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Wochenrückblick KW 10

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Reife HIV-Partikel unter dem Elektronenmikroskop: Hamburger Forscher entschlüsseln neues Detail in der HIV-Infektion. Quelle: Robert-Koch-Institut, Berlin

10.03.2008  - 

biotechnologie.de hat für Sie sechs aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zuammengefasst:

Neuer Mechanismus in der Immunabwehr entdeckt +++ Sanofi-Aventis unterstützt akademisches Konsortium bei der Entwicklung von Herzgewebe-Modellen +++ NRW legt neues Programm zur Förderung von Ausgründungen aus Hochschulen auf +++ Deutsche koordinieren millionenschweres europäisches Schlaganfall-Netzwerk +++ Hamburger Wissenschaftler entschlüsseln Blockade bei HIV-Infektion +++ Anschubfinanzierung für neue Fraunhofer-Einrichtung in Lübeck

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Forscherprofil: Nikolaus Rajewsky - Wie ein theortischer Physiker zum Revoluzzer wird

News: Wie das Immunsystem seine Waffen wählt

MircoRNAs für B-Zellen wichtig: B-Zellen sind ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr, gehören zu den weißen Blutzellen (Lymphozyten) und werden im Knochenmark gebildet. Bei einer Infektion produzieren sie passgenaue Antikörper, die gezielt Bakterien, Viren und andere Erreger bekämpfen. Bevor eine B-Zelle solche Antikörper produzieren kann, durchläuft sie allerdings eine komplexe Entwicklung, in deren Zentrum die Bildung eines B-Zell-Rezeptors steht. Mit diesem Sensor erkennt die B-Zelle die unterschiedlichen Krankheitserreger und bildet anschließend maßgeschneiderte Antikörper. Die riesige Vielfalt der Antikörper, die der Körper benötigt, um sich gegen die unterschiedlichsten Erreger wehren zu können, beruht darauf, dass sich die DNA-Bausteine der Rezeptorgene zufällig neu miteinander kombinieren. Wissenschaftler der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, USA und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch haben nun einen weiteren Mechanismus entdeckt, der die Antikörperentwicklung steuert. Wie die Forscher um den renommierten deutschen Genetiker Klaus Rajewsky und sein am MDC als Systembiologe arbeitender Sohn Nikolaus Rajewsky im Fachmagazin Cell (2008, Vol. 132, Nr. 5, S. 860-874) berichten, sind offenbar auch sogenannte microRNAs für das Überleben der sich entwickelnden B-Zellen notwendig und spielen bei der Ausprägung der Antikörpervielfalt eine Rolle.


Mehr Informationen zu Nikolaus Rajewsky am MDC: hier klicken

Mehr Informationen zu Klaus Rajewsky an der Harvard Medical School: hier klicken

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News: Den Ursachen von Herzschwäche auf der Spur

GO-Bio: Entwicklung einer neuen Medikamentenklasse zum Schutz vor Organschäden bei Herzinnsuffizienz

Herzgewebe im Labor: Während der anatomische Aufbau des Herzens heute im Detail bekannt ist, werden die biochemischen Vorgänge in den Herzzellen immer noch erforscht. Nun hat sich ein Verbund aus fünf Forschergruppen zum Ziel gesetzt, künstliche, aus menschlichen Herzzellen bestehende Gewebekulturen zu erzeugen und näher zu untersuchen. Solche Labor-Kulturen existieren bislang nicht und können, so die Absicht der Wissenschaftler, als Modelle des Herzens dienen. Mit ihnen sollen neue Wirkstoffe zur Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schneller gefunden sowie deren Wirksamkeit und Verträglichkeit früher und genauer eingeschätzt werden. Die Erzeugung der gewebeartigen Testsysteme soll einerseits auf der Basis von Herzgewebe, das bei Operationen anfällt, andererseits aus Stammzellen geschehen. Am Verbundprojekt sind Forscher der Universitäten Lübeck, Köln und Tübingen, des Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in Lübeck sowie des Pharmaunternehmens sanofi-aventis in Frankfurt am Main beteiligt. Das Konsortium wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative „Innovationen in der Medikamentenentwicklung“ mit rund 2,7 Millionen Euro gefördert.


Mehr Informationen: hier klicken

Mehr Informationen zum BMBF-Förderprogramm: hier klicken


Mehr Ausgründungen aus Universitäten in NRW: Das Forschungsministerium in Nordrhein-Westfalen hat ein neues Förderprogramm zur Unterstützung von wissensbasierten Ausgründungen aus Hochschulen aufgelegt. Bis 2012 stehen insgesamt 18 Millionen Euro für den Wettbewerb "Science-to-Business PreSeed" zur Verfügung, der künftig jährlich stattfinden soll. Die aktuelle erste Wettbewerbsrunde hat ein Volumen von 3,9 Millionen Euro. Gefördert werden Verwertungskonzepte über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren mit bis zu 180.000 Euro. Interessierte Wissenschaftler können sich mit einer Antragsskizze bis zum 26. Mai 2008 bewerben. Ein weiterer Wettbewerb, der sich gezielt an Fachhochschulen richtet, soll ebenfalls noch in der ersten Jahreshälfte 2008 beginnen. Darüber hinaus sind Programme für einzelne Forschungsrichtungen geplant – unter anderem auch für Biotechnologie.


