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Wochenrückblick KW 08

28.02.2011

Regenerative Medizin: 40 Millionen Euro für Zentren in Berlin und Leipzig

Die beiden Translationszentren für Regenerative Medizin in Leipzig und Berlin werden für weitere vier Jahre durch das Bundesforschungsministerium gefördert.

Am 22. Februar teilte das Translationszentrum für Regenerative Medizin Leipzig (TRM) mit, das BMBF und der Freistaat Sachsen stellten ab April rund 20 Millionen Euro für eine neue Förderperiode bereit.

Regenerative Medizin in Deutschland

In Deutschland gibt es derzeit sechs Zentren der Regenerativen Medizin.

Berlin-Brandenburg Center for Regenerative Therapies
BCRT

Center for Regenerative Therapies Dresden
CRTD

Translational Centre for Regenerative Medicine Leipzig
TRM
Regenerative Biology and Reconstructive Therapy Hannover
REBIRTH
Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapie
RTC

Regenerative Medizin in der Region Neckar-Alb
REGiNA

Bereits im Januar ist am Berlin-Brandenburg Center für Regenerative Therapien (BCRT) die zweite Förderperiode bis 2014 angelaufen. Hier stellen das BMBF und die Länder Berlin und Brandenburg ebenfalls rund 20 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung.Beide Translationszentren wurden 2006 gegründet. Gemeinsam mit den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Translationszentren in Dresden (CRTD) und Hannover (REBIRTH) gehören die Standorte in Berlin und Leipzig zu den vier ersten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Ziel ist es, die Stammzellforschung und die Erforschung der Selbstheilungsprozesse im Körper voranzutreiben und dieses Wissen in klinische Anwendungen der Regenerativen Medizin zu überführen. In Evaluierungen waren die wissenschaftliche Arbeit an den Standorten in Berlin und Leipzig jeweils sehr positiv bewertet worden. Das CRTD in Dresden hatte seine positive Bewertung und den Bescheid über die Verlängerung der Förderung schon im Herbst 2009 erhalten (mehr...). „Die neuerliche Förderung trägt den hervorragenden Leistungen unserer Wissenschaftler auf dem Gebiet der regenerativen Medizin Rechnung und erlaubt uns, das TRM am Standort Leipzig weiter auszubauen“, begrüßte Martin Schlegel, Rektor der Universität Leipzig die Entscheidung des BMBF. Derzeit arbeiten 96 Nachwuchsforscher im größten wissenschaftlichen Einzelprojekt der Universität Leipzig. Inzwischen hat das anfängliche Quartett der Translationszentren mit öffentlicher Förderung auf sechs angewachsen. In Rostock werden am Referenz- und Translationszentrum für kardiale Stammzelltherapien (RTC) Stammzellen aus dem Knochenmark auf ihren möglichen Einsatz zur Behandlung von Herzerkrankungen getestet. Und im Raum Stuttgart  hat sich das Anwenderzentrum "Regenerative Medizin in der Region Neckar-Alb" ebenfalls zum Ziel gesetzt, die Regenerationsmedizin schneller aus  dem Labor zum Patienten zu bringen.  Die beiden jüngeren Translationszentren werden ebenfalls durch das BMBF gefördert.

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Qiagen nutzt Darmkrebs-Marker von Epigenomics

Deutschlands größtes Biotech-Unternehmen Qiagen hat mit dem Berliner Krebsdiagnostikspezialisten Epigenomics AG eine Lizenzvereinbarung für einen Bluttest zur Darmkrebserkennung geschlossen.

Qiagen erhält einen nicht-exklusiven Zugriff auf den Biomarker mSEPT9 und notwendige Nachweistechnologien.

Qiagen will den Darmkrebs-Marker in seiner automatischen Diagnostik-Plattform einsetzen.Lightbox-Link
Qiagen will den Darmkrebs-Marker in seiner automatischen Diagnostik-Plattform einsetzen.Quelle: Qiagen
Gegen die Zahlung einer sofort fälligen Summe sowie weitere Meilensteinprämien und Umsatzbeteiligungen können die Hildener darauf aufbauend einen Bluttest für ihre automatisierte QIASymphony-Plattform entwickeln und vermarkten. Mithilfe dieses Automaten ist es möglich, Tests an vielen Proben auf einmal durchzuführen. „Die Vereinbarung ergänzt unsere Pipeline an diagnostischen Tests“, sagte Ulrich Schriek, Qiagens Vice President Global Business Development, bei der Bekanntgabe der Vereinbarung am 28. Februar.

„Wir verfolgen derzeit mehrere Programme, die darauf abzielen, unser Portfolio im Bereich ‚Prävention’ zu erweitern.“ Eine möglichst weit gefächerte Angebotspalette diagnostischer Tests und damit einhergehend eine hohe Auslastung gilt als wichtiges Verkaufsargument für die teuren Geräte. Epigenomics wird Qiagen in der Forschung & Entwicklungs-Phase bei Bedarf mit Know-how und der Beschaffung von klinischen Proben unterstützen. Die Chancen, dass sich der mSEPT9-Biomarker auf der QIASymphony-Plattform einsetzen lässt, stehen nicht schlecht: Er wird schon in verschiedenen in-vitro-Diagnostiktests mit europäischer CE-Kennzeichnung verwendet. Epigenomics selbst vertreibt ein solches Produkt als Epi proColon, Partner Abbott Molecular als mS9 in Europa und Asien.

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Förderbeispiel: Darmkrebs erkennen, bevor er entsteht

News: Weltweites 1000-Epigenome-Konsortium formiert sich

 In den USA werden sie als Labordiagnostikum in der Forschung von Quest Diagnostics und ARUP Laboratories angeboten. Die Testkits weisen epigenetische Markierungen, und zwar Methylgruppen auf dem SEPT9-Gen nach. Solche verräterischen Erbgutabschnitte werden von Tumoren des Dick- und Enddarms in den Blutstrom abgegeben. Weil der Bluttest für die Patienten bequemer sein könnte als Stuhltests oder eine Darmspiegelung (Koloskopie), hoffen die Berliner Krebsspezialisten, mehr Menschen als bisher zur Teilnahme an der Früherkennung bewegen zu können und so Erkrankungsraten zu senken.

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Wanderausstellung zu seltenen Erkrankungen in Berlin eröffnet

Zum Tag der seltenen Erkrankungen hat am 28. Februar 2011 in Berlin die Fotoausstellung "Waisen der Medizin - Leben mit einer Seltenen Erkrankung" eröffnet.

Die Wanderausstellung mit künstlerischen Fotos ist ein Beitrag der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) und der Care-for-Rare Stiftung zum diesjährigen Wissenschaftsjahr "Forschung für unsere Gesundheit" (mehr...). Die Eröffnung findet im Themenmonat "Seltene Erkrankungen" statt, mit dem das Wissenschaftsjahr besondere Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken möchte. Der Name der Ausstellung ist eine Übersetzung des englischen Fachbegriffs: „Orphan diseases“, also „Waisenkrankheiten“, betreffen weniger als 0,05 Prozent der Bevölkerung oder einen unter 2000 Menschen. Es gibt schätzungsweise 5000 bis 8000 bekannte Krankheitsbilder, viele von ihnen beruhen auf einem vererbten Gendefekt und sie bedeuten für die Betroffenen chronische und lebensbedrohliche Einschränkungen. Zu den seltenen Krankheiten zählen etwa das Marfan-Syndrom, oder die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). "Manche Erkrankungen sind so selten, dass nur eine Handvoll Menschen darunter leiden ", sagt Eva Luise Köhler, Schirmherrin der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) anlässlich der Ausstellungseröffnung.

