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Wochenrückblick KW 50

14.12.2009

70 Millionen Euro für Spitzenforschung in Ostdeutschland

Im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „Unternehmen-Region“ werden bis 2016 sechs Zentren  für Innovationskompetenz (ZIK), darunter zwei mit biowissenschaftlichem Fokus, mit weiteren 70 Millionen Euro gefördert.

Das teilte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am 11. September in Berlin mit . Angesiedelt sind die sechs interdisziplinären Zentren an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern (Rostock,Greifswald), Thüringen (Jena, Ilmenau) und Sachsen (Dresden, Leipzig). Zwei der Forschungszentren haben einen biowissenschaftlichen Schwerpunkt, das Rostocker Zentrum CELISCA und das Zentrum FunGene in Rostock.

CELISCA – das „Center for Life Science Automation“ in Rostock entwickelt hochautomatisierte Systeme und Roboter für Laborarbeiten in Pharma und Biotechnologie, zum Beispiel zum Screening von Substanzbibliotheken nach therapeutisch wirksamen Molekülen. Unter einem gemeinsamen Dach arbeiten Elektrotechniker, Informatiker, Maschinenbauer und Biowissenschaftler aus Universität und Industrie zusammen. Ziel ist es, Maschinen zu entwickeln, die sich stets wiederholende Arbeiten im Labor übernehmen und dabei mehr Proben und mit höherer Präzision bearbeiten, als der Mensch es kann. Erst kürzlich stellten Forscher von CELISCA ein vollautomatisiertes Zellkultursystem vor, das ganze drei Quadratmeter Fläche verbraucht.  

Das Forschungszentrum "FunGene - Funktionelle Genomforschung" an der Universität Greifswald hat es in der Proteomanalyse mittlerweile weltweit auf Platz 16 geschafft. Im Fokus von FunGene stehen systembiologische Ansätze in der Mikrobiologie: So wollen die Forscher mittels umfassender Eiweißanalysen die Wachstumsprozesse bei Bakterien besser verstehen. Da gerade Bakterien bei einer Vielzahl biologischer Verfahren eine große Rolle spielen, ist diese neue Sicht auf bakterielle Lebensprozesse für viele verschiedene Industriezweige von erheblichem Interesse und bietet für Ausgründungen ein großes Marktpotenzial. Ein weiterer Schwerpunkt bei Fungene bildet die umfassende Untersuchung von Infektionsprozessen und die Entwicklung neuer Diagnosetests (Proteinchips).

Die BMBF-Initiative „Zentren für Innovationskompetenz“ wurde 2002 im Rahmen des Programms "Unternehmen Region" aufgelegt. Ziel ist es, in den neuen Ländern Spitzenforschung aufzubauen, die international ausstrahlt und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland anzieht. Im Rahmen der ersten Förderrunde wurden zunächst zwölf Standorte gefödert, um eine Strategie für ein ZIK zu entwickeln. Sechs konnten sich am Ende durchsetzen. Für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten sie insgesamt 77 Millionen Euro bis zum Jahr 2012. In einer zweiten Runde werden diese sechs Zentren nun mit jeweils bis zu zwei weiteren Nachwuchsforschungsgruppen à fünf Personen sowie mit einer entsprechenden Ausstattung mit weiteren 70 Millionen Euro unterstützt.   

Mehr Infos zum BMBF-Programm Unternehmen Region: hier klicken

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Wie Methusalem-Hefen im Kühlschrank überdauern

Berliner Molekularbiologen haben bei Hefen Genvarianten aufgespürt, mit denen die Mikroben bei niedrigen Temperaturen mehr als fünf Jahre alt werden können. 

Offenbar sind die extrem langlebigen Hefen aus dem Kühlschrank aber schlechter gegen freie Radikale gewappnet, berichten die Forscher vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik im Fachjournal Ageing (Online-Vorabveröffentlichung, 7. Dezember 2009).

Hefezellen unter dem ElektronenmikroskopLightbox-Link
Die Methusalem-Hefezellen überlebten aufgrund spezieller Gendefekte über fünf Jahre lang im Kühlschrank.Quelle: Max-Planck-Institut für Biochemie

Zellen altern umso schneller, je aktiver der Stoffwechsel ihres Organismus ist. Dabei entstehen freie Radikale, Moleküle mit ungepaarten Elektronenpaaren, die das Erbgut und die Zell-Eiweiße angreifen und schädigen. Wie die freien Radikale jedoch  das Altern beeinflussen, ist unter Alternsforschern umstritten.

