Wochenrückblick KW 30

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Die Zukunft der modernen Pharmaforschung steht derzeit im Mittelpunkt vieler Initiativen - sei es auf nationaler oder europäischer Ebene. Quelle: VfA/Amgen

30.07.2007  - 

biotechnologie.de hat für Sie fünf aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Neue Pharma-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stößt mehrheitlich auf Zustimmung  +++ Leibniz-Preisträger Detlef Weigel entdeckt überraschende Vielseitigkeit im Genom einer Pflanzenart +++ GPC Biotech muss herben Rückschlag einstecken +++ EU-Kommission ruft zur öffentlichen Debatte über die Medizin der Zukunft auf +++ Neue Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Biotech-Industrie veröffentlicht







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Pharma-Initiative für Deutschland des BMBF: Mit mehr als 800 Millionen Euro neue Schubkraft verleihen

Neue Schubkraft für Pharmastandort Deutschland: Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 25. Juli gestartete „Pharma-Initiative“ für Deutschland hat bundesweit ein großes Echo ausgelöst. Die Wirtschaftsverbände der Branche (VfA, BPI, BioDeutschland sowie BDI) begrüßten die mit mehr als 800 Millionen Euro ausgestattete Initiative einhellig und lobten dabei insbesondere den neuen Strategiewettbewerb „BioPharma“ als positives Signal, um die Pharmaentwicklung in Deutschland voranzubringen und den Pharmamittelstand zu stärken. "Wir hoffen, mit unserer Initiative Investitionen in Höhe von bis zu vier Milliarden Euro anzustoßen", betonte Forschungsministerin Schavan in Richtung Wirtschaft. Bewerber für den Strategiewettbewerb haben nun bis Anfang 2008 Zeit, erste Ideenskizzen einzureichen. Gefragt sind unternehmerisch geführte Konsortien, die mit intelligenten Konzepten zur effizienten Gestaltung der biopharmazeutischen Wertschöpfungskette gegeneinander antreten. Den besten drei Konsortien winken Fördergelder in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro. Die Gewinner sollen im Herbst 2008 ausgezeichnet werden.

Mehr Informationen zur Pharmainitiative erhalten sie hier: Download (325 KB)


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Drei Biowissenschaftler mit Leibniz-Preis 2007 der DFG ausgezeichnet

Wie Pflanzen ihr Wachstum fein ausbalancieren

Überraschende Vielseitigkeit bei Ackerschmalwand: Ein internationales Forscherteam um den deutschen Wissenschaftler und Leibniz-Preisträger Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen hat herausgefunden, dass die in verschiedenene Klimazonen wachsenden Sorten der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) größere genetische Unterschiede aufweisen als ursprünglich gedacht. Wie die Forscher im Fachmagazin Science (2007, Vol. 317, S. 338-342) berichtet haben, ist bei den 19 untersuchten Sorten im Durchschnitt ungefähr einer von 180 Erbgut-Bausteinen unterschiedlich. Darüber hinaus fanden sich nur etwa vier Prozent des Referenzgenoms bei den Wildstämmen wieder. Dies hat die Wissenschaftler insbesondere deshalb überrascht, weil das Genom der Ackerschmalwand als äußerst kompakt und klein gilt. „Dass selbst bei einem derart windschnittigen Genom fast jedes zehnte Gen entbehrlich ist, hat uns ebenfalls überrascht“, berichtet Weigel. Das Ergebnis verdeutlicht auch, wie begrenzt die Aussagekraft von Modellgenomen ist, die seit Jahren für die verschiedensten Arten entschlüsselt werden. Offenbar haben Umweltbedindungen einen großen Einfluss auf das Erbgut. Mit seinen Arbeiten versucht Weigel Wege zu finden, wie sich Nutzpflanzen züchten lassen, die besonders gut an wechselnde Wachstumsbedingungen angepasst sind. Jetzt sollen ähnliche Genom-Vergleichsstudien mit zwanzig verschiedenen Reissorten durchgeführt werden.

