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Weltweiter Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen wächst

Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen nimmt weltweit zu. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen nimmt weltweit zu. Er liegt jetzt bei 125 Millionen Hektar. Quelle: ISAAA Report 2008

13.02.2009  - 

Weltweit werden immer mehr gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen angebaut. Das meldete der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA) am 11. Februar auf einer Pressekonferenz in Nairobi. Demnach stieg 2008 die Anbaufläche um 9,4 Prozent auf nunmehr 125 Millionen Hektar an. Dies entspricht der 3,5 fachen Größe Deutschlands. Gv-Pflanzen werden in mittlerweile 25 Ländern kommerziell genutzt. Die beliebtesten Arten sind Soja, gefolgt von Mais und Baumwolle. Während die grüne Gentechnik weltweit immer mehr genutzt wird, zeigt die Entwicklung in Deutschland derzeit in eine andere Richtung. Beim Standortregister des Bundesamtes für Verbaucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind bisher weniger Anmeldungen für den Anbau von Bt-Mais eingegangen als im Vergleichszeitraum 2008.


Führend im Anbau von gv-Pflanzen sind nach den aktuellen Zahlen der ISAAA nach wie vor die USA, wo 2008 insgesamt  62,5 Millionen Hektar für gv-Pflanzen genutzt wurden. In weitem Abstand folgen Argentinien (21 Millionen Hektar), Brasilien (15,8 Millionen Hektar) sowie Indien, Kanada und China. Mit seinen 3170 Hektar Anbaufläche für Bt-Mais rangiert Deutschland im weltweiten Vergleich ziemlich weit hinten, auf Platz 22 von mittlerweile 25 Ländern. Wie der ISAAA berichtet, haben Bolivien, Burkina Faso und Ägypten 2008 erstmals mit dem Anbau von gv-Pflanzen begonnen. Bolivien hat auf 600.000 Hektar gv-Sojabohnen angebaut, Burkina Faso auf 8.500 Hektar gv-Baumwolle und Ägypten auf 700 Hektar gv-Mais.


Entwicklung des weltweiten gv-Anbaus

LandAnbau 2005 (in Hektar)Anbau 2006 (in Hektar)Anbau 2007 (in Hektar)Anbau 2008 (in Hektar)Angebaute Pflanzen
USA49,8 Mio54,6 Mio57,7 Mio62,5 MioMais, Soja, Baumwolle, Raps, Kürbis, Papaya, Alfalfa, Zuckerrübe
Argentinien17,1 Mio18,0 Mio19,1 Mio21,0 MioMais, Soja, Baumwolle
Brasilien9,4 Mio11,5 Mio15,0 Mio15,8 MioMais Soja, Baumwolle
Kanada5,8 Mio6,1 Mio7,0 Mio7,6 MioMais, Soja, Raps, Zuckerrübe
Indien1,3 Mio3,8 Mio6,2 Mio7,6 MioBaumwolle
China3,3 Mio3,5 Mio3,8 Mio3,8 MioBaumwolle, Pappeln, Tomaten, Petunien, Paprika, Papaya
Paraguay1,8 Mio2,0 Mio2,6 Mio2,7 MioSoja
Südafrika0,5 Mio1,4 Mio1,8 Mio1,8 MioMais, Soja, Baumwolle
Uruguay0,3 Mio0,4 Mio0,5 Mio0,7 MioMais, Soja
Australien0,3 Mio0,2 Mio0,1 Mio0,2 MioBaumwolle, Raps, Nelke
Philippinen0,1 Mio0,2 Mio0,3 Mio0,4 MioMais
Rumänien100.000125.0003507.146Mais, Soja 
Spanien53.00053.75075.15079.269Mais
Portugal7501.2504.5004.851Mais
Frankreich5005.00021.200-Mais
Deutschland342947 2.6853.170Mais
Tschechische Republik1501.2905.0008.380Mais
Slowakeik.A.309001.900Mais
Polenk.A.k.A.3203.000Mais

Quelle: ISAAA Report 2008/ EuropaBIo (für Europa)/BVL (Deutschland)

Gv-Zuckerrübe erstmals dabei

Laut ISAAA-Bericht sind zudem in den meisten Ländern im Jahr 2008 mehr gv-Pflanzen ausgesät worden als im Jahr zuvor. Jeder zweite Hektar der weltweiten gv-Anbaufläche ist mit Soja bepflanzt. Die Hülsenfrucht wurde auf insgesamt 65,8 Mio. Hektar angebaut, im Jahr zuvor waren es noch 58,6 Mio Hektar. Mais stieg von 35,2 Mio Hektar auf 37,3 Mio Hektar, Baumwolle nahm nur wenig zu, von 15 auf 15, 5 Mio Hektar. Der Rapsanbau stieg von 5 Mio.auf 5,9 Mio Hektar an. Drei Viertel der globalen Sojaernte stammt von gv-Sojabohnen, bei Baumwolle beträgt der gv-Anteil mittlerweile 47 Prozent. Erstmals weist der ISAAA-Report auch Flächen für gentechnisch veränderte Zuckerrüben aus, deren Anbau in den USA und Kanada zugelassen ist. Sie haben eine beeindruckenden Markteinstieg hingelegt. Bereits im zweiten Jahr ihrer Vermarktung erreichten herbizidresistente gv-Zuckerrüben einen Anteil von 57 Prozent. Sie wurden auf knapp 260.000 Hektar angebaut. Auf kleineren Flächen wurden noch gv-Papaya (USA, China), gv-Nelken (Australien, Kolumbien), gv-Alfalfa (Luzerne) und gv-Kürbis (USA) sowie gv-Pappeln (China) angebaut.

Anbau in Deutschland stagniert auf niedrigem Niveau

In Europa ist die kommerzielle Nutzung von gv-Pflanzen vergleichsweise unbedeutend. Zum Anbau ist auch nur Bt-Mais zugelassen, der gegen den Schädling Maiszünsler resistent ist. Im Jahr 2008 hat sich der Anbau dieser Pflanze auf knapp über 100.000 Hektar addiert, etwa 80 Prozent davon in Spanien. In Deutschland hat der Anbau von Bt-Mais in den vergangenen Jahren zwar stetig zugenommen - allerdings auf vergleichsweise kleinem Niveau. Nach Angaben des Standortregisters des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wuchs sie im Jahr 2008 auf 3170 Hektar, 2007 waren es 2685 Hektar. Die meisten Anbauflächen befinden sich dabei in Brandenburg (1347), Sachsen-Anhalt (1124) und Mecklenburg-Vorpommern (638).

Wie sich der Anbau in diesem Jahr entwickelt wird, ist noch unklar. Im Standortregister sind derzeit Anmeldungen für 3644 Hektar eingegangen. Da der Erfahrung nach aber ein Teil der Anmeldungen nicht umgesetzt wird und die tatsächliche Anbaufläche immer weit unter den Voranmeldungen liegt, könnte es im Jahr 2009 dazu kommen, dass sogar weniger Bt-Mais als im Vorjahr angebaut wird. Saatguthersteller sehen den Grund hierfür aber weniger in einer gestiegenen Skespis der Landwirte gegenüber gv-Pflanzen, sondern im schwachen Maiszünslerbefall 2008. Der Kauf des teureren Bt-Mais-Saatguts rechnet sich wirtschaftlich nur bei starkem Schädlingsaufkommen und dadurch bedingten hohen Ertragsausfällen.

 

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