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Wochenrückblick KW 37

19.09.2011

Bayer baut Pflanzenbiotechnologie-Geschäft aus

Mit einer Forschungsoffensive will Bayer das Pflanzenschutz- und Saatgut-Geschäft der Konzernsparte Crop Science weiter ankurbeln.

Bis 2015 sollen die Forschungsausgaben auf jährlich mehr als 400 Millionen Euro verdoppelt werden, kündigte Sandra Peterson, Chefin von Bayer CropScience, bei der Jahrespressekonferenz am 15. September an.

Bayer Crop Science will das Geschäft in der Pflanzenbiotechnologie ausbauen.Lightbox-Link
Bayer Crop Science will das Geschäft in der Pflanzenbiotechnologie ausbauen.Quelle: Bayer Crop Science

Neben Saatgut für Baumwolle, Raps und Gemüse – hier ist Bayer schon seit längerem aktiv und wächst stärker als der Markt – sollen nun auch die Aktivitäten bei Soja, Reis und Weizen ausgebaut werden. Erste neue Weizensorten würden bis 2015 auf den Markt gebracht werden, kündigte sie an. Mit Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutzlösungen für Obst und Gemüse soll bis 2020 ein Jahresumsatz von drei Milliarden Euro erreicht werden. Die verstärkten F&E-Investitionen sind Teil einer Vier-Säulen-Strategie, die auch eine Verjüngung des Pflanzenschutzgeschäfts vorsieht. 2015 sollen für die Entwicklung neuer Produkte insgesamt 850 Millionen Euro ausgegeben werden – das sind 20 Prozent mehr als bisher geplant.

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Wochenrückblick: Bayer CropScience will grüner Weltmarktführer werden

Ältere Produkte, wie auch die hochgiftigen Insektizide der Klasse 1, haben indes keine Zukunft mehr bei Bayer: Bis Ende 2012 sollen sie aus dem Katalog verschwinden. Im Interview mit Dow Jones Deutschland hatte Crop Science-Vorstand Rüdiger Scheitza erst vor kurzem auch Zukäufe in Aussicht gestellt: "Wo immer wir in unseren Kulturen Akquisitionen durchführen können, werden wir sie wahrnehmen." Die Preise für die am Markt angebotenen kleinen und mittleren Saatgutunternehmen seien aber relativ hoch, sagte der Manager. Sie lägen zwischen dem zweieinhalb bis fünffachen des Umsatzes. 

© biotechnologie.de/bk

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Genetische Risikofaktoren für Bluthochdruck aufgespürt

Ein internationales Forscherkonsortium hat 28 Regionen im Erbgut aufgespürt, die eine wichtige Rolle für die Regulation des menschlichen Blutdrucks spielen.

Veränderungen des Genoms an diesen Stellen fördern Bluthochdruck, verdickte Gefäßwände, Schlaganfälle und die koronare Herzkrankheit, wie die Humangenetiker in den Fachmagazinen Nature (2011, Online-Vorabveröffentlichung ) und Nature Genetics (2011, Online-Vorabveröffentlichung) berichten. Bisher war eine erbliche Komponente des Bluthochdrucks nur für einige seltene Formen der Erkrankung bekannt. Mit der neuen Studie habe man erstmals auch zahlreiche genetische Risikofaktoren für den gewöhnlichen Bluthochdruck identifiziert. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler Genvarianten von mehr als 200.000 Personen europäischer Abstammung und von 74.000 Asiaten und Afrikanern analysiert. Von den dabei neu entdeckten Genorten sei für die meisten ein Zusammenhang mit dem Blutdruck völlig unerwartet gewesen, so die Forscher. Sie zeige potenzielle Ansatzstellen für neue Medikamente und für Maßnahmen, um Herzkreislauf-Erkrankungen besser als bisher vorzubeugen. Zum ersten Mal habe man zum Beispiel die Beteiligung eines wichtigen Stoffwechselweges an der Steuerung des Blutdrucks festgestellt. Drei der 28 gefundenen Genorte beinhalten offenbar Gene, die Teil des sogenannten cGMP-Systems sind. Dieser Signalweg steuert unter anderem die Weitung der Blutgefäße und die Ausscheidung von Natrium durch die Nieren. Diese Erkenntnis eröffne neue Möglichkeiten für die Behandlung von Bluthochdruck. "Es sind bereits mehrere Wirkstoffe gegen Lungenhochdruck und Herzversagen in der Entwicklung, die diesen Stoffwechselweg ansprechen", sagt Christopher Newton-Cheh.

