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Vom Kinderlabor zum PfarrerLab: Wenn Wissenschaft begeistert

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Schon vor der Schule lassen sich Kinder für Naturwissenschaften begeistern.

24.09.2007  - 

Die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik ist universell – unabhängig vom Alter oder Beruf. Darauf haben sich inzwischen auch Forschungseinrichtungen, Universitäten und Schulen eingestellt. So existieren in Deutschland mehr als 200 Schülerlabore, in denen Jugendliche den Forscheralltag proben können. Darüber hinaus tauschen sich Lehrer in europäischen Netzwerken über die besten Möglichkeiten aus, wie ein faszinierender Unterrricht aussehen kann. Aber auch für die ganz Kleinen sind Naturwissenschaften längst nicht mehr tabu. Ob Kinderlabor  oder 'Haus der kleinen Forscher' - immer mehr Angebote richten sich gezielt an Kindergartenkinder. Ganz neue Wege geht zudem die Universität Kassel: Im "Pastorenlab" werden evangelische Geistliche  in die Welt der Gentechnik eingeführt.

Labore stehen nicht nur Wissenschaftlern offen, sondern sind zu Orten der Entdeckung geworden. Fast schon zum Standardprogramm gehören eigens für Schüler organisierte Angebote. Mehr als 200 speziell darauf ausgerichtete Labore gibt es inzwischen in Deutschland. Die Koordinierung erfolgt unter dem Dach der Initiative "Lernort Labor". Darüber hinaus haben sich die europäischen Forschungseinrichtungen ESA, CERN, ILL, ESRF, ESO, EFDA und EMBL zum Ziel gesetzt, über das EIROforum Schüler und Lehrer mit Wissenschaft zusammenzuführen. Mit Unterstützung der Europäischen Union wird dabei unter anderem jedes Vierteljahr die Zeitschrift "Science in School" herausgegeben, das kostenlos im Internet abgerufen werden kann. Zudem wird im Rahmen von "Science on Stage" jedes Jahr ein Theaterfestival organisiert, um zu zeigen, dass Forschung auch unterhaltend ist. Auf diese Weise sollen Lehrer in die Lage versetzt werden, von ihren europäischen Nachbarn zu lernen. Inzwischen gibt es für Deutschland einen eigenen Verein: Science on Stage Deutschland e.V.  

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Aber auch für die ganz Kleinen gibt es immer Möglichkeiten, schließlich ist unumstritten, dass die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik nicht früh genug geweckt werden kann. Zudem zeigen aktuelle Studien, dass drei- bis sechsjährige Kinder besonders aufnahme- und lernfähig sind: Sie haben ein natürliches Interesse am Entdecken und keinerlei Berührungsängste. Viele Bundesländer haben den Naturwissenschaften deshalb einen festen Bestandteil in den Bildungsplänen für den frühkindlichen Bereich eingeräumt. Oft gehen bestehende Angebotedabei auf das Engagement einzelner Personen oder Einrichtungen zurück: Etwa beim „Wie?So!-Kinderlabor“ im Raum Hamburg, dem Kinderlabor an der Universität Potsdam oder der Technischen Unviersität Dresden.

Haus der kleinen Forscher: Naturwissenschaft im Kindergarten

Unter der Schirmherrschaft von Bundesforschungsministerin Annette Schavan wurde schließlich im Herbst 2006 die Initiative „Haus der kleinen Forscher“ ins Leben gerufen. Unterstützt von der Helmholtz-Gemeinschaft, der Siemens AG, McKinsey und der Dietmar-Hopp-Stiftung können Erzieher Anleitungen erhalten, wie sie bei Kindergartenkindern die Begeisterung für naturwissenschaftliche Phänomene fördern. Das Programm umfasst mehrere Bausteine: Workshops für die Erzieherinnen und Erzieher, Arbeitsmaterialien (Experimentierkarten), Patenschaften von Experten für einzelne Kitas und eine Internet-Plattform mit Hintergrundinformationen. In einer ersten Phase wurden zunächst rund 50 Kitas in Berlin eingeladen, das pädagogische Konzept anhand der Themen Wasser, Luft, Energie, Licht und Farben auszuprobieren.

Die Begeisterung für Wissenschaft kann nicht früh genug geweckt werden, wie hier im Kinderlabor der TU Dresden.Lightbox-Link
Die Begeisterung für Wissenschaft kann nicht früh genug geweckt werden, wie hier im Kinderlabor der TU Dresden.Quelle: Stefan Floß/Kinder-Universität Dresden

Bundesweiter Ideenwettbewerb für Kitas gestartet

Inzwischen haben sich lokale Netzwerke in Magdeburg, Braunschweig, Potsdam, Halle und Erfurt gebildet. Jetzt wurde zudem ein bundesweiter Wettbewerb gestartet. Beteiligen können sich alle Kitas und Kindergärten, die bis spätestens 16. November neue naturwissenschaftliche Experimentierideen einreichen.

Die Ideen sollten kindgerecht, leicht verständlich erklärt, kostenarm umzusetzen, ungefährlich sowie bereits einmal ausprobiert und dokumentiert sein. Vorschläge können per Email über ein Formular auf der Internetseite www.hausderkleinenforscher.de eingereicht werden. Als Gewinne winken unter anderem Experimentiertische und eine Röhrentelefon-Anlage.

Mehr Informationen zum Wettbewerb: hier klicken 

Zudem lädt die Initiative vom 22. bis 26. Oktober zu einer Aktionswoche ein, die im Kinderkanal von ARD und ZDF von der Sendung "Mit-Mach-Mühle" begleitet wird und die kleine Wissenschaftler mit Forscherpässen und Forscherdiplomen für ihre Entdeckungsreisen in die Welt der Naturwissenschaft belohnt.

Geistliche für Gentechnik begeistern

Entdeckungsreisen dieser Art werden aber nicht nur Kinder und Jugendlichen angeboten. Mit einem ganz besonderen Angebot hat sich die Abteilung Genetik der Universität Kassel einen Namen gemacht: Sie bietet im Rahmen des Programms „Science Bridge“ nicht nur das ‚klassische’ Programm für Schüler und Lehrer an, sondern führt auch evangelische Geistliche in die Welt der Genetik und Gentechnik ein. Im Jahr 2000 fand zum ersten Mal ein solches „PfarrerLab“ statt, gerade ist ein drittes zueende gegangen – mit der Evangelischen Kirche Loccum. Eine Woche lang hörten Pastoren, die sonst in Gemeinden, Altersheimen oder Gefängnissen tätig sind, Vorträge zum Thema Gentechnik und konnten ihr neues Wissen im Labor anwenden. Die Resonanz war sehr positiv, wie Pastor Hans-Jürgen Pabst in der Süddeutschen Zeitung berichtet. „Man lernt hier, dass Gentechnologie neben negativen auch viele positiven Seiten hat und dass die Grenzen der Anwendung zum Beispiel bei der Forschung mit Stammzellen ständig neu definiert werden müssen."

 

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