Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

Wochenrückblick KW 04

27.01.2014

Viren dominieren Lebensraum Tiefseeboden

In der Tiefsee tummeln sich mehr Viren als bisher angenommen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
In der Tiefsee tummeln sich mehr Viren als bisher angenommen. Quelle: Christine Oesterhelt/ ©SL

Deutsche Mikrobiologen haben in der Tiefsee ein einzigartiges Biotop entdeckt: In den tiefen Sedimenten des Meeresbodens existieren mehr Viren als angekommen.

Bis zu 320 Meter tief in den Meeresboden hinein haben Forscher aus Oldenburg und Potsdam dafür gegraben. Viel Leben haben sie dort nicht mehr entdeckt, gibt es doch kaum Kohlenstoffquellen. Doch mit einer Überraschung konnten sie nun aufwarten: In den tiefen Sedimentschichten des Meeresboden zählten sie in manchen Proben 225-mal mehr Viruspartikel als Zellen. Im Meerwasser oder in Oberflächensedimenten sind es nur zehnmal mehr. Eine Faustregel: Je weniger Nährstoffe vorhanden sind, desto mehr verschiebt sich das Viren-Zellen-Verhältnis hin zu den Viren. Die überraschend hohe Zahl der Viren hat zwei Ursachen:  Zum einen produziert die zwar kleine aber aktive Mikrobenpopulation permanent neue Viren. Zum anderen bleiben die Viruspartikel in der Tiefe des Sediments länger erhalten. Da es dort ja nur wenige Mikroben gibt, ist auch die Menge an Viren-zerstörenden Exoenzymen gering.

Mehr auf biotechnologie.de

News: Mikroben aus der Erdkruste unter dem Ozean
Förderbeispiel: Bakterienkiller aus dem Meer

Mitte Januar veröffentlichten die Meeresbiologen um Studienleiter Bert Engelen von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ihre Ergebnisse im Journal of the International Society for Microbial Ecology (2014, Online-Vorabveröffentlichung). „Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass die Masse aller lebenden Mikroben im Meeresboden mindestens genauso groß ist wie die der Bewohner der darüber liegenden Weltmeere“, sagt dazu Jens Kallmeyer vom Deutschen Geoforschungszentrum GFZ in Potsdam. „Eine bisher vernachlässigte Unbekannte sind allerdings die Viren.“ In diesen extremen Lebensräumen übernehmen Viren die Rolle von räuberischen Organismen. Sie steuern die Größe und Struktur der Mikroben-Population. In anderen Lebensräumen sind es Würmer oder Schnecken, die die Zahl der Einzeller regulieren.

© biotechnologie.de/ml

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Biofrontera stockt Kapital auf

Dermatologie-Spezialist Biofrontera beschließt Kapitalerhöhung <ic:message key='Bild vergrößern' />
Dermatologie-Spezialist Biofrontera beschließt Kapitalerhöhung Quelle: Rhombur - Fotolia / ©SL

Der Vorstand der Biofrontera AG hat im Januar eine Kapitalaufstockung beschlossen. Das Unternehmen erwartet damit Einnahmen von rund 15 Millionen Euro.

Über den Broker Lang & Schwarz werden rund 4,5 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 3,50 Euro angeboten. Die bisherigen Aktionäre haben bis zum 3. Februar die Möglichkeit, für jeweils vier alte eine zusätzliche neue Aktie zu erwerben. Falls ein Teil der Aktionäre das Bezugsrecht nicht ausübt, werden wohl viele Wertpapiere bei der Maruho Deutschland GmbH landen. Die deutsche Landesgesellschaft des gleichnamigen japanischen Pharmakonzerns hält bereits heute rund 9 Prozent der Biofrontera-Aktien. An der aktuellen Kapitalrunde nimmt Maruho mit bis zu 10 Millionen Euro teil – erwirbt also gegebenenfalls einen Großteil der verbliebenen Aktien im Mehrbezug.

Mehr auf biotechnologie.de

News: Biofrontera: Nanogel vor der Zulassung
News: Biofrontera nimmt 11,5 Millionen Euro ein

Im Frühjahr 2013 hatte sich der auf Dermatologie spezialisierte Pharmahersteller mit rund 7,5 Millionen Euro an Biofrontera beteiligt. Die beiden Partner vereinbarten damals auch, „Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zu prüfen.“ Insbesondere ging es um den Vertrieb der Produkte des jeweiligen Partners in Europa beziehungsweise Japan, eine Vertriebskooperation beider Unternehmen in den USA sowie gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Entsprechende Gespräche laufen derzeit noch. Mit dem frischen Kapital sollen nun die Vorbereitungen für die US-Zulassung von Ameluz vorangetrieben werden, heißt es aus Leverkusen. Da das in der EU bereits zugelassene Hautgel zur Behandlung der aktinischen Keratose –einer chronischen Hautschädigung durch langjährige intensive Sonneneinstrahlung- dort gemeinsam mit der für die Behandlung notwendigen Lampe zugelassen werden soll, seien weitere Investitionen zum Beispiel im Bereich des Qualitätsmanagements notwendig, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, sagte ein Firmensprecher. Noch laufen in den USA klinische Studien zur Erprobung von Ameluz. Verläuft alles nach Plan, könnte der Zulassungsantrag binnen Jahresfrist eingereicht werden.

