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Investmentforum: Biotech-Gründer auf Kapitalsuche

Auf dem 2. Investmentforum in Berlin begaben sich wieder Gründerteams mit innovativen Ideen auf die Suche nach einem Investor. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bei der zweiten Auflage des Investmentforums in Berlin begaben sich wieder Gründerteams mit innovativen Ideen auf die Suche nach einem Investor. Quelle: biotechnologie.de

16.03.2012  - 

Innovationen suchen Kapital – unter diesem Leitmotiv stand auch die zweite Ausgabe des Investmentforums des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi)und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung(BMBF). Bei dem Treff am 15. März in Berlin präsentierten sich mehr als 60 Gründerprojekte - viele davon aus der Biotechnologie - vor privaten oder institutionellen Finanzinvestoren. Das Interesse war auf beiden Seiten spürbar groß, mehr als 70 Investoren ließen sich von den Gründern über Chancen und Risiken ihrer Geschäftsmodelle informieren. Und es wurde so manches neue Investment ausgelotet.

Das Gros der Gründer, die sich bei dem 2. Investmentforum in Berlin präsentierten, kam aus den Lebenswissenschaften. Dazu zählten entweder Gründerteams, die im Rahmen der BMBF-Förderinitiative GO-Bio gefördert werden (mehr...). Oder aber sie erhalten als Forscher im Rahmen der Gründerförderung des BMWi Mittel aus dem Förderprogramm EXIST. Rund 250 Akteure waren zu dem Treff in das Konferenzzentrum des BMWi in Berlin zusammengekommen.

Bedingungen für Business Angels verbessern

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Bernhard Heitzer betonte, mit EXIST sei es tatsächlich gelungen, ein neues Gründungsklima an Hochschulen zu schaffen.

Die Gastgeber des Investmentforums im Gespräch: BMBF-Staatssekretär Georg Schütte (links) und BMWi-Staatssekretär Bernhard Heitzer.Lightbox-Link
Die Gastgeber des Investmentforums im Gespräch: BMBF-Staatssekretär Georg Schütte (links) und BMWi-Staatssekretär Bernhard Heitzer.Quelle: biotechnologie.de
„Da wir eine hohe Gründerquote vorweisen können, ist EXIST sehr erfolgreich. Deshalb wollen wir das Programm auch weiterführen“, sagte er. Da junge Unternehmen auf eine breite Finanzierungsgrundlage angewiesen seien, arbeite die Bundesregierung nun daran, das Klima für private Investoren und Risikokapitalgeber in Deutschland zu verbessern. Zum Beispiel mit einer Investitionszulage für Business Angels, also jene Privatinvestoren, die neben Geld auch unternehmerisches Know-how und Branchenkenntnisse in Neugründungen einbringen. Bundeskanzlerin Merkel hatte Ende Februar angekündigt, die Investitionszulage solle noch in diesem Jahr kommen. Die genaue Ausgestaltung sei zwar noch nicht klar. „Referenzmodell ist aber das britische Enterprise Investment Scheme“, skizzierte Heitzer. Darüber hinaus prüfe die Bundesregierung bis zur Sommerpause, wie noch in dieser Legislaturperiode die steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital verbessert werden können.

Innovationsförderung zeigt Wirkung

BMBF-Staatssekretär Georg Schütte wiederum berief sich auf das jüngste Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), um ein Stimmungsbild in hellen Farben zu zeichnen. Die öffentlichen und privaten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung seien 2010 laut dem EFI-Gutachten auf den Rekordwert von knapp 70 Milliarden Euro gestiegen.

Zwischen den Vorträgen blieb immer wieder genug Zeit für Gründer und Investoren, sich in interessante Gespräche zu verwickeln.Lightbox-Link
Das Konferenzzentrum des Bundeswirtschaftsministeriums bot genügend Raum für Gespräche.Quelle: biotechnologie.de
„Das dokumentiert, das es aufwärts geht, die Innovationspolitik der Hightech-Strategie zeigt Wirkung“, sagte Schütte. Dass auch in der Biotechnologie-Branche selbst einiges in Bewegung geraten sei, zeige ein Blick auf die neuen Investoren des High-Tech-Gründerfonds II, der im Herbst 2011 gestartet ist: „Mit Qiagen ist hier nun ein Unternehmen beteiligt, das vor Jahren selbst klein angefangen hat“, so Schütte.

Mensch-auf-dem-Chip als Plattform-Technologie

Im Rahmen der Förderinitiative GO-Bio sind mittlerweile 16 Unternehmensgründungen hervorgegangen, die zusammen rund 36 Millionen Euro an privatem Eigenkaptital eingeworben haben. Die Projektleiter oder Gründer einer Auswahl an GO-Bio-Projekten stellten ihre Geschäftskonzepte in Kurzpräsentationen vor den Finanzinvestoren in Berlin vor. Zum Beispiel die 2010 gegründete AgroProtect GmbH aus Aachen, die sich auf die Entwicklung pilzresistenter Nutzpflanzen spezialisiert hat (mehr...). Das Team um Dieter Peschen (mehr zu seinem Profil: hier klicken) will zunächst eine gentechnisch optimierte Kartoffel zur Marktreife bringen, die unempfindlich gegen die Kraut- und Knollenfäule ist. Da Europa ein schwieriges Terrain für Grüne Gentechnik ist, hat Peschen Märkte in Russland und der Ukraine im Visier. „Dort soll die Kartoffel bereits 2012 zugelassen werden“, so Peschen in Berlin.

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Mit der „Mensch auf dem Chip“-Technologie will das 2010 gegründete Unternehmen TissUse aus Berlin den weltweiten Markt für Wirkstofftests in der Pharma- und Kosmetikindustire grundlegend verbessern. Die Zellkulturspezialisten haben auf einem Chip mehrere Mikro-Organe miteinander vereinigt, und verwenden dazu verschiedene humane Zelltypen (mehr...). „Uns ist es gelungen, diese Organeinheiten mit einer Art Blutgefäßsystem miteinander zu verbinden. Damit haben wir eine Plattform geschaffen, die sich für Substanztests maßschneidern lässt“, sagte TissUse-Geschäftsführer Uwe Marx.

Die starke Präsenz an Investoren in Berlin spiegelte wider, wie groß das Interesse an innovativen Geschäftsideen ist. So gab es beim Investmentforum für Gründer immer wieder Gelegenheit, mit potenziellen Kapitalgebern in Kontakt zu kommen. „Ich hatte interessante Gespräche mit zahlreichen Gründungsprojekten, die prinzipiell in den Fokus des High-Tech Gründerfonds fallen“, sagte Marco Winzer, Investment Director des High-Tech-Gründerfonds im Gespräch mit biotechnologie.de. Die frühe Kontaktaufnahme sei für beide Seiten von großem Wert, da man die gegenseitigen Vorstellungen abgleichen und gegebenenfalls anpassen könne. „Für die Gründer ist es wichtig, selektiv vorzugehen, um den richtigen Investor für ihr Projekt zu finden. Dafür war die Veranstaltung eine ideale Plattform“, so Winzer.

© biotechnologie.de/pg
 

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