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News: Risikogene für Bluthochdruck gefunden

News: Niedriger Blutdruck dank Biotech-Hautzellen

Die neuen Ergebnisse deuteten nun daraufhin, dass diese Mittel auch gegen Bluthochdruck im Allgemeinen wirksam sein könnten. An der Suche nach den Blutdruckgenen hatten sich Hunderte Wissenschaftler in 24 Ländern beteiligt, darunter deutsche Forscher aus Greifswald, Dresden, Regensburg, München, Münster und Lübeck.  Sie hatten zunächst in Gendatenbanken nach Genmustern gesucht,  die besonders häufig bei Bluthochdruckpatienten aufzutreten schienen. Unter den mehr als 2,5 Millionen analysierten Genvarianten von insgesamt 69.000 Personen europäischer Abstammung fanden sich einige vielversprechende Kandidaten, die dann im weiteren Verlauf der Studie auf 28 eingeengt werden konnten.

© biotechnologie.de/pg

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Milliardenschweres Sparpotenzial bei Arznei-Verordnungen

Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) könnte 8,1 Milliarden Euro einsparen - ohne spürbare Nachteile für die Versorgung der Patienten.

Zu diesem Schluss kommen die Autoren des am 14. September in Berlin vorgestellten Arzneiverordnungs-Reports 2011. Dieser Betrag entspreche fast einem Drittel des Gesamtumsatzes für Arzneimittel, sagte der Heidelberger Pharmakologe Ulrich Schwabe, einer der Herausgeber. Allein 4,7 Milliarden Euro ließen sich durch „eine konsequentere Verordnung von Nachahmerpräparaten (Generika) anstelle teurer Originalpräparate, patentgeschützter Analogsubstanzen oder anstelle von Medikamenten mit umstrittener Wirkung“ einsparen, rechnen die Autoren in ihrer Studie vor. Die Kosten für Arzneimittel stiegen im vergangenen Jahr um ein Prozent auf annähernd 30 Milliarden Euro. Die GKV-Gesamtausgaben wuchsen dagegen um 2,9 Prozent auf 180,74 Milliarden Euro.

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Wochenrückblick: Biopharma-Medikamente belasten Gesundheitssystem weniger als gedacht

Trotz des insgesamt nur moderaten Anstiegs erregen vor allem die Preise für patentgeschützte Arzneien den Unmut der Autoren: Seit 1993 sind die Umsätze dieser Präparate von 1,7 Milliarden auf 4,2 Milliarden Euro angestiegen – sie machen jetzt 48 Prozent des Arzneimittelumsatzes aus. Die Daten für den Report stammen vom Projekt GKV-Arzneimittelindex des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO ). Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) stellt sich der Kritik entgegen und brandmarkt den Report als ein „heute und in Zukunft verzichtbares Relikt". Der BAH erinnere daran, „dass eine adäquate medizinische Versorgung mit Arzneimitteln nicht immer nur unter Kostengesichtspunkten gesehen werden darf“, hieß es weiter aus Bonn.– sah indes „Raum für eine konstruktive Debatte. Verbandschefin Birgit Fischer betonte, es sei nun an der Zeit „eine konstruktive Debatte darüber zu führen, wie Innovationen und eine nachhaltige Finanzierung in Einklang zu bringen sind.“

© biotechnologie.de/bk

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Abiturienten starten ihr Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr

Startschuss für das „Freiwillige Wissenschaftliche Jahr“ (FWJ): 56 Abiturienten haben an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Leibniz Universität Hannover (LUH) zum ersten September ihren Dienst angetreten.

Sie sind jung, gebildet, neugierig – und trotzdem fehlt es ihnen an Orientierung.  In wahlweise sechs oder zwölf Monaten sollen die Schulabsolventen unter anderem Gentherapien und Impfstoffe erforschen oder neue Erkenntnisse im Bereich der Quantenphysik und Laserforschung gewinnen. "Wir wollen den Abiturienten mit dem FWJ eine Möglichkeit bieten, sich fundiert mit den vielfältigen wissenschaftlichen Berufsfeldern auseinanderzusetzen", sagt Christopher Baum, MHH-Forschungsdekan und zusammen mit Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka Ideengeber für das FWJ.  So soll die  Berufsorientierung erleichtert und das Interesse für ein naturwissenschaftliches Studium geweckt werden.

Ministerin Wanka (rechts), die den neuen FWJ´lern über die Schulter schaut, dahinter Christopher Baum. Lightbox-Link
Ministerin Wanka (rechts) schaut die den neuen FWJ´lern über die Schulter, dahinter Christopher Baum. Quelle: MHH/Kaiser

Die jungen Wissenschaftler sollen innerhalb kleiner Arbeitsgruppen in konkrete Projekte eingearbeitet werden, um nach gewisser Zeit einfache Laboranwendungen ausführen zu können. Dafür haben die Initiatoren zusammen mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein pädagogisches Konzept erarbeitet. "Der Fokus liegt zunächst auf den wesentlichen Sicherheits- und Arbeitseinweisungen für ein Labor", sagt Baum. Dafür sind die Institute bereit viel Zeit aber auch Geld zu investieren. „Eine FWJ-Stelle kostet uns 630 Euro pro Monat. Davon gehen 400 Euro an die Jugendlichen als Taschen-, Wohn- und Verpflegungsgeld“, so Baum. Eine direkte Konkurrenz zu Technischen Assistenten oder studentischen Hilfskräften sieht er da  nicht: "Sie sind theoretisch viel besser ausgebildet und eignen sich deshalb für Anwendungen, die ein FWJler nicht leisten kann." Etablierte Stellen seien daher nicht gefährdet. Einen möglichen Konflikt könne er trotzdem nicht ganz ausschließen, gibt Baum zu. "Wir werden die Entwicklung natürlich genau beobachten."

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Evonik baut Aminosäuregeschäft aus

Der deutsche Spezialchemie-Konzern Evonik Industries hat angekündigt, seine Produktionskapazitäten für die Futtermittelaminosäure L-Lysin zu verdoppeln.

Einbau des Verdampfers am Standort Blair Lightbox-Link
Einbau des Verdampfers am Standort Blair Quelle: Evonik

Das Werk in der US-amerikanischen Stadt Blair (Nebraska) soll bis August 2012 in zwei Stufen ausgebaut werden. Doch bereits mit dem Abschluss der ersten Ausbaustufe im November 2011 könnten erste zusätzliche Aminosäuremengen hergestellt werden, stellt der Konzern in Aussicht. Parallel hierzu ist auch schon mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen worden, für den Evonik seit Juni 2011 alle Genehmigungen vorliegen hat.

"Mit dieser Investition stärken wir unsere bedeutende Marktposition im Bereich der Futtermitteladditive weiter", sagt Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik Industries. "Erst kürzlich haben wir die Erweiterung der Methioninkapazität mit dem Bau einer neuen Anlage auf 580.000 Tonnen pro Jahr angekündigt. Mit der Kapazitätsverdopplung bei L-Lysin wollen wir nun auch mit unserer biotechnologisch hergestellten Aminosäure L-Lysin wachsen." Die vier essentiellen Aminosäuren Methionin, Threonin, Tryptophan sowie Lysin werden Tierfutter beigemengt und sollen so eine ausgewogene Ernährung für das Zuchtvieh sicherstellen. Evonik ist weltweit das einzige Unternehmen, das alle vier essentiellen Aminosäuren produziert und vermarktet, die in der modernen Tierernährung eingesetzt werden.

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Berlin: Angela Merkel startet neuen Turbo-Sequenzierer

Eines der neuesten Sequenziergeräte überhaupt ist im Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Betrieb gegangen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich bei Ihrem Besuch am MDC die Funktionsweise des neuen Gerätes genau erklären.Lightbox-Link
Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich bei Ihrem Besuch am MDC die Funktionsweise des neuen Gerätes genau erklären.Quelle: David Ausserhofer/MDC

Das PacBio RS-System wurde am 13. September von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich gestartet. Das Besondere an dem Gerät: Der neuartige Sequenzierer liest die Abfolge der DNA-Bausteine in Echtzeit und macht die Reaktion eines einzelnen Enzyms mit einem einzelnen DNA-Molekül mit Hilfe eines Lasers sichtbar. Dadurch ist es nicht mehr nötig, die DNA vor der Sequenzierung zu vermehren. Gleichzeitig können damit Fehlerquellen vermieden werden. Mit der sogenannten Single Molecule Real-Time-Technologie (SMRT) können im Schnitt DNA-Stränge mit einer Länge von mehr als 1.000 Basen gelesen werden. So lässt sich ein Experiment in einem Tag abschließen, das zuvor eine Woche oder länger dauerte.

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"Herausragend bei der SMRT-Technologie ist nicht nur, dass man zuschauen kann, wie die DNA synthetisiert wird", sagte Nikolaus Rajewsky, der wissenschaftliche Leiter des BIMSB am MDC. Dabei fielen Datenmengen in einer Dimension an, die früher nur in der Kern- oder Astrophysik bearbeitet wurden. Diese Datenflut werde mit Hilfe der Mathematik und Informatik und leistungsstarken Rechnern ausgewertet, so der Physiker weiter. Die Forscher hoffen mithilfe des neuen Gerätes Vorgänge bei der Genregulation, wie zum Beispiel epigenetische Modifikationen quantitativ analysieren zu können. Neue Erkenntnisse könnten auch bei der RNA-Funktion gewonnen werden. Rajewski ist optimistisch: „Die Technologie erlaubt uns einen tieferen Einblick in genregulatorische Netzwerke und eröffnet uns damit einen neuen Zugang zur personalisierten Medizin."

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