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Wochenrückblick KW 15

13.04.2015

Biomarkertest verbessert Herzinfarkt-Befund

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Ein Stechen in der Brust kann viele Gründe haben. Quelle: hriana - Fotolia.com

Bei Brustschmerzen muss es nicht immer ein Herzinfarkt sein. Hamburger Forscher haben einen Labortest entwickelt, der die Herzerkrankungen anhand der Veränderungen des Biomarkers Troponin im Blut noch schneller erkennt.

Troponin ist ein Proteinkomplex, der bei Schädigungen des Herzens aus den absterbenden Muskelzellen freigesetzt wird und mittlerweile im Blut gut nachzuweisen ist. Die Analyse des Enzyms ist daher seit langem für die Diagnose von Herzleiden ein wichtiges Werkzeug (mehr ...). Der Nachteil: Die gefundenen Werte sind individuell sehr unterschiedlich und können auch aus anderen Gründen als einem Herzinfarkt erhöht sein. Bisher wurden Patienten mit Beschwerden in der Brust sowohl nach der Ankunft im Krankenhaus sowie sechs Stunden später auf Troponin untersucht. Nun haben Forscher vom Herzzentrum Hamburg einen neuen Labortest entwickelt, der bereits nach einer Stunde detaillierte Ergebnisse zur Entwicklung des Biomarkers liefert.

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Auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vom 8. bis 11. April in Hamburg stellte das Team um Stefan Blankenburg die in einer Studie durchgeführten Tests vor. „Das bedeutet in der klinischen Praxis einen wichtigen Zeitgewinn. Mit den neuen, extrem sensitiven Troponin-Tests könne man eine differenzierte Herzinfarkt-Diagnose schon innerhalb einer Stunde stellen. "Das ist eine deutliche Verbesserung“, betonte Blankenberg. In der Kardiologie wird zwischen einem „echten“ Herzinfarkt, dem STEMI, und dem weniger aber auch nicht harmlosen Non-STEMI unterschieden. Für letzteren Befund fehlte es bisher aber an klaren Anhaltspunkten zur Bestimmung einer Therapie. Dank der Zeiteinsparung, die der neue Labortest mit sich bringt, kann der Arzt auch in diesen Fällen schneller als bisher die richtige Therapie bestimmen und einleiten. Im Rahmen der Studie waren den Patienten sowohl bei der Krankenhausaufnahme als auch eine Stunde später Blut abgenommen und das Troponin bestimmt worden. Hatte sich der Biomarker in dieser Zeit verändert, so kam der Patient zum Herzkatheter-Spezialisten, wo dann die Durchblutung des Herzmuskels mittels Angiographie untersucht und bei Bedarf eine entsprechende Behandlung wie der Einsatz eines Stents eingeleitet wurde. War der Wert jedoch unverändert gleich, konnte der Patient wieder nach Hause gehen. Auch in den eher seltenen Fällen, in denen der Troponin-Wert unverändert hoch blieb, wurden die Patienten weiter stationär behandelt. „In unserer Studie hatten wir 40 bis 50 Prozent Patienten, die wir nach einer Stunde nach Hause schicken konnten und nur noch zehn bis 15 Prozent, die zum Herzkatheter mussten. Die restlichen mussten ebenfalls im Krankenhaus bleiben und wurden dort gründlich nicht-invasiv untersucht“, berichtet Blankenberg. Der hochsensitive Test soll Blankenburg zufolge in Kürze das herkömmliche Prozedere im Hamburger Herzzentrum ablösen. 

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Zellversteck von HIV aufgespürt

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Erbinformation der HI-Viren (grün) am Rande des Zellkerns in der Nähe der Kernporen (rot) einer infizierten Zelle des Immunsystems (CD4 T-Zelle). Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

HI-Viren sind im Körper wahre Meister im Versteckspielen. Wie nun Heidelberger Forscher herausfanden, verbergen sie in Wirtszellen ihre Erbinformation besonders häufig nahe der Zellkernporen.

