Eurotransbio: Fünfte Ausschreibungsrunde gestartet
16.10.2009 -
Gerade junge Biotech-Unternehmen können ihre eigene Position in länderübergreifenden Kooperationen stärken, vom Know-how anderer profitieren und sich neue Märkte erschließen. Damit sie gemeinsam mit Partnern aus anderen Ländern Forschungsprojekte angehen können und die europäische Biotech-Szene somit im globalen Wettbewerb gestärkt wird, hat Deutschland gemeinsam mit fünf anderen Ländern im Jahr 2004 die Initiative Eurotransbio (ETB) unter dem Dach des ERA-NET-Programmes der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. Nachdem bereits vier Aussschreibungsrunden mit Erfolg durchgeführt wurden, ist nun eine fünfte Runde gestartet. Dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis zu 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen aller Länder auf 30 Millionen Euro. Bis zum 1. Februar 2010 können Bewerbungen eingereicht werden.
Der europäische Forschungsraum ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine Möglichkeit, größere Projekte im Verbund mit anderen Partnern anzugehen. Um solche Kooperationen über die Grenzen einzelner Länder hinweg zu forcieren und die mittelständisch geprägte europäische Biotech-Szene im globalen Wettbewerb zu stärken, haben mehrere Länder unter dem Dach des ERA-NET-Programmes der Europäischen Kommmission im Jahr 2004 eine gemeinsame Initiative gegründet: Eurotransbio (ETB). Aus zunächst sechs beteiligten Ländern sind inzwischen neun geworden: Neben Deutschland sind Frankreich, Finnland, Belgien, Niederlande, Spanien, Italien, Ungarn und Österreich dabei.
Ein ERA-NET-Verbund ... |
.. ist ein Förderinstrument der Europäischen Kommission, das mit dem sechsten Forschungsrahmenprogramm eingeführt wurde. Es erlaubt nationalen Forschungsförderinstitutionen, in für sie interessanten Wissenschaftsfeldern länderübergreifend zu kooperieren. Deutschland engagiert sich in vielen Themenfeldern: |
Die Finanzierung der zu fördernden Forschungsvorhaben wird dabei jeweils über die beteiligten nationalen Förderagenturen geregelt. Nur für die Koordination der gemeinsamen Ausschreibungen und Aktivitäten von Seiten der Förderagenturen wird Geld von der Europäischen Kommission genutzt.
Im Vergleich zu anderen ERA-NETs gehört Eurotransbio inzwischen zu den erfolgreichsten derartigen Netzwerken. In den ersten vier Auswahlrunden wurden insgesamt 80 translationale Projekte in Höhe von 139 Millionen Euro gefördert. Aufgrund dieses Erfolges hat die EU-Kommission nun beschlossen, die Koordinationsarbeiten der Förderagenturen bei Eurotransbio auch über die nächsten vier Jahre bis 2012 finanziell zu unterstützen.
Fünfte Ausschreibung gestartet
Anfang Oktober ist nun die fünfte Ausschreibung gestartet. Bis zum 1. Februar 2010 können sich erneut europäische Verbundvorhaben von kleinen und mittelständischen Biotech-Unternehmen um eine Förderung bewerben. Die Projekte müssen dabei mindestens von zwei Biotechnologie-KMUs aus unterschiedlichen Ländern der ETB-Initiative getragen werden. Forschungseinrichtungen können sich ebenfalls an den Verbundvorhaben beteiligen.
KMU-innovativ: Dieses Initiative ist das nationale Pendant zu Eurotransbio und bündelt alle Förderprogramme des BMBF für den Hightech-Mittelstand. Bis zum Jahr 2015 stehen 300 Millionen Euro zur Verfügung. Mehr Informationen |
Gefragt sind anwendungsorientierte, wissenschaftlich und wirtschaftlich risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die dem Bereich der modernen Biotechnologie zuzuordnen sind und eine entscheidende Rolle für die antragstellenden Firmen bei der Positionierung am Markt spielen. Wie bei anderen Förderprogrammen auch, können die Unternehmen je nach Anwendungsnähe des Vorhabens mit bis zu 50 Prozent ihrer Kosten unterstützt werden.
Das Auswahlverfahren läuft wie folgt: Die Bewerber werden gebeten, einen Förderantrag über ein Forschungsprojekt („Proposal“) gemäß den auf der Webseite www.eurotransbio.net (Guidelines for Applicants) aufgeführten Regularien elektronisch einzureichen. Diese werden in einem internationalen Gutachtergremium bewertet. Auf dieser Grundlage findet schließlich eine Auswahl geeigneter Projekt statt. Ansprechpartner für deutsche Verbundkoordinatoren ist der Geschäftbereich Bio beim Projektträger Jülich (Ansprechpartnerin: Dr. Gründer, t.gruender@fz-juelich.de, Tel.: 02461-61 9030).
Mehr Infos beim ERA-NET: www.eurotransbio.net
Mehr Infos beim Projektträger: www.fz-juelich.de/ptj/eurotrans-bio