Wochenrückblick KW 49

Querschnitt der Haut: MDC-Forscher haben c-Kit als Schmerzgen bei Hitze identifiziert, das durch einen Stammzellfaktor (grün) in der obersten Hautschicht aktiviert wird. Mit rot sind hier die Zellkerne der Hautzellen markiert. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Querschnitt der Haut: MDC-Forscher haben c-Kit als Schmerzgen bei Hitze identifiziert, das durch einen Stammzellfaktor (grün) in der obersten Hautschicht aktiviert wird. Mit rot sind hier die Zellkerne der Hautzellen markiert. Quelle: Alistair/ MDC

10.12.2007  - 

biotechnologie.de hat für Sie sieben aktuelle Nachrichten zur Biotech-Branche der vergangenen Tage zusammengefasst:

Grünes Licht für gentechnisch veränderten Mais der Sorte MON 810 +++ MDC-Forscher aus Berlin entdecken Schmerzgen für Hitze +++ MorphoSys schließt millionenschwere Allianz mit Novartis +++ DKFZ und Elite-Universität Heidelberg beschließen Aufbau eines Zentrums für molekulare Lebenswissenschaften +++ Deutsche Forschungsgemeinsschaft gibt Leibniz-Preisträger 2008 bekannt +++ CHE-Ranking benennt Topadressen für europäischen Forschernachwuchs +++ BMBF-Gesundheitsforschungsrat dokumentiert Diskussion um medizinische Nutzenbewertung

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Verwirrung um Auflagen für gentechnisch veränderten Mais

Grünes Licht für MON 810: Im Mai sorgte ein Bescheid des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für Verwirrung. Damals erhielt der US-amerikanische Saatgutkonzern Monsanto die Auflage, den gentechnisch veränderten Mais der Sorte MON 810 nicht mehr in Deutschland zu verkaufen, solange die Firma keinen Plan zur Beobachtung der Umweltauswirkungen vorgelegt hat  (mehr...).Wie das BVL am 6. Dezember mitteilte, ist dies nun geschehen. Ab sofort darf Saatgut der Sorte MON 810 wieder zu kommerziellen Zwecken vertrieben werden. Maissorten mit dem Kürzel MON 810 enthalten ein Gen aus dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt). Dadurch ist der Mais in der Lage, einen Eiweißsstoff zu produzieren, der spezifisch die Larven des Schädlings Maiszünsler bekämpft.

Details zum Monitoring-Plan von Monsanto erfahren sie hier



Schmerzgen für Hitze entdeckt: Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen. Doch noch sind nicht alle Facetten der Reizwahrnehmung verstanden, dies gilt besonders für Schmerz. Ein  Team um Gary Lewin und Alistair Garratt vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch hat jetzt entdeckt, dass das seit langem bekannte Gen c-Kit eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung von Hitze und Verbrennungen spielt. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin Neuron (2007, Vol. 56, S. 893-906) berichten, beeinfluss c-kit offenbar sehr stark die Schmerzempfindung bei Hitze  und wird dabei durch einen Stammzellfaktor in der obersten Hautschicht (siehe Foto oben) aktiviert. Anhand von gentechnisch veränderten Mäusen konnten die Forscher zudem nachweisen, dass eine Behandlung mit dem Krebsmedikament Glivec die Schmerzempfindlichkeit bei Hitze senken kann. Dies soll nun in weiteren Studien getestet werden.

Mehr Informationen zur Arbeitsgruppe von Alistair Garratt am MDC: hier klicken

MorphoSys schließt millionenschwere Allianz: Das Münchner Biotech-Unternehmen MorphoSys hat eine Allianz mit dem Schweizer Pharmakonzern Novartis geschlossen. Wie MorphoSys am 2. Dezember mitteilte, erhält es 410 Millionen Euro dafür, dass der Basler Konzern in den nächsten zehn Jahren mit den vom Biotech-Unternehmen entwickelten Antikörpern forscht. Damit ändert sich das aktuelle Geschäftsmodell der Münchner. In den vergangenen Jahren hatte sich MorphoSys als Dienstleister etabliert, der für knapp 50 Firmen Antikörper herstellte, die dort als Medikamente weiterentwickelt wurden. Im Rahmen der neuen Allianz wird nun Novartis zur Antikörper-Technologie ein bevorzugter Zugang ermöglicht. Mit dem frischen Geld will MorphoSys seine firmeneigene Medikamentenentwicklung vorantreiben.

