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Lebenswissenschaften punkten in Runde zwei der Exzellenzinitiative

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Geografische Verteilung der Exzellenz: Vor allem der Süden zeigt sich stark. Quelle: DFG

22.10.2007  - 

Die Würfel in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative sind gefallen: Aus ingesamt  92 Anträgen haben sich die Experten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), des Wissenschaftsrates und die Wissenschaftsminister für 21 Graduiertenschulen, 20 Exzellenzclustern und sechs Elite-Universitäten entschieden. Für die Förderung der an insgesamt 28 Hochschulen angesiedelten Initiativen ist gut eine Milliarde Euro bewilligt worden. Wie schon in Runde eins konnten die Lebenswissenschaften auch bei der zweiten Ausschreibung punkten. Insgesamt acht Graduiertenschulen und sechs Exzellenzcluster wurden für dieses Forschungsfeld ausgewählt. Die Themen reichen von molekularer Medizin über Neurowissenschaften bis hin zu regenerativer Medizin, Systembiologie und Mikrobiologie.

Die Exzellenzinitiative zur Stärkung der universitären Spitzenforschung in Deutschland wurde im Juni 2005 von den Regierungschefs des Bundes und der Länder eingerichtet. Das Programm ist auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt. Insgesamt sind für die Förderung von Spitzenforschung im Rahmen der Exzellenzinitiative (2006 bis 2011) 1,9 Mrd. Euro vorgesehen, davon trägt 75% der Bund und der Rest die Ländern.  Dabei stehen für die einzelnen Initiativen bis zu einer Million Euro pro Jahr für jede bewilligte Graduiertenschule und bis zu 6,5 Mio. Euro für jedes bewilligte Exzellenzcluster zur Verfügung. Für die Elite-Universitäten gibt es pro Jahr bis zu rund 13 Mio. Euro. In der ersten Wettbewerbsrunde waren im Oktober 2006 18 Graduiertenschulen, 17 Exzellenzcluster und drei Elite-Universitäten mit einem Fördervolumen von insgesamt 873 Mio. Euro bewilligt worden.

Mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro fördert die DFG bis 2011 mit der Exzellenzinitiative Spitzenforschung in DeutschlandLightbox-Link
Runde eins: Umsetzung der DFG-Exzellenzcluster nimmt konkrete Formen an

Runde eins: Viele biologische und medizinische Themen auf der Agenda

Biologische und medizinische Themen standen bereits in Runde eins sehr stark auf der Agenda der bewilligten Initiativen. So stammten sieben der 17 geförderten Exzellenzcluster im Jahr 2006 aus diesen Forschungsfeldern. In diese Exzellenzcluster fließen mehr als die Hälfte der bereitgestellten Fördergelder. Inhaltlich entsprechen sie weitgehend dem Modell der bisherigen DFG-Forschungszentren und sollen – aufbauend auf bisheriger wissenschaftlicher Spitzenforschung – international sichtbare und konkurrenzfähige Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen etablieren, die auch eine Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen und Fachhochschulen beinhaltet. Die Exzellenzcluster sollen dabei wichtiger Bestandteil der strategischen und thematischen Planung der jeweiligen Hochschule sein und somit zur Profilbildung beitragen, aber auch exzellente Ausbildungs- und Karrierebedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs schaffen. Finanziell unterstützt wird dabei der Aufbau neuer Infrastrukturen und Stellen für Professuren, Doktoranden und Postdoktoranden sowie –falls notwendig – die Anschaffung spezieller Großgeräte.

Runde zwei: Mehr als 300 Antragskizzen

Wie bereits in Runde eins war der Bewerberansturm in der zweiten Ausschreibungsrunde groß: Insgesamt 305 Antragsskizzen, darunter 278 für die Graduiertenschulen und Exzellenzcluster, gingen bei der DFG ein. Nach einer Vorauswahl im Januar 2007 standen 44 Konzepte für Graduiertenschulen, 40 Anträge für Exzellenzcluster und acht Konzepte für Eliteuniversitäten zur Wahl.

Bei letzteren setzten sich schließlich die RWTH Aachen, Universität Heidelberg, FU Berlin, Universität Freiburg, Universität Konstanz und Universität Göttingen durch. In fast allen Konzepten stellt die Biomedizin einen wichtigen Anteil in der Strategie dar. Insgesamt werden mit den sechs ausgewählten Hochschulen mehr in den Kreis der Elite-Unis aufgenommen, als es DFG und Wissenschaftsrat den Politikern in ihrer Vorauswahl nahegelegt hatten. 2006 hatten sich drei Hochschulen durchgesetzt: die TU München, die LMU München und die TU Karlsruhe.

Graduiertenschulen: Sieben Konzepte aus den Lebenswissenschaften

Von den 21 Graduiertenschulen stammen nun sieben aus den Lebenswissenschaften. DIe Bandbreite reicht von zellbiologischen über neurowissenschaftlichen bis hin zu systembiologischen und mikrobiologischen Konzepten. Aber auch Nanotechnologie, chemische Biologie und Regenerative Medizin  sind Themen der Graduiertenschuelen. So steht in Berlin beispielsweise die Regenerative Medizin im Mittelpunkt einer Initiative, die eng an das vom Bundesministerium für Bildung und Forschugn (BMBF) geförderte Berlin-Brandenburg Centre for Regenerative Therapies (BCRT) gekoppelt ist.

HochschuleName der Graduiertenschule
Humboldt-Universität BerlinBerlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies
Universität GöttingenGöttingen Graduate School for Neurosciences and Molecular Biosciences
Universität HeidelbergThe Hartmut Hoffmann-Berlin International Graduate School of Molecular and Cellular Biology
Universität JenaJena School for Microbial Communication
Universität KonstanzKonstanz Research School "Chemical Biology"
Universität LeipzigBuilding with Molecules and Nano Objects
Universität zu LübeckGraduate School for Computing in Medicine and Life Sciences
Universität UlmInternational Graduate School in Molecular Medicine

Von den 20 Exzellenclustern können sechs biotechnologischen bzw. biomedizinischen Forschungsfeldern zugeordnet werden:

HochschuleName des Exzellenzclusters
RWTH AachenTailor made Fuels from Biomass
Humboldt-Universität BerlinNeuroCure: Towards a Better Outcome of Neurological Disorders
TU BerlinUnifying Concepts in Catalysis
Universität FreiburgCentre for Biological Signalling Studies - From Analysis to Synthesis
Universität zu KölnCellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases
Universität TübingenCIN - Centre for Integrative Neuroscience

Angesichts der Vielzahl an bewilligten Initiativen wurden die Gelder in allen drei Förderlinien heruntergesetzt. „Wir haben uns entschlossen, die Bewilligungssummen pauschal um 15 Prozent zu kürzen“, sagte DFG-Präsident Matthias Kleinert. Dadurch sei es möglich gewesen, mehr Anträgen stattzugeben. Dies sei wegen der Vielzahl guter Anträge notwendig gewesen. Von den Kürzungen der Fördermittel sind auch die im Vorjahr bewilligten Konzepte betroffen. Dies löste bereits Kritik aus.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan kündigte an, sich für eine Verstetigung der Exzellenzinitiative einsetzen zu wollen. „Die Exzellenzinitiative soll keine Episode bleiben, sondern langfristig bestehen“, betonte sie am 19. Oktober.

 

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