und Anatomie der University of California, Berkeley. 1985 bis 1987 war er dort außerplanmäßiger Professor und 1987 bis 1989 ordentlicher Professor. Seit 1989 ist er Professor für Pharmakologie, Chemie und Biochemie an der University of California, San Diego und Forscher am Howard Hughes Medical Institute.

 

Hintergrund

Preis: Der Nobelpreis in Chemie 2008 geht zu gleichen Teilen an Osamu Shimomura, Martin Chalfie und Roger Tsien. Mehr zur Begründung und den Preisträgern auf der Seite der Schwedischen Akademie der Wissenschaften.
hier klicken


GFP-Fans: Das grün fluoreszierende Protein hat sogar eine eigene Fan-Website, die am amerikanischen Connecticut College gefplegt wird.
hier klicken


Leuchtende Mäuse: Das Einbringen von GFP in ihren genetischen Bauplan beeinträchtigt die entsprechenden Pflanzen oder Tiere nicht, wie in einem auf Youtube veröffentlichten Video von GFP-veränderten Mäusejungen zu sehen ist.
hier klicken

Video Biofuture

Aufbauend auf den Arbeiten der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger Andrew Fire und  Craig Mello gelang es dem deutschen Forscher Thomas Tuschl im Jahr 2001 erstmals, die Technik der RNA-Interferenz beim Menschen anzuwenden. Er ist einer von 51 Preisträgern, die den BioFuture-Wettbewerb des BMBF gewonnen haben.