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Nationales Genomforschungsnetz (NGFN)

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23.07.2007  - 

Wer Licht in die verwirrenden Aktivitäten der Gene bringen will und die Funktionen vieler unbekannter Zell-Bausteine verstehen möchte, braucht eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Experten. Und genau dafür wurde das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) geknüpft: Als Zusammenschluss von hunderten, führenden Arbeitsgruppen aus ganz Deutschland, die sowohl in krankheitsbezogenen als auch technologisch-methodischen Netzen kooperieren und auf diese Weise die Funktion menschlicher Gene aufzuklären versuchen.

Das NGFN baut auf dem Deutschen Humangenomprojekt (DHGP) auf, in dessen zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms beigetragen wurde. Seit 2001 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das NGFN. In der ersten Phase, die bis zum Jahr 2004 andauerte, wurden 180 Millionen Euro investiert. Für die zweite Phase, die noch bis zum Jahr 2007 läuft, hat das BMBF weitere 175 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Derzeit läuft die Auswahl für zwei Nachfolgeinitiativen des NGFN: Unter dem Dach von NGFN-Plus und NGFN-Transfer sollen insbesondere anwendungsorientierte Projekte finanziell unterstützt werden.

Vornehmliches Ziel des NGFN ist das Bemühen, diejenigen Krankheiten zu erforschen, die in Deutschland häufig vorkommen oder durch anhaltendes Leid und frühen Tod der Betroffenen von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung sind. Dazu zählen Krebs, die Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems. Außerdem werden Krankheiten untersucht, die auf Infektionen und Entzündungen sowie Umweltfaktoren beruhen. Zu all diesen Krankheiten gibt es innerhalb des NGFN einzelne Netze, sodass sich Forscher ein und desselben Arbeitsgebietes schnell über ihre Ergebnisse austauschen können und eine Brücke zwischen Grundlagenforschern und Klinikern geschlagen wird.

Grundlegend für alle Forschergruppen gilt: Sie wollen vor allem klären, welche Rolle die Gene bei der Entstehung dieser Krankheiten spielen. Schließlich sind sie es, die den Schaltplan für alle Vorgänge im Körper programmieren. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Fehler in diesem Schaltplan zu einer Krankheit führen. Langfristig können auf diese Weise neue Strategien zur Heilung von Krankheiten entstehen. Auf dem Weg zur Erforschung der Krankheitsursachen stehen den Wissenschaftlern des NGFN nicht nur die besten Technologien zur Verfügung, sondern sie können auch auf die Expertise von Fachleuten auf dem Gebiet der Genomforschung, Bioinformatik und anderen Spezialdisziplinen zählen. Zudem ist angestrebt, dass die Forscher im NGFN-Netzwerk auch über ihre eigene Disziplin hinweg zusammenarbeiten und damit auch der Erkenntnis Rechnung tragen, dass einzelne Gene für mehrere Krankheiten eine Rolle spielen können.

Neben den krankheitsspezifischen Ansätzen werden deshalb innerhalb des NGFN auch 12  systematisch-methodische Plattformen (SMP) unterstützt. Eine der bekanntesten ist hierbei die Mausklinik am GSF Forschungszentrum  für Umwelt und Gesundheit, die durch die NGFN-Förderung als  zentrale Einrichtung für die Charakterisierung und Phänotypisierung von Mausmutanten aufgebaut werden konnte und seitdem allen Wissenschaftlern zur Verfügung steht.

Daneben existieren im Rahmen des NGFN auch 19 sogenannte Explorative Projekte (EP), die neue Technologien und Anwendungsgebiete für die Humangenomforschung erschließen sollen.  

Ein umfassendes Qualitätsmanagement stellt sicher, dass alle NGFN-Wissenschaftler nach den gleichen Standards arbeiten, die sich an internationalen Richtlinien orientieren. Wirtschaftliche interessante Ergebnisse werden durch eine Koordinierungsstelle identifiziert und möglichst rasch einer effizienten Verwertung durch die Industrie zugeführt.

 
Weiterführende Informationen
Downloads

Nationales Genomforschungsnetz (NGFN) - Die Highlights

Herausgeber: NGFN gefördert vom BMBF Download PDF (3,8 MB)