Direktlink :
Inhalt; Accesskey: 2 | Hauptnavigation; Accesskey: 3 | Servicenavigation; Accesskey: 4

ECIBUG: Heimtückische Chlamydien-Infektionen mit Genomanalyse bekämpfen

Dr. Matthias Maass <ic:message key='Bild vergrößern' />


Projektkoordinator/ Project Coordinator:

Dr. Matthias Maass
Institute of Medical Microbiology, Hygiene and Infectious Diseases
University Hospital Salzburg
Mullner Hauptstr. 48
5020 Salzburg
Austria
Tel. : +43 662 435434 1500
Fax: +43 662 435434 1515
Email: m.maass@salk.at







Chlamydien sind sehr heimtückische Mikroorganismen, die sich nur innerhalb von Zellen vermehren können und insbesondere bei einer chronischen Infektion schwer oder gar nicht zu behandeln sind: Die Bakterien schleichen sich in die verschiedensten Körperzellen ein, zapfen deren Energiehaushalt an und schaffen es, das zelleigene Signalsystem so umzuprogrammieren, dass die Zelle nicht abstirbt, gleichzeitig neue Chlamydien produziert werden und dieses Parasitentum noch nicht einmal bemerkt wird. Gut 70 Prozent aller Menschen sind auf diese Weise mit Chlamydien infiziert, aber nicht sofort ist dies gleichbedeutend mit einer Erkankung. Dies ist abhängig von den jeweiligen Bedingungen in der Zelle, aber auch von der Art des Bakteriums, wobei Chlamydia trachomatis sowie Chlamydia pneumoniae zu den gefährlichsten heute bekannten Varianten gehören. Erstere kann für Erblindungen sorgen sowie Gebärmutterentzündungen und Unfruchtbarkeit hervorrufen, während sich letztere in Lungenzellen einnisten und hier zu schweren Lungenerkrankungen führen. Darüber hinaus wurden Chlamydien auch bei Gefäßerkrankungen entdeckt – hier allerdings ist noch völlig unklar, welche Rolle sie eigentlich spielen. Das Forscherkonsortium ECIBUG, das neun Wissenschaftlergruppen aus vier Ländern unter dem Dach des ERA-NET PathoGenoMics vereint, will nun den krankheitsauslösenden Chlamydien-Vertretern auf molekularer Ebene genauer auf die Spur kommen. Um diese Mechanismen insbesondere bei chronischen Erkankungen aufzuklären, wollen die Wissenschaftler auf der Basis genomweiter Analyseverfahren gezielt einzelne Zellsignale auf der Seite der Wirtszellen lahmlegen und so die entscheidenden Eiweißmoleküle und Signalketten herausfiltern, mit deren Hilfe sich die Bakterien ihr ungestörtes Dasein innerhalb der Zelle sichern. Damit hoffen die Wissenschaftler auch einen Weg zu finden, wie sie der Behandlungsresistenz von Chlamydien begegnen können. Gleichzeitig wird sich eine andere Forschergruppe mit therapeutischen Möglichkeiten bei Chlamydien-Erkankungen beschäftigen und aufbauend auf bisherigen Erkenntnissen die vielversprechendsten Angriffsziele in der Bakterien-Wirt-Wechselbeziehung identifizieren. Im Anschluss sollen gezielt therapeutische Moleküle entworfen und mit Hochdurchsatzverfahren auf ihre Relevanz getestet werden. Andere Wissenschaftler im ECIBUG-Netzwerk wollen zudem die bislang noch unklare Rolle von Chlamydien bei Gefäßerkrankungen im Tiermodell genauer auf genetischer Ebene untersuchen.

 

Alle Projekte

Mehr Informationen zu den Verbundprojekten, die in der ersten Förderrunde des ERA-NET PathoGenoMics unterstützt werden:

Dr. Robert Arkowitz, Universität Nizza: mehr

Prof. Trinad Chakraborty, Universität Gießen: mehr

Dr. Eduardo Dei-Cas, Institut Pasteur Lille: mehr

Dr. Jean-Marc Ghigo, Institut Pasteur Paris: mehr

Prof. Jörg Hacker, Universität Würzburg: mehr

Prof. Axel Hartke, Universität Caen: mehr

Prof. Karl Kuchler, Medizinische Universität Wien: mehr

Dr. Matthias Maaß, Universitätsklinikum Salzburg: mehr

Prof. Thomas Meyer, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie: mehr

Dr. Jesus Pla, Universidad de Complutense de Madrid: mehr

Prof. Sebastian Suerbaum, Medizinische Hochschule Hannover: mehr

Dr. Patrick Trieu-Cuot, Institut Pasteur Paris: mehr