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Venture Network der Deutschen Börse gestartet

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Das "Venture Network" der Deutschen Börse soll dem Finanzplatz Frankfurt mehr Sichtbarkeit verschaffen - auch im Ausland. Quelle: Wikimedia Commons CC-BY-SA3.0

16.06.2015  - 

Mitte Juni ist das „Deutsche Börse Venture Network“ an den Start gegangen. Unter den ersten 42 Investoren und 27 Firmen sind auch etliche Vertreter der deutschen Biotech-Branche: Die Proteros biostructures GmbH aus München ist ebenso dabei wie die MIG Fonds oder die SHS Beteiligungsgesellschaft.

Klar ist: Die Deutsche Börse will sich in einer neuen Rolle als Katalysator im Feld der Wachstumsfinanzierung positionieren. Das Venture Network ist dabei ein Programm, das sich aus einer nicht-öffentlichen Onlineplattform zur Anbahnung von Finanzierungsrunden sowie aus verschiedenen Trainings-und Networking-Veranstaltungen zusammensetzt, hieß es bereits Ende April. Am 11. Juni hat der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig, die Plattform offiziell eröffnet. (Mehr Informationen: hier klicken) "Junge, aufstrebende Unternehmen tragen ganz entscheidend dazu bei, qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft auch in Zukunft zu sichern", kommentiert Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. "Allerdings bleiben diese Unternehmen oftmals hinter ihren Möglichkeiten zurück, weil es an der Finanzierung in der kapitalintensiven Wachstumsphase mangelt. Im vergangenen Dezember habe ich daher einen kleinen Kreis hochrangiger Experten zu einem Round Table eingeladen." Dort habe man darüber beraten, wie sich Unternehmen in der Wachstumsphase noch besser unterstützen lassen. Das neue Netzwerk ist nun das Ergebnis dieser Bemühungen. „Deutsche Börse Venture Network ist einer unserer Beiträge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für junge Wachstumsunternehmen in Deutschland, um ihnen die Kapitalaufnahme - einschließlich eines möglichen Börsengangs - zu erleichtern“, sagte Andreas Preuß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse.

Biotechbranche im Fokus

Eine der Zielgruppen auf Unternehmens- und Investorenseite ist die Biotech-Branche. So sind nicht nur die MIG-Fonds an Bord, sondern mit der Münchener Proteros biostructures GmbH zählt auch eine Biotech-Firma zu den ersten handverlesenen Teilnehmern. „Die Wachstumsunternehmen qualifizieren sich nach bestimmten Auswahlkriterien für eine Aufnahme in das Programm“,heißt es bei der Deutschen Börse. Sie müssen sich in der Growth-, Late- oder Pre-IPO-Phase befinden und erste unternehmerische Erfolge aufweisen. Zudem werden Kenngrößen wie Umsatzwachstum, Unternehmenswert und Profitabilität für eine Aufnahme auf der Plattform berücksichtigt. Für Proteros kam das Venture Network zur richtigen Zeit, wie Geschäftsführer Torsten Neuefeind betont.

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Beschleunigung des Finanzierungsprozesses

Die Proteinstrukturspezialisten aus München sehen die Plattform als weitere Möglichkeit, laufende Gespräche mit Investoren zu flankieren. „Wir planen derzeit, ein ähnliches Projekt wie Rodin Therapeutics in Deutschland umzusetzen“, berichtet Neuefeind. Die auf ZNS spezialisierte US-Tochter mit Sitz in Boston wurde 2013 gemeinsam mit dem US-Frühphasenfinanzierer Atlas Venture sowie dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson gegründet und konnte im April 2014 eine Serie-A-Finanzierung von 13 Mio. US-Dollar abschließen. „Dieses Projekt war seinerzeit in Deutschland nicht durchführbar. Einen ähnlichen Businessplan – mit Fokus auf weitere Targets, die zu unseren Technologieplattformen passen – wollen wir nun hier umsetzen“, sagt Neuefeind. Von der Teilnahme am Venture Network verspricht er sich „eine Unterstützung und im besten Fall eine Beschleunigung des ohnehin gestarteten Finanzierungsprozesses“.

Ausländischen Investoren Zugang verschaffen

Generell sieht Neuefeind die Initiative der Deutschen Börse auch als Chance, ausländischen Investoren einen Zugang zu deutschen Firmen zu verschaffen: „Wir beobachten derzeit eine größere Offenheit als noch vor zwei Jahren.“ Vorsichtig optimistisch wird das neue Programm von deutschen Investoren gesehen. Mit dabei ist unter anderem die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement, die gerade erst einen neuen Fonds in Höhe von 125 Mio. Euro aufgelegt hat und in Medizintechnikunternehmen investiert. „Das Venture Network ist eine lobenswerte Initiative, die wir gern unterstützen. Wir sind neugierig, welche Möglichkeiten sich für uns ergeben – sei es für neue Investments, sei es für unsere Portfolio-Unternehmen“, sagt SHS-Geschäftsführer Hubertus Leonhardt. Er bleibt jedoch skeptisch, was die generelle Lage der Wachstumsfinanzierung für innovative Firmen betrifft: „Das neue Angebot löst nicht das gesamtwirtschaftliche Problem des zu gering verfügbaren Eigenkapitals.“ 

© biotechnologie.de/sw
 

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