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Wochenrückblick KW 26

01.07.2013

Zweiter Multimillionen-Lizenzdeal für Morphosys

Bis zu 628 Mio. Euro werden fällig, wenn alle in der Vereinbarung festgelegten Meilensteine erreicht werden. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Bis zu 628 Mio. Euro werden fällig, wenn alle in der Vereinbarung festgelegten Meilensteine erreicht werden. Quelle: Morphosys

Morphosys hat mit dem US-Konzern Celgene einen Lizenzdeal abschlossen, der dem Martinsrieder Antikörperspezialisten bis zu 628 Millionen Euro einbringen könnte.

Damit kann das Unternehmen in Martinsried die zweite, mehrere hundert Millionen Euro schwere Lizenzvereinbarung innerhalb weniger Wochen vermelden. Im Projekt MOR202 entwickelt Morphosys einen vollständig humanen, monoklonalen Antikörper. Er ist gegen das Zielmolekül CD38 gerichtet und soll als zur Behandlung des multiplen Myeloms und anderer Blutkrebsformen eingesetzt werden. Der wird das Immunmolekül in einer klinischen Studie der Phase I/IIa untersucht.

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Morphosys und Celgene teilen sich die künftigen Entwicklungskosten im Verhältnis 1:2. Dafür erhält Celgene die weltweiten exklusiven Vermarktungsrechte an der Substanz. In Europa könnte Morphosys die Substanz mitvermarkten und erhält hier die Hälfte der Erlöse. Für MOR202 greifen die Amerikaner tief in die Tasche: Bis zu 628 Millionen Euro werden fällig, wenn alle in der Vereinbarung festgelegten Meilensteine erreicht werden.

Bereits zu Vertragsbeginn muss Celgene eine Vorabzahlung von 70,8 Millionen Euro leisten. Außerdem kaufen die Amerikaner Morphosys-Aktien für rund 46,2 Mio. Euro. Das entspricht rund 5% des Aktienkapitals. Damit reiht sich Celgene in eine prominente Reihe von Pharmainvestoren ein, darunter AstraZeneca und Novartis. Der exakte Kaufpreis für die Aktien wird allerdings erst durch die US-Kartellbehörde festgelegt, enthält aber mindesten 15 Prozent Aufschlag auf den letzten Schlusskurs der Morphosys-Aktie vor Vertragsabschluss. Angenehmer Nebeneffekt für Morphosys: Der Kurs an der Börse steigt ebenfalls um rund 15 Prozent – damit überqueren die Martinsrieder die Milliardengrenze bei der Marktkapitalisierung.

© biotechnologie.de/bk

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Ideenwettbewerb für biobasierte Produkte gestartet

Eine Produktvision für eine biotechnologische Anwendung von morgen, hier als Ideenskizze: Ein künstlicher Regenwurm, Enzymkaskaden in seinem Innern helfen dabei, Schadstoffe in Böden abzubauen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Eine Produktvision für eine biotechnologische Anwendung von morgen, hier als Ideenskizze: Ein künstlicher Regenwurm, Enzymkaskaden in seinem Innern helfen dabei, Schadstoffe in Böden abzubauen. Quelle: Sven-Oliver Reblin

Auf dem Weg in eine biobasierten Wirtschaft will das Bundesforschungsministerium innovative Ideen für Produkte und Anwendungen zutage fördern und nachhaltig unterstützen.

Dazu hat das BMBF den Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ ausgeschrieben. Die Fördermaßnahme soll weiterere Impulse im Rahmen der  „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ der Bundesregierung setzen. Das Besondere am Ideenwettbewerb: Er soll ein unkompliziertes Förderangebot mit einer niedrigen Eintrittsschwelle insbesondere für originelle und neuartige Ideen sein. Gefördert werden die detaillierte Ausarbeitung von neuen Produktideen, die Erstellung von Entwicklungsplänen für ihre technische Umsetzung und gegebenenfalls technische Machbarkeitsuntersuchungen. Die Förderung erfolgt in dabei in zwei Phasen:

Produktideen für die Bioökonomie

Zur Ausschreibung zum Ideenwettbewerb "Produkte für die Bioökonomie": hier klicken

Diskutierte Produktideen der Initiative Biotechnologie 2020+: hier klicken

Sondierungsphase (9 Monate): Hier sollen die Ideen vertieft ausgearbeitet, ein Entwicklungsplan für ihre technische Umsetzung aufgestellt und geeignete Partner zusammengebracht werden. Für die Sondierungsphase können wissenschaftlichen Einrichtungen bis zu 50.000 Euro, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit bis zu 25.000 Euro rechnen.