Mehr Informationen zur Arbeit von Detlef Weigel: hier klicken


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Bilanzschau der deutschen Biotech-Branche mit gedämpftem Optimismus

Rückschlag für GPC Biotech: Seit Anfang des Jahres wurde das Münchener Biotech-Unternehmen GPC Biotech als Hoffnungsträger der deutschen Branche gehandelt – alle Experten hatten auf die vorzeitige US-Zulassung des Krebsmittels Satraplatin bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA gesetzt. Nun hat das bei der Behörde für Krebsmedikamente zuständige Beratungsgremium ODAC empfohlen, die Entscheidung über eine Zulassung zu vertagen und die Auswertung der Überlebensdaten aus der laufen Phase III-Studie abzuwarten, die nicht vor Anfang 2008 erwartet werden. Die Börse reagierte deutlich: Innerhalb weniger Handelstage fiel der Kurs von 22 Euro auf nunmehr 8 Euro. Inzwischen wurde der vorläufige Zulassungsantrag von GPC zurückgezogen. Hinzukamen am Wochenende Meldungen, wonach in den USA eine Klage gegen GPC wegen angeblich falscher Angaben zur Produktentwicklung eingereicht werden soll sowie das Bekanntwerden von Aktienverkäufen des GPC-Managements kurz vor der ODAC-Sitzung. Weiterhin die Treue hält jedoch GPC-Investor Dietmar Hopp. Der ehemalige SAP-Gründer erhöhte seine Unternehmensanteile von 10 auf 14,5 Prozent und sagte dem Magazin DER SPIEGEL, dass er auch für eine weitere Kapitalerhöhung bereit stünde.


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Im Fokus: Biotechnologie in Europa

EU-Kommission startet Debatte über Pharmaforschung: Angesichts immer größerer Investitionen in den USA und Asien wird Europa in der Pharmaforschung-, Entwicklung- und Vermarktung langfristig den Kürzeren ziehen. Um diesem Prozess zu begegnen, hat die Europäische Kommission nun eine öffentliche Debatte angestoßen. Aufbauend auf dem Diskussionspapier „The Future of Pharmaceuticals for Human Use in Europe – Making Europe a hub for safe and innovative medicines“ sind alle Akteure der Pharmabranche – von Patientenorganisationen, Wirtschaftsverbänden über Forschungseinrichtungen bis hin zu nationalen Behörden, Ministerien oder einzelne Unternehmen – aufgerufen, die aus ihrer Sicht wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft der Medikamentenentwicklung in Europa zusammenzufassen. Dabei sollten sowohl gesetzliche als auch nicht-gesetzliche Aspekte angesprochen und in einer Stellungnahme an die EU-Kommission gerichtet werden. Diese sollte ca. fünf Seiten nicht überschreiten und per Email bis spätestens 12. Oktober an nicolas.rossingol@ec.europa.eu geschickt werden. Eine Teilnahme von kleinen und mitteleren Unternehmen ist besonders erwünscht. Die Kommission kündigte an. die Ergebnisse der Debatte zu einer Strategie auszuarbeiten und dem Rat der Eruopäischen Union und dem EU-Parlament in Form von Handlungsvorschlägen vorzulegen.

Das Diskussionspapier der EU-Kommission als Download (32 KB)



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Neuausrichtung der EU-Biotech-Strategie: Potential in Europa besser ausschöpfen

Deutsche Biotech-Erfinderaktivität stark regional konzentriert

EU-Biotech-Industrie im Fokus: Aufbauend auf den Ergebnissen der Bio4EU-Studie des europäischen Joint Research Centers vom April diesen Jahres hat die Europäische Kommission nun eine zusammenfassende Analyse zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Biotech-Industrie veröffentlicht. Dabei wurden eine Reihe von weiteren Daten berücksichtigt und sowohl die Unternehmens- als auch die Forschungslandschaft sowie die Förderpolitik beleuchtet – als Vergleich innerhalb Europas sowie auf internationaler Ebene. Interessant aus deutscher Sicht ist hierbei die Patentaktivität: Demnach gehören deutsche Regionen wie Oberbayern, Berlin, Köln und Karlsruhe zu den zehn aktivsten Regionen in Europa, die beim Europäischen Patentamt (EPO) Biotech-Patente einreichen. Die Deutschen zählen damit zu den Spitzenreitern in Europa und vereinen fast die Hälfte aller aus Europa angemeldeten Patente auf sich (13,4 % von 34,5%). Sie erreichen damit fast genauso viele wie Japan (13,8%), liegen jedoch noch weit hinter den Amerikanern (39,9%).

Das Analyse der EU-Kommission als Download (235KB)

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

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