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Mit Biotechnologie gegen Krebs

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Im Größenvergleich: Krebszelle (hinten) und gesunde Zelle Quelle: Eye of Science

Schon seit Jahrzehnten stecken öffentliche und private Investoren Millionen-Beträge in die Erforschung von Krebserkrankungen, doch ein Heilmittel ist bislang nicht gefunden. Wie schwer der Kampf gegen Krebs ist, verdeutlicht ein Blick auf die Statistik: Noch immer zählen viele der insgesamt 300 Krebsarten zu den häufigsten Todesursachen. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Je mehr die molekularen Details der Krebsentstehung verstanden werden, umso zielgerichteter lassen sich neuartige Medikamente entwickeln. Dies zeigte sich auch beim Deutschen Krebskongress, der vom 20. bis 23. Februar 2008 in Berlin stattfand. Die medizinische Biotechnologie spielt dabei eine entscheidende Rolle und ist inzwischen zunehmend zum Motor beim Kampf gegen Krebs geworden:  Sie steht Pate für eine ganze Reihe von Ansätzen, Krebszellen zu stoppen und zu vernichten. Mehr als 20 Krebsmedikamente befinden sich  derzeit allein bei deutschen Biotech-Firmen in der klinischen Entwicklung.

Krebs im Mittelpunkt der Forschung: Eine Einführung

Krebs kann in allen Organen sowie im Blut- und Lymphsystem des Körpers entstehen, so dass mittlerweile insgesamt rund 300 verschiedene Krebsarten beim Menschen unterschieden werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bezifferte für das Jahr 2004 die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland auf ca. 230.500 Erkrankungen bei Männern und ca. 206.000 bei Frauen. Die Diagnose Krebs ist dabei oftmals mit dem Tod verbunden: Nach den Herz-und Kreislauferkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, pro Jahr sterben 208.000 Menschen an den Folgen von Krebs. Zwar gibt es für einige Erkrankungen inzwischen bessere Diagnose- und Behandlungsmethoden, doch auch in Zukunft wird die Zahl der Krebskranken noch weiter ansteigen.

Deutscher Krebskongress

Alle zwei Jahre treffen sich in Berlin alle Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema Krebs in Deutschland. 2008 fand die Veranstaltung vom 20. bis 23. Februar statt.

Mehr Informationen

Experten rechnen künftig mit noch mehr Krebserkrankungen

Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO schätzen, dass die Zahl der Krebserkrankungen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zunehmen wird. Stefan Hentschel, Sprecher der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID), sprach beim Krebskongress in Berlin (20.-23. Februar 2008) von einer erwarteten Steigerung der Neuerkrankungen um 30% bis 2020. Der Grund wird vor allem in der zunehmend älteren Bevölkerung gesehen, denn das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 65-67 Jahren. Allerdings zählt Krebs auch bei Kindern zur zweithäufigsten Todesursache, jährlich erkranken in Deutschland rund 1.750 Kinder unter 15 Jahren.

Krebsneuerkrankungen bei Männern und Frauen in DeutschlandLightbox-Link

Quelle: Robert-Koch-Institut, 2008 (Stand: Jahr 2004)


Die Erforschung der molekularen Grundlagen der Krebsentstehung gehört daher zu den am intensivsten bertriebenen biomedizinischen Wissenschaftsfeldern. In Deutschland ist das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörende Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet – neben der Vielzahl an Universitäten, Helmholtz- und Max-Planck-Instituten. Als einer der führenden deutschen Köpfe, die zu erheblichen Fortschritten in der Krebsforschung beigetragen haben, gilt unter anderen der frühere DKFZ-Geschäftsführer Harald zur Hausen, der die Grundlagen für einen Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs entwickelt hat.

Die Forschung in Deutschland ist angesichts der Vielschichtigkeit der Krebsarten in verschiedenen Netzwerken organisiert, beispielsweise unter dem Dach des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN). Hierbei versuchen die Wissenschaftler, den genetischen Ursachen von Krebs näher auf die Spur zu kommen. Gleichzeitig gibt es seit 1999 so genannte Kompetenznetze der Medizin, bei denen Krebs ebenfalls eine wesentliche Rolle spielt. Die Krebsprojekte im NGFN und den Kompetenznetzen unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 50 Millionen Euro.

 

Hintergrund

Umfangreiche Informationen zum Thema Krebs gibt hier:

Krebsinformationsdienst des DKFZ: www.krebsinformationsdienst.de

Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de

Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de

Übersicht über die in Deutschland zugelassenen gentechnisch hergestellten Arzneimittel (VFA): hier klicken

Downloads

Krebs in Deutschland 2003-2004: Häufigkeiten und Trends

Robert-Koch-Institut/ Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. Download PDF (4,7 MB)