Bei einer geringen Stoffwechselrate werden weniger freie Radikale freigesetzt als bei hoher. Um weitere Mechanismen des Alterns ohne den Einfluss von freien Radikalen zu studieren, kultivierten Berliner Forscher um Markus Ralser vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik verschiedene Hefen bei vier Grad Celsius im Kühlraum. Die Hoffnung der Forscher: Bei diesen niedrigen Temperaturen sollte die Bildung von freien Radikalen durch den heruntergefahrenen Stoffwechsel keine große Rolle spielen.

Bei niedrigen Temperaturen überleben Hefezellen deutlich länger als bei höheren. So enthält eine Hefekultur bei 30 Grad Celsius für zwei bis vier Wochen lebende Zellen, bei vier Grad Celsius jedoch leben Hefestämme in der Regel ein Jahr und länger. Der Stoffwechselumsatz und die Wachstumsrate von Hefe sind bei niederen Temperaturen stark reduziert. Die Zellen "dämmern" wie in einem Dornröschenschlaf.

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News: Alle Eiweiße der Hefe im Visier

News: Im Alter aus dem Gleichgewicht

Wochenrückblick: Aminosäuren-Diät lässt Fliegen gesund altern

Systematisch wurde nun untersucht, ob das Überleben von Hefezellen bei vier Grad Celsius durch das Entfernen einzelner Gene verlängert werden kann. Dazu wurden 5.150 Hefestämme, denen jeweils ein bestimmtes Gen fehlte, nach Langzeit-Lagerung im Kühlraum beobachtet. Nach einem Jahr waren noch fast alle Hefe-Kolonien lebensfähig, nach insgesamt fünf Jahren jedoch nur noch ein Bruchteil. Anschließende Tests zeigten, dass bei den besonders widerstandsfähigen Hefezellen insgesamt 93 Gene defekt waren. Diese spielen vor allem im grundlegenden Zellstoffwechsel eine Rolle.

Doch ein langes Leben hat seinen Preis: Die Forscher fanden heraus, dass die langlebigen Hefestämme in der Regel schlechter gegen oxidativen Stress geschützt sind als durchschnittliche Hefestämme. "Die ganze Anti-Oxidations-Maschinerie braucht unheimlich viel Energie. Diese Energie kann die Hefe aber natürlich über einen Zeitraum von fünf Jahren gut gebrauchen", sagt Ralser. "Zellen, die auf den teuren Schutz verzichten, haben somit einen Vorteil." Anscheinend ist Langlebigkeit nicht generell an die Fähigkeit gebunden ist, mit oxidativem Stress umzugehen.

 

 

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Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Mehr Wasserstoff aus Mikroalgen gewinnen

Ein neuer Forschungsverbund will die Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff aus Mikroalgen effizienter und wirtschaftlicher machen.

Das Verbundprojekt namens "HydroMicPro" wird für die nächsten drei Jahre mit insgesamt 2,1 Millionen Euro vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Grundlagenforschung Energie 2020+“ gefördert.

Ein Platten-Bioreaktor sorgt für optimales Lichtmanagement bei der Kultivierung von Mikroalgen.Lightbox-Link
Ein Platten-Bioreaktor sorgt für optimales Lichtmanagement bei der Kultivierung von Mikroalgen.Quelle: Florian Lehr

Unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben sich insgesamt acht Forschungspartner aus Deutschland zu dem Projekt zusammengeschlossen. Ziel ist es, durch Algen gewonnenen Wasserstoff als umweltverträglichen Energieträger der Zukunft voranzubringen. Dafür müssen die Produktionsverfahren aber massentauglich und wirtschaftlicher werden. So zielen die Forscher auf biotechnologische Veränderungen bei einzelligen Grünalgen oder Cyanobakterien ab, um deren Wasserstoffproduktion anzukurbeln. Außerdem sollen neuartige Bioreaktoren entwickelt werden, in denen die Mikroalgen optimal heranwachsen können. Die Forscher wollen unter anderem die innere Oberfläche von Algentanks erhöhen und die wachstumsfördende Begasung mit Kohlendioxid über Membranen optimieren. Das Vorhaben ergänzt damit einen weiteren deutschlandweiten Verbund, der sich unter Leitung von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum ebenfalls mit der Gewinnung von Wasserstoff mithilfe von Mikroalgen beschäftigt (mehr...).

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Förderbeispiel: Algen als winzige Waserstofffabriken im Visier

Menschen: Clemens Posten - Mit Moosen maßgeschneiderte Produkte herstellen

Menschen: Olaf Kruse - Bioenergie aus Mikroalgen

Die Koordination des Forschungsverbunds HydroMicPro übernimmt Clemens Posten vom Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik des KIT. (zum Forscherprofil von Clemens Posten: hier klicken)  Ziel des Projekts sei es, mit den Investitionskosten für die Kultivierung von Algen auf etwa 25 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche zu kommen. Beteiligt sind neben dem KIT (Campus Nord und Süd) die Universität Bielefeld, das Potsdamer Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI), die Universität Potsdam, die Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH (EMB) in  Wendelsheim, die IGV GmbH in Nuthetal sowie die OHB-System AG aus Bremen.
 
Im Ergebnis soll ein Algenreaktor-Prototyp entstehen, der eine wirtschaftliche Wasserstoffproduktion aus Mikroalgen erlaubt. Für die Umsetzung in großen Maßstab soll es  dann um die Automatisierung der Anlage, die Lebensdauer oder auch die Massenfertigung von Materialien gehen..


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Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Neuer Trägerverein für weiße Biotechnologie im Norden

Ein neuer Trägerverein will wissenschaftliche und wirtschaftliche Initiativen in der industriellen Biotechnologie in Norddeutschland bündeln und weiter voranbringen.

Am 9. Dezember wurde in Hamburg der „Industrielle Biotechnologie Nord e.V. (IBN)“ gegründet. Gründungsmitglieder sind die fünf Norddeutschen Länderagenturen, sowie Hochschulvertreter und Unternehmen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen. Kooperationen dieser Partner gibt es bereits seit 2005. 

Dieser kurze Film erläutert die Forschungsarbeiten des Mikrobiologen Garabed Antranikian und seine Suche nach biotechnologisch relevanten Tiefseebakterien.Quelle: Fraunhofer IAIS/BMBF

 Im Jahr 2007 hatte eine IBN-Expertengruppe das Clusterprojekt BIOKATALYSE2021 initiiert und damit als eines von fünf Netzwerken den BMBF-Wettbewerb BioIndustrie 2021 gewonnen (mehr...). Darüber hinaus konnte sich der Verbund mit dem Projekt BIORAFFINERIE2021 bei der BMBF-Initiative BioEnergie 2021 durchsetzen. An diesem Verbund, der im August gestartet ist, sind acht Forschungsinstitute und acht Unternehmen beteiligt. 

Die Gründung des Trägervereins sei ein wichtiger Schritt, um die Aktivitäten insbesondere des Clusters BIOKATALYSE2021 auch nach dem Auslaufen der BMBF-Förderung in feste Strukturen zu überführen, teilte der IBN mit.  Aus dem Trägerverein soll eine zu gründende IBN (g)GmbH werden.

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News: Hamburger Mikrobiologe auf Tiefseeexpedition in Japan

Förderbeispiel: Aus einzelnen Bakterien eine Mannschaft formen

Zum Vorsitzenden des fünfköpfigen IBN-Vorstands wählten die Gründungsmitglieder den Mikrobiologen Garabed Antranikian (Technische Universität Hamburg-Harburg).

Der Industrielle Biotechnologie im Norden mangele es trotz immensem Potenzials an Sichtbarkeit, sagte Antranikian. Die Weiße Biotechnologie werde noch nicht als eigenständige Disziplin wahrgenommen. Mit den zukunftsträchtigen Themen wie der Synthetischen Biokatalyse wolle der IBN die Biotechnologie im Norden weiter stärken.
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"Ohne Gentechnik"-Siegel nur zögerlich umgesetzt, Kritik an Monsanto-Studie

Während das einheitliche „Ohne Gentechnik“- Siegel für Lebensmittel in Deutschland nur schleppend vorankommt, haben französische Forscher eine Monsanto-Fütterungsstudie mit gentechnisch veränderten Maissorten kritisiert.

Wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr, kommt die Einführung des einheitlichen Siegels „Ohne Gentechnik“ für Lebensmittel offenbar nur schleppend voran. Ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sagte, die Umsetzung der Kennzeichnung zöge sich hin, bislang hätten rund 30 Unternehmend das Siegel beantragt. Als Grund für die Verzögerung nannte das BMELV, die Firmen bräuchten mehr Zeit, um ihre Verpackungen auf das Logo umzustellen. Das Siegel- eine grüne Raute mit weißem Schriftzug „ohne Gentechnik“- wurde von Ministerin Aigner im August angekündigt und sollte im Herbst eingeführt werden.

Unterdessen haben französische Molekularbiologen eine Fütterungsstudie zu gentechnisch veränderten Maissorten überprüft und melden Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Produkte an. In ihrer im International Journal of Biological Sciences (2009, Bd. 5, S. 706) veröffentlichten Studie kommen Forscher um Gilles-Eric Séralini von der Universität Cean zum Schluss, dass das Verfüttern dreier gv-Maissorten des Saatgutkonzerns Monsanto bei Ratten offensichtlich zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren geführt habe.

