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Berlin: Experten diskutieren über Gesundheits-Apps

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Gesundheits-Apps und Telemedizin gehören zum Themenfeld Mobile Health. Um dieses Thema drehte sich der Charité Entrepreneurship Summit in Berlin Quelle: style-photography.de /fotolia.com

11.04.2013  - 

„Mobile Health“ -  unter diesem Stichwort werden Produkte und Dienstleistungen beschrieben, die die mobile Kommunikation bei Fragen der Gesundheit verbessern helfen. Von der neuen Smartphone-Anwendung zur Überwachung der persönlichen Gesundheitsparameter bis hin zu Programmen, die Ärzte bei Ferndiagnosen unterstützen. Beim Charité Entrepreneurship Summit vom 8. bis 9. April diskutierten Finanzierungsspezialisten und Gründer in Berlin, welche wirtschaftliche Zukunft diesen Produkten bevorsteht.

Mit dem Entrepreneurship Summit adressieren die Veranstalter, die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Stiftung Charité und das Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin, vor allem die Bedürfnisse von Gründungswilligen: Wie kann früh Kapital eingeworben werden, wie bereite ich meinen Projektpräsentation bei Investoren optimal vor? In mehreren Arbeitsgruppen wurden solche Fragen angegangen. Dass bei aller Planung aber auch das notwenige Quäntchen Glück dazugehört, den richtigen Partner zu finden, zeigte eine Podiumsdiskussion, an der neben Thill auch noch Reinhard Ambros (Novartis Venture Funds), Marc Molitor (Burill Venture Capital), Sebastian Surma (Fraunhofer Venture) teilnahmen. Mit ganz unterschiedlichen Ansätzen engagieren sich die von ihnen vertretenen Unternehmen in der Life Science-Branche. „Wir haben Investitionsentscheidungen von Anfang an vollständig unabhängig von der Konzernmutter getroffen“, sagte Ambros. Ins Portfolio sollen Unternehmen kommen, deren Technologie für den Gesundheitsmarkt insgesamt wichtig sei. Ob das Unternehmen auch zur strategischen Ausrichtung von Novartis passe, sei gleichgültig. Überhaupt habe der Pharmakonzern bisher nur bei zwei von rund 60 Portfolio-Unternehmen tatsächlich zugegriffen. Anders ist die Lage bei Bosch: „Wir ergänzen die Aktivitäten unserer Konzernmutter“, so Markus Thill von Robert Bosch Venture Capital.  

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Geteilter Erfolg, geteiltes Risiko

Gerade bei größeren Finanzierungsrunden teilen sich meist mehrere Geldgeber das Risiko. Während mancher Gründer den firmennahen Wagniskapitalgebern, den Corporate Venture Fonds, eher skeptisch gegenüber steht und eine zu starke Vereinnahmung fürchtet, existieren diese Berührungsängste auf der Kapitalseite so nicht. Im Gegenteil: „Wir schließen uns gerne mit Corporate Fonds zusammen“, betonte Molitor. Zwar verfüge Burill über eine gute Expertise für die eingehende Prüfung von möglichen Zielunternehmen doch bei Spezialthemen stecken die hinter den Corporate Venture Fonds stehenden Konzernmütter meist noch tiefer in der Materie. Zudem erleichtert der Zusammenschluss Investoren die Finanzierung größerer Runden, die sie alleine nicht stemmen könnten. Doch in Zeiten knappen Kapitals klappt das nicht immer, muss auch Thill einräumen: „Wir mussten einige Deals absagen, weil wir keine geeigneten Partner finden konnten“.

Mobile Health – ein schwieriger Markt

Schwerpunktthema der diesjährigen Veranstaltung war Mobile Health, also die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen, die mit mobilen Geräten gekoppelt die Gesundheitsversorgung verbessern sollen. Ob den vielen Neugründungen in diesem Bereich nun der große Markterfolg bevorsteht, war in Berlin nicht unumstritten. Unter den rund 300 Teilnehmern meldeten sich kritische Stimmen zu Wortr: „Der Trend zu Mobile Health ist nicht neu, früher wurde von Telemedizin gesprochen“, so ein Vertreter der Kapitalseite. Den wirklich ganz großen Durchbruch habe aber keine der dort auch mit Wagniskapital aufgebauten Firmen jemals erreichen können. Alter Wein in neuen Schläuchen also? 

Markus Thill von Robert Bosch Venture Capital ist zumindest vorsichtig optimistisch. Sein Corporate Venture Fonds beobachtet einige Start-ups in diesem Bereich fortlaufend.  „Die Frage ist, wie die Firmen auf diesem Gebiet Gewinne machen können“, so Thill. Viele der Konzepte fallen derzeit aus seiner Sicht in eine von zwei Kategorien: Entweder „Nice to have“-Lösungen, die zwar wünschenswert aber nicht zwingend notwendig sind. Oder aber Produkte, für deren kommerziellen Erfolg ein grundlegender Wandel in den Sozialsystemen vonstatten gehen müsste. In Zeiten immer knapper werdender Budgets könnte eine Markteinführung da schnell zum Kampf David gegen Goliath mutieren. „Ich habe bisher keine großen Exits gesehen, es ist ein schwieriger Markt“, lautet dann auch Thieles Fazit. Auch auf der IP-Seite sieht es für viele Firmen nicht gerade rosig aus. „Viele der Firmen verlassen sich auf Regelungen zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen oder das Markenrecht“, weiß John Hession von Cooley LLP zu berichten. Gerade im Software-Bereich sei es bisher nur wenigen Unternehmen gelungen, einen Patentschutz für ihre Erfindung durchzusetzen.

© biotechnologe.de/bk
 

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