Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

Wochenrückblick KW 36

In Dresden haben sich zum ersten Mal internationale Forscher zum Thema Biotechnologie und Obstzüchtung getroffen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
In Dresden haben sich zum ersten Mal internationale Forscher zum Thema Biotechnologie und Obstzüchtung getroffen. Quelle: mabihome/pixelio.de

08.09.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie acht aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst: 


Erster Biotechnologie-Kongress zur Obstzüchtung in Dresden +++ 300 Forscher bei Biokatalyse-Kongress in Hamburg +++ Münchner Forscher entdecken neuen Weg im Kampf gegen Viren +++ Aufgeklärt: Wie sich Fette in der Leber ablagern +++ Epigenetik: Schlüsseleiweiß für Zellbildung im Herz- und Skelettmuskel gefunden +++ Bayer CropScience steigert Forschungsetat +++ EU-Abgeordnete fordern Verbot von Lebensmitteln aus geklonten Tieren +++ Biotech-Firma Geneart gründete Niederlassung in den USA




Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

Bestellservice:Broschüre "Pflanzen als Rohstoffe der Zukunft" sowie DVD "Biotechnologie mit Pflanzen" kostenlos anfordern

News: Zuckerbrot und Peitsche - wie der Tabak Gäste anlockt und wieder hinauswirft 

Erster Biotechnologiekongress für Obstzucht in Dresden: Zum ersten Mal haben sich in Dresden  Forscher aus der Obstzucht getroffen, um über neueste Entwicklungen beim Einsatz der Biotechnologie in der Branche zu diskutieren. Vom 1. bis 5. September hatte das Julius-Kühn-Institut 170 Wissenschaftler aus vierzig Ländern zur "biotechfruit 2008" am Standort des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen nach Dresden-Pillnitz geladen. Die Experten tauschten sich über ein breites Spektrum möglicher Einsatzgebiete biotechnologischer Methoden bei der Obstzüchtung aus. Insbesondere das sogenannte smart breeding, bei dem der Züchtungsprozess beschleunigt werden kann, stand im Mittelpunkt. Aber auch  der internationale Stand der Genomforschung bei diversen Obstarten sowie aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich Stresstoleranz, Fruchtwachstum, Fruchtentwicklung und Qualität waren Thema des internatioanlen Treffens. Darüber hinaus standen Fragen zur biologischen Sicherheit sowie zur Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen in Zuchtprogrammen und zur Zulassung solcher Pflanzen für die Obstproduktion auf der Tagesordnung.

Mehr Informationen zur biotechfruit2008: hier klicken
Homepage des Julius-Kühn-Instituts: hier klicken
Mehr zum Thema biotechnologische Obstforschung bei biosicherheit.de: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

Förderportrait: BioIndustrie 2021 - Cluster der weißen Biotechnologie

Bestellservice: DVD "Industrielle Biotechnologie" sowie Broschüre "Weiße Biotechnologie"  

Biokatalyse-Kongress in Hamburg: Angesichts der steigenden Energiekosten werden Biokatalysatoren immer wichtiger.  Im Gegensatz zu chemischen Katalysatoren arbeiten sie oft effizienter und finden deshalb bereits in zahlreichen industriellen Prozessen Anwendung. Die große Bedeutung von Biokatalysatoren zeigte sich auch auf dem diesjährigen Internationalen Kongress zur Biokatalyse (biocat 2008), zu dem die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) bereits zum vierten Mal geladen hatte. Seit 2002 findet die Veranstaltung alle zwei Jahre unter Leitung von Garabed Antranikian statt. Rund 300 Verteter aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten vom 31. August bis zum 4. September über anwendungsnahe Forschung und den industriellen Einsatz von Enzymen bei Biotransformationen sowie Bioraffinierien. Auch in diesem Jahr wurde der „Biocat-Award“ für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen. In der Kategorie „Akademische Forschung“ ging die Auszeichnung an Uwe Bornscheuer von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und seine Partner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2007 geförderten Clusters „Biokatalyse 2021“ (mehr...), in der Kategorie „Lebenswerk“ an Hermann Sahm vom Forschungszentrum Jülich und in der Kategorie „Industrielle Forschung“ an Ramesh N. Patel von Bristol-Myers Squibb aus den USA.

Mehr Informationen zur Biocat2008: hier klicken
Mehr Informationen zum Cluster „Biokatalyse2021“: hier klicken


Mehr zum Thema auf biotechnologie.de

News: Neuartige Immunabwehr gegen Krebs

Münchner Forscher entdecken neuen Weg im Kampf gegen Viren: Im Alltag wird uns nur selten bewusst, dass im menschlichen Körper unentwegt gekämpft wird. So jagen spezialisierte Zellen des Immunsystems Krankheitserreger, aber auch körpereigene Zellen, die von Viren befallen sind oder sich in Tumorzellen verwandelt haben. Für die letztgenannte Kategorie sind die T- und Killerzellen zuständig, die an kranke Zellen andocken und sie zum Selbstmord veranlassen. Das geschieht unter anderem über Moleküle, sogenannte Granzyme, die in die Zielzelle eingeschleust werden. Welchen genauen Weg die Granzyme dabei nehmen, darüber war sich die Wissenschaft bisher uneinig. Forscher um Dieter Jenne vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried konnten nun zeigen, dass winzige Poren in der Zelloberfläche den Granzymen für kurze Zeit die Tür öffnen. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences berichten (PNAS, 4. September 2008, online), dringen die Granzyme über winzige Löcher in die Zellmembran ein, die das Molekül Perforin für kurze Zeit öffnet. „Das Spannende an diesen Ergebnissen ist aber nicht nur, dass eine alte Frage nun endlich geklärt ist“, sagt Jennes Kollege Florian Kurschus, „sondern dass unsere Granzym-Varianten zusammen mit dem Wissen, dass die Membranlöcher der wichtigste Zugang zur Zelle sind, verbesserte Therapiemöglichkeiten zur Virus- und Krebsbekämpfung bieten".

Mehr Information zu Dieter Jenne am MPI für Neurobiologie: hier klicken

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
News: Diabetes Typ 2 - Neuen Risikogenen auf der Spur

Wie sich Fett in der Leber ablagert: Normalerweise ist die Einlagerung von Fetten eine sinnvolle Maßnahme des Körpers, um Energiereserven für magere Zeiten anzulegen. Wenn der fein ausbalancierte Fettstoffwechsel jedoch außer Kontrolle gerät, wird auch die Leber als Fettdepot benutzt. Das wiederum erhöht das Risiko für viele Stoffwechselerkrankungen. Dazu gehört etwa das metabolische Syndrom, auch als "tödliches Quartett" bekannt, das Fettleber, Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck kombiniert. Es gilt als wichtigster Auslöser für lebensbedrohliche Gefäßverschlusskrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Welche Bedingungen dazu führen, dass der Körper Fette in der Leber ablädt, war bislang nicht bekannt. Jedoch wussten die Forscher, dass körpereigene Hormone wie Kortisol die Entstehung einer solchen Fettleber fördern. Wie ein Team vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in der Fachzeitschrift Cell Metabolism (2008, Vol. 8, S. 212-223 ) berichtet, ist nun klar, auf welche Weise diese Hormone zur Entgleisung des Fettstoffwechsels beitragen. So blockierten die Forscher um Stephan Herzig in der Leber von Mäusen gezielt die Wirkung des Kortisols. Darauhin wurden große Mengen des Eiweißes HES1 gebildet. Wie sie weiter herausfanden, aktiviert dieses Molekül offenbar eine Reihe von fettabbauenden Enzymen, die normalerweise eine Fetteinlagerung in der Leber verhindern. Mit Kortisol wiederum wird eine solche Wirkung außer Kraft gesetzt. Aus der Sicht der Forscher ist diese Entdeckung auch therapeutisch relevant. "Wir haben hier einen zentralen Mechanismus entdeckt, der im Mittelpunkt vieler krankhafter Stoffwechselstörungen steht", betont Herzig.

Zur Nachwuchsgruppe Molekulare Stoffwechselkontrolle am DKFZ: hier klicken

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
News: Wie Herzschwäche und Blutdruck zusammenhängen

Schlüsseleiweiß für Zellbildung im Herz- und Skelettmuskel gefunden: Trotz identischer Erbinformation können sich Zellen zu so unterschiedlichen Geweben wie Muskeln, Knochen oder Nerven entwickeln. Dies gelingt, indem der Organismus in jeder Zelle jeweils nur bestimmte Abschnitte seines Erbguts (DNA) aktiviert. Das erfolgt durch eine Art chemische Verpackung der DNA, die auch als epigenetische Veränderungen bezeichnet werden und einen Einfluss auf dei Aktität einzelner Gene haben. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik in Berlin haben jetzt gemeinsam mit Kollegen vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch ein Eiweiß (DPF3) gefunden, das bei diesen epigenetischen Regulationen offenbar eine zentrale Rolle spielt. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Genes & Development (2008, Vol. 22, S. 2370-2384)beschreiben die Forscher um Silke Sperling die Bedeutung von DPF3 für die Entwicklung und Funktion von Herz- und Skelettmuskel. "Ungewöhnlich an DPF 3 ist vor allem, dass das Eiweiß unterschiedliche Modifikationen der Histone erkennen kann", erläutert Sperling. Histone bilden das Eiweißgerüst, um das die DNA gewickelt ist. Bislang waren nur solche Eiweiße bekannt, die einzelne, bestimmte chemische Veränderungen der Histone erkannt haben. Histone können nämlich an einem Ende unterschiedliche chemische Anhänge (Modifikationen) aufweisen, die je nach ihrer Art Einfluss auf die Zugänglichkeit der DNA und damit auf die Aktivität der Gene haben. Die Wissenschaftler hoffen, in Zukunft auf weitere epigenetisch wichtige Eiweiße zu stoßen, die ähnlich vielseitige Funktionen wie DPF3 aufweisen.

Mehr Informationen  am MPI für molekulare Genetik: hier klicken

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
Bestellservice: Broschüre "Pflanzen als Rohstoffe der Zukunft" sowie DVD "Biotechnologie mit Pflanzen" kostenlos anfordern

Bayer CropScience steigert Forschungsetat: Die Pflanzenschutzsparte des Chemiekonzerns Bayer will ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 2008 bis 2012 auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro steigern. Davon entfallen knapp 2,7 Milliarden Euro auf neue Pflanzenschutzwirkstoffe. 750 Millionen Euro sind für neue Lösungen im Bereich Saatgut und Pflanzenbiotechnologie reserviert. "Gerade vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels kommt der Pflanzenbiotechnologie eine immer wichtigere Rolle zu, um Pflanzen gegen Klima- und Umweltstress weniger empfindlich zu machen", sagte Bayer CropScience-Vorstandsvorsitzender  Friedrich Berschauer bei der Halbjahresbilanz am 4. September. Er kündigte zudem an, dass  der Umsatz im Bereich BioScience mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 12 Prozent bis 2015 auf eine Milliarde Euro wachsen soll. Im ersten Halbjahr 2008 hatte BioScience einen Umsatz von 304 Millionen Euro erzielt. Derzeit werden intensiv Kooperationen und Akquisitionen im Bereich Pflanzenbiotechnologie geprüft, so Berschauer. CropScience insgesamt verzeichnete im ersten Halbjahr 2008 einen Umsatz von insgesamt 3,78 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 19 Prozent.

