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Wochenrückblick KW 15

14.04.2009

Konjunkturpaket für Biotechnologie

Die Biotechnologie in Deutschland profitiert vom zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung. Insgesamt erhalten die Bundesländer aus dem "Pakt für Beschäftigung und Stabilität" 3,3 Milliarden Euro.

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Einige Regionen verwenden das Geld, um verstärkt in die biotechnologische Forschung zu investieren. Die ersten Projekte sind bereits unter Dach und Fach. Wie am 6. April vermeldet, steckt Sachsen-Anhalt 20 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket in ein Chemisch-Biotechnologisches-Prozesszentrum in Leuna (mehr...). Auch Nordrhein    -Westfalen will nicht zurückstehen und baut für 8,5 Millionen Euro die Stammzellforschung in Münster aus. Das Geld soll für den Umbau und zusätzliche Infrastruktur am Universitätsklinikum verwendet werden. Auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen dürfen sich über zusätzliche Mittel freuen. So nutzt die Helmholtz-Gemeinschaft ihre 65 Millionen Euro, die noch aus dem ersten Konjunkturpaket stammen, unter anderem für die Anschaffung von leistungsstarken bildgebenden Geräten, die vertiefte Einblicke in Vorgänge und Signalwege auf Ebene der Körperzellen ermöglichen, insbesondere für die Krebsforschung und die neurologische Forschung. Außerdem ist ein speziell ausgerüstetes Laboratorium geplant, das die sichere Forschung an Krankheitserregern erlaubt. Gute Zeiten brechen auch für forschungsstarke Unternehmen an. Für die Forschungsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen stehen beim Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand in den Jahren 2009 und 2010 zusätzlich 900 Millionen zur Verfügung. Damit verdoppelt sich der entsprechende Etat.

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Innovationspreis 2009 der BioRegionen in Deutschland

Der Arbeitskreis der BioRegionen in Deutschland lobt zum dritten Mal den „Innovationspreis der BioRegionen in Deutschland“ aus. Ausgezeichnet werden anwendungsorientierte Ideen aus der Life Science-Forschung.

Der Wettbewerb richtet sich an Inhaber oder Anwärter von Patenten der modernen Biotechnologie, die in Universitäten oder Forschungseinrichtungen arbeiten. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 6000 Euro vergeben. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der in diesem Jahr den Wettbewerb koordinierenden BioRegion STERN, hofft mit dem Preis den Technologietransfer zu verbessern. Die Auszeichnung "soll Wissenschaftlern Mut machen, ihre Ideen in konkrete Projekte und Produkte umzusetzen“.
Die Preisverleihung wird im Rahmen der Biotech-Messe Biotechnica 2009 zwischen dem 6. und dem 8. Oktober in Hannover stattfinden. Als Einsendeschluss für Wettbewerbsbeiträge wurde der 30. Juni 2009 festgelegt. Eine Jury aus Mitgliedern des Arbeitskreises sowie einem Mitglied der High-Tech Gründerfonds Management GmbH wählt die Preisträger aus, denen der Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe AG die Innovationspreise verleiht.
Interessenten können ihre Bewerbungen an jede regionale BioRegion-Initiative richten oder an die zentrale E-Mail-Adresse: info@ak-bioregio.org senden.

Die erforderlichen Bewerbungsunterlagen sind online als pdf verfügbar: Download

Die wichtigsten Nachrichten aus der Biotech-Branche

 

