Noxxon: Börsengang an der Euronext geplant
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- Mit Noxxon würde sich nach Probiodrug und Curetis das dritte deutsche Biotech-Unternehmen an der Börse in Amsterdam plazieren. Quelle: Fotolia
21.10.2015 -
Deutsche Biotech-Firmen streben vermehrt an die Börse und wagen dafür den Sprung über die Grenze. Hoch im Kurs: die Mehrländerbörse Euronext. Mit der Noxxon AG kündigt nun das zweite deutsche Biotech-Unternehmen an, dort seine Aktien zu plazieren. Die Berliner Wirkstoffentwickler haben dafür Amsterdam und Paris ins Visier genommen, wie die Firma nun offziell bestätigt. Der genaue Umfang und der Zeitplan für das weitere Vorgehen seien jedoch von der weiteren Marktentwicklung abhängig. Die Berliner wären das dritte deutsche Biotech-Unternehmen auf dem Amsterdamer Börsenparkett der Euronext. Bislang sind dort insgesamt fünf Biotech-Firmen gelistet. An allen Euronext-Standorten zusammen gibt es 37 Biotech-Firmen.
Einige Altinvestoren von Noxxon haben bereits angekündigt, einen Teil der neu emittierten Aktien kaufen zu wollen. Zu den bisherigen Geldgebern der Berliner gehören Edmond de Rothschild, Sofinnova, TVM Capital, Seventure, DEWB AG, NGN Capital sowie die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt und die IBB Beteiligungsgesellschaft, Berlin.
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Noxxon ist auf die Entwicklung von künstlichen RNA-Molekülen, den Spiegelmeren, spezialisiert (mehr...). Im Gegensatz zu natürlichen D-Stereoisomeren ist das Nukleiotid-Rückgrat aus L-Stereoisomeren aufgebaut. Durch diese Spiegelbild-Struktur werden die Wirkstoffe weder durch körpereigene Enzyme abgebaut noch durch das Immunsystem angegriffen. Noxxon entwickelt derzeit drei Wirkstoffe in der klinischen Phase: NOX-A12 in den Indikationen Multiples Myleom (Phase IIa), sowie solide Tumore und Glioblastome (Phase I), NOX-H94 zur Behandlung von bestimmten Formen der Anämie (Phase IIa) sowie NOX-E36, das zur Behandlung der Diabetischen Nephropathie vorgesehen ist (Phase IIa). „Unser führender Produktkandidat NOX-A12 hat das Potential, die Wirksamkeit der derzeitigen und künftigen Krebsbehandlungen deutlich zu verbessern und so zu einem Eckpfeiler in der Kombinationstherapie zu werden“, sagt Noxxon-Vorstandschef Aram Mangasarian. Die beim Börsengang eingeworbenen Mittel würden in erster Linie in die weitere Entwicklung von NOX-A12 und den anderen onkologischen Produktkandidaten fließen.
Euronext erhält Zuspruch aus Deutschland
Der Berliner Wirkstoffentwickler wäre das dritte deutsche Biotech-Unternehmen an der Börse in Amsterdam und würde der Mehrländerbörse Euronext weiter Auftrieb geben. Noxxon sieht dort - anders als an der Deutschen Börse in Frankfurt - ein größeres Investorenverständnis für die Belange der Biotech-Branche. Nicht von ungefähr gilt die Euronext derzeit als attraktivster Börsenstandort für Biotech-Firmen in Europa. Nach Analysen der Kapitalmarktspezialisten der BIOCOM AG haben allein in diesem Jahr bereits acht Biotech-Börsengänge an der Euronext stattgefunden. Im vergangenen Jahr hatte die Probiodrug AG aus Halle/Saale dort ebenfalls ihre Aktien notieren lassen (mehr...). Sie wählte auch den Standort Amsterdam. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, plant auch der Diagnostikspezialist Curetis AG aus Holzgerlingen einen Börsengang in der niederländischen Hauptstadt (mehr...). Darüber hinaus setzt Curetis auf Brüssel als weiteren Euronext-Standort. Die beiden deutschen Biotech-Firmen belegen damit einen Trend zu Biotech-Börsengängen in Europa. Laut BIOCOM haben sich 13 Firmen in diesem Jahr für Europa entschieden, vier sind in die USA gegangen. Ein ausführlicher Report zur Lage der europäischen Biotech-Landschaft an den Börsen wird zur BIO-Europe in München Anfang November erscheinen.
Deutsche Biotech-IPOs in den USA
In dieser Folge der Kreidezeit erklären wir, was sich hinter den Begriffen Aptamer Spiegelmer verbirgt.Quelle: biotechnologie.tvEinen besonderen Scwerpunkt wird der Report zudem auf das Thema USA setzen, denn nach wie vor hat die NASDAQ für Biotech-Firmen aus Europa eine hohe Anziehungskraft. Gerade erst hat eine niederländische Firma eine Börsengang angekündigt. Auch zwei deutsche Firmen wagten 2014 den Sprung in die USA: Affimed und Pieris. Der Heidelberger Krebsspezialist Affimed ging dabei den Umweg einer niederländischen Holding-Gesellschaft, Affimed Therapeutics BV. Diese konnte an der NASDAQ insgesamt 43,5 Mio. Euro einsammeln. Vergangene Woche hatte Affimend vermeldet, dass sie im Rahmen einer Privatplazierungmehr als 19 Mio. Euro eingenommen haben. Zur Identität des Käufers machte die Firma keine weiteren Angaben. Einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC lässt sich jedoch entnehmen, dass der Investor die Aktien vorerst halten und nicht weiterverkaufen will. „Wir sind dankbar für dieses erneute, langfristige Engagement, welches eine wichtige Validierung für unsere hauseigene bispezifische Tandab-Technologie darstellt,“ sagte Florian Fischer, der Finanzvorstand von Affimed. Die frischen Mittel will das Unternehmen zur weiteren Entwicklung ihrer klinischen und präklinischen Wirkstoffe nutzen. Der Hauptentwicklungskandidat der Heidelberger, AFM13, ist ein Antikörperpräparat, das derzeit in einer Phase II-Studie an Patienten mit Hodgkin-Lymphom getestet wird. Darüber hinaus haben die Heidelberger einen weiteren Wirkstoffkandidaten zur Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen in der klinischen Phase I.
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