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Bioökonomie international: Zweite Ausschreibung gestartet

Eine effiziente Nutzung von Biomasse ist eines der Themen, die unter dem Dach der zweiten Ausschreibung von „Bioökonomie International“ im internationalen Kontext weiter erforscht werden soll. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Eine effiziente Nutzung von Biomasse ist eines der Themen, die unter dem Dach der zweiten Ausschreibung von „Bioökonomie International“ im internationalen Kontext weiter erforscht werden soll. Quelle: mirpic - fotolia /©SL

Mit der Förderinitiative „Bioökonomie International“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Forschungskooperationen in der Bioökonomie. Nun ist eine zweite Ausschreibung gestartet.

Zur Realisierung der Bioökonomie als bio-basiertes Wirtschaftssystem sind nicht nur nationale und europaweite Initiativen erforderlich. Gebraucht werden auch weltweite Kooperationen, um die in der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 angestrebten Ziele zu verwirklichen. Hier setzt die BMBF-Fördermaßnahme Bioökonomie International (Bioeconomy international) an, in deren Rahmen nun eine zweite Ausschreibung gestartet ist.  Ziel ist es, durch modellhafte Projekte internationale Partnerschaften in Forschung und Entwicklung zu relevanten Fragestellungen im Bereich der Bioökonomie zu fördern. Dabei sind neben den technologischen Fragestellungen und Entwicklungszielen auch sozioökonomische Aspekte und Systemansätze von Bedeutung. Unterstützung können auch Projektideen erfahren, die unter dem Dach von Anbahnungsmaßnahmen entwickelt wurden.

Mehr auf biotechnologie.de

News: Debatte um Forschungskurs für die Äcker der Welt

Länder im Fokus: Indien

Länder im Fokus: Malaysia

Gefördert werden deutsche Partner in internationalen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit den Ländern Argentinien, Chile, Indien, Kanada, Malaysia, Russland und Vietnam, doch sind auch Verbünde unter Beteiligung anderer nicht-EU-Länder möglich. Die aktuelle Ausschreibung ist hinsichtlich der Partnerländer in drei Module gegliedert, wobei insbesondere Verbundprojekte mit Russland und Vietnam besonderen Anforderungen unterliegen. Das Auswahlverfahren ist zweistufig. Erste Projektskizzen sind in englischer Sprache bis zum 27. März eingereicht werden.

Mehr Informationen zur Ausschreibung gibt es beim Projektträger Jülich (Ansprechpartner: v.deppe@fz-juelich.de; j.schiffers@fz-juelich.de) sowie in der ausführlichen Bekanntmachung des BMBF: hier klicken

© biotechnologie.de/sw

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Grüne und SPD auf Distanz zu neuen Gentechnik-Pflanzen

Grüne und SPD distanzieren sich von Gentechnik-Pflanzen  <ic:message key='Bild vergrößern' />
Grüne und SPD distanzieren sich von Gentechnik-Pflanzen Quelle: Tilo Grellmann/fotolia.com

Die Grünen und die SPD plädieren gegen die Zulassung neuer Gentechnik-Nutzpflanzen, die Bundesregierung ist in dieser Frage noch uneins.

Auf ihrem Sonderparteitag zur Neuformation der Parteispitze haben die SPD-Mitglieder die Bundesregierung aufgefordert, die Zulassung neuer gentechnisch veränderter Maispflanzen in der Europäischen Union (EU) zu verhindern. Im Speziellen ging es dabei um die Maissorte 1507 von DuPont und Dow Chemical, die gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel und Schädlinge resistent ist. Bis zum 12. Februar, wenn die Zulassung im Minsterrat der EU auf der Agenda steht, ist hier eine Position gefragt. Bei ihrer Forderung verwies die SPD auf den Koalitionsvertrag, in dem sich Union und SPD verpflichtet hätten, „die Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik anzuerkennen“. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel meldet, ist die Bundesregierung in ihrer Haltung zu der Zulassung von 1507 noch uneins: Während das Gesundheitsministerium und Forschungsministerium den Gentechnik-Mais für unbedenklich hielten, seien die Ressorts Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt gegen die Zulassung. Die Grünen stellten in diesem Kontext eine Studie vor, die der EU-Parlamentarier Martin Häusling bei dem gentechnikkritischen Beratungsinstitut Testbiotech in Auftrag gegeben hatte. Das 56-seitige Papier mit dem Titel „Cyberkrieg auf den Äckern“ stellt der Grünen Gentechnik ein schlechtes Zeugnis aus und formuliert Zweifel an ihrem Nutzen. Der Studie zufolge liegt die Landwirtschaft der USA technisch und wirtschaftlich hinter der Westeuropas zurück, weil die Vereinigten Staaten vor allem auf Gentechnik setzen, während in Europa die Feldpflege im Vordergrund steht.

Mehr auf biotechnologie.de

News: Grüne Gentechnik: EU-Gericht kippt Zulassung von Amflora

Beide Ansätze führten zu Ertragssteigerungen, allerdings gingen die Erträge einzelner gv-Äcker nach einigen Jahren wieder zurück. Der Einsatz von Pestiziden bleibe dagegen konstant hoch, fasst Autor Christoph Then auf Basis einer US-Studie zusammen. Schuld daran seien superresistente Unkräuter. Then fordert in seiner Studie die Politik dazu auf, die Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), deren Ausbreitung nicht kontrolliert werden könne, grundsätzlich zu verbieten. Zudem müssten ethische Grenzen gezogen werden, was Eingriffe in das pflanzliche Erbgut betrifft. So sei die Gefahr, dass Erbgutmoleküle der GVO über den Darm in den menschlichen Organismus gelangten und die Genregulation beeinflussten, nicht auszuschließen. Dieser Aspekt ist wissenschaftlich jedoch stark umstritten. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gibt es keine wissenschaftlich fundierten Belege für diesen sogenannten horizontalen Gentransfer auf Menschen durch gv-Pflanzen.

© biotechnologie.de/bs

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche