Notiz: 17 neue Helmholtz-Nachwuchsgruppen
03.12.2008 -
Junge Forscher, die eine Nachwuchsgruppe der Helmholtz-Gemeinschaft leiten, können nicht nur über fünf Jahre hinweg die Räumlichkeiten an einem Forschungszentrum der Gemeinschaft nutzen. Mit einem Jahresbudget von mindestens 250.000 Euro können sie ihre eigene Forschungsgruppe ausreichend mit Personal und Material ausstatten. Darüber hinaus winkt ihnen eine Option auf eine unbefristete Anstellung (Tenure track). Nicht zuletzt dieser Punkt ist für viele junge Forschertalente attraktiv. 17 Nachwuchsgruppen kommen in diesem Jahr hinzu, wie die Helmholtz-Gemeinschaft am 27. November mitteilte. Fünf davon beschäftigen sich mit Fragestellungen aus den Lebenswissenschaften.
„In der Lebensphase zwischen dreißig und vierzig Jahren ist die Möglichkeit auf eine spätere Festanstellung besonders wichtig“, sagt Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Die Leiterinnen oder Leiter einer Helmholtz-Nachwuchsgruppe können selbstständig forschen und ihre Ideen realisieren, dabei profitieren sie von der Ausstattung und den optimalen Arbeitsbedingungen in einem Helmholtz-Zentrum.“
Sieben Talente aus dem Ausland
Nach drei bis vier Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Fällt diese positiv aus, geht die Stelle in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis über. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen an einem Helmholtz-Zentrum, übernehmen darüber hinaus aber auch akademische Pflichten an einer Partnerhochschule, indem sie zum Beispiel Vorlesungen und Seminare halten. Dadurch qualifizieren sie sich auch für eine Universitätskarriere.
Drei deutsche Wissenschaftler konnten mit dem Angebot aus den USA zurückgeholt werden. Unter den 17 ausgewählten Helmholtz-Nachwuchsgruppenleitern sind zudem sieben Wissenschaftler aus anderen Herkunftsländern, die in Deutschland forschen wollen und fünf Frauen, die bereits alle Kinder haben.
Insgesamt 97 Nachwuchsgruppen
Insgesamt fördert die Helmholtz-Gemeinschaft damit nun 97 Nachwuchsgruppen. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gedeckt, der aus dem Pakt für Forschung und Innovation des Bundesministeriums für Forschung und Bildung gespeist wird. Zur anderen Hälfte werden die Nachwuchsgruppen von den Helmholtz-Zentren finanziert. Mit fast 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,4 Milliarden Euro ist die Helmholtz-Gemeinschaft die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
Die neuen Helmholtz-Nachwuchsgruppen aus dem Bereich Lebenswissenschaften |
Dr. Sven Diederichs MicroRNA Biogenesis, Regulation and Function in Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum, Universität Heidelberg |
Dr. Markus Feuerer Mechanisms of peripheral Tolerance in Autoimmunity and Anti-Tumor-Immunity Deutsches Krebsforschungszentrum |
Dr. Bernhard Wolfrum Nanotechnology Tools for chip-based communication with cells Forschungszentrum Jülich, RWTH, Aachen |
Dr. Stefan Kunis Fast algorithms for biomedical imaging Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, München TU |
Dr. Maximiliano Gutierrez Intracellular trafficking of phagosomes and immunity: lessons from mycobacteria Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Medizinische Hochschule Hannover |