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Suche beendet: GPC findet Fusionspartner

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Der GPC-Stammsitz in Martinsried bei München. Auch nach der Fusion mit Agennix werden von hier aus die Geschäfte geführt. Quelle: GPC

18.02.2009  - 

Für GPC ist die lange Suche nach einem Fusionspartner beendet: Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen gab am 18. Februar die Fusion mit dem amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Agennix bekannt. Im Zuge der Transaktion wird GPC Biotech zu einer neuen Gesellschaft umgewandelt, die Aktien von Agennix gehen darin auf. Agennix steuert einen Therapie-Kandidaten für die Behandlung von Lungenkrebs bei, der sich in der letzten klinischen Prüfungsphase befindet. Der GPC-Großaktionär und langjährige Unterstützer des Unternehmens, Dietmar Hopp, wird für die neue Gesellschaft eine Bareinlage von 15 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Das Unternehmen beabsichtigt, seinen Aktionären den Verschmelzungsvertrag auf einer Hauptversammlung in der ersten Jahreshälfte 2009 zur Zustimmung vorzulegen. Bis Ende des Jahres soll die Fusion dann abgeschlossen sein. Das neue Unternehmen soll sich auf die Entwicklung neuer Krebstherapien konzentrieren. 

Alle Hoffnung ruhen auf einem Therapie-Kandiaten

Alle Hoffnungen ruhen dabei auf Agennix' einzigem Wirkstoffkandidaten Talactoferrin. Dieses immunmodulatorische Molekül ist zur Behandlung von Lungen-, Nieren- und weiteren Krebsarten sowie Blutvergiftung vorgesehen und wird seit kurzem in einer klinischen Phase-3-Studie zur Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms getestet. GPC bringt mit RGB-286638 einem Kinase-Hemmer für den Einsatz in soliden Tumoren in die Hochzeit mit ein. Allerdings befindet sich RGB-286638 derzeit erst in der klinischen Phase 1.

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Seit Rückschlag 2007 auf Partnersuche

GPC war einst einer der großen Hoffnungsträger der deutschen Biotech-Branche, musste allerdings im Jahr 2007 einen harten Rückschlag einstecken. Nach dem Aus für das Prostatakrebsmittel Satraplatin wegen schlechter Studiendaten wurde dem Krebsmittel die Zulassung verweigert. Die börsennotierte GPC erlitt daraufhin herbe Kursverluste und baute Jobs ab. Die Mitarbeiterzahl an den Standorten München und Princeton wurde auf 50 reduziert,  der Vorstand für Business Development und Chief Operating Officer in Martinsried Elmar Maier sowie Forschungsvorstand Sebastian Meier-Ewert nahmen ihren Hut. Seitdem war Vorstandschef Bernd Seizinger auf der Suche nach einem Fusionspartner mit einer neuen Pipeline an therapeutischen Kandidaten.

Das größte Pfund, mit dem das Unternehmen wuchern konnte und kann, ist die Unterstützung des Großaktionärs Dietmar Hopp. Für den SAP-Gründer ist GPC das größte Einzelinvestement in der Biotechnologie. Auch er hatte alle Hoffnung auf Satraplatin gesetzt und noch 2007 rund 33 Millionen Euro in das Martinsrieder Unternehmen gesteckt.

Im Zuge der Fusion wird GPC-Chef Seizinger nun ebenso seinen Posten aufgeben wie Agennix-Chef Rick Barsky. Beide wechseln in den Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft. Interims-CEO wird Friedrich von Bohlen und Halbach, Investmentberater von Dietmar Hopp. Außerdem werden Torsten Hombeck, derzeit Finanzvorstand von GPC Biotech, und Atul Varadhachary, derzeit President und Chief Operating Officer von Agennix, dem Vorstand der neuen Gesellschaft beitreten.

 

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