Haben HI-Viren eine Zelle des menschlichen Immunsystems infiziert, lassen sie ihr genetisches Material im Zellkern in die DNA einbauen. Verborgen im Zellkern im menschlichen Erbgut und vorübergehend deaktiviert sind sie so weder erreichbar für die Abwehrmechanismen der Zellen noch für Medikamente, die nur freie Viren im Blut vernichten können. Virologen bezeichnen dieses Versteckspiel als Latenz. Sie ist der Grund, warum HIV bis heute nicht heilbar ist: Sobald die Medikamente abgesetzt werden, wird die schlummernde Erbinformation der Viren wieder aktiv und führt damit zur Produktion und Vermehrung neuer Viren, die dann den Körper überschwemmen. Aber wie genau läuft dieses Versteckspiel ab? Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) konnten in Zellversuchen nun zeigen: Die Erbinformation der HI-Viren findet sich besonders häufig in den DNA-Abschnitten direkt hinter den Eintrittspforten zum Zellkern, den Kernporen. Das Team um Marina Lusic veröffentlichte seine Ergebnisse im Fachjournal Nature (2015, Online-Veröffentlichung).

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Bereits zuvor war bekannt, dass HI-Viren ihr Erbmaterial nicht wahllos in das menschliche Genom integrieren. Sie nutzen bevorzugt eine Reihe häufig aktiver DNA-Abschnitte, die an unterschiedlichen Zellfunktionen beteiligt sind. Wie es zu dieser Auswahl unter den rund 20.000 Genen des menschlichen Genoms kommt, konnte man sich bisher allerdings nicht erklären. Des Rätsels Lösung klingt banal: Alle diese Gene befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kernporen. An infizierten Zellen unter dem Mikroskop zeigte sich: Das farblich markierte Genmaterial der HI-Viren wird in die nächsten aktiven Gene eingebaut, auf die es nach dem Eintritt durch die Kernporen stößt. In eben diesen Bereichen rund um die Kernporen befinden sich in der Regel genau die Gene, die zuvor bereits – ohne den Zusammenhang zu kennen – als bevorzugtes Ziel der Viren identifiziert worden waren. In den weiter mittig gelegenen Bereichen des Zellkerns fand sich dagegen kaum genetisches Material der Viren.  Um sich in das menschliche Erbgut einbauen zu können, benötigen die HI-Viren die Hilfe bestimmter zelleigener Proteine. „Eine wichtige Rolle spielten dabei Eiweißbestandteile der Kernporen. Das ist wahrscheinlich ein Grund dafür, warum die HI-Viren in den Bereichen unmittelbar hinter den Kernporen bleiben“, erklärt Lusic. Ist das genetische Material erst einmal in die Erbinformation eingefügt, kann es die Zelle dazu umprogrammieren, ab sofort nur noch Kopien des Virus in großer Menge herzustellen und sich damit schließlich selbst zu zerstören. Oder es bleibt zunächst inaktiv und wartet ab. Warum sich ein Teil der Viren erst einmal für unbestimmte Zeit selbst deaktiviert, ist bisher noch völlig unklar. Dieser Frage möchte das Team um Marina Lusic als nächstes nachgehen.
© biotechnologie.de/al

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Hamburger AMP an Börse München gelistet

Für AMP ist die Münchner Börse ein erster Schritt auf Börsenparkett. Weitere sind bereits geplant. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Für AMP ist die Münchner Börse ein erster Schritt auf Börsenparkett. Weitere sind bereits geplant. Quelle: Börse München

Der Hamburger Arzneientwickler AMP Biosimilars AG hat den Sprung per Listing aufs Börsenparkett gewagt. Seit Anfang April sind die Aktien im Freiverkehr der Börse München zu haben.

Der Schlusskurs für die Aktien des auf biotechnologische Nachahmerpräparate spezialisierten Unternehmens, lag am ersten Handelstag, dem 1. April, bei 13,00 Euro. „Als hochinnovatives Unternehmen im am schnellsten wachsenden Sektor der Pharmaindustrie ist das Listing für uns nur der erste Schritt am Kapitalmarkt“, sagte Marc Hentz, Vorstand von AMP. In den kommenden Wochen sollen Investoren auf einer Roadshow auf den Hamburger Wirkstoffentwickler aufmerksam gemacht werden. Noch erfolgt der Handel nur im Freiverkehr in München. Weitere Börsenplätze sollen jedoch hinzukommen.

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So strebt das Unternehmen ausweislich eines Antrags zur Hauptversammlung wohl auch die Aufnahme in das m:access-Segment der Börse München an. Insgesamt sind derzeit rund 2,05 Millionen Aktien zum Handel zugelassen. Im Streubesitz befindet sich nach Angaben von AMP rund ein Fünftel. Der Rest wird durch die Firmengründer (75 Prozent) und das Management (5 Prozent) gehalten. Derzeit arbeitet AMP an vier präklinischen Biosimilar-Projekten. Am weitesten fortgeschritten sind ABY-016 (Immunologie) sowie ABY-018 (Onkologie). Am Beginn der klinischen Entwicklung stehen die Immunologie-Projekte ABY-21 und ABY-22. „Dabei kann das Unternehmen durch einen einzigartigen Ansatz Biosimilars schneller, effizienter und günstiger entwickeln als vergleichbare Wettbewerber“, versprechen die Verantwortlichen in Hamburg. AMP ist nach der Münchner Formycon AG das zweite deutsche börsennotierte Unternehmen, dass sich allein auf den Bereich Biosimilars konzentriert. Eine weitere Gemeinsamkeit: Wie AMP hatte sich auch die Nanohale AG, die heutige Formycon, für ein Börsendebüt per Listing entschieden.
© biotechnologie.de/bk

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Wilex AG nimmt 4 Millionen Euro ein

Die Beteiligungsgesellschaft Dievine hatte bereits im Vorfeld angekündigt, Wilex bis zu 5 Millionen Euro zu unterstützen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Beteiligungsgesellschaft Dievine hatte bereits im Vorfeld angekündigt, Wilex bis zu 5 Millionen Euro zu unterstützen. Quelle: crimson - Fotolia

Die börsennotierte Wilex AG hat ihre 4 Millionen Euro umfassende Kapitalerhöhung abgeschlossen.

Insgesamt haben bis zum 7. April fast 1,5 Millionen neue Aktien zu einem Stückpreis von 2,80 Euro Abnehmer gefunden. Der Bruttoemissionserlös für die Wilex AG in München belief sich damit auf knapp 4,2 Millionen Euro. Das Geld kommt vor allem der Tochter Heidelberg Pharma in Ladenburg zugute. Sie treibt damit die weitere Entwicklung ihrer Antikörper-Wirkstoff-Konjugate voran. Zudem sollen die Mittel zur Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet werden.

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Durch Ausübung der Bezugsrechte wurden rund 39 Prozent der neuen Aktien bezogen, die restlichen 61 Prozent wurden in der Mehrzuteilung durch bestehende Aktionäre erworben. Eine wichtige Stütze für Wilex dürfte Dievini gewesen sein, die Beteiligungsgesellschaft von SAP-Gründer Dietmar Hopp. Sie hatte bereits im Vorfeld angekündigt, bis zu 5 Millionen Euro für die Kapitalerhöhung bereitstellen zu wollen. Tatsächlich wurden der Gesellschaft – sie hält zusammen mit verbundenen Unternehmen rund 47 Prozent an Wilex – nun zusätzliche Aktien im Mehrbezug zugeteilt. An der Börse musste die Aktie des Münchener Unternehmens zunächst Verluste hinnehmen. Sie ging zum Ende der Bezugsrechtsphase mit einem Minus von 4,17 Prozent aus dem Handel, wurde mit 2,92 Euro bewertet.
© biotechnologie.de/bk

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