Die Franzosen hatten Daten einer Fütterungsstudie aus den Jahren 2000 und 2001 genauer unter die Lupe genommen. Die Studien entstanden damals im Auftrag von Monsanto: Ratten wurden hierin drei Monate lang mit drei verschiedenen gv-Maissorten(MON810, MON863, NK603) gefüttert. Bei einigen der Tiere änderten sich daraufhin die Blutwerte, was Seralini nun auf eine beeinträchtigte Funktion von Leber und Niere zurückführt.

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Wochenrückblick: Aigner stellt einheitliches "ohne Gentechnik" Label vor

Wochenrückblick: Gentechnisch veränderter Mais hinterlässt keine Spuren in Wildfleisch

News: GV-Mais verändert Kühe nicht

Die Hauptkritik der Wissenschaftler gilt jedoch der Art und Weise, wie die Futterungsversuche durchgeführt und für die Erstveröffentlichung ausgewertet wurden. Demnach habe Monsanto durch die angewandten statistischen Methoden den Anteil der geschädigten Ratten herabgesetzt. Außerdem müsse man die Daten nach Geschlechtern getrennt auswerten. Nach der aktuellen Analyse kommt Séralini zum Schluss, die Studienergebnisse zeigten „ Anzeichen für die Giftigkeit“ der gentechnisch veränderten Maissorten. Er fordert eine Wiederholung der Experimente, auch mit anderen Tierarten.

Bereits vor zwei Jahren hatte der Forscher sich kritisch zu einer der Monsanto-Maissorten aus der Studie geäußert. Damals erklärte Monsanto, die Veränderungen der Blutwerte bei den Ratten seinen natürlichen Schwankungen geschuldet und lägen im unbedenklichen Bereich.

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37 Millionen Euro für Proteinforschungs-Zentrum in Bochum

Ein neues Proteinforschungs-Zentrum in Bochum soll helfen, Volkskrankheiten wie Alzheimer oder Parkinson früher zu erkennen.

Schnellere Diagnosen und daraus folgend bessere Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen sind das Ziel des europäische Proteinforschungsinstituts PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe), das am 11. Dezember vorgestellt wurde.  Die Gründung des Zentrums an der Ruhr-Universität in Bochum wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit 37 Millionen Euro gefördert.

Mittels eines Protein-Mikroarrays kann die Tätigkeit mehrerer Proteine gleichzeitig analysiert werden.Lightbox-Link
Mittels eines Protein-Mikroarrays kann die Tätigkeit mehrerer Proteine gleichzeitig analysiert werden.Quelle: NMI

Die Mission von PURE ist die Suche nach krankheitsanzeigenden Eiweißen, sogenannten Biomarkern, die im Körper frühe Warnsignale für die Entstehung von Erkrankungen von Krebs, Parkinson oder Alzheimer liefern können. Fast alle Krebsarten und neurodegenerativen Erkrankungen lassen sich auf defekte Gene oder Genprodukte, die Proteine, zurückführen. Jede der Volkskrankheiten führt in Zellen oder Geweben zu einem charakteristischen Protein-Profil, die derzeit erforscht werden.

Zwar werden die Analyse-Verfahren zum Aufspüren von Proteinen derzeit immer weiter verfeinert. Allerdings gibt es bislang eine Entwicklungslücke: Es fehlt noch an der schnellen Umsetzung der Ergebnisse der Grundlagenforschung in verwertbare Diagnostikverfahren im medizinischen Alltag. Diese Lücke soll die Zusammenarbeit der Eiweiß-Forscher mit Praktikern der Medizin in PURE schließen.

Federführend beteiligt an PURE sind Proteinspezialisten und klinische Forscher aus Bochum (Sprecher ist der Biophysiker Klaus Gerwert) und dem Universitätsklinikum Duisburg-Essen.

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Förderbeispiel: Biomarker für die Krebsmedikamente der Zukunft

News: Den Volkskrankheiten auf die Spur kommen  

Zu Beginn wollen sich die Forscher in Essen und Bochum bei ihrer Arbeit auf  Biomarker für Blasenkrebs, Leberkrebs, die Alzheimerkrankheit und Parkinson konzentrieren. Geplant ist, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Neuodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn neuartige Biomarker zu identifizieren, die das Entstehen dieser Krankheiten im Frühstadium anzeigen.

Das Forschungszentrum soll Teil des neuen NRW-Gesundheitscampus bei der Ruhr-Universität werden. Zunächst beziehen die Forscher Räume in den Universitätsgebäuden, später ziehen sie in ein eigenes Institut um. PURE ist offen für weitere Forschungsinitiativen der molekularen Medizin - und ausdrücklich auch für Firmengründungen der Biomedizin.

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