Waisen der Medizin

Die Fotoausstellung "Waisen der Medizin - Leben mit einer Seltenen Erkrankung" ist noch bis zum 14.März in der Galerie im Einstein, Unter den Linden 42 in Berlin zu sehen und ist täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

„Die Ausstellung hilft dabei, Menschen mit seltenen Erkrankungen bewusster wahrzunehmen und besser zu unterstützen." Schwerer als die öffentliche Wahrnehmung wiegt jedoch für die Betroffenen, dass ihre Erkrankung auch für private Forschungsförderung kaum attraktiv ist und deshalb nur langsam erforscht wird. „Bisher gibt es nur gegen sehr wenige dieser Erkrankungen wirksame Medikamente und Therapien", so Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das BMBF fördert die Erforschung Seltener Krankheiten mit 30 Millionen Euro pro Jahr, indem es 16 Netzwerke mit rund acht Millionen Euro pro Jahr finanziert. Die Fotoausstellung wird von einer öffentlichen Vortragsreihe begleitet und im Laufe des Wissenschaftsjahres in weiteren deutschen Städten zu sehen sein.

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Zellteilung: Nanospiralen sorgen für endgültige Trennung

Dresdner Biologen haben in bisher unerreichtem Detail aufgeklärt, wie sich Tochterzellen nach einer Teilung von einer Mutterzelle abtrennen.

Mit modernsten mikroskopischen Methoden haben die Forscher beobachtet, wie an den Enden der sich teilende Zelle sogenannte Nanospiralen in Aktion treten.

Kurz vor der Trennung von Tochterzellen: An den zugespitzten Enden der interzellulären Brücke treten Nanospiralen in Aktion (hellgrün). Rot gefärbt sind die Mikrotubuli.Lightbox-Link
Kurz vor der Trennung von Tochterzellen: An den zugespitzten Enden der interzellulären Brücke treten Nanospiralen in Aktion (hellgrün). Rot gefärbt sind die Mikrotubuli.Quelle: Thomas Müller-Reichert
Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachjournal Science (2011, Online-Vorabveröffentlichung) vor. Über die Vorgänge beim letzten Abtrennen der gebildeten Tochterzellen bei einer Zellteilung konnten Biologen bislang nur mutmaßen. Dem Team um Thomas Müller-Reichert von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ist es mit Züricher Kollegen nun gelungen, diesen Prozess sichtbar zu machen. „Mittels Lebendzellbeobachtung, hochauflösender Lichtmikroskopie – sogenannter „Structured Illumination“ – und dreidimensionaler Rekonstruktion durch Elektronentomographie konnten wir kleinste Spiralen sichtbar machen, deren Filamente einen Durchmesser von nur 17 Nanometern haben“, erläutert Müller-Reichert.

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News: 200.000 Videos zur Zellteilung

Wochenrückblick:  Zellteilungstrick sichert Tumorzellen das Überleben

Zum Ende einer Zellteilung werden Mutter und Tochterzelle noch durch eine interzelluläre Brücke zusammengehalten. In den letzten Momenten des Trennungsprozesses bilden sich die beobachteten spiralförmige Strukturen aus, die die Brücke mechanisch wie eine Schlinge immer weiter „zusammendrücken“. Gleichzeitig werden die mittig verlaufenden Mikrotubuli, kleinste röhrenförmige Proteinstrukturen, in Vorbereitung auf die endgültige Zelltrennung abgebaut. Beim Aufbau der zusammenziehenden Spiralen an der interzellulären Brücke spielt offenbar ein Proteinkomplex namens ESCRT-III eine wichtige Rolle. Insgesamt hat die Entdeckung der Zellforscher weitreichende Bedeutung für das Verständnis der Zellteilung.

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Protein löst Unfruchbarkeit nach Chemotherapie aus

Biomediziner aus Frankfurt haben herausgefunden, warum viele Frauen nach einer Chemotherapie unter Unfruchtbarkeit leiden.