Mehr Informationen zum Wettbewerb: hier klicken


Kompetenznetz SchlaganfallLightbox-Link

Mehr Informationen zur Schlaganfall-Forschung in Deutschland: www.kompetenznetz-schlaganfall.de

Deutsche koordinieren europäisches Schlaganfall-Netzwerk: Bei zwei Großprojekten zum Thema Schlaganfall, die von der Europäischen Union mit insgesamt 22 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre gefördert werden, laufen die zentralen Fäden in Deutschland zusammen. So wird das Konsortium "Affording Recovery in Stroke" (ARISE) von Ulrich Dirnagl von der Abteilung für Experimentelle Neurologie an der Charité-Universitätsmedizin in Berlin geleitet, während das Projekt „Eustroke“ von Stephen Meairs, Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Universitätsklinik Mannheim koordiniert wird. Gemeinsam soll auf diese Weise ein European Stroke Network (ESN) entstehen, an dem führende Wissenschaftler und Kliniker aus 12 Ländern zusammenarbeiten. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören Fragen wie diese: Welche neuartigen Methoden lassen sich entwickeln, um Blutgerinsel im Gehirn auf möglichst schonende Art aufzulösen? Welche Faktoren beeinflussen das Entstehen und den Verlauf eines Schlaganfalls? Welche Therapieansätze können dazu beitragen, dass sich geschädigte Bereiche im Gehirn wieder regenerieren? Der Startschuss für die Projekte findet derzeit bei einem dreitätigen Treffen der beteiligten Arbeitsgruppen statt, das noch bis zum 11. März in Berlin läuft.


Mehr Informationen beim Universitätsklinikum Mannheim:
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Mehr Informationen an der Charité-Universitätsmedizin: hier klicken


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GO-Bio: Mit molekularer Schere gegen HIV

Dossier: Tödliche Immunschwäche Aids

Blockade bei HIV-Infektion entschlüsselt: Bisher liegen kaum Erkenntnisse darüber vor, warum ruhende und  nicht ausgereifte Vorläufer-Blutzellen weniger empfänglich für HIV sind als aktivierte und ausgereifte Blutzellen. Beide Zelltypen nehmen das Virus über den HIV-Rezeptor in die Zelle auf. In beiden Zelltypen wird das Erbgut des Virus in einem ersten Schritt so übersetzt, dass es als DNA-Struktur, HI-Provirus genannt, in das Erbgut der Zelle integriert werden könnte. Danach aber laufen in beiden Zelltypen unterschiedliche Programme ab. Während das HI-Provirus in aktivierten Blutzellen in den Zellkern transportiert und dort ins Zellgenom eingebaut wird, konnten Wissenschaflter vom Hamburger Heinrich-Pette-Institut in den ruhenden Blutzellen nun eine Blockade beobachten. Wie die Forscher um Klaus Wiegers im Fachmagazin Virology (2008, 4. März Online) berichten, bleiben die HI-Proviren offenbar in einem Komplex im Zytoplasma der Zelle, wandern nicht in den Zellkern und werden im Gegenteil sogar innerhalb der nächsten Stunden abgebaut. Die Zelle ist also geschützt, sie kann keine neuen HI-Viren produzieren. „Wir konnten diese frühe Blockade aber überwinden, indem wir den Glucocorticoidrezeptor (GR) mit dem künstlichen Steroid Dexamethason aktivierten“, erläutert Wiegers. Damit zeigten die Forscher zum ersten Mal, dass Steroide wie Kortison die Anzahl von Blutzellen erhöhen können, die für eine HIV-Infektion empfänglich sind. 

Mehr Informationen beim HPI: hier klicken


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Forscherprofil: Christoph Syldatk - Naturstoffe aus dem Schwammlabor

Neue Fraunhofer-Einrichtung in Lübeck: Bereits Anfang des Jahres ist nach vierjähriger Vorarbeit und Entscheidung des Landes Schleswig-Holstein, des Fraunhofer-Senats und des Bund-Länder-Ausschusses die neue Fraunhofer-Einrichtung für marine Biotechnologie EMB auf dem Campus der Universität zu Lübeck gegründet worden. Sie soll aus der an der Hochschule angesiedelten Projektgruppe des Fraunhofer-Instituts für biomedizinische Technik (IBMT) entstehen. Nun ist von der Landesregierung Anfang März eine Anschubfinanzierung über neun Millionen Euro eingegangen, mit der in den nächsten drei Jahren die Gründungsabteilung um Prof. Charli Kruse aufgebaut werden soll. Bisher sind Organismen, die im Wasser leben, noch sehr wenig erforscht. Die Fraunhofer-Wissenschaftler möchten aus diesen Ressourcen neue Wirkstoffe und Verfahren für die Medizin, Kosmetik, Landwirtschaft und chemische Industrie entwickeln. Das Land Schleswig-Holstein plant das 45 Mio Euro teure Projekt  mit insgesamt 37,5 Mio Euro zu unterstützen. Der Neubau soll bis zum Jahr 2013 bezugsfertig sein und Platz für 140 Mitarbeiter bieten.

Mehr Informationen zur Fraunhofer-Einrichtung: hier klicken

 

Wochenrückblick

Wochrückblick mit den interessantesten Nachrichten der letzten Tage.

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