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Bioökonomie in Norwegen

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Die Flagge von Norwegen Quelle: wikipedia.de

28.10.2015 - Reiche, natürliche Ressourcen bilden die Grundlage des Wohlstands in Norwegen. Insbesondere die Öl- und die Fischindustrie treiben die Exporteinnahmen in die Höhe, letztere mit dem Aquakultursektor als einer bedeutenden Säule. Zu den tragenden Wirtschaftszweigen des Landes, die für den Aufbau einer Bioökonomie ebenfalls besonders wichtig sind, zählen die Holz- und Papier- sowie die Lebensmittelindustrie. Im Frühjahr 2015 hat die Regierung beschlossen, eine nationale Bioökonomie-Strategie auszuarbeiten.

Politische und rechtliche Grundlagen

Norwegen zählt weltweit zu den bedeutenden Erdöl-exportierenden Nationen. Seinen Elektrizitätsbedarf deckt das Land fast vollständig mit heimischer Wasserkraft. Doch der Forschungsrat des Königreichs bezeichnet biobasierte Industrien für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes als unerlässlich, wodurch auch die Bedeutung der Bioökonomie in Norwegen weiter zunimmt. Bereits im Jahr 2002 wurde vom norwegischen Außenministerium eine nationale Strategie für eine nachhaltige Entwicklung (“National Strategy for Sustainable Development“) vorgelegt. Sie schloss schon damals Bereiche ein, die die heutige Bioökonomie betreffen . Insbesondere Ozeane als Rohstoff-Ressource, Aquakulturen, Biodiversität und den Bereich Böden und Landwirtschaft.

Nationale Bioökonomie-Strategie beauftragt

Anfang 2015 gab die Regierung nun eine Bioökonomie-Strategie in Auftrag, die das Landwirtschaftsministerium, das Handelsministerium und das Fischereiministerium gemeinsam ausarbeiten werden (Mehr Infos (auf norwegisch)). Zudem wird auf gesetzgeberischer Ebene darüber diskutiert, Steuererleichterungen für Produkte einzuführen, die mit biobasierten Verfahren hergestellt wurden. Auch soll Biogas von der Verbrauchssteuer für Fahrzeuge, die über den Kraftstoffpreis miterhoben wird, befreit bleiben. Des Weiteren entstand im Sommer 2015 das dem Landwirtschaftsministerium unterstehende Institute of Bioeconomy Research (NIBIO).

Aquakultur und Biomasse als politische Schwerpunkte

Als wichtiger Faktor für eine biobasierte Wirtschaft gilt die Biotech-Branche. Für deren Weiterentwicklung wurde im Jahr 2011 eine nationale Strategie von Seiten der Regierung veröffentlicht, die den Titel “National Strategy for Biotechnology 2011 – 2020: For the future of value creation, health and the environment” trägt. Vier thematische für das Land wichtige Bereiche wurden identifiziert, von denen insbesondere drei die Bioökonomie berühren: Aquakultur, Nahrungsmittel-/Biomasseproduktion und umweltfreundliche Industrieprozesse, wobei letzterer als unterentwickelt gilt. Beteiligt an der Strategie waren sechs Ministerien, der Forschungsrat und die Innovationsagentur des Landes. Schon im Jahr 2009 wurde die Strategie “Marine bioprospecting – a source of new and sustainable wealth growth” veröffentlicht. Damaliges und heutiges Ziel der Regierung: Nachhaltiger Wohlstand auf Basis biomariner Ressourcen. In der Folge wurden auch die Kommerzialisierungs- und internationalen Kooperationsaktivitäten verstärkt. So unterzeichneten die Innovationsagenturen Norwegens und Großbritanniens 2011 eine Vereinbarung, die die transnationale Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie in den Bereichen Biotechnologie und Bioraffinierung stärken sollte. Im Jahr 2014 wurde auch eine neue Kooperationsstrategie zwischen Deutschland und Norwegen vorgestellt, die unter anderem Schwerpunkt ein den Feldern Umwelt und Klima setzt. (Mehr Informationen)

Eine historisch gewachsene enge Verbindung gibt es zu den anderen skandinavischen Ländern. Dies spiegelt sich auch beim Thema „Grünes Wachstum“ wieder. So  arbeitet der Rat der nordischen Minister in einer gemeinsamen Initiative („Green Growth the Nordic Way“) an Projekten wie der bevorzugten Beschaffung biobasierter Produkte durch öffentliche Stellen, der Nutzung von Abfällen und Demonstrationsanlagen eng zusammen .

 

Hintergrund

Schwerpunkt: Aquakultur, Holz- und Nahrungsmittelindustrie, Bioenergie

Branchenverband:

Industrial Biotech Network Norway (IBNN)

Norwegian Bioindustry Association (NBA)

Verband Norsk Bioenergiforening (NoBio)


Für die Bioökonomie relevante Politik:

National Strategy for Biotechnology 2011 – 2020 (PDF)

Marine bioprospecting – a source of new and sustainable wealth growth (PDF)

Biobasierte Cluster:

Cluster Legasea

Ocean Ingredients-Cluster (OIC)

Norwegian Centres of Expertise“ (NCE) 

Forschungsförderung

Innovationsagentur Innovasjon Norge

Gesellschaft für industrielle Entwicklung Siva

Norwegische Forschungsrat 

SINTEF-Gruppe 

Forschung

Institute of Bioeconomy Research (NIBIO)

 Centre for Biodiversity Dynamics (CBD)