Machbarkeitsphase (zwei Jahre): Hier können grundlegende Untersuchungen zur technischen Machbarkeit der Produktidee durchgeführt werden. Für die Machbarkeitsphase können bis zu 250.000 Euro Fördermittel pro beteiligtem Partner gewährt werden.
In den Ideenwettbewerb können Produktvisionen Eingang finden, die beispielsweise im Strategieprozess „Nächste Generation biotechnologischer Verfahren - Biotechnologie 2020+“  entwickelt wurden. Dazu zählen Konzepte wie modulare Produktionsorganismen oder Biosyntheseautomaten, biomimetische Solarpaneele oder Verfahren für die Rückgewinnung von Wertstoffen oder der Schadstoffabbau in Böden („künstliche Regenwürmer“). Auch Produktideen aus anderen Kreativformaten des BMBF wie der „Innovationsakademie Biotechnologie“ sind potenzielle Kandidaten für eine Förderung im Ideenwettbewerb. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Interessenverbände werden ermutigt, eigene Kreativ-Veranstaltungen auszurichten, um neue Produktideen für die Bioökonomie zu generieren, die im Ideenwettbewerb eingereicht und mit Förderung durch das BMBF vertieft ausgearbeitet werden können. Antragsberechtigt sind sowohl wissenschaftliche Einrichtungen als auch kleine und mittlere Unternehmen. Einreichungsfrist für die maximal fünfseitigen Ideenskizzen ist der 10. Dezember 2013.

© biotechnologie.de/pg

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Eierstockkrebs: Chlamydien attackieren Erbgut

Chlamydien (grün) nisten sich im Inneren menschlicher Wirtszellen ein. In einem Einschlusskörper können sich bis zu 1000 Erreger befinden. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Chlamydien (grün) nisten sich im Inneren menschlicher Wirtszellen ein. In einem Einschlusskörper können sich bis zu 1000 Erreger befinden. Quelle: MPI für Infektionsbiologie, Volker Brinkmann

Forscher des Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin haben nachgewiesen, wie eine Infektion mit Chlamydien Eierstockkrebs auslösen kann.

Über ihre Entdeckung berichten sie im Fachjournal Cell (2013, Online-Vorabveröffentlichung). Krebs ist nicht nur eine Frage der Veranlagung oder von schädlichen Umwelteinflüssen, er kann sogar übertragbar sein. Neben verschiedenen Viren kann auch das Magenbakterium Helicobacter pylori Krebs auslösen. Auch Chlamydien – sexuell übertragbare Bakterien – stehen im Verdacht, an der Entstehung von Eierstockkrebs beteiligt zu sein. Wie die Max-Planck-Forscher nun zeigen konnten, hinterlassen die Erreger immense Schäden im Erbgut ihrer Wirtszellen. Die Berliner Wissenschaftler konnten feststellen, dass die DNA-Moleküle infizierter Zellen mehr Brüche aufweisen als das Erbgut gesunder Zellen. Zudem verhindern sie eine Reparatur der DNA: „Chlamydien beeinträchtigen die zelleigene Reparaturmaschinerie, indem sie verhindern, dass bestimmte Reparaturenzyme an der geschädigten DNA andocken können. Infizierte Zellen reparieren Schäden deshalb fehlerhaft, so dass die Wirts-DNA mit der Zeit immer mehr Mutationen anhäuft“, erklärt Forscherin Cindrilla Chumduri.