Selbstheilungspotenzial bei Arthrose entdeckt

Blutgefäße und Regenerationsgewebe sprosst aus dem Knochenmarksraum in das Knorpelgewebe ein.Lightbox-Link
Blutgefäße und Regenerationsgewebe sprosst aus dem Knochenmarksraum in das Knorpelgewebe ein.Quelle: Miosge / Universität Göttingen
Arthrose entsteht, wenn Knorpel in den Gelenken schwindet. Wie Forscher der Universitätsmedizin Göttingen im Fachjournal Cell Stem Cell (Vol. 4, 2009, S. 324-335) meldeten, kann der Körper aber offenbar dagegen vorgehen. Im Knorpelgewebe von Patienten mit späten Stadien der Kniegelenks-Arthrose fanden sie eine bisher unbekannte Population von stammzellartigen Vorläuferzellen. "Diese Stammzellen bieten neue Ansatzpunkte, um das Heilungsvermögen von Knorpelgewebe zu beinflussen. Da diese Zellen knorpelähnliches Ersatzgewebe produzieren, könnten sie der Grundstein für eine neue zellbiologische Behandlungsform der Arthrose sein", sagt Nicolai Miosge, von der Abteilung Prothetik der Universitätsmedizin Göttingen. "Knorpelartige Vorläuferzellen" nennen die Göttinger Wissenschaftler die Zellen, die sie im Knorpelgewebe von Patienten mit späten Stadien der Arthrose entdeckt haben. Die Zellen sind reifen Knorpelzellen schon sehr ähnlich. Sie produzieren knorpelartiges Gewebe und sind befähigt zu wandern. Im gesunden Knorpel kommen diese Zellen nicht vor. "Die genaue Herkunft dieser Zellen ist noch unklar. Aber es ist durchaus möglich, dass sie aus dem Knochenmark in das erkrankte Knorpelgewebe eingewandert sind", sagt Miosge. Diese Entdeckung könnte der Ausgangspunkt für eine mögliche zellerneuernde Therapie bei Arthrose sein. Miosge: "Wir hoffen, dass diese knorpelartigen Vorläuferzellen so verändert werden können, dass sie wieder gesundes Knorpelgewebe herstellen." Noch stehe man bei diesem Ansatz aber ganz am Anfang.

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Virtuelle Fachbibliothek Biologie führt tausende Quellen zusammen

Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie erlaubt den gebündelten Zugriff auf Internetquellen, Fachzeitschriften und Publikationen.Lightbox-Link
Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie erlaubt den gebündelten Zugriff auf Internetquellen, Fachzeitschriften und Publikationen.Quelle: Universität Frankfurt
Die Biologie ist eine besonders dynamische Disziplin. Jeden Tag wächst das Wissen über das Leben auf der Erde, kommen Artikel, Bücher und Internetseiten zum Thema hinzu. Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie ist angetreten, die disparaten Informationsquellen zusammenzuführen.

Das Portal ermöglicht die parallele Suche in Katalogdaten, Zeitschriftendatenbanken und Internetquellen. Der Virtuelle Katalog Biologie umfasst zurzeit den Fachausschnitt Biologie des Online-Katalogs (OPAC) der Universitätsbibliothek Frankfurt und den retrodigitalisierten Katalog der Senckenbergischen Bibliothek, eine der beiden Vorläuferbibliotheken der Universitätsbibliothek. Außerdem sind die Bibliothekskataloge der Projektpartner aus Berlin und Gatersleben eingebunden. In Planung ist die Anbindung des Katalogs des Naturhistorischen Museums Wien. Im Internetquellen-Führer sind zurzeit etwa 800 qualitätskontrollierte Internetquellen aus allen Teilgebieten der Biologie in einer Datenbank erfasst und beschrieben, darunter auch 300 teils kostenfreie biologische Online-Datenbanken. In Zusammenarbeit mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek ist sind zudem etwa 1.950 biologische Zeitschriften durchsuchbar.
Zu den weiteren Angeboten gehört Kurt Stübers BioLib, eine digitale Sammlung von historischen Büchern aus der Biologie und nahe verwandten Fachgebieten. Die Digitalisate sind auf dem Dokumentenserver edocs der Universitätsbibliothek abgelegt und dauerhaft archiviert; sie können nun als pdf komplett heruntergeladen werden.

www.vifabio.de

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DNA-Schäden starten Lebensverlängerungs-Programm

Das Erbgut in den Zellen kann im Laufe des Lebens durch äußere Einflüsse wie etwa Sonnenlicht beschädigt werden. Zellen verfügen deshalb über hochkomplexe Reparaturmechanismen.

