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Wochenrückblick KW 38

22.09.2014

Lufthansa: Testflug mit neuem Biokerosin

Die Lufthansa hat erstmals ein neues Biokerosin bei einem Testflug ausprobiert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Lufthansa hat erstmals ein neues Biokerosin bei einem Testflug ausprobiert. Quelle: lufthansa.com

Die Deutsche Lufthansa hat erstmals einen neue Biokerosin-Sorte im Flugverkehr getestet.

Ein Airbus 321 startete am 16. September um 15.45 Uhr von Frankfurt zum rund einstündigen Flug nach Berlin – in den Tanks hatte der Flieger Treibstoff, der zu zehn Prozent mit Farnesan verschnitten war. Vor drei Monaten hatte ASTM International, die zuständige Zulassungsbehörde, eine neue Biokerosin-Sorte für den internationalen Flugverkehr zugelassen. Der Sprit wird auf der Basis nachwachsender Rohstoffen gewonnen. Entwickelt wurde Farnesan vom französische Mineralölkonzern Total und dem US-Biotechunternehmen Amyris. Der Treibstoff ist genauso aufgebaut wie Kerosin, enthält jedoch keine mineralöltypischen Verunreinigungen, die die Schadstoffemissionen erhöhen. Bei der Verbrennung von Farnesan wird nur wenig mehr Kohlendioxid frei, als die Pflanzen zuvor aus der Luft herausgefiltert haben. Amyris hat spezielle Mikroorganismen entwickelt, die das Farnesan aus Zucker herstellen. Gefüttert werden die Mikroben derzeit noch mit Zucker aus Zuckerrohr.

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Die Biotechnologen von Amyris entwickeln das Verfahren jedoch weiter, um künftig Zucker aus Reststoffen wie Stroh und Holzschnitzeln zu gewinnen. Die Lufthansa hat im Rahmen ihrer „Biofuel Strategy 2020“ bereits ein anderes Biokerosin getestet, das aus einer weder von Tieren noch von Menschen genießbaren Jatropha-Pflanze stammt. 2011 pendelte ein halbes Jahr lang zwischen Hamburg und Frankfurt ein Airbus 321 der Lufthansa, dessen Treibstoff bis zu knapp 50 Prozent Biokerosin enthielt. Das will die Lufthansa mit Hilfe des Stuttgarter Unternehmens JatroSolutions nun ändern. JatroSolutions ist eine Tochter des Karlsruher Stromversorgers EnBW und der Universität Hohenheim, die seit vielen Jahren die Nutzung der Jatropha-Pflanze erforscht. Die Schwaben arbeiten daran, Jatropha in Plantagen anzubauen. Jatropha gedeiht auch auf kärgsten Böden, die für landwirtschaftliche Produkte ungeeignet sind und übersteht lange Dürrezeiten. Konkurrenzfähig wird sie allerdings erst, wenn sie tatsächlich kostengünstig angebaut und geerntet werden kann. Entsprechende Techniken testet JatroSolutions auf Versuchsfeldern in Argentinien, Paraguay, Kamerun, Indien, Madagaskar. Allerdings ist der Anbau der Jatropha nicht nur schwierig sondern auch umstritten – Bauern stürzen schlechte Ernten in die Armut. Auch Investoren kehren dem Anbau zunehmend den Rücken. ©

biotechnologie.de/pg

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Affimed mit Börsengang an der Nasdaq

Die Heidelberger Affimed wagte sich an der New Yorker Nasdaq an die Börse. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Heidelberger Affimed wagte sich an der New Yorker Nasdaq an die Börse. Quelle: AUDINDesign/istockphoto.com

Zum ersten Mal seit 2006 hat wieder ein deutscher Krebsspezialist den Sprung an die Börse gewagt. Der Start für die Heidelberger Affimed  an der New Yorker Nasdaq verlief indes holprig.

Insgesamt 8 Millionen Aktien des Heidelberger Krebsspezialisten Affimed sollen im Laufe des Initial Public Offering (IPO) zu einem Stückpreis von 7 US-Dollar  an Investoren abgegeben werden. Der Plazierungsprozess endet am 17. September. Rund 56 Millionen US-Dollar könnten die Käufer der neuen Aktien bis dahin investiert haben. Zudem haben die mit dem Börsengang betrauten Banken die Option, innerhalb von 30 Tagen rund 1 Million weitere Papiere zu ordern. Über den Umweg einer niederländischen Holding-Gesellschaft, Affimed Therapeutics BV, hatte die gleichnamige Biotech-Schmiede in Heidelberg ihren Börsengang vorbereitet. Affimed hatte zunächst sogar noch auf höhere Einnahmen gehofft.