Mehr Informationen bei Bayer Crop Science: hier klicken

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
Dossier: Klontechnik - wohin geht die Reise heute

EU-Parlament lehnt Lebensmittel aus Klontieren ab: Das Europäische Parlament spricht sich gegen Lebensmittel von geklonten Tieren aus. Am 3. September verabschiedeten die Abgeordneten eine Entschließung, in der sie die Europäische Kommission auffordern, ein neues Gesetz auszuarbeiten. Darin soll die Einfuhr von Nahrungsmitteln untersagt werden, die aus geklonten Nutztieren oder deren Nachkommen gewonnen wurden. Die Initiative wird mit der höheren Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit von geklonten Tieren begründet. Außerdem habe die EU-Ethik-Beratergruppe keine Argumente für das Klonen gefunden, so die Abgeordneten. Hinzukomme, dass die genetische Vielfalt bei Nutztierbeständen durch das Klonen stark sinke. Bereits im Februar 2007 hatte die EU-Kommission die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit einem Gutachten zum Thema Lebensmittel aus Klontieren beauftragt. Hierzu wurden im Juli die endgültigen Ergebnisse vorgelegt. Demnach bestehen zwischen Produkten geklonter Tiere und herkömmlich gezüchteter Tiere keinerlei bedeutende Unterschiede. Zwar würde die Nutzung des somatischen Zellkerntransfers (SCNT) als Reproduktionstechnik häufiger zu toten und kranken Tieren führen, räumte die EFSA ein. Diese kommen für die Nahrungsmittelproduktion aber ohnehin nicht in Frage. Handelt es sich indes um gesunde geklonteTiere und gesunden Nachwuchs, seien die für die Lebenmittelsicherheit wichtigen Werte von Fleich und Milch laut EFSA-Analyse im normalen Bereich. Es bestünde damit kein erhöhtes Umwelt- oder Gesundheitsrisiko, so das Fazit der EFSA. Zu einem ähnlichen Urteil kam die entsprechende US-Behörde im Februar 2008. Auch sie äußerte keine Bedenken gegen Lebensmittel aus Klontieren. 

Mehr Informationen beim Europäischen Parlament: hier klicken
Gutachten der EFSA: hier klicken

Mehr zum Thema auf biotechnologie.de
News: Erfolg von Bioingenieuren - Künstliches Genom im Labor erzeugt

Regensburger Geneart gründet Niederlassung in den USA: Die auf Gensynthese und Synthetische Biologie spezialisierte Geneart AG hat eine Niederlassung in San Francisco an der Westküste der USA eröffnet. Wie das Regensburger Biotech-Unternehmen mitteilte, soll die neu gegründete Geneart Inc. als Teil des Biotech-Clusters der San Francisco Bay Area eine bessere Vernetzung mit den Biotech-Firmen der Region, den dort ansässigen, renommierten akademischen Forschungseinrichtungen sowie den großen Forschungszentren von pharmazeutischen Unternehmen ermöglichen.  „Mit unseren beiden Niederlassungen in Toronto/Kanada und San Francisco/USA können wir heute die größten Cluster für biotechnologische Forschung in Nordamerika betreuen“, sagte Christian Ehl, Vorstandsvorsitzender der Geneart AG.

Mehr Informationen bei Geneart: hier klicken

 

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

Am Anfang jeder Woche fassen wir für Sie aktuelle Nachrichten aus der Biotech-Branche zusammen. Sie suchen nach Nachrichten aus vergangenen Wochen? Stöbern Sie in unserer Rubrik Wochenrückblick!


Zur Rubrik Wochenrückblick

Newsarchiv

Newsarchiv: Mehr als 300 Meldungen von biotechnologie.de im Überblick.

Sie wollen sich über ein bestimmtes Thema informieren? Nutzen Sie unsere Rubrik Aktuelles. Hier finden Sie über 300 Meldungen, sortiert nach des Ressorts Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Förderung.


Zur Rubrik Aktuelles

Menschen

Forscherprofile

Sie wollen wissen, wie ein Wissenschaftler tickt und was ihn antreibt? Dann schauen Sie in unserer Rubrik Aktuelles/Menschen vorbei. Hier werden regelmäßig neue Persönlichkeiten aus der biotechnologischen Forschung porträtiert.


Zur Rubrik Menschen

Förderbeispiele

glowing cells in a test tube

Sie möchten erfahren, in welche Forschungsprojekte öffentliche Gelder fließen? Unter der Rubrik Förderbeispiele stellen wir regelmäßig öffentlich geförderte Forschungsvorhaben inhaltlich vor.


Zur Rubrik Erfindergeist