Demnach wird durch die Chemotherapie ein wichtiges Schalterprotein namens p63 aktiviert, was in der Folge zum Absterben der Eizellen führt. Die Erkenntnisse, die die Forscher um Volker Dötsch aus Studien an Fadenwürmern gewonnen haben, sind im Fachjournal Cell (2011, Bd.144,S.566) veröffentlicht. Frauen leiden in Folge einer Krebsbehandlung häufiger an Unfruchtbarkeit durch Chemotherapie als Männer. Das liegt daran, dass sich die Qualitätskontrolle der Eizellen von der bei Spermien unterscheidet. Während Samenzellen über die gesamte Lebensdauer eines Mannes produziert werden, ist die Anzahl von Eizellen bereits bei der Geburt festgelegt und verändert sich im Laufe des Lebens nicht mehr. Werden die Eizellen im Laufe der Chemotherapie beschädigt, tritt ein Kontrollmechanismus in Aktion. Essenziell für diesen Prozess ist das Protein p63, welches dem Protein p53 stark ähnelt, das als „Wächter des Genoms“ regulierend auf die Zellteilung einwirkt und genetische Veränderungen unterdrückt, die zu Krebs führen könnten.

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News: Neue Reparatur-Helfer können Erbgutschäden beheben

News: Genetischer Rundumcheck für Eizellen

Die Konzentration von p53 ist in gesunden Zellen relativ gering. Treten jedoch genetische Anomalien auf, steigt die p53-Konzentration deutlich an. Lagern sich mehrere p53-Moleküle zusammen, so sorgen sie dafür, dass krankmachende DNA repariert wird. Oder sie treiben die betroffene Zelle in den programmierten Zelltod. Die Forscher entdeckten nun, das p53 und p63 zwar ähnlich arbeiten, aber einige Unterschiede aufweisen. Die Konzentration von p63 in Eizellen ist natürlicherweise hoch, aber das Protein ist zunächst inaktiv. Tritt ein Strangbruch im Erbmolekül DNA auf, werden jedoch an das p63-Protein Phosphatgruppen angelagert. Dadurch lagern sich mehrere p63-Moleküle zusammen und töten die Eizelle ab. Viele Chemotherapeutika verursachen Brüche in der DNA und führen nach Ansicht der Forscher so zum Untergang von Eizellen und letztendlich zur Unfruchtbarkeit der betroffenen Frauen.

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4SC AG nimmt rund 13 Millionen Euro ein

Der Martinsrieder Wirkstoffentwickler 4SC AG hat am 24. Februar rund 3,4 Millionen frische Aktien ausgegeben und hat auf diese Weise 12,7 Millionen Euro eingenommen.

Die Martinsrieder Firma 4SC hat durch Ausgabe frischer Aktien rund 12 Millionen Euro eingenommen.Lightbox-Link
Die Martinsrieder Firma 4SC hat durch Ausgabe frischer Aktien rund 12 Millionen Euro eingenommen.Quelle: 4SC AG
Die Anteile wurden zum Preis von 3,40 Euro pro Aktie an institutionelle Investoren verkauft. Mit der Kapitalerhöhung  soll das umfangreiche klinische Entwicklungsprogramm von 4SC finanziert werden. Der bayerische Wirkstoffspezialist führt derzeit fünf klinische Studien der Phase II- und zwei der Phase I durch. Fortgeschrittenster Wirkstoffkandidat ist Vidofludimus, der zur Therapie von entzündlichen Darmerkrankungen sowie rheumatoider Arthritis getestet wird. Das restliche Portfolio besteht vor allem aus onkologischen Wirkstoffkandidaten.

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 Wochenrückblick: Kapitalerhöhung: 4SC will rund 30 Millionen Euro einsammeln

Zu nennen ist hier vor allem Resminostat – ein Histon-Deacetylase-Hemmer. Er könnte zur Therapie von Leberkrebs, Hodgkin-Lymphomen oder Darmkrebs eingesetzt werden. Ein weiterer Entwicklungskandidat ist der Multikinase-Hemmer 4SC-203. 4SC hatte zum 30. September 2010 rund 22 Millionen Euro in der Kasse. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres verzeichnete die Firma rund 15 Millionen Euro Verlust. In der Vergangenheit hatte 4SC bereits einige Kapitalmaßnahmen erfolgreich durchgeführt und wurde dabei unter anderem von den Brüdern Strüngmann unterstützt, die zu den Aktionären mit dem größten Aktienpaket gehören.

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