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Wochenrückblick KW 28

14.07.2014

Geheimnis um Schoko-Aroma gelüftet

Forscher haben im Zusammenspiel der Mikroorganismen die Schlüsselsubstanz für das charakteristische Schokoladenaroma entdeckt. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Forscher haben im Zusammenspiel der Mikroorganismen die Schlüsselsubstanz für das charakteristische Schokoladenaroma entdeckt. (Untersuchung eines Mikroorganismus, der an der Fermentation der Kakaobohnen beteiligt ist) Quelle: AG Wittmann/Saar-Uni

Forscher der Universität Saarland haben herausgefunden, wie Mikroben das charakteristische Aroma in der Schokolade bestimmen. 

Ob Schokoriegel, Brotaufstrich oder Praline:  der Geschmack von Schokolade ist nicht immer gleich, aber unverwechselbar. Doch wie genau kommt das Aroma in die Schokolade? Dieser Frage sind Biotechnologen der Universität des Saarlandes gemeinsam mit Wissenschaftlern des Lebensmittelkonzerns Nestlé auf den Grund gegangen. Wie sie im Fachjournal Applied Environmental Microbiology (2014, Online-Vorabveröffentlichung) berichten, spielen offenbar Acetat-bildende Essigsäurebakterien eine ganz wesentliche Rolle.

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Um hinter das Geheimnis des Schokoladenaromas zu kommen, hat das Team um Christoph Wittmann von der Saar-Uni gemeinsam mit Forschern des Nestlé Research Centers in Lausanne die einzelnen Fermentationsschritte im Labor studiert und untersucht. „Wir haben dabei das Innenleben der Mikroorganismen bei der Arbeit beobachtet und herausgefunden, wie sie einzelne Nährstoffe umsetzen und sich an der Kakao-Fermentation beteiligen“, erklärt Wittmann. Denn die Fermentation beginnt bereits nach der Ernte der Kakaobohnen. Die Bohnen-Frucht wird dabei mehrere Tage  unter Bananenblättern in der Sonne gelagert. Dass Hefen sowie Milch- und Essigsäurebakterien bei der Fermentation beteiligt sind, ist bekannt. Neu ist allerdings, dass diese Mikroorganismen im Team eng zusammenarbeiten und damit die Basis für die Entstehung der Schlüsselsubstanz für das Schokoladenaroma –  Acetat – bilden. Die Forscher fanden heraus:  Die Acetat-bildenden Essigsäurebakterien brauchen Milchsäure und den Alkohol Ethanol als Nährstoffe. Diese wiederum werden von Milchsäurebakterien und Hefen bereitgestellt. „Fehlt bei diesen Vorgängen eine bestimmte Substanz oder auch einer der Mikroorganismen, kann später das gewünschte Aroma nicht entfaltet werden“, erklärt Wittmann.  Für das Aroma der Schokolade ist also eine ausgewogene Zusammensetzung der richtigen Mikroorganismen nötig. Diese Erkenntnis ist damit für eine effiziente Herstellung von Schokolade von großem Interesse. „Durch den Einsatz von natürlichen Starterkulturen, die die richtige Kombination der Mikroorganismen enthalten, könnten Kakaobauern den Ertrag von Kakao-Fermentationen verbessern“, ist Wittmann überzeugt.

© biotechnologie.de/bb

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Fraunhofer IME integriert Screeningport in Hamburg

Mit der Einbindung der European Screeningport GmbH ins Fraunhofer-IME soll die Wirkstoffforschung gestärkt werden. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Mit der Einbindung der European Screeningport GmbH ins Fraunhofer-IME soll die Wirkstoffforschung gestärkt werden. Quelle: Stefan Rajewski - fotolia / ©SL

Die Hamburger Biotech-Firma Evotec gibt ihre Anteile am European Screeningport GmbH (ESP) an Fraunhofer ab. Der ESP wird in das Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) integriert.