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News: Den molekularen Pfaden der Alterung auf der Spur

News: Im Alter aus dem Gleichgewicht

News: Länger leben mit FOXO3A

Ein deutsch-niederländisches Forscherteam um den Alternsforscher Björn Schumacher von der Universität Köln hat jetzt entdeckt, dass Schäden in der DNA offenbar ein genetisches Programm aktivieren können, das bislang dafür bekannt war, lebensverlängernd zu wirken. Das berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature Cell Biology (Vol. 10, 2009, S. 1241-1247). Die Ergebnisse zeigen, dass solche altersabhängigen Programme in der Lage sind, die Entstehung von Krebs zu verhindern und damit das Überleben zu sichern. Allerdings schaltet sich das Programm nur an, wenn die Schäden in den aktiven Genen auftreten - das sind Gene, die zur Umsetzung der genetischen Information in Eiweiße zuständig sind. Treten die Schäden jedoch im Erbgut außerhalb der aktiven Gene auf, wird das Programm nicht aktiviert.

Die Beobachtungen spiegeln genau entsprechende Krankheitsbilder wieder, die im Zusammenhang mit einer Fehlfunktion des Reparaturprogramms stehen. Demzufolge altern Patienten, die DNS-Schäden in aktiven Genen nicht beheben können, frühzeitig. Menschen, die DNS-Schäden außerhalb der aktiven Gene nicht beheben können, zeigen dagegen keine frühzeitigen Alterssymptome, entwickeln aber sehr früh Krebs. Die Wissenschaftler schließen nun daraus, dass ein zellinterner Wachstumshemmer bei alternden Menschen die Krebsentstehung verhindert und damit dem alternden Körper das Überleben trotz Erbgutschäden ermöglicht. Sie versuchen nun zu verstehen, wie dieses "Überlebensprogramm" aktiviert wird, um daraus langfristig therapeutische Ansätze zur Bekämpfung altersbedingter Erkrankungen zu entwickeln.

Zum DFG-Exzellenzcluster "Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases" an der Universität Köln: hier klicken

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Dresdner Max-Planck-Institut ist weltweit bester Arbeitgeber für Postdocs

Das Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik bietet seinen Postdocs nicht nur optimale Bedingungen, sondern auch einen institutseigenen Trabi.Lightbox-Link
Das Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik bietet seinen Postdocs nicht nur optimale Bedingungen, sondern auch einen institutseigenen Trabi.Quelle: MPI Dresden
In einer Umfrage des Fachmagazins "The Scientist" (mehr...) haben 3.438 Wissenschaftler das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik auf Platz 1 der Forschungseinrichtungen außerhalb der USA gewählt, wenn es um die Attraktivität für Postdocs geht.

An der Befragung nahmen Leser und registrierte Nutzer der Magazin-Website teil, die ihre Arbeitsatmosphäre nach 43 Kriterien in 11 Bereichen bewertet haben. Abgefragt wurden Faktoren wie Möglichkeiten zur Fortbildung und beruflichen Weiterentwicklung oder die Qualität des Mentorings und der internen Kommunikation. Herausragendes Merkmal des Dresdener Max-Planck-Instituts ist laut der Studie die vorbildliche Unterstützung für Postdocs im Labor und im täglichen Leben.
In den USA belegt das Whitehead-Institut für Biomedizin in Cambridge den besten Platz. Außerhalb der USA führt Dresden das internationale Ranking an, gefolgt von der Universität Kopenhagen auf Platz zwei und der Universität Utrecht auf Platz drei. Drei britische, zwei Schweizer und jeweils ein belgisches und schwedisches Institut stellen die zehn besten Institute außerhalb der USA. Der "Scientist" führte die Umfrage zum siebten Mal durch.

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