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Curetis will 30 Millionen Euro an der Börse einsammeln

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Die Curetis AG hat ihren Börsengang angekündigt. Statt Frankfurt zieht es den Diagnostikspezialisten an die Euronext. Quelle: Curetis AG

29.10.2015  - 

Dass es den Diagnostikspezialisten Curetis AG aus Holzgerlingen an die Börse zieht, war schon länger klar. Nun wird es konkret: Über eine neugegründete niederländische Holding soll die Notierung am 11. November an der Euronext in Amsterdam und Brüssel erfolgen. Insgesamt will Curetis mindestens 30 Millionen Euro einnehmen, wenn es gut läuft, könnten es auch 50 Millionen Euro werden.  

Die Mehrländerbörse Euronext kann damit auf weiteren Zuwachs aus der deutschen Biotechnologie-Branche hoffen. Zuletzt war die Hallenser Probiodrug im Jahr 2014 in Amsterdam an die Euronext gegangen und konnte – trotz damaliger turbulenter Kapitalmärkte – 23,2 Mio. Euro einnehmen (mehr...). Zwei andere deutsche Firmen wagten 2014 indes den Sprung in die USA.  Der Heidelberger Krebsspezialist Affimed ging dabei den Umweg einer niederländischen Holding-Gesellschaft, Affimed Therapeutics BV. Diese konnte an der NASDAQ insgesamt 43,5 Mio. Euro einsammeln, zuvor hatte sich die Firma über eine Finanzierungsrunde und Anleihen noch finanziellen Spielraum in Höhe von rund 22 Mio. Euro in einer Serie E verschafft (mehr...). Im Dezember 2014 war die Pieris AG schließlich der dritte deutsche Börsengang im vergangenen Jahr. Die Firma wählte den Börsenmantel der Pharmaceutical Inc, um im Freiverkehr gehandelt zu werden (mehr...).

Über niederländische Holding nach Amsterdam und Brüssel

Bei der Curetis AG wird es nun konkret. Laut Pressemeldung soll der Börsengang am 11. November in Amsterdam und Brüssel stattfinden und dort neue Aktien für die holländische Holdinggesellschaft von Curetis ausgegeben werden. Das öffentliche Angebot richtet sich an private und institutionelle Anleger in Deutschland, über eine Privatplazierung können auch institutionelle Anleger anderer Länder an dem Börsengang partizipieren. Die Preisspanne pro Aktie liegt bei 9,50 bis 12 Euro, am 10. November wird der offizielle Aktienpreis festgelegt. Insgesamt könnten damit mindestens 30 Millionen Euro, im besten Fall sogar bis zu 50 Millionen Euro eingesammelt werden.

Euronext für europäische Biotech-Firmen attraktiv

Mit dem frischen Kapital soll vor allem das Vertriebsnetz in den USA ausgebaut werden, damit eine direkte Vermarktung des Unyvero-Systems möglich wird, sobald die erwartete Freigabe durch die US-Zulassungsbehörde FDA erfolgt. Die Wahl der Euronext begründet Vorstandschef Schacht mit der dort deutlich besseren Eigenkapitalkultur für aufstrebende Biotechnologie-Unternehmen. Gleichwohl gehörte Curetis auch zu den ersten Life Science-Firmen des Deutsche Börse Venture Networks, mit dem die Deutsche Börse die Wachstumsfinanzierung für Technologiefirmen verbessern will (mehr...). Der letzte Börsengang in Frankfurt fand im Jahr 2007 statt. Dass die europäischen Börsen - allen voran die Euronext - auch für Biotech-Firmen inzwischen wieder eine hohe Attraktivität genießen, wurde bereits in einer Anfang 2015 veröffentlichten Studie der BIOCOM AG deutlich (mehr...). Laut BIOCOM AG sind derzeit acht Biotech-Firmen in Brüssel sowie fünf in Amsterdam gelistet. Insgesamt verzeichnet die Euronext über alle Standorte hinweg 38 Biotech-Firmen (Stand: Q3/2015). Die neuesten Entwicklungen der europäischen Börsenlandschaft werden Anfang November anlässlich der BIO-Europe in München veröffentlicht. Dann stellt BIOCOM die "Analysis of European Biotech Companies on the Stock Markets: US vs Europe" vor.

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Spezialist für schnelle Diagnostik

Die schwäbische Biotech-Firma wurde 2007 gegründet und setzt auf schnelle Diagnostik. Mit den PCR-basierten Einwegkartuschen verspricht Curetis, Antibiotikaresistenzen von Patienten binnen vier bis fünf Stunden entdecken zu können. Bislang brauchen Krankenhäuser dafür bis zu drei Tage. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen nach Angaben des Vorstandschefs knapp 250 000 Euro um, im ersten Halbjahr 2015 rund 750 000.Neben einer Kartusche zur Diagnose schwerer Lungenentzündungen (P55) hat Unyvero auch die Entwicklung eines Panels zum Nachweis von Gelenk- und Weichteilinfektionen abgeschlossen. Die nun akquirierten Mittel sollen auch genutzt werden, um die Entwicklung weiterer Diagnostikkartuschen zu finanzieren, unter anderem für gastrointestinale Infektionen und die Untersuchung von Blutkulturen. Zudem solle die Präsenz in europäischen Märkten, „in denen die Unyvero-Plattform direkt an Endverbraucher vertrieben wird“, weiter ausgebaut und Herstellungskapazitäten erweitert werden, kündigte Curetis an.

© biotechnologie.de/sw+bk
 

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