Neue Mutationen in Bronchialtumoren entdeckt

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Bisher gelten Bronchialtumore als kaum heilbar. Neue entdeckte Mutationen der Lungentumore sollen könnten nun zu neuen Behandlungen führen Quelle: allspice1

11.09.2012  - 

Wissenschaftler der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln um Prof. Roman Thomas machten nun den ersten Schritt hin zu dringend benötigten Therapieansätzen gegen das kleinzellige Bronchialkarzinom (small cell loung cancer: SCLC). Durch das Sequenzieren des gesamten Tumor-Erbgutes entdeckten die Forscher neue Gen-Mutationen im SCLC. Der aggressive Lungentumor gilt als kaum heilbar und führt schnell zum Tod des Patienten.

Eine traurige Statistik: Jeder vierte Mensch in Deutschland erliegt einer Tumorerkrankung, wobei Lungentumore die höchste Mortalitätsrate aufweisen. Gerade das Rauchen fördert signifikant die Entstehung dieser kleinen Karzinome. Laut der deutschen Krebsgesellschaft gehen 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle auf das Qualmen zurück. Einmal ausgebrochen, hilft nur die Chirurgie - wenn es nicht schon zu spät ist.

Mehr Grundwissen benötigt für Therapien

Um Tumore gezielt behandeln zu können, muss die genetische Veränderung in den Krebszellenzellen bekannt sein, die das unkontrollierte Wachstum der Zellen stimuliert. Durch diese Erkenntnis wird es den Wissenschaftlern möglich, wachstumsfördernde Signale innerhalb des mutierten Gewebes zu hemmen und mit zielgerichteten Therapien zu bekämpfen. Das kleinzellige Bronchialkarzinom (SCLC) ist eine Krebsart mit besonders schnellem Wachstum, wobei die Ursachen für die Wucherung des Gewebes aber bisher weitestgehend ungeklärt sind. Aus diesem Grund gilt der agressive Lungentumor bislang als nahezu unheilbar. Zugleich ist er mit 12-15 Prozent die dritthäufigste Krebsart unter den Lungentumoren.

Um den Ursachen des mutierten Gewebes auf die Schliche zu kommen, untersuchte nun ein Team von Wissenschaftlern der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln unter Leitung von Prof. Thomas die genetischen Informationen des kleinzelligen Bronchialtumors. Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 29 proteincodierende Genabschnitte, zwei komplette Genome und 15 mal sogenannte Transkriptome - also alle, zu einer bestimmten Zeit, aktiven Gene. Die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlichte Studie könnte in Zukunft neue Therapieansätze ermöglichen. So konnten neue Mutationen identifiziert werden. Im Vergleich zu anderen Lungenkrebsarten konnte außerdem eine extrem hohe Mutationsrate in SCLC-Tumoren  festgestellt werden. Thomas hofft, „dass dieses Wissen uns in Zukunft ermöglichen kann, Patienten nach Bestimmung der Mutation ihres Tumors individuell zu behandeln“.

In Folge 105 der Kreidezeit geht es um die verschiedenen Arten der Mutationen, erklärt von Jan Wolkenhauer.Quelle: biotechnologie.tv

Prävention bleibt bestes Mittel gegen Lungenkrebs

Mittelfristig werden die Erkenntnisse aber voraussichtlich nicht zu neuen Behandlungen führen und bisherige führen lediglich zur Verzögerung des Krankheitsverlaufs.  Da Rauchen als hauptverantwortlich für die Entstehung von Lungentumoren gilt, kann zur Krebsprävention also nur ein guter Ratschlag gegeben werden: „Finger weg von den Zigaretten“.

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