Mit dem Übergang des operativen Geschäftes des Hamburger Spezialisten für die Wirkstoffsuche soll das erste Fraunhofer-Life-Science-Institut der Hansestadt entstehen. Die Hamburger Biotech-Firma Evotec, die das Screeningzentrum im Jahr 2007 unter anderem mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aufgebaut hat,  übergibt nun seine Anteile (19,9 Prozent) an das  Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie IME in Aachen, das damit eine Hamburger Dependance erhält. Künftig soll  das operative Geschäft unter dem Namen IME-Screeningport (IME SP) weitergeführt werden. „Wir freuen uns sehr, mit diesem Schritt Teil der Fraunhofer-Familie geworden zu sein und unseren Weg als Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und industrieller Entwicklung nachhaltig weitergehen zu können“, sagt Carsten Claussen, der die Leitung des IME-SP übernommen hat. Am Dienstleistungsspektrum wird sich zunächst nichts ändern. Der zweite Hauptanteilseigner, die Freie und Hansestadt Hamburg, unterstützt die Integration des ESP mit 3 Millionen Euro.  Parallel dazu wird Evotec seine Zusammenarbeit mit dem IME fortsetzen und kündigte den Abschluss einer exklusiven strategischen Partnerschaft an. „Die Rolle von Evotec als Mitbegründer und Aktionär der ESP wird sich verändern hin zu einem Kooperationspartner des Fraunhofer IME“, kommentiert Colin Bond, Finanzvorstand der Evotec AG. Gemeinsam wollen die Partner ihre Wirkstoffforschung vorantreiben.

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News  Konstanz: neues Zentrum für Wirkstoffsuche

News: Evotec kauft Bionamics

Förderbeispiel: ScreeningPort Hamburg: Neuer Marktplatz für Ideen

2008 wurde die European ScreeningPort in Hamburg als eine Public Private Partnership gegründet. Mitbegründer und heutige Gesellschafter sind Hamburg sowie die Evotec AG. Das im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffsuche tätige Unternehmen hatte es sich zum Ziel gesetzt,  eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Wirkstoffentwicklung durch Pharmaunternehmen zu schlagen. In verschiedenen Verbundprojekten konnte sich das ESP seither mehrfach Förderungen durch das BMBF und die EU sichern. Evotec-Angaben zufolge sind die Auftragsbücher der Firma für mehrere Jahre gefüllt. Für Evotec gehört der ESP jedoch eher zu den Randaktivitäten. Im vergangenen Jahr wurden 11.000 Euro Umsatz erwirtschaftet. Allerdings war der ESP wichtiger Bestandteil des Neu2-Konsortiums, das im Rahmen des Biopharma-Wettbewerbs des BMBF mit 40 Millionen Euro gefördert wurde (mehr...). Diese Fördermaßnahme läuft allerdings Ende 2015 aus. Die hierfür eigens ausgegründete Bionamics GmbH wurde im März diesen Jahres bereits wieder in die Evotec integriert (mehr...).

© biotechnologie.de/bs

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Ayoxxa nimmt 9 Millionen ein

Ayoxxa will mit den eingeworbenen 9 Millionen Euro die eigene Screening-Technologie IEBA vorantreiben. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Ayoxxa will mit den eingeworbenen 9 Millionen Euro die eigene Screening-Technologie IEBA vorantreiben. Quelle: svort - Fotolia /SL

Die Biotechnologiefirma AYOXXA Biosystems GmbH hat Ende Juni durch neue Investoren ihre Serie B-Finanzierungsrunde in Höhe von neun Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen.

Mit dem frischen Kapital will das in Köln ansässige Unternehmen die Vermarktung seiner hauseigenen Screening-Technologie IEBA vorantreiben. An der Serie B-Runde haben sich neben den Altinvestoren – unter anderem der High-Tech Gründerfonds, KFW, NRW-Bank, Wellington Partners Venture Capital – auch neue Anleger beteiligt. Erstmals investierten das Schweizer Investorennetzwerk b-to-v Partner, die Wagniskapitalfinanzierer Creathor Venture und HR Ventures sowie einige private Anleger, darunter Ayoxxa-Mitarbeiter und der Qiagen-Gründer Detlef Riesner.

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News: Qiagen : Mit Tests und Bioinformatik zum Umsatzplus
News: Qiagen baut Test-Palette aus

Das Geld aus der aktuellen Finanzierungsrunde soll unter anderem dafür genutzt werden, die Produktionskapazität für die IEBA-Biochips auszubauen. Das von Ayoxxa entwickelte Multiplex-Verfahren, der sogenannte In Situ Encoded Bead Array (IEBA), basiert auf Mikrokügelchen, die mit Antikörpern beschichtet und anschließend geordnet auf dem Chip abgelegt wurden. Der Test selbst folgt anschließend dem ELISA-Prinzip, so dass mittels Fluoreszenzmikroskopie bestimmt werden kann, welche Moleküle von den Antikörpern gebunden wurden. „Die patentierte neue Multiplexplattform lässt sich sehr einfach in bestehende Laborabläufe integrieren. Ich sehe ein sehr großes Potenzial für diesen neuartigen Ansatz in der Proteinanalyse“, sagte Qiagenmitgründer und Neuinvestor Riesner.  Das Kölner Unternehmen hat im Zuge der Kapitalrunde auch sein Führungsteam ergänzt. Mit Markus Zumbansen wurde ein neuer Vice President Research & Development eingestellt, Michael Rasche übernimmt die neugeschaffene Position des Corporate Vice President Global Commercial Operations. Der Beirat von Ayoxxa wurde um den ehemaligen Life-Technologies-Manager Rodney Turner erweitert.

© biotechnologie.de/bk

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46 Millionen Euro frisches Kapital für Paion AG

Der Aachener Paion AG kann sich nach Ausgabe neuer Aktien über ein Plus von 46 Millionen Euro freuen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Der Aachener Paion AG kann sich nach Ausgabe neuer Aktien über ein Plus von 46 Millionen Euro freuen. Quelle: crimson - Fotolia /©SL

Die börsennotierte Biotech-Firma Paion hat mehr als 46 Millionen Euro eingenommen. Damit soll die klinische Entwicklung eines neuartigen Narkosemittels vorangetrieben werden.

Narkosemittel werden vor den meisten Operationen eingesetzt, um Patienten während des Eingriffs in einen tiefen Schlaf zu versetzen. Bisherige Medikamente gelten als riskant oder wirken zeitverzögernd. Die in Aachen ansässige Paion AG forscht an einem Mittel (Remimazolam), das schnell wirken und mit weniger Nebenwirkungen verbunden sein soll. Der Benzodiazepin-Abkömmling soll als kurzfristig wirkendes Anästhetikum bei kleineren medizinischen Eingriffen zum Einsatz kommen. Ärzte könnten die Narkose selbst übernehmen, ohne auf Spezialisten angewiesen zu sein. "Es hat in den letzten Jahren so gut wie keine Innovationen in der Anästhesie gegeben", sagte Vorstandsvorsitzende Wolfgang Söhngen gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er setzt große Hoffnungen in sein Präperat und hat vor allem den US-amerikanischen Markt im Blick, wo bislang Narkose-Spezialisten verpflichtend beim Eingriff anwesend sein müssen. Nun hat die Firma frisches Kapital an der Börse aufgenommen. Insgesamt wurden Bezugsrechte für rund 18 Millionen neue Aktie zu einem Stückpreis von 2,50 Euro ausgegeben,  rund 46 Millionen Euro kommen damit zusammen. Die bisher nicht bezogenen neuen Aktien wurden im Zuge eines beschleunigten Verfahrens an institutionelle Investoren abgegeben, eine vollständige Plazierung sei erreicht worden, heißt es von Paion.

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News: Paion hofft auf Millionen durch Investoren
News: Paion AG will bis zu 10 Millionen Euro einnehmen

Das Geld wird für die weitere Entwicklung von Remimazolam in den USA und der EU gebraucht. Bisher plant Paion zwei Phase III-Studienprogramme. Rund 20 bis 25 Millionen Euro aus der Kapitalerhöhung sollen für eine US-Studie, weitere 15 bis 20 Millionen Euro für eine europäische Studie investiert werden. Die restlichen Erlöse aus der Kapitalerhöhung in Höhe von rund 5 bis 10 Millionen Euro könnten dann für die Vorbereitung der Markteinführung genutzt werden. In Japan will das Partnerunternehmen Ono die Zulassung noch in diesem Jahr beantragen.

© biotechnologie.de/bk+sw

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