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Zwischen 11 und 13 US-Dollar peilte das Unternehmen ursprünglich als Ausgabepreis für bis zu 7,1 Millionen Papiere an, ist dem Wertpapierprospekt zu entnehmen. Maximalerlös: bis zu 93 Millionen US-Dollar. Nun wurde ein größerer Teil der Aktien zu einem geringeren Preis als ursprünglich geplant ausgegeben. Sollten die Banken die Option für zusätzliche Aktien vollständig ausschöpfen, könnten rund 41 Prozent aller Aktien während des IPO-Prozesses plaziert worden sein. Im Vorfeld des Aktienangebots hatten einzelne Experten bereits zu Zurückhaltung geraten. „Affimed ist noch weit davon entfernt, seine Produkte kommerzialisieren zu können“, urteilte etwa Don Dion, beim US-amerikanischen Family Office DRD Investments für Anlageentscheidungen zuständig. Tatsächlich notierte die Aktie am Ende des ersten Handelstages, am 12. September, bei 5,70 US-Dollar – etwa 19 Prozent unter Ausgabepreis.

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Volkswagenstiftung fördert elf Projekte in Lebenswissenschaften

Mit Spinnenseide zu Zelltransplantaten, die bei Epilepsie-Patienten eingesetzt werden können. Das ist das Projekt eines der nun geförderten Forscherteams. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Mit Spinnenseide zu Zelltransplantaten, die bei Epilepsie-Patienten eingesetzt werden können. Das ist das Projekt eines der nun geförderten Forscherteams. Quelle: Christine Radtke, MHH

Die von der VolkswagenStiftung ausgeschriebene Förderinitiative "Experiment!" unterstützt neue Forschungsansätze mit ungewissem Ausgang.

In der zweiten Ausschreibung war mit 630 Anträgen das Interesse erneut sehr hoch. 19 Projekte können nun mit finanzieller Unterstützung der Stiftung ihren innovativen Forschungsideen nachgehen. Der Vorteil von „Experiment!“ ist nach Angaben der Stiftung: Forscher können kühne Ideen ausprobieren, ohne im Fall des Scheiterns Nachteile zu gewärtigen. Eine Besonderheit ist auch das Antrags- und Auswahlverfahren: Es ist nicht nur sehr schnell und unkompliziert, sondern zudem anonymisiert.
Von den 19 ausgewählten Projekten sind elf aus dem Bereich der Lebenswissenschaften, hier sind sie im kurzen Überblick.

  • Manuela Gernert, Tierärztlichen Hochschule Hannover und Christine Radtke von der MHH (Themenfeld des Projekts: Regenerative Medizin)
  • Duska Dragun und Christian Spahn, Charité Universitätsmedizin Berlin (Gender-Medizin)
  • Jonas Obleser, Max-Planck-Institut für Kognitive Neurowissenschaften, Leipzig, und Thomas Lunner, Eriksholm Research Center Kopenhagen (Medizintechnik)
  • Christian Jogler, Leibniz-Institut DSMZ-Braunschweig (Bioenergie/Synthetische Biologie)
  • Sebastian Leptihn, Universität Hohenheim (Bioenergie)
  • Michael Zeisberg, Universitätsmedizin Göttingen (Molekulare Medizin)
  • Paolo Cesare, NMI Reutlingen (Medizintechnik)
  • Martin Stelzle, NMI Reutlingen (Medizintechnik)
  • Nico K. Michiels und Connor Champ, Universität Tübingen (Tierphysiologie)
  • Bhupesh Prusty, Universität Würzburg (Virologie)
  • Robert Gürkov, Klinikum der Universität München, Roger Kalla, Universität Bern (Medizintechnik)

Weitere Informationen zu den Projekten gibt es bei der Volkswagenstiftung: hier klicken

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Medigene baut Antikörper-Allianz aus

Medigene baut seine Antikörper-Allianz für Immuntherapien aus. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Medigene baut seine Antikörper-Allianz für Immuntherapien aus. Quelle: Elena Pankova/fotolia.de

Die börsennotierte Medigene AG aus Martinsried wird mit weiteren Forschungspartnern aus Berlin und München die Technologieplattform ihrer Tochterfirma Trianta Immunotherapies ausbauen.

Im Mittelpunkt der neuen Kooperation steht die Immuntherapie-Plattform TABs. Damit lassen sich monoklonale Antikörper herstellen, die bestimmte T-Zellen des Immunsystems erkennen und entfernen können. Deshalb sind sie womöglich für die  Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs einsetzbar. Gemeinsam mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin (MDC) sowie dem Helmholtz-Zentrum München erhebt Trianta nun in-vivo-Daten, um den Nutzen der Antikörper bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und T-Zell-Leukämie zu testen. Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für die spätere klinische Entwicklung, hieß es Medigene.

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News: Medigene kauft Trianta für vier Millionen Euro

„Vor allem ermöglichen die Forschungskooperationen zusätzlichen wissenschaftlichen Austausch mit beiden Institutionen und bieten Medigene Synergien im Technologie-Transfer sowie in der Nutzung von Infrastruktur“, teilte das Unternehmen am 22. September mit. Zudem erhält Trianta für die TABs Immuntherapie-Plattform mehr Fördermittel. Die Fördergelder wurden Anfang Juni vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Münchner Spitzenclusters „m4 - Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien: Eine neue Dimension in der Medikamentenentwicklung“ vergeben und nun aufgestockt. Das geförderte Projekt wird zu 60 Prozent von Medigene sowie zu 40 Prozent durch öffentliche Fördergelder finanziert.

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