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Normalerweise aktivieren Zellen bei Schäden an ihrer DNA das zelleigene Reparatursystem. Es verbindet die gebrochenen DNA-Stränge wieder miteinander, ohne dass der genetische Code verändert wird. Lassen sich die Schäden auf diese Weise nicht beheben, aktivieren die Zellen einen Selbstzerstörungsmechanismus – die Apoptose. Die mit Chlamydien infizierten Zellen sterben jedoch nicht ab, sondern wachsen einfach weiter – eine Folge von Wachstumssignalen, die die Bakterien an ihre Wirtszellen senden. „Für die Chlamydien ist es überlebenswichtig, den programmierten Zelltod zu verhindern, denn dabei würden sie ja mit zugrunde gehen. Den Preis dafür zahlt die Zelle: Sie kann dadurch Schädigungen davontragen und zur Krebszelle werden“, so Chumduri. Die Studie der Max-Planck-Wissenschaftler zeigt, wie Chlamydien zum Schrittmacher der Krebsentstehung werden können. „Die im Reagenzglas erzielten Ergebnisse müssen zwar noch im lebenden Organismus bestätigt  werden. Für die Krebsvorbeugung sind aber solche Erkenntnisse von großer Bedeutung“, so der Leiter der Arbeitsgruppe, Thomas Meyer.

© biotechnologie.de/al

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Biotech-Firmen besorgen sich frisches Kapital

Die Vasopharm GmbH in Würzburg und die Evocatal GmbH in Düsseldorf haben von ihren Investoren rund 8,5 Millionen Euro bekommen. <ic:message key='Bild vergrößern' />
Die Vasopharm GmbH in Würzburg und die Evocatal GmbH in Düsseldorf haben von ihren Investoren rund 8,5 Millionen Euro bekommen. Quelle: Martin Raab / fotolia.de

Gleich zwei deutsche Firmen haben in der vergangenen Woche zusätzliches Geld bei ihren Investoren eingesammelt.

Den Anfang machte die Vasopharm GmbH in Würzburg. Sie entwickelt eine Arznei, die helfen soll, Folgeschäden bei unfallbedingten Hirnverletzungen zu minimieren. Da das Gehirn durch den knöchernen Schädel wenig Möglichkeiten hat sich auszudehnen, kommt es bei schweren Hirnverletzungen häufig zu einem Ansteigen des Schädelinnendrucks. Für den Betroffenen eine potentiell lebensbedrohliche Komplikation. Der Arzneimittelkandidat VAS203 von Vasopharm hemmt das Enzym Stickstoffmonoxid-Synthase. So soll eine Weitstellung der Blutgefäße verhindert werden. Die Würzburger Forscher hoffen, dass dies ausreicht um den gefährlichen Druckanstieg und Entzündungsprozesse gar nicht entstehen zu lassen. 5 Millionen Euro gaben die Investoren, um Heidelberg Capital Private Equity und Entrepreneurs Fund, um die Vorbereitung einer klinischen Phase III-Studie, der letzten Studienphase vor der Zulassung, zu ermöglichen.

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Menschen: Thorsten Eggert - Der Enzymoptimierer

News: Außergewöhnliche Allianzen für eine biobasierte Industrie

Die Evocatal GmbH in Düsseldorf gelang ebenfalls eine weitere Finanzierungsrunde. Der  Spezialchemie-Konzern Lanxess und die NRW-Bank gaben 3,5 Millionen Euro, um dem Enzymentwickler den weiteren Ausbau seines Geschäfts zu ermöglichen. „Zeitgleich mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde beginnt auch die sogenannte Innovationsallianz zur Entwicklung von Biokatalysatoren zur Funktionalisierung von Polymeren (FuPol)“, betont Christian Leggewie, der wissenschaftliche Leiter von Evocatal. Das Düsseldorfer Unternehmen koordiniert das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt. „Damit stehen projektbezogen in den kommenden 5 Jahren zusätzlich bis zu 1,4 Millionen Euro zur Verfügung mit denen innovative, auf Enzymen basierte Lösungen im Bereich der Polymermodifikation entwickelt werden“, so Leggewie weiter.

© biotechnologie.de/bk

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