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Pneumocystis in der Lunge: Wann die Ausbreitung der Pilze zur Krankheitsgefahr wird

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Projektkoordinator:

Dr. Eduardo Dei-Cas
Lille Pasteur Institute / Parasitism Ecology (EA-3609-Lille-2 University)
1 rue du Pr. Calmette, BP245
59019 Lille
France
Tel.: +333 2087 7155
Email: eduardo.dei-cas@pasteur-lille.fr, e-dei-cas@chru-lille.fr









Pneumocystis ist eine Gattung von Pilzen, die normalerweise in den Lungen von Säugetieren zuhause sind. Lange Zeit haben Wissenschaftler angenommen, dass es sich hierbei stets um ein und dieselbe Spezies handelt. Mithilfe neuer molekularer Untersuchungsmethoden hat sich diese Sichtweise jedoch in den vergangenen Jahre radikal verändert: Inzwischen konnten in verschiedenen Säugetieren unterschiedliche Pneumocystis-Vertreter identifiziert werden. Für Menschen sind diese Pilze eigentlich nicht gefährlich, etwa 8 bis 20 Prozent aller gesunden Menschen tragen Pneumocystis in sich, ohne die Lungenkrankheit Pneumocystis Pneumonia (PcP) zu entwickeln. Dies ändert sich jedoch für Personen mit einem schwachen Immunsystem: Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, an PcP zu erkranken. In mehreren Studien konnte darüber hinaus nachgewiesen werden, dass gesunde Menschen für Pneumocystis als dynamisches Reservoir dienen, mit deren Hilfe sich die potentiell krankheitsauslösenden Pilze schneller verbreiten können. Drei Forschergruppen aus drei Ländern haben nun die Pilze der Gattung Pneumocystis unter dem Dach des ERA-NET PathoGenoMics in den Mittelpunkt ihres Interesses gerückt. Sie wollen sich dabei insbesondere den biologischen Veränderungen widmen, die Pneunomocystis-Vertreter im Laufe der Zeit entwickelt haben, sich so in der Lunge einzunisten, dass sie für den Menschen zur gesundheitlichen Gefahr werden. Im Fokus der Untersuchungen steht dabei der Pilz Pneumocystis jirovecii, der häufig bei Lungenkranken gefunden wird. Die Forscher wollen diesen Vertreter mit verwandten Pneumocystis-Varianten vergleichen, die für den Menschen kein Krankheitspotential in sich bergen. Mithilfe der nahenden Komplettierung der Genomentschlüsselung eines anderen wichtigen Pneumocystis Vertreters (Pneumocystis carinii) hoffen die Wissenschaftler zudem, detailliertere Einblicke in zentrale krankheitsauslösende Faktoren auf Eiweiß-Ebene zu gewinnen, die bei Ansiedlungsprozesses dieser Pilzgattung im Rahmen chronischer Lungenerkrankungen eine Rolle spielen. Gleichzeitig sollen diese Faktoren hinsichtlich ihres Einflusses auf die Immunabwehr und ihre Relevanz bei Entzündungsreaktionen analysiert werden. Darauf aufbauend wollen die Wissenschaftler in vitro und in vivo Modelle entwickeln, mit deren Hilfe sich sowohl die allgemeine Ansiedlung und Ausbreitung von Pneumocystis-Vertretern in der Lunge als auch konkrete, durch Pneumocystis hervorgerufene Krankheitsmechanismen verfolgen und beobachten lassen.

 

Alle Projekte

Mehr Informationen zu den Verbundprojekten, die in der ersten Förderrunde des ERA-NET PathoGenoMics unterstützt werden:

Dr. Robert Arkowitz, Universität Nizza: mehr

Prof. Trinad Chakraborty, Universität Gießen: mehr

Dr. Eduardo Dei-Cas, Institut Pasteur Lille: mehr

Dr. Jean-Marc Ghigo, Institut Pasteur Paris: mehr

Prof. Jörg Hacker, Universität Würzburg: mehr

Prof. Axel Hartke, Universität Caen: mehr

Prof. Karl Kuchler, Medizinische Universität Wien: mehr

Dr. Matthias Maaß, Universitätsklinikum Salzburg: mehr

Prof. Thomas Meyer, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie: mehr

Dr. Jesus Pla, Universidad de Complutense de Madrid: mehr

Prof. Sebastian Suerbaum, Medizinische Hochschule Hannover: mehr

Dr. Patrick Trieu-Cuot, Institut Pasteur Paris: mehr