Mehr Informationen auf der Firmenwebseite von MorphoSys: hier klicken

Krebsforschungszentrum und Elite-Universität Heidelberg kooperieren: Sowohl im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) als auch am Zentrum für molekulare Biologie der Universität Heidelberg, die sich jüngst im Elitewettbewerb durchsetzen konnte, steht die Erforschung der molekularen Prozesse im Mittelpunkt, die Differenzierung, Wachstum und Überleben von Zellen regulieren. Nun haben beide Zentren eine neuartige, enge Kooperation vereinbart, um ein gemeinsames Zentrum der molekularen Lebenswissenschaften aufzubauen. Wie bei der offiziellen Unterzeichnung am 7. Dezember betont wurde, beinhaltet die neue Forschungsallianz eine enge Zusammenarbeit auf verschiedensten Ebenen: So werden gemeinsame Forschungs- und Förderprogramme aufgelegt, gemeinsam über Berufungen entschieden, gemeinsame Leitungsgremien eingesetzt und finanzielle sowie personelle Ressourcen gemeinsam geplant. Die Forschungseinrichtungen erhoffen sich von der Allianz auch eine höhere Anziehungskraft auf hochkarätige Wissenschaftler.

Mehr Informationen zur Kooperation beim DKFZ: hier klicken

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News: Drei Biowissenschaftler mit Leibniz-Preis 2007 ausgezeichnet

Leibniz-Preisträger Patrick Cramer im Portrait: In den molekularen Tiefen des Zellkerns

Leibniz-Preisträger Ulrich Hartl im Portrait: Anstandsdame unter den Eiweißen im Blick

Zukunftsreisträger Stefan Hell im Portrait: Rastloser Querdenker der Biophysik

DFG gibt Leibniz-Preisträger 2008 bekannt: Der jährlich vergebene Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gilt als einer der angesehensten und renommiertesten Preise der deutschen Wissenschaft. Wie die DFG am 6.  Dezember mitteilte, stehen nun die Preisträger des Jahres 2008 fest. Aus 158 Vorschlägen wurden insgesamt elf Wissenschaftler  - drei Frauen und acht Männer - ausgewählt, die ein Preisgeld von rund 2,5 Millionen Euro erwartet. Wie schon im vergangenen Jahr befinden sich unter den Siegern erneut drei Forscher aus den Lebenswissenschaften: Dr. Elena Conti, Strukturbiologin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried wurde gemeinsam mit 
Dr. Elisa Izaurralde, Zellbiologin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, ausgezeichnet. Darüber hinaus erhält der Biophysiker Dr. Stefan Hell vom  Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen den begehrten Preis. Hell wurde im vergangenen Jahr bereits mit dem Deutschen Zukunftspreis geehrt (...).Die offizielle Verleihung der Leibniz-Preise findet am 11. Februar 2008 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.


Mehr Informationen bei der DFG hier klicken


CHE-Ranking für exzellente Graduierten-Programme: Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat erstmals eine Bewertung von Graduierten-Programmen an europäischen Hochschulen für die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik durchgeführt. Dies soll Absolventen bei der Suche nach einer passenden Hochschule für das Masterstudium oder die Promotion in Europa unterstützen. Anhand von vier Indikatoren (Zahl der Publikationen, Zitationen im Verhältnis zum Weltstandard, Anzahl meistzitierter Forscher und Beteiligungen am Marie-Curie-Programm der Europäischen Union) wurden insgesamt 500 Fachbereiche an 250 Hochschulen aus 20 Ländern bewertet und dafür Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen verliehen. Auf dieser Basis wurden die Universitäten in drei Kategorien eingeteilt: Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe. In der Biologie haben es 28 deutsche Hochschulen in die Mittel-Gruppe (mindestens eine Silber- oder eine Gold-Medaille) geschafft und davon wiederum fünf in die Spitzen-Gruppe (mindestens drei Silber-Medaillen): die LMU München, die TU München, die Universität Würzburg und die Universität Tübingen.

Mehr Informationen
: www.excellence-ranking.org

Dokumentation über Diskussion zur medizinischen Nutzenbewertung: In Deutschland besteht ein breites Spektrum von Auffassungen über Definition, Methoden und Verfahren zur Nutzenbewertung medizinischer Leistungen. Um ein besseres Verständnis und eine breitere Akzeptanz der wissenschaftlichen Methoden auf diesem Gebiet zu erreichen, hatte der Gesundheitsforschungsrat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) am 4. September in Berlin einen Workshop zum Thema "Begriffsdefinitionen und Einführung" veranstaltet. Jetzt liegt eine 48-seitige Dokumentation dieser Tagung als PDF vor, das neben Vortragsfolien und Zusammenfassungen der Ergebnisse hier abgerufen werden kann: www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1473.php

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Fachkongress BioPharma: